13.11.2024

Bildungsaustausch in Indien

13 Nürnberger Schülerinnen und Schüler verbrachten ihre Herbstferien in Guntur, Indien: Beim sogenannten „Makeathon“ der Technischen Hochschule Nürnberg Georg Simon Ohm (Ohm) entwickelten sie gemeinsam mit indischen Schülerinnen und Schülern Prototypen für nachhaltige Mobilität. Und gewannen außerdem wertvolle Einblicke in eine bis dato fremde Kultur.

Gestartet war das Projekt allerdings bereits im Februar dieses Jahres: Virtuell lernten die Schülerinnen und Schüler aus dem Martin-Behaim- und dem Dürer-Gymnasium ihre Projektpartnerinnen und -partner der VIVA School aus dem südindischen Guntur kennen. Gemäß dem Konzept eines Makeathons entwickelten sie darauf Ideen für nachhaltige Mobilitätslösungen: einen intelligenten Blindenstock, der das Überqueren von Straßen sicherer macht, ein pulsgesteuertes Fahrrad sowie einen intelligenten Schuh, der zu mehr Bewegung mahnt. Kurz vor den Sommerferien besuchten die indischen Gäste dann Nürnberg und die Ohm, um im Coworking-Space gemeinsam an der Erstellung der ersten Prototypen zu arbeiten.

„Ein Makeathon ist eine grundlegend andere Lehrform“, erklärt Projektleiter Prof. Dr. Bernhard Kausler von der Fakultät Elektrotechnik Feinwerktechnik Informationstechnik. „Die Schülerinnen und Schüler sind aktiv, definieren und lösen Aufgaben und werden dabei von Studierenden der technischen Fakultäten als Coaches begleitet.“ Die Kooperation mit Indien hebt den Makeathon durch den kulturellen Abstand der Beteiligten zudem auf ein weiteres Niveau. „Die Teams haben zunächst unterschiedliche Blickwinkel“, erläutert Kausler. So hätten sich die indischen Schülerinnen und Schüler zunächst nicht vorstellen können, dass blinde Menschen überhaupt eine Straße überqueren würden. Im indischen Straßenverkehr ein eher aussichtsloses Unterfangen – wozu also einen Blindenstock entwickeln?

Nun also der Gegenbesuch der deutschen Schülerinnen und Schüler mit drei Lehrkräften sowie zwei Studierenden, einer Ohm-Mitarbeiterin und Projektleiter Kausler. In Guntur verbrachten die Schülerinnen und Schüler die Woche bei den Gastfamilien ihrer indischen Projektpartner.
Neben Sightseeing stand vor allem die Verbesserung der in Nürnberg erstellten Prototypen an: Inspiriert durch den realen indischen Straßenverkehr entschloss sich beispielsweise die Gruppe „Kinetic Shoe“, Abstandssensoren an ihre intelligenten Rollschuhe anzubringen, um den Träger durch Vibration zu warnen, falls ein Fahrzeug zu nahe kommt. In einer gemeinsamen Abschlussveranstaltung an der VIVA-Schule präsentierten die Schülerinnen und Schüler Ihre Arbeitsergebnisse. Schulleiterin Sarala Chadalawada lobte die Bemühungen und betonte die Bedeutung des kulturellen Austauschs, um Perspektiven zu erweitern und internationale Freundschaften zu fördern. Das Projekt habe gezeigt, wie wichtig internationale Bildungskooperationen seien.

Auch für Kausler ist der interkulturelle Austausch – der nicht nur während der Projektarbeit, sondern auch im abwechslungsreichen Rahmenprogramm stattfand – eine Vorbereitung auf moderne Arbeitswelten, die er aus seiner langjährige Berufspraxis in der Industrie kennt: „Seit mehreren Jahren sind interkulturelle Teams in Forschung und Entwicklung die Normalität. Durch die unterschiedlichen Hintergründe können wirklich sehr gute Lösungen entstehen. Der Makeathon schafft ein kreatives Umfeld um die Zusammenarbeit bei der Lösung anspruchsvoller Aufgaben in interkulturellen Teams zu üben.“

 

Weiterführende Informationen:


Bildinformation „24-11-13_Ohm_Makeathon Indien_1.jpg“: 13 Schülerinnen und Schüler reisten für einen Makeathon nach Guntur, Indien. (Foto: Berhnard Kausler)

Bildinformation „24-11-13_Ohm_Makeathon Indien_2.jpg“: Zusammen mit den indischen Schülerinnen und Schülern entwickelten sie Prototypen für nachhaltige Mobilität. (Foto: Berhnard Kausler)

Bildinformation „24-11-13_Ohm_Makeathon Indien_3.jpg“: Sowohl die deutschen Schülerinnen und Schüler des Martin-Behaim- und des Dürer-Gymnasiums sowie ihre Projektpartnerinnen und -partner der VIVA School aus dem südindischen Guntur profitierten von dem Makeathon. (Foto: Berhnard Kausler)

 

Kontakt:
Matthias Wiedmann, Pressesprecher
T +49 911 5880-4101
presseatth-nuernbergPunktde
www.th-nuernberg.de

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