Timo Jakobi

Sprechstunde:
Während der Vorlesungszeiten: Mo 11-13 (auf teams)

Timo Jakobi

Prof. Dr.

Lehrgebiete

Usable Security and Privacy

Human Centered Design

Informatik/Programmieren

Forschungsgebiete

Explainability of AI

Deep Fake Detection

Usable Security and Privacy

AI for Usability Engineering

AI for (data protection) compliance

Data Literacy

Abschlussarbeiten

Vergangene Arbeiten

Hier zeige ich einige Abstracts vergangener BA Arbeiten zur Orientierung, welches Spektrum Abschlussarbeiten bei mir typischerweise umfassen.

- im Aufbau -

Eine browserbasierte Unterstützung in der Erkennung von Deepfakes: Mensch-zentrierte Entwicklung und Evaluation eines Design Konzeptes

Deepfakes stellen eine wachsende Bedrohung für die Informationssicherheit dar. Diese Arbeit untersucht, wie Nutzer Deepfakes wahrnehmen und erkennen, welche Strategien sie anwenden und welche Unterstützung sie benötigen. In Interviews und Thinking-Aloud-Verfahren zeigte sich, dass visuelle Hinweise zentral für die Erkennung sind, die tatsächliche Trefferquote aber bei nur 47,16 % liegt. Nutzer überschätzen ihre Fähigkeiten und wünschen sich zugleich transparente, unterstützende Systeme. Auf Basis der Ergebnisse wurde ein erster Prototyp eines Browserplugins entwickelt. Die Arbeit liefert empirische Grundlagen für menschzentrierte Designkonzepte zur Förderung der Medienkompetenz im Umgang mit KI-generierten Fälschungen.

 

Menschzentrierte Gestaltung einer Anwendung zur Überprüfung textbasierter Inhalte in sozialen Netzwerken

Diese Arbeit entwickelt ein benutzerfreundliches Tool zur Echtzeit-Faktenprüfung textbasierter Inhalte in sozialen Netzwerken, exemplarisch anhand von Threads. Der Bedarf ergibt sich aus der unzureichenden Funktionalität bestehender Lösungen wie CORRECTIV oder Google Fact Check. Grundlage bildet eine kombinierte Literaturrecherche und vergleichende Analyse von zwölf nationalen und internationalen Fact-Checking-Tools. Auf dieser Basis wird ein UX-orientierter Prototyp in Figma gestaltet und in einer qualitativen Usability-Evaluation getestet. Ziel ist eine plattformunabhängige, transparente Anwendung, die Fehlinformationen automatisiert erkennt und verständlich visualisiert. Die Arbeit liefert zentrale funktionale und gestalterische Anforderungen für effektive Faktenprüfungs-Tools im Kontext digitaler Medien.

1 Auf dem Weg zum Thema

Im Prozess der Definition eines angemessenen Rahmens für die Abschlussarbeit wird typischerweise eine anfängliche Annäherungsphase durchlaufen, die davon geprägt sind, den Themenvorschlag unter Berücksichtigung studentischer Interessen, wissenschaftlichem Anspruch und der Machbarkeit zu schärfen.

1.1 Arbeitstitel

Als ein nicht zu vernachlässigender Punkt, ist es notwendig einen Titel zu definieren, um die Prüfung anmelden zu können.

Zu Beginn ist es eine typische Aufgabe, Titel so genau wie möglich zu definieren und mit mehreren Themenvorschlägen auf die Betreuer zuzukommen, um diese auszudiskutieren.

Der Titel sollte möglichst auf die relevantesten Aspekte der Arbeit bereits hinweisen, jedoch nicht zu allgemein verfasst sein, um nicht Gefahr zu laufen, in ihn gesetzte Erwartungen nicht erfüllen zu können.

Die Aushandlung eines Titels läuft typischerweise parallel mit der Erstellung eines Exposé. Sie machen 3 Titelvorschläge, wir wählen einen aus.

1.2 Exposé

Die Erstellung des Exposé ist ein zentraler Schritt, um die geplante Arbeit mit Verbindlichkeit auszustatten. So kann sowohl Prüfling, als auch Prüfende/r oder Betreuer/in jederzeit feststellen, welcher Umfang der Arbeit geplant war und daran den Fortschritt der Arbeiten erkennen.

Es hilft darüber hinaus ungemein, das komplexe Vorhaben einer Abschlussarbeit in kleinere Arbeitsschritte herunter zu brechen und eine grobe Struktur in Form einer Agenda aufzusetzen, an der der Forschungsprozess vollzogen werden kann.

Das Exposé sollte typischerweise eine bis maximal 1,5 Seiten lang sein und ein Kurzabriss der geplanten Forschungstätigkeit darstellen.

Es beantwortet folgende Fragen kurz:

  • Wieso ist das Themengebiet relevant (Motivation)
  • Wie trägt die Arbeit zu wissenschaftlichen Diskurs bei (Forschungslücke)
  • Wie ist geplant, die Forschungsfrage zu beantworten (Methodik)
  • Welche Ergebnisse werden erwartet / Wie werden diese Erfahrungen ggf. weiter verarbeitet / (Analyse/Design/Auswertung…)

1.3 Gliederung

Die Gliederung bringt auf dem Weg zum Schreiben weitere Verbindlichkeit in die Aufarbeitung des Standes der Forschung und der zu berücksichtigenden methodologischen Grundlagen für die Arbeit. Die Titel der Kapitel sind nicht bindend und sollten im Gegenteil idealerweise themenbezogen gewählt werden.

  1. Motivation (ca. 1,5 Seiten)

Warum ist das Thema relevant? Hinleitung zur Fragestellung vom abstrakten/globalen Zusammenhang hin zum konkreten Fall der Fragestellung der Arbeit. Aufteilung der restlichen Kapitel beschreiben.

  1. Stand der Wissenschaft (ca. 20 % Seiten)

Was ist Stand der Wissenschaft in den relevanten Teilaspekten der Arbeit? Hier wird herausgearbeitet, was die in der Arbeit adressierte Forschungslücke ist. Hier gilt es insbesondere relevante Literatur zu identifizieren! Gehen Sie vom Allgemeinen ins Spezielle um am Ende Ihre Forschungslücke herauszuarbeiten,die in der Formulierung einer konkreten Forschungfrage in einem einzigen Satz gipfeln sollte.

  1. Methodologie (ca. 15% Seiten)

Hier gilt es, die wissenschaftlichen Grundlagen, auf denen Sie Ihre Arbeit fußen lassen, herauszuarbeiten und Ihre angewandten Methoden zu beleuchten. Hierzu würde auch ein Prototyp o.ä. gehören, er kann aber auch ein gesondertes Kapitel darstellen.

  1. Durchführung/Ergebnisse (ca. 40% Seiten)

Beschreiben Sie, was Sie gemacht haben, bzw. dessen Ergebnisse (Was, mit wem,. Wie, Bilder, Grafiken, Veranschaulichungen und Schlüsse die du aus der Empirie ziehst inkl. Zitate). Daumenregel: Hier gehört keine Literatur hin. Es sind alle Ihre eigenen Gedanken, die Sie zu Ihren Ergebnissen haben.

  1. Analyse (ca. 25 % Seiten)

Diskutieren Sie Ihre Erfahrungen der Empirie und versuchen Sie vorsichtig zu generalisieren und ordnen SIe Ihre Erfahrungen in den forscherischen Gesamtzusammenhang ein. Hier gehört also wieder Literatur hin, die Ihre gewonnenen Thesen stützt oder sonst sich dazu verhält. Ein wenig wie State of the art, aber eben nun auf Ihre Ergebnisse gemünzt!

  1. Fazit (1 Seite)

Hier ziehen Sie ein Fazit deiner Empirie, diskutieren und fassen Ihre Erfahrungen zusammen und lassen die Arbeit Revue passieren und deuten auf weiterführende Forschungsthemen hin. Es ist sehr kurz und kondensiert, vielleicht etwas wie eine Executive Summary.

 

2. Formalia

2.1 Struktureller Aufbau

2.1.1 Seitenzahlen

Die Seitenzahlen nehmen Sie bitte als Daumenregeln.

  • Bachelorarbeit: 30 Seiten
  • Masterarbeit: 60 Seiten

Grob gesagt für eine BA: Wenn Sie weniger als 25 Seiten anfertigen, müssen Sie sich überlegen, inwieweit Sie Ihre Aufgabe ausreichend umfassend bearbeitet haben. Wenn Sie mehr als 40 Seiten haben, sollten Sie überlegen, ob Sie präzise gearbeitet haben. Auch in der Fähigkeit, Sachverhalte prägnant darzustellen, liegt eine Qualität.

2.1.2 Bestandteile der Arbeit

Das Titelblatt dieses Merkblatts dient zeitgleich als Vorlage für das Titel- bzw. Deckblatt der Arbeit. Nach dem Titelblatt folgt ein Inhaltsverzeichnis. Das Inhaltsverzeichnis spiegelt den logischen Aufbau der Arbeit wider und sollte ausführlich, aber nicht übermäßig detailliert gestaltet werden. Im Text werden die Gliederungspunkte durch Fettdruck und/oder größerer Schrift hervorgehoben. Sofern Abbildungen und Tabellen vorhanden sind, wird anschließend ein Abbildungsverzeichnis und Tabellenverzeichnis angefügt. Der Textteil bildet den Hauptteil der Arbeit. Er untergliedert sich meist in die Abschnitte:

  • Einleitung (z.B. Motivation der Aufgabenstellung, Darstellung der Aufgabe)
  • Grundlagenkapitel (Stand der Forschung, Methodik)
  • Hauptteil (Problemstellung, Lösungsmethode, Anwendung, Validierung, Ergebnisse)
  • Zusammenfassung und Ausblick

Anschließend folgt das Literaturverzeichnis, wo sämtliche zitierte Literaturquellen anzugeben sind. Am Ende des Dokuments muss eine Eidesstattliche Erklärung angefügt werden. Sie können eine Vorlage dafür von mir erhalten.

2.2 Formale Gestaltung

  • Papierformat DIN A4, Hochformat; Seitenzahlen: normalerweise oben in der Mitte oder am äußeren Rand
  • Seitenränder: je 2,5 cm nach allen Richtungen
  • Schlüssige Nummerierung der Überschriften: „2.1“ kann es nur geben, wenn später ein „2.2“ folgt
  • Schrift: Haupttext: 12-Punkt-Schrift, z.B. Times New Roman; Fußnoten: 10- Punkt-Schrift; möglichst keine Schriftartenwechsel im Dokument
  • 1,5 Zeilenabstand und Absatzabstand; Blocksatz; Silbentrennung; längere Zitate: z.B. engeren Zeilenabstand (einfach), eingerückt
  • Fußnoten (sofern erforderlich): jeweils am Ende der Seite, fortlaufend nummeriert; Fußnotentrennstrich

Sie erhalten eine .docx-Vorlage von mir, die Sie gerne nutzen können.

3. Das Schreiben

Die Arbeit selbst sollte schlüssig strukturiert sein und die Argumentationskette der Arbeit erkennen lassen. Hierzu sollte die Anzahl der Kapitel begrenzt sein und bei Seminararbeiten nicht mehr als drei, in BA-Arbeiten nicht mehr als 4 Gliederungsebenen verwendet werden.

Die Kapitel sollten mit aussagekräftigen Überschriften versehen werden. Nichtssagende Titel wie "Grundlagen" sind zu meiden.

Ebenfalls zu meiden sind rhetorische Fragen oder der Gebrauch von Personalpronomen (diese lassen sich in unpersönliche Formulierungen umwandeln: „aus der Tabelle lässt sich ableiten“).

Weitere Hinweise: 

  • die Sprache der Wissenschaft ist eine „Metasprache“ – man sollte sich nicht den Stil desjenigen aneignen, den man zitiert;
  • kritische Auseinandersetzung; keine emotionalen Wertungen; kennzeichnen, wo eigene Gedanken beginnen (eigene Abbildung, in Anlehnung an (...);
  • verständlich, sachlich, prägnant, inhaltlich aussagefähig;
  • Trennung zwischen Darstellung (objektiv) und Kommentar (subjektiv);
  • keine Spekulationen – Hypothesen sind erlaubt, wenn sie als solche deklariert sind; keine unüberprüfbaren Behauptungen;
  • auf die innere Logik der Sätze achten; keine langen Schachtelsätze;
  • Die deutsche Rechtschreibung und Grammatik samt Zeichensetzung gehören zu den Grundvoraussetzungen.
  • Umgangssprache, Jargon, Slang, Übertreibungen und Füllwörter meiden. 

 

4. Umgang mit fremdem Gedankengut

Eine Voraussetzung wissenschaftlichen Arbeitens ist das vollständige Zitieren fremden Gedankenguts. Es gilt als schwerwiegender Verstoß, fremde Gedanken zu übernehmen ohne darauf hinzuweisen. Ein Verstoß gegen die Zitierpflicht (Plagiat) führt unweigerlich zur Zurückweisung der Arbeit. Eine vollständige Zitation bedeutet, dass jede Verwendung fremden geistigen Eigentums durch exakte Quellenangaben kenntlich gemacht wird und nachprüfbar ist.

Die Angabe einer Quelle zeigt, dass die Grundidee nicht vom Autor der wissenschaftlichen Arbeit stammt, er sich aber mit ihr auseinandergesetzt hat und damit seine eigene Argumentationsreihe stützen will. Der Grundgedanke bzw. das Hauptmotiv zur Zitation liegt damit in der Nachvollziehbarkeit der getroffenen Aussage, als eine Mischung aus gedanklicher Eigenleistung des Verfassers und der Verarbeitung fremden Gedankengutes aus vorhandenen Quellen.

4.1 Literaturrecherche

Für die Literaturrecherche kann auf verschiedene Datenbanken und Quellen zurückgegriffen werden. Dabei sind auch englischsprachige Fachzeitschriften und Veröffentlichung zu Berücksichtigen. An der THN stehen dabei eine Reihe von Datenbanken zur Verfügung!

Wenn Sie sich außerhalb des Hochschul-Netzwerks befinden, muss eine VPN-Verbindung eingerichtet werden. Wenden Sie sich dafür an das ZIT.

4.3 Verwendung von Zotero

Durch die Verwendung von Zotero kann die Verwaltung von Quellen und Einführen von Zitaten vereinfacht werden. Eine ausführliche Videoanleitung findet sich in der Rubrik Dokumentation auf der Website. Die SOftware ist kostenfrei. Ich empfehle die Nutzung sehr. In einer gemeinsamen Gruppe kann ich Ihnen auch selber Literatur geben und Ihre Literatursammlung ansehen.

5. Links

https://leko.service.th-nuernberg.de/owl/artikel/

https://github.com/th-nuernberg/thesis-template

http://www.th-nuremberg.de/roettger/uploads/Info/EFI-Leitfaden.pdf

6.Schlussbemerkungen

Bei allen erläuterten Elementen ist darauf zu achten, dass eine bestimmte Ordnung im Sinne einer einheitlichen Vorgehensweise (z.B. bei der Zitierweise), eingehalten wird. Das Merkblatt dient als Leitfaden und sollte durch weiterführende Literatur ergänzt werden. Persönlich nutze ich gerne ACM SIG Proceedings („et al.“ für 3+ Autoren), die Entscheidung liegt aber bei Ihnen. Hauptsache Sie machen es einheitlich.