20.12.2022

Auf dem Weg zu einer sicheren Energieversorgung

Studierende diskutierten ihr Konzept für die Stadt Haßfurt

Wie lässt sich die Energieversorgung der Stadt Haßfurt weiterentwickeln, um ohne Einsatz fossiler Energieträger eine jederzeit sichere und möglichst kostengünstige Energieversorgung zu erreichen? Studierende der TH Nürnberg und ihr Professor Dr.-Ing. Matthias Popp empfehlen einen so genannten Stülpmembranspeicher, d.h. ein in die Erde eingegrabenes Pumpspeicherkraftwerk. Eine Membran trennt Ober- und Unterwasserreservoir sicher voneinander. Über der Membran sitzt ein schwimmfähiger Kolben. Über dessen Auf- und Abbewegung wird die Energie aufgenommen und abgegeben. In einer öffentlichen Veranstaltung stellte die Projektgruppe interessierten Bürger*innen ihr kostengünstigstes Ausbauszenario vor.

Wie kamen die Studierenden zu ihren Schlussfolgerungen?
Vom Stadtwerk Haßfurt erhielten sie die Realdaten zum Strom- und Wärmeverbrauch sowie die Einspeiseleistungen aus den Wind-, Solar- und Blockheizkraftwerksanlagen aus den zurückliegenden sieben Jahren. Aus dem stündlichen Vergleich der aufgezeichneten Einspeiseleistungen zum Verbrauch konnten sie die Stromspeicherkapazität bestimmen, die aktuell für eine jederzeit eigenständig und sichere Stromversorgung bereitstehen müsste. Darauf aufbauend berechneten sie, welche Weiterentwicklung des Wind- und Photovoltaik-Anlagenparks die anfallenden Kosten minimieren kann und welche Erlöse sich am Strommarkt aus der Vermarktung von Überschüssen erzielen lassen. Außerdem bestimmten sie die erforderliche Wärmespeicherkapazität, um die im Überfluss vorhandene Wärme des Sommers zu speichern.

Stülpmembranspeicher verkörpern eine innovative Zukunftstechnologie, die bisher noch nicht errichtet wurde. Als möglicher Einstieg in diese Speichertechnik stellte die Projektgruppe ein kleines System für das geplante Neubaugebiet entlang der Uchenhofer Straße als Konzeptidee vor.

Die studentischen Arbeiten leisten einen wichtigen Beitrag zum Umstieg auf eine subsidiär organisierte und emissionsfreie Energieversorgung und unterstützen auf diese Weise auch den Weg der Europäischen Metropolregien Nürnberg als Vorbild für andere Regionen. Veranstalter waren die Technische Hochschule Nürnberg, der VDI-Bayern Nordost mit seinem Netzwerk Energie- und Umwelt, das Stadtwerk Haßfurt und das Forum Klimaschutz und nachhaltige Entwicklung der Metropolregion Nürnberg.

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