23.03.2025

Mediale Resonanzen zur True Cost Forschung in Neumarkt

Zwei Episoden zu True Costs im ZDF: In der zweiteiligen ZDF-Reportage „True Cost“ berichten Prof. Dr. Tobias Gaugler und sein wissenschaftlicher Mitarbeiter und Doktorand Benjamin Oebel als Studiogäste in zwei gemeinsam mit dem ZDF konzipierten Folgen über den „wahren Preis“ des Döners und des Burgers. Wie würde der Preis aussehen, wenn man die Folgen für Umwelt, den Wasser- und Bodenverbrauch mit einrechnen würde? Es zeigt sich, dass die Notwendigkeit einer nachhaltigen Transformation, hin zu reduzierten Externalitäten im Produktionsprozess, zunehmend an Bedeutung gewinnt. Die Sendungen wurden am 23. und 30. März 2025 jeweils um 15.45 Uhr im ZDF-Hauptprogramm ausgestrahlt. Beide Folgen sind ab sofort zum Abruf in der ZDF-Mediathek verfügbar.

Interview von Prof. Gaugler in der GAIA

Prof. Gaugler, Vorstandsmitglied und Schatzmeister der „Deutschen Gesellschaft für Humanökologie“ (DGH), forscht an der Schnittstelle zwischen Ökonomie und Ökologie. In der neusten Ausgabe der GAIA (Magazin der DGH) hebt er mit Bezug auf die Publikation Stein et al., 2024 hervor, dass die True Cost Accounting-Forschung zur Berechnung der ökologischen und sozialen Kosten, die vor einem Jahrzehnt noch belächelt wurden, heute zu gesellschaftlichen Debatten über nachhaltige Ernährung beitragen. Die „Penny-Kampagne“, die die versteckten Umweltkosten von Lebensmitteln aufzeigt, erhielt enorme mediale Resonanz und beförderte das öffentliche Bewusstsein für verantwortungsvolle Ernährung. Prof. Gaugler betont, dass eine entemotionalisierte, faktengestützte Diskussion wichtig sei, um die oft ideologisch geführte Debatte zu versachlichen.

Artikel in Transforming Economics (Bertelmann Stiftung)

Dies wird auch deutlich im Artikel „Wahre Kosten: Wie Klimakosten zu Marktanreizen beitragen“, in dem Prof. Gaugler, Prof.Dr.-Ing. Matthias Schlipf (Hochschule München) und Bastian Striegl (Strategiemanager für Nachhaltigkeit) ebenfalls die Bedeutung der Integration von Umweltkosten in Produktpreise betonen. Durch die Bepreisung sogenannter „Externalitäten“ sollen Anreize für klimafreundlichere Produktionsmethoden geschaffen werden.

Die Forschung zeigt, dass vor allem im Industriesektor – mit einem globalen Emissionsanteil von 34% - über ein enormes Potenzial zur Reduktion von Treibhausgasen verfügt. Aktuelle CO2-Zuschlagssätze im EU-Emissionshandel sind laut den Forschern jedoch viel zu niedrig, um Anreize für klimafreundlichere Investitionen zu schaffen. Durch eine deutliche Anhebung der Sätze könnte eine Transformation angestoßen werden. Eine klimafreundlichere Produktion erfordert zwar höhere Investitionen, würde sich aber dennoch durch die Berücksichtigung von wahren Kosten langfristig lohnen. Es wären Einsparung von bis zu 20% der wahren Kosten denkbar.

Außerdem fordern die Autoren ein global abgestimmtes CO2-Emissionshandlssystem, etwa durch den Carbon Border Adjustment Mechanism (CBAM), um Wettbewerbsverzerrung zu vermeiden. Solche Maßnahmen könnten Investitionen in klimafreundliche Technologien fördern und so die Nachfrage nach grünen Produkten nachhaltig steigern.

Folgende Links führen zu weiteren Informationen: GAIA-Artikel, Wahre Kosten: Wie Klimakosten zu Marktanreizen beitragen, ZDF-Reportage „True Cost“

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