23.03.2020

Vom Synthesizer zum Instrument

Studenten stellen Prototyp zur Wiedergabe der Klänge eines modularen Synthesizers her

Drei Masterstudenten haben in einer Projektarbeit den Prototyp eines Körperschallresonanzlautsprechers zur Wiedergabe der Klänge eines modularen Synthesizers fertiggestellt. Furqan Abbasi, Bilal Aytar und Lucas Lechermann studieren an der Fakultät Elektrotechnik Feinwerktechnik Informationstechnik (efi) der TH Nürnberg im Masterstudiengang "Elektronische und mechatronische Systeme" und wurden durch Prof. Dr. von Hoffmann bei ihrem Projekt betreut.

Der so entstandene klangformende Lautsprecher erzeugt die Töne nicht durch eine schwingende Membran wie herkömmliche Lautsprecher. In dem Körperschallresonanzlautsprecher wird die Rückseite des Klangkörpers durch zwei Körperschallwandler in Schwingung versetzt. Diese Anregung überträgt sich auf die Luft im Inneren des Klangkörpers. In den Öffnungen in der Vorderseite entstehen dadurch schwingende Luftsäulen, wodurch die Töne erzeugt werden. Dieses Prinzip ist vergleichbar mit dem Klangkörper einer Gitarre. Dadurch erhält dieser neuentwickelte Klangkörper seinen charakteristischen Klang, was ihn von einem normalen Lautsprecher zur möglichst neutralen Wiedergabe von Musik unterscheidet und ihm die eigenständige Charakteristik eines Instrumentes verleiht. Zum Schutz der Elemente des Modularsynthesizers kann der Körperschallresonanzlautsprecher während des Transportes abgeklappt werden.

Der Ansatz, klangformende Lautsprecher zu nutzen, um Musik aus synthetischen Klangerzeugern hörbar zu machen, ist dabei nicht neu: Schon in der 30er Jahren des vergangenen Jahrhunderts waren für das „Ondes Martenot“ klangformende Lautsprecher verfügbar. Mit der Studie wollen die drei Masterstudenten diesen Gedanken fortführen und an die Tradition der in der Metropolregion Nürnberg regional tief verwurzelten Instrumentenbau-Branche angeknüpfen. Mit der hier beschriebenen Neuentwicklung soll der stark wachsende Markt der modularen Synthesizer bedient werden. Ein Körperschallresonanzwandler als Alternative zu einem gewöhnlichen Lautsprecher ist auf dem aktuellen Markt heute kaum zu finden und stellt ein großes Alleinstellungsmerkmal dar. Diese Tatsache würde eine etwaige Weiterentwicklung der Studie bis zur Marktreife für die Projektgruppe zu einem äußerst vielversprechenden Unterfangen machen. Anfragen von interessierten Partnern sind gerne willkommen. 

Zurück
Anfahrt