08.05.2024

KI-Forschung für regionale Unternehmen

Künstliche Intelligenz bietet neue Möglichkeiten auch für kleine und mittlere Unternehmen (KMU). Nicht immer aber haben Familienbetriebe oder mittelständische Betriebe selbst das Personal und das Entwicklungsbudget, um diese Chancen für sich zu nutzen. In Oberfranken ist es ab sofort möglich, sich dafür einen starken Forschungspartner an die Seite zu holen. Das Technologietransferzentrum „Digitale Intelligenz“ Oberfranken, eine Einrichtung der Technischen Hochschule Nürnberg Georg Simon Ohm (Ohm), betreibt in Kooperation mit ortsansässigen Unternehmen anwendungsbezogene Forschung und Entwicklung, um neue Technologien für KMU nutzbar zu machen.

Zum Start des ersten Technologietransferzentrums (TTZ) der Ohm trafen sich Vertreterinnen und Vertreter aus Wissenschaft, Politik und Wirtschaft am 8. Mai 2024 zum Auftakt im Pavillon der Sparkasse Kronach. Zentrale Fragen der Veranstaltung waren „Wie wichtig ist KI für KMU?“ und „Wie kann KI eingebunden werden?“. In Impulsvorträgen, einer Podiumsdiskussion und Kurzvorträgen über Promotionsprojekte zeigte sich, dass es bereits einige Ansätze gibt, wie KMU von KI profitieren und beim Digitalisierungsprozess unterstützt werden können. Ob als „Semmeldetektor“ für Rückläufe der Backwaren in Bäckereien, als Erkennungssystem für die Holzqualität in Sägewerken oder als sprachbasierte Demenz-Früherkennung – KI-Anwendungen können Prozesse in der regionalen Wirtschaft verbessern, wenn sie zu den Bedarfen passen.

„Bei KMU sind bislang kaum KI-Expertinnen und -Experten beschäftigt, genau hier greift unser Technologietransferzentrum an“, sagte Prof. Dr. Tilman Botsch, Vizepräsident für Forschung und Transfer an der Ohm. „Als Technische Hochschule haben wir langjährige Erfahrung in der anwendungsbezogenen Forschung – und KI ist per se ein anwendungsnahes Thema.“ Das Thema KI im Mittelstand und Handwerk wird von der bayerischen Staatsregierung in ihrem Programm KI-Offensive Bayern fokussiert. Die Ohm beforscht diesen Bereich mit angewandten Projekten seit 2021, wie Prof. Dr. Tobias Bocklet, Professor für Maschinelles Lernen an der Ohm, erklärte. „Wir haben in diesem Bereich Erfahrung und Wissen aufgebaut, um unterschiedlichste KI-Problemstellungen anzugehen.“ Mit dieser Expertise können vorhandene oder anfallende Daten der Firmen vor Ort analysiert werden: beispielsweise Bilder, Texte oder Prozessdaten von Maschinen. So zeigen sich anschaulich mögliche Potenziale von KI-Anwendungen, die genau zu den Bedarfen der Unternehmen passen. Die Unterstützung durch die KI-Forschenden an der Ohm ermöglicht es, die Firmen auch neben dem Tagesgeschäft beim Einsatz der neuen Technologien zu begleiten.

„Durch unser erstes KI-Projekt mit Prof. Bocklet haben wir – neben der fachlichen Expertise – auch  Kontakt zu anderen lokalen Unternehmen mit ähnlichen Zielsetzungen bekommen, so dass Anwendungen und Modelle zukünftig gemeinsam entwickelt werden können“, sagte Dr.-Ing. Christian Geipel, Geschäftsführer der RVT Process Equipment GmbH mit Sitz im oberfränkischen Marktrodach. „Diese Synergien und auch die Diskussionen über Unternehmensgrenzen hinweg sind für mich ein wichtiger Aspekt des TTZ.“

Für eine Kooperation mit dem TTZ gibt es für Unternehmen folgende Möglichkeiten: Gemeinsam können Förderungen für Forschungs- und Entwicklungsprojekte beantragt werden, Forschung kann innerhalb einer kooperativen Promotion stattfinden, Unternehmen können gezielt Forschungs- und Entwicklungsprojekte beim TTZ in Auftrag geben und das TTZ bietet Beratungsleistungen zu digitalen Technologien an. Ansprechpartner ist René-Christian Effinger, erreichbar unter ki-ttz@th-nuernberg.de.

 

 

Weiterführenden Informationen:

Bildinformation „24-05-08_Ohm_KI-TTZ-1.jpg“: Das Technologietransferzentrum „Digitale Intelligenz“ Oberfranken verbindet: In einer Podiumsdiskussion tauschten sich Vertreter von Unternehmen, Kammern und Wissenschaft zu Einsatzbereichen und Perspektiven von Künstlicher Intelligenz in kleinen und mittleren Unternehmen aus. (Foto: Matthias Wiedmann)

Bildinformation „24-05-08_Ohm_KI-TTZ-2.jpg“: Mit konkreten Beispielen verdeutlichen Projektteams am Technologietransferzentrum „Digitale Intelligenz“ Oberfranken, welche Möglichkeiten der Einsatz Künstlicher Intelligenz in kleinen und mittleren Unternehmen – zum Beispiel einer Bäckerei – bietet. (Foto: Matthias Wiedmann)

Technologietransferzentrum Oberfranken „Digitale Intelligenz“ in Kronach: www.th-nuernberg.de/ttz

 

Kontakt:
Matthias Wiedmann, Pressesprecher
T +49 911 5880-4101
presseatth-nuernbergPunktde
www.th-nuernberg.de

 

 

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