16.04.2025

Führung erleben, verstehen und reflektieren

Im Rahmen des Bachelor-Studiengangs Soziale Arbeit: Erziehung und Bildung im Lebenslauf organisierten die Studierenden aus dem dritten Studienjahr für sich einen Job Shadowing-Tag, bei dem sie Führungskräfte aus verschiedenen sozialen Institutionen in ihrem Arbeitsalltag begleiteten. 39 Studierende berichteten in der Fakultät Sozialwissenschaften über ihre Erfahrungen mit der Vorbereitung, Organisation und dem Erleben des Job Shadowing-Tags. Ihr Fazit: Führung muss in der Praxis erlebt und reflektiert werden.

Die besuchten Einrichtungen reichten von Suchthilfeeinrichtungen, Krisendiensten, Jugendämtern, Kindertagesstätten, Schulen, über Kinder- und Jugendpsychiatrien, Frühförderstellen, Familienberatungen und Sozialdienste bis hin zu Mutter-Kind-Einrichtungen und Einrichtungen der Erwachsenenhilfe. Diese Vielfalt ermöglichte individuelle Einblicke in unterschiedliche soziale Arbeitsfelder – stets unter der Perspektive von Führung und Organisation und unter Achtung des Datenschutzes.

Die Studierenden wählten jeweils eine Fach- oder Führungskraft, die bereit war, sich für einen Tag begleiten zu lassen. Das Job Shadowing folgte dabei keinem starren Ablauf: Im Zentrum stand das stille Beobachten – der Einblick in Routinen, Handlungen und Entscheidungsprozesse der beschatteten Person. Durch das Zurücknehmen der eigenen Position und das bewusste Wahrnehmen dessen, „was wirklich ist“, sollen tiefere Einsichten in Strukturen, Zusammenhänge und Bedürfnisse entstehen.

Aus der Vielzahl an Eindrücken kristallisierten sich einige wiederkehrende Beobachtungen heraus:

  • Die Arbeit von Führungskräften im sozialen Bereich ist geprägt von intensiver Planung, Dokumentation und Organisation.
  • Netzwerkarbeit und interdisziplinäre Kooperation nehmen einen hohen Stellenwert ein.
  • Trotz struktureller Herausforderungen (z. B. begrenzte Ressourcen, Bürokratie, Personalmangel) bleibt der Fokus stets auf den Bedürfnissen der Klientinnen – insbesondere Kindern und Jugendlichen.
  • Führungskräfte brauchen emotionale Resilienz, eine gesunde Work-Life-Balance und die Fähigkeit zur professionellen Distanz.

Einige Studierende nutzten das Shadowing, um wertvolle Kontakte zu knüpfen. Andere erkannten, dass der beobachtete Arbeitsbereich nicht ihrer persönlichen Berufsperspektive entspricht – auch das ist eine wertvolle Erkenntnis auf dem Weg zur beruflichen Orientierung.

Studierende, Dozentinnen und Dozenten waren sich einig: Das Job Shadowing-Projekt ist ein innovatives und nachhaltiges Lernformat in der Ausbildung zukünftiger Fach- und Führungskräfte der Sozialen Arbeit.

 

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