23.05.2023

„Zukunftskompetenzen in der Hochschullehre“ – starke Beteiligung der Fakultät BW am Tag des Lehrens und Lernens 2023 mit innovativen und transdisziplinären Ansätzen in der Lehre

Beim diesjährigen Tag des Lehrens und Lernens war die Fakultät BW durch mehrere Beiträge stark vertreten. Mit den Vorträgen „Empirische Hypothesentests für Innovationen in der Digitalwirtschaft“ von Prof. Dr. Alexander Hahn, „Nachhaltige Ökonomie – ohne Buzzwording“ von Prof. Dr. Jan Niessen sowie „Förderung meiner digitalen Kompetenzen an der Ohm“ der Studentin Swer Jabeen Adil wurden drei interessante Kurzvorträge zu Ansätzen und Potenzialen von Zukunftskompetenzen für Studierende und Lehrende gehalten.

In einer zunehmend vernetzten und sich schnell entwickelnden Welt mit künstlicher Intelligenz ist es wichtig, einen kritischen Blick auf neue Entwicklungen zu werfen und innovative Wege zu finden, um Hochschulbildung auf zukünftige Herausforderungen und damit verbundene Kompetenzen auszurichten. Zahlreiche Lehrende der ohm beschäftigten sich bei der Veranstaltung des Lehrens und Lernens mit Gegenwarts- und Zukunftsorientierung sowie inter- und transdisziplinären Ansätzen.

In seinem Vortrag „Empirische Hypothesentests für Innovationen in der Digitalwirtschaft“ erläuterte Prof. Dr. Alexander Hahn sehr kurzweilig seine Arbeit zu angewandter empirischer Forschung zusammen mit Studierenden und die damit verbundenen Potentiale für innovative Ansätze in der Lehre. Mittels No-Code und Low-Code Tools können Studierende in diesen Projekten eigene Produkte und Apps digital zum Leben erwecken ohne Coding- oder Designkenntnisse haben zu müssen. Diese werden dann auch mittels nutzerzentrierter Ansätze des Design Thinking und Lean Startup mit Usern getestet und iteriert verbessert. Aus dieser Lehrforschung sind zusammen mit der Fakultät BW der OTH Regensburg bereits zwei digitale Kurse zu „Lean Startup“ und „Design Thinking“ entstanden, welche u.a. von der TU München, OTH Regensburg, TH Nürnberg und der TH Rosenheim eingesetzt werden.

Prof. Dr. Jan Niessen stellte in seinem Beitrag „Nachhaltige Ökonomie – ohne Buzzwording und Bullshit“ gemeinsam mit dem interdisziplinären Team Katrin Schwanke (Projektleitung) und Prof. Dr. Michael Domes (Fakultät Sozialwissenschaft) sowie Studierenden das Projekt „Curriculum Z. – Zukunftskompetenzen für Transformation und nachhaltiges Wirtschaften im 21. Jahrhundert“ vor. So wurde der Studiengang „Management in der Ökobranche“ seit 2020 gezielt weiterentwickelt, um Studierende vor dem Hintergrund der nicht verhandelbaren planetaren Grenzen zu Gestalter*innen einer nachhaltigen Wirtschaftsweise auszubilden. Mit dem Modul „Studium Fundamentale“ ist beispielsweise ein ganzheitliches, reflexives und verpflichtendes Fundament für Nachhaltige Entwicklung und Ökonomie neu konzipiert worden und ist seit dem Wintersemester 2021/2022 im Lehrplan implementiert. Insgesamt werden im Studiengang in verschiedenen Modulen tagesaktuelle wirtschafts- und gesellschaftspolitische Themen mit den Studierenden bearbeitet und reflektiert. Über vielfältige methodisch-didaktische Ansätze sollen spezifische Kompetenzen ausgebaut werden. Studierende würden kontinuierlich zur aktiven Mitarbeit motiviert, um sowohl ihre Kommunikations- als auch Persönlichkeitskompetenzen weiterzuentwickeln, berichtete ein Studierender vor Ort.

Niessen machte zudem exemplarisch auf das Problem aufmerksam, dass immer mehr Trittbrettfahrer*innen im Wissenschaftsbereich auf den Nachhaltigkeitszug aufspringen, jede Menge neue Paper ohne tatsächlichen Erkenntnismehrwert produzieren. Die so wichtigen Themenkomplexe werden so weiter theoretisiert und verwässert, was Lösungsansätze und Lösungskompetenzen konterkariere. Dieses Phänomen wird als „scholarly bullshit“ in den Nachhaltigkeitsdiskursen diskutiert.

Weiterhin berichtete die aus Finnland zugeschaltete ohm-Studierende Swer Jabeen Adil von ihrem finnischen Hochschulalltag und stellte anhand einiger Beispiele eindrucksvoll dar, was an der ohm auf digitaler Ebene aus ihrer Sicht noch für Potenziale gehoben werden können.

Die Veranstaltung war durch interdisziplinären Austausch, angeregte Diskussionen und vielfältige Einwürfe aus verschiedenen Perspektiven geprägt. Die Teilnehmer*innen wurden ermutigt, über ihre traditionellen Fächer- und Fakultätsgrenzen hinauszugehen, gemeinsam innovative Lösungen zu entwickeln und Synergien zu nutzen.

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