23.11.2022

Spannende Podiumsdiskussion zu nachhaltiger Unternehmenskultur und Buzzwording im Rahmen des F&E-Projekts Curriculum Z.

Am 23. November 2022 fand im Rahmen des Moduls „Studium Fundamentale“ im Studiengang Management in der Ökobranche eine spannende Podiumsdiskussion zum Thema „Nachhaltige Unternehmenskultur und menschenorientiertes Wirtschaften - Buzzword oder gelebte Praxis?" statt. Die Veranstaltung war für Interessiere auch außerhalb der Hochschule und als Sonderlehrveranstaltung der Fächergruppe Nachhaltige Unternehmensführung geöffnet.

„Theorie ohne Praxis ist leer, Praxis ohne Theorie ist blind.“ Dieses Spannungsfeld diskutierten Prof. Dr. Michael Domes und Katrin Schwanke mit Dipl.-Ing. Stefan Gierse, Senior Vice President Global Sales & Marketing - Factory Automation bei Siemens. Im Fokus standen dabei die Voraussetzungen, wie nachhaltige Unternehmenskultur und menschenorientiertes Wirtschaften in der unternehmerischen Praxis implementiert und gelebt werden können. Welche Herausforderungen sind wie zu bewältigen, um nicht nur schöne neue Buzzwörter zu produzieren? Was sagt die Wissenschaft? Wie sieht die Realität in der Praxis aus? Wo gibt es Widersprüche? Wie und was können wir voneinander lernen?

Diskutiert wurde mit den interessierten Teilnehmenden u.a. über Gesundheit und Wohlergehen am Arbeitsplatz oder den tatsächlichen Impact von Nachhaltigkeitsabteilungen auf Unternehmensentscheidungen. Auch ging es um Menschenrechte und die Sorgfaltspflichten in Geschäftsbeziehungen. In diesem Kontext wurden auch Greenwashing und generelle Wachstumsziele aus verschiedenen Perspektiven kritisch beleuchtet.

Stefan Gierse stellte sich den kritischen Fragen und Beiträgen der Teilnehmenden offen und zugewandt, er reflektierte dabei auch Ambivalenzen im unternehmerischen wie privaten Verhalten. Bezüglich der erforderlichen Fähigkeiten zukünftiger Absolvent*innen betonte er insbesondere die Fähigkeit zu kritischem Denken und die Notwendigkeit lebenslangen Lernens. Es wurde klar, dass der Weg zu echter Nachhaltigkeit ein langer und nicht gerader ist, und wir uns diesem Prozess mit Kompetenzen wie beispielsweise Ambiguitätstoleranz stellen müssen.

Das Modul „Studium Fundamentale“ wurde im Forschungsprojekt Curriculum Z. – Zukunftskompetenzen für Transformation und nachhaltiges Wirtschaften im 21. Jahrhundert neu entwickelt und vermittelt u.a. Grundlagen in Philosophie und Ethik, Kommunikation oder die Wirkungen von Sprache, Frames und Narrativen. In dem Forschungsprojekt werden u.a. Fragestellungen nach Kompetenzen zur Gestaltung einer sozial-ökologische Transformation ebenso bearbeitet wie heterodoxe Theorien, Modelle und Lösungsansätze der Wirtschaftswissenschaften zur Ausrichtung auf Nachhaltigkeit.

Am 26.07.2022 wurde das Projekt Curriculum Z. im Rahmen der feierlichen Förderpreisverleihung an der TH Nürnberg mit dem N-ERGIE Förderpreis ausgezeichnet. Für die Entscheidung der Jury waren insbesondere Aktualität, Zielsetzung und die daraus resultierenden Potentiale des zukunftsweisenden Projekts ausschlaggebend.

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