14.07.2022

Lehren und Lernen auf Distanz

Dritte FIDL-Studie zum Studium in Pandemiezeiten erschienen

Durch den Einzug der Covid-19-Pandemie hat sich das Studium an Hochschulen für angewandte Wissenschaften (HAW) zeitweise stark verändert. Vollständig digitale und hybride Lehrveranstaltungen ersetzten für eine lange Zeit und fachübergreifend den klassischen Präsenzunterricht am Campus. Gruppenarbeitsbereiche in Bibliotheken wandelten sich mit Hilfe von Videokonferenztools zu virtuellen Arbeitsräumen.

Doch wie empfanden die Betroffenen die Situation? Wie lautet das Stimmungsbild von Studierenden und Lehrenden in Bezug auf die Distanzlehre? Und welche Schlüsse können die Hochschulen daraus ziehen? Um diese Fragen zu beantworten, führte das Forschungs- und Innovationslabor Digitale Lehre (FIDL) an der Technischen Hochschule Nürnberg Georg Simon Ohm die Studie "Lehr-Reflexion. Lernen auf Distanz" durch. Sie ist bereits die dritte Studie aus der FIDL-Studien- und Schriftenreihe, die eine bayernweite Analyse des hochschulischen Lehrens und Lernens in Zeiten der Pandemie adressiert. Im Zentrum der Forschung steht die Frage, welche Perspektiven aus der pandemiebedingten Distanzlehre für die Zukunft der kompetenzorientierten, multimodalen Lehre gewonnen werden können?

32 Studierende sowie 20 Lehrende von HAWs aus ganz Bayern nahmen an den qualitativen Interviews teil. Die Befragungsergebnisse stammen aus unterschiedlichen Fachrichtungen und sind durchsetzt von Emotionen, die die unmittelbaren Erfahrungen aus der Pandemie spüren lassen. Beschönigt wird dabei nichts: „Die Studie fragt bewusst nach den persönlichen Lehr-Lern-Erfahrungswerten der notwendig gewordenen Distanzlehre. Die geführten Interviews sind von den Belastungen, zu der die Distanzlehre eben auch geführt hat, geprägt“, erklärt Prof. Dr. Christina Zitzmann, Vizepräsidentin für Bildung der TH Nürnberg. Zugleich schaut die Studie aber auch auf die Bemühungen der Studierenden und Lehrenden, die mit allergrößtem Einsatz den Kontakt aufrechterhielten und Lernen möglich gemacht haben. Um die Lerneffekte aus der Corona-Zeit zu sichern und für die Weiterentwicklung der Hochschullehre zu nutzen - so eine zentrale Botschaft der Studie - benötigt es weiterhin den hochschulweiten Austausch aller Hochschulakteur*innen.

Die Studien- und Schriftenreihe von FIDL wird federführend von der TH Nürnberg und der Hochschule München initiiert. Autor*innen sind Dr. Benjamin Zinger von der TH Nürnberg, Prof. Dr. Anke van Kempen von der Hochschule München und Prof. Dr. Ulrike Reisach von der Hochschule Neu-Ulm.

Die Website zur Studie: https://fidl.education/lehrreflexionen-2022/ 

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