17.12.2025

Von Schienenverkehr bis Wasserstoff: 25 Jahre Institut für Fahrzeugtechnik

Mit Unterstützung der High-Tech-Offensive Bayern gründete Prof. Dr.-Ing. Hans-Jürgen Tretow im Jahr 2000 das Institut für Fahrzeugtechnik Nürnberg (IFZN) an der Fakultät Maschinenbau und Versorgungstechnik der Technischen Hochschule Nürnberg Georg Simon Ohm (Ohm). Von Beginn an stand ein Ziel im Mittelpunkt: angewandte Forschung und Entwicklung auf dem Gebiet der Fahrzeugtechnik voranzutreiben. Jetzt feiert das Institut sein 25-jähriges Jubiläum. 

Pionierprojekte wie die Entwicklung virtueller Modelle für Schienenfahrzeug-Antriebsstränge oder Busnetz-Analysen zum Einsatz von Hybridantrieben prägten von Beginn an die Arbeit am IFZN. In den folgenden Jahren kamen neue Schwerpunkte hinzu – 2004 beispielsweise das Forschungsgebiet Verbrennungstechnik. Seit 2014 rückten Digitalisierung und Automatisierung in den Vordergrund. 

Heute besteht das IFZN aus einem Team aus fünf Professorinnen und Professoren, die unterschiedliche Schwerpunkte einbringen. Gemeinsam decken sie die gesamte Bandbreite moderner Fahrzeugtechnik ab: von der Verbrennung und Wasserstofftechnik über mechatronische Systeme und Sensorik, Fahrdynamik und Leichtfahrzeuge bis hin zu Bahn- und Automatisierungstechnologien. „Unsere Forschungsarbeit ist interdisziplinär aufgestellt: Mechanik, Elektrik, Sensorik und Datenintelligenz sind eng miteinander verknüpft“, erklärt Prof. Dr.-Ing. Christina Singer, die das IFZN seit 2023 leitet. 

Ein Beispiel dafür ist das aktuell laufende Vorlaufforschungsprojekt „TrackVision“. Unter der Leitung von Singer erforscht ein Team das automatisierte Rangieren längerer Güterzüge. Der lange Bremsweg dieser Züge erfordert es, dass Hindernisse bereits auf große Entfernungen zuverlässig erkannt werden. Herkömmliche Umfeldsensoren, die auf der Lokomotive positioniert werden, reichen dafür nicht aus. TrackVision zielt darauf ab, den Wahrnehmungshorizont automatisierter Rangierlokomotiven zu erweitern. Dafür entwickelt und erprobt das Forschungsteam eine Automatisierungsarchitektur, die Sensorik auf der Lok mit stationärer Sensorik in der Infrastruktur des Rangierbahnhofs vernetzt. Dadurch entsteht ein intelligentes Gesamtsystem, das eine sichere Umfelderfassung über große Distanzen ermöglicht – auch bei schlechten Sichtverhältnissen und komplexen Verkehrssituationen. 

Ein großes Anliegen am IFZN ist es, Lehre und Forschung miteinander zu verbinden. „Wir wollen nicht nur Wissen vermitteln, sondern Begeisterung wecken – für Technik, für Innovation, für Mobilität. Deshalb entstehen bei uns Projekte, in denen Studierende echte Systeme entwickeln“, betont Singer. Im Projekt „DriveOhm“ erstellen und erproben Studierende beispielsweise im Modellmaßstab automatisierte Rennfahrzeuge. Um Fahrzeugtechnik auch in der Lehre an der Ohm stärker zu verankern, hat sich das Institut für den neuen Studiengang Fahrzeugtechnik eingesetzt, der seit dem Wintersemester 2024/25 angeboten wird.

 

 

Weiterführende Informationen:

Bildinformation „25-12-17_Ohm_IFZN-1.jpg“: Prof. Dr.-Ing. Christina Singer leitet seit 2023 das Institut für Fahrzeugtechnik Nürnberg (IFZN) an der Technischen Hochschule Nürnberg. (Foto: Mario Kraußer)

Bildinformation „25-12-17_Ohm_IFZN-2.png“: Im Projekt „TrackVision“ erforscht ein Team des IFZN das automatisierte Rangieren längerer Güterzüge. (Screenshot: IFZN)

Bildinformation „25-12-17_Ohm_IFZN-3.jpg“: Prof. Dr.-Ing. Christina Singer mit Studierenden im Projekt „DriveOhm“. Dabei werden unter anderem im Modellmaßstab automatisierte Rennfahrzeuge erstellt und erprobt. (Foto: Mario Kraußer)

 

Kontakt: 

Matthias Wiedmann, Pressesprecher
T +49 911 5880-4101
presse@th-nuernberg.de
www.th-nuernberg.de

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