28.05.2018

Lehrforschungsprojekt: Wie Chatbots einen eigenen Charakter erhalten

Nürnberg, Mai 2018 – Auftakt des Lehrforschungsprojekts über Chatbots im Journalismus und in der Unternehmenskommunikation: Im Seminar „Digitaler Journalismus“ von Prof. Markus Kaiser konzipierten Technikjournalismus-Studierende in einem Workshop mit Johanna Hagenauer und Aline-Florence Buttkereit verschiedene Chatbots und simulierten im Anschluss erste Dialoge.

Eine Gruppe entwickelte den Chatbot „Schorsch“, der auf der Website der TH Nürnberg Schülern die Suche nach passenden Studiengängen erleichtern könnte. Im Workshop stand zunächst die Analyse von Problemen im Mittelpunkt: Schüler sehen sich in diesem Beispiel einer Vielzahl an Studiengängen gegenüber und können diese nur sehr mühsam miteinander vergleichen. Daraus entwickelten die Studierenden die Lösung, dass ein Chatbot durch den Dialog mit dem Schüler weiterhelfen könne. Bevor es ans Verfassen von Dialogen ging, wurde für „Schorsch“ (wodurch der Name des Gründers Georg Simon Ohm aufgegriffen wird) auch noch ein eigener Charakter entwickelt: Er ist direkt, modern, offen und „quetscht Chatpartner möglichst schnell aus“.

Weitere Chatbots wurden konzipiert für den Bekleidungsshop Asos, für Subway und für die Zeitschrift „Beef!“. Für Asos entwickelten die Studierenden das Szenario, dass sich eine Kundin ein Kleid für eine Hochzeit aussuchen möchte, das sie dringend braucht. Die Sprache von „Sosa“, wie die Gruppe ihren Chatbot nannte, soll jugendlich sein „mit viel Denglisch“. „Subbi“ wiederum soll Ferdinand (wie die Persona im Beispiel der „Subway“-Gruppe hieß) dabei helfen, sich ein Sandwich auszusuchen. Und bei „Beef!“ geht es darum, dass der Chatbot ein gutes Rezept für ein Steak verrät.

Chatbots werden in der Medienbranche derzeit immer beliebter. Diese können eingebaut sein auf der eigenen Website, in sozialen Netzwerken wie Facebook oder auch als Audio-Assist-System wie beispielsweise bei Amazon Echo. „In diesem Lehrforschungsprojekt geht es darum herauszufinden, wie Chatbots erfolgreich konzipiert und umgesetzt werden können, damit sie vom User akzeptiert werden und die Chatbots auf die Marke des Mediums oder Unternehmens einzahlen“, erklärt Markus Kaiser. Dazu werden nicht nur neue Prototypen entwickelt, sondern auch bestehende Chatbots im Journalismus und von Unternehmen evaluiert.

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