28.09.2023

(Digitale) Teilhabe für wohnungslose Menschen

Seit wenigen Tagen steht ein Smart Kiosk mitten in der Nürnberger Fußgängerzone. Er soll wohnungslosen jungen Menschen mehr Teilhabe in der Stadtgesellschaft ermöglichen. Entwickelt wurde der Kiosk gemeinsam vom Don Bosco Jugendwerk Nürnberg und der Technischen Hochschule Nürnberg Georg Simon Ohm (Ohm).

Der zentral in der Pfannschmiedsgasse gelegene und in die Stadtgesellschaft integrierte Smart Kiosk bietet digitale Teilhabe, da er eine Auflademöglichkeit für Smartphones sowie einen Zugang zu kostenfreiem WLAN ermöglicht. Ein Computerterminal im Inneren des Kiosks kann zudem für Recherchen oder zum Ausdrucken und Scannen von Dokumenten genutzt werden. Außerdem können wohnungslose junge Menschen Beratung sowohl von einer Fachkraft der Sozialen Arbeit als auch von einer Person mit Wohnungslosigkeitserfahrung (Peer) erhalten.

Durch den zentralen Standort des Smart Kiosks ist eine gute Erreichbarkeit für wohnungslose junge Menschen gewährleistet. Er ermöglicht zudem eine Vernetzung mit anderen relevanten Akteur*innen der Hilfelandschaft und schafft dadurch einen Ort, an dem Menschen aus verschiedenen Milieus der Stadtgesellschaft zusammenkommen und sich austauschen können.

Der Smart Kiosk wurde jetzt unter der Beteiligung des Oberbürgermeisters der Stadt Nürnberg, Marcus König, eröffnet. Nach den Grußworten des Leiters des Don Bosco Jugendwerks Nürnberg, Stefan Müller, und des Provinzialvikars Pater Christian Vahlhaus der Deutschen Provinz der Salesianer Don Boscos konnten Katrin Proschek vom OHM User Experience Center (OHM UX) und Prof. Dr. Frank Sowa von der Fakultät Sozialwissenschaften der Ohm erläutern, wie es zu diesem Projekt gekommen ist.

Sowa freut es besonders, dass der Smart Kiosk auf der Grundlage von wissenschaftlichen Ergebnissen entstanden ist: „Wir haben festgestellt, dass der Zugang zu Internet und Strom für wohnungslose Menschen bedeutsam und manchmal schwer herzustellen ist. Gleichzeitig wünschen sich Menschen, die das Vertrauen in die Herkunftsfamilie, das Hilfesystem, den Staat oder die Gesellschaft verloren haben, konkrete Personen, zu denen sie wieder eine Beziehung aufbauen können und die sie unterstützen“.

Die Idee, digitale und analoge Elemente der Unterstützung zu verbinden, entstand in dem mehrjährigen und vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Forschungsprojekt Smart Inklusion für Wohnungslose (SIWo). Gemeinsam mit dem Don Bosco Jugendwerk Nürnberg konnte nun der Smart Kiosk realisiert werden, um den Kontakt zur Zielgruppe der wohnungslosen Menschen niedrigschwellig an einem zentralen Ort herzustellen und deren Teilhabechancen an der urbanen Infrastruktur zu verbessern.

Das Projekt wird durch die Ohm wissenschaftlich begleitet. Am Projekt sind neben den Projektleiter*innen Prof. Dr. Frank Sowa und Dr. Nora Sellner die Forschenden Prof. Dr. Carolin Freier, Tanja Holzmeyer und Akim Gubara Faragalla Jack von der Fakultät Sozialwissenschaften sowie Prof. Dr. Patrick Harms und Katrin Proschek vom OHM UX beteiligt. Das Projekt wird aus Mitteln des Bayerischen Staatsministeriums für Familie, Arbeit und Soziales sowie durch die Stiftung Obdachlosenhilfe Bayern gefördert.

 

 

Weiterführende Informationen:

Bildinformation „23-09-28_Ohm_Smart-Kiosk-1.jpg“: Eröffnung des Smart Kiosk: Prof. Dr. Frank Sowa, Provinzialvikar Pater Christian Vahlhaus, Oberbürgermeister Marcus König, Leiter des Don Bosco Jugendwerks Stefan Müller (von links nach rechts). (Foto: Don Bosco Nürnberg/Claudia Klinger)

Bildinformation „23-09-28_Ohm_Smart-Kiosk-2.jpg“: Der Smart Kiosk in der Nürnberger Innenstadt. (Foto: Marco Heinrich)

Bildinformation „23-09-28_Ohm_Smart-Kiosk-3.jpg“: Nürnbergs Oberbürgermeister Marcus König (Mitte) bei der Eröffnung des Smart Kiosk. (Foto: Akim Gubara Faragalla Jack)

Link zum Projekt: https://www.th-nuernberg.de/fakultaeten/sw/forschung/laufende-forschungsprojekte/smart-kiosk/

 

Kontakt:

Matthias Wiedmann, Pressesprecher
T +49 911 5880-4101
presseatth-nuernbergPunktde
www.th-nuernberg.de

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