23.05.2022

Technologie trifft Zärtlichkeit

Die TH Nürnberg gewinnt mit dem Projekt OHMYLOVE beim Wettbewerb Eine Uni - ein Buch. In den nächsten Monaten dreht sich an der Hochschule daher vieles um das Werk „Radikale Zärtlichkeit“ von Şeyda Kurt.

Die TH Nürnberg liest: und zwar das Buch „Radikale Zärtlichkeit – warum Liebe politisch ist“ von Şeyda Kurt. Jedes Jahr schreiben der Stifterverband und die Klaus Tschira Stiftung in Kooperation mit dem ZEIT Verlag das Programm Eine Uni – ein Buch aus. Die Technische Hochschule Nürnberg Georg Simon Ohm bewarb sich mit dem besagten Werk und wurde für eine Förderung von 10.000 Euro ausgewählt. Über zwei Semester lesen nun alle Hochschulangehörigen gemeinsam, begleitend sind neben einem Besuch der Autorin eine Schreibwerkstatt und zahlreiche weitere Aktionen geplant.

„Radikale Zärtlichkeit“ hinterfragt traditionelle Liebesideale im Kraftfeld von Patriarchat, Rassismus und Kapitalismus und setzt diesen offene, hierarchiefreie Beziehungsmodelle entgegen – in romantischen Beziehungen genauso wie in Freundschaften, Familie oder Pflege. Eine Technische Hochschule, die ihre fachlichen Schwerpunkte auf ingenieurwissenschaftliche Fächer wie Maschinenbau und Elektrotechnik oder Architektur setzt, mag nicht gerade prädestiniert erscheinen, sich mit Themen wie Gender oder Sexismus auseinanderzusetzen. Genau dies soll im Rahmen des Projekts OHMYLOVE - Technologie trifft Zärtlichkeit als Chance betrachtet werden.

„Wir halten es für besonders wichtig, hochschulweit ein interdisziplinäres Querschnittsthema einzubringen, mit dem Menschen über Fächer, Gruppen und Hierarchien hinweg in den Dialog kommen können“, sagt Projektleiterin Dzifa Vode. Ziel ist es, möglichst viele Angehörige der Hochschule durch die Lektüre in eine Auseinandersetzung mit den Fragen zu bringen, die das Buch aufwirft: Was ist Liebe? Wie wollen wir lieben? Warum ist Liebe politisch? Wen schließen wir aus? Şeyda Kurt nimmt ihre Leserinnen und Leser mit zu Dating-Apps, Pflegerobotern und Sexspielzeug. Ihr graut nicht vor einer technisierten Welt. Stattdessen fragt sie, ob die Technologie nicht sogar helfen kann, einander neu zu begegnen und neu zu verstehen.

„Radikale Zärtlichkeit“ wurde aus über 50 Buchideen ausgewählt, die Hochschulangehörige eingereicht hatten – darunter Romane, Sachbücher, Essays, Graphic Novels sowie ein Gedicht. Eine Jury aus Studierenden, Lehrenden und Mitarbeitenden las an, diskutierte, argumentierte und stellte eine Short List von drei Büchern zusammen, aus der die Hochschulöffentlichkeit das Werk von Kurt auswählte. Koordiniert wird das Projekt OHMYLOVE von Dzifa Vode, Leiterin des Schreibzentrums, und Sarah Heiden, Referentin der Vizepräsidentin für Bildung.

Im laufenden Sommersemester und im kommenden Wintersemester sind zahlreiche Aktionen rund um das Werk geplant: Die Autorin wird am 1. Juni nach Nürnberg an die Hochschule kommen und am Nachmittag eine Schreibwerkstatt anbieten. In einer Abendveranstaltung lesen Teilnehmende Auszüge aus dem Buch und diskutieren mit Angehörigen aller Hochschulgruppen. Zusätzlich ist die Veranstaltung, die das Schreibzentrum der TH Nürnberg moderiert, als Livestream abrufbar (Anmeldung über ohmylove@th-nuernberg.de). Zudem werden Wanderexemplare ausgelegt und Liebesfilme analysiert, das Buch wird in fächerübergreifenden Seminaren thematisiert, Chor und Theatergruppe kreieren eine Musik-Theater-Performance, die Bibliothek veranstaltet einen Book-Slam. Design-Studierende haben zudem Zitate aus dem Buch in typografisch auffällige Plakate umgesetzt, die am Campus gezeigt werden.

 

 

Weiterführende Informationen:

Bildinformation "PM 18_TH Nürnberg_Zitat_OHMYLOVE_2.png": Studentinnen der Fakultät Design gestalteten Zitate aus dem Werk "Radikale Zärtlichkeit", die am Campus der TH Nürnberg plakatiert werden. (Grafik: Fllonza Durguti und Maja Grass) 

Infos zu OHMYLOVE: https://ohmylove.th-nuernberg.de/

Kontakt:
Matthias Wiedmann, Pressesprecher
Telefon: +49 911/5880-4101
E-Mail: presseatth-nuernbergPunktde

Zurück
Anfahrt