Am 26.10.2022 fand der Workshop „Ohne Angst verschieden sein - Social Justice und Diversität“ statt.

OHMYLOVE und STARFISH veranstalteten gemeinsam diesen Workshop, in dem geklärt wurde, was aus der Erkenntnis, welche Privilegien und Marginalisierungen die 15 Teilnehmer*Innen erleben, folgt. Sie reflektierten unter der Anleitung des Berliner Referenten Dirk Eilers ihre eigenen Biografien, Gruppenzugehörigkeiten, Privilegien und Diskriminierungserfahrungen und konnten so Handlungs- und Haltungsoptionen ableiten.

Im Laufe des Workshops wurden Fragen wie „Was ist Klassismus?“ und „Was ist Social Justice (Education)?“ geklärt.

Klassismus ist ein Begriff aus der Frauenbewegung der 1970er Jahre und somit ist dieses Wort untrennbar mit dem Feminismus verbunden. Unter ihm versteht man eine elitäre Haltung von höhergestellten Klassen gegenüber vermeintlich unterlegenen Klassen, die zu Diskriminierung führt. Im Workshop haben die Teilnehmenden erfahren, dass der Wechsel eines Milieus und somit einer Klasse im Regelfall 6 Generationen dauert.

Social Justice Education ist ein Begriff aus der Bürgerrechtsbewegung. Inzwischen gibt es bereits einen Studiengang zu dem Thema. Es handelt sich um Anti-Diskriminierungs-Arbeit. Privilegien, beziehungsweise das Fehlen dieser, können zu Diskriminierung und sogar Unterdrückung führen. Soziale Gerechtigkeit kann durch aktive Unterstützung von Diskriminierten und präventive Verhinderung von Diskriminierung erreicht werden.

Die Teilnehmenden haben in dem Workshop erfahren, dass man Lehren für das eigene Leben am besten an Wendepunkten erfahren kann – also dann, wenn man seine Komfortzone verlässt. Was passiert, wenn man die Panikzone betritt? Und wo ist die Learning Edge, der Bereich, in dem Lernen möglich ist? Hierbei wurde betont, dass es förderlich für die Kommunikation ist, wenn man die Komfortzone des anderen nicht verletzt. Des Weiteren haben die Teilnehmer*Innen herausgefunden, dass es Gruppen gibt, deren Zugehörigkeit man selbst wählt und andere, in die man hineingeboren oder sozialisiert wird. Außerdem wurden die Vor- und Nachteile von Gruppenzugehörigkeiten beleuchtet.

Der Workshop wurde mit kleinen Spielen abgerundet und endete mit den Worten von Antonio Gramsci: „Was wir brauchen ist Nüchternheit: einen Pessimismus des Verstandes, einen Optimismus des Willens.“

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Martina Pistor Martina Pistor
M.A., Dipl.-Soz.Päd. (FH)