13.10.2025

Überleben im Risikoumfeld

Einblicke in das Leben der offenen Drogenszene am Kölner Neumarkt gibt seit dem 9. Oktober die Ausstellung “(Über)Leben im Risikoumfeld” im vierten Stock der Bahnhofstraße 87 (Fakultät Sozialwissenschaften). Die gezeigten Bilder entstanden im Rahmen eines Forschungsprojekts unter der Leitung von Prof. Dr. Daniel Deimel von der Ohm und Tim Lukas von der Bergischen Universität Wuppertal. 

Sieben Drogenkonsumierende wählten dabei eigenständig bestimmte Orte aus ihrem Alltag aus und fotografierten diese. Ihre Fotos werden ergänzt durch Zitate aus Interviews, die die Forschenden mit ihnen führten, und den Eindrücken mehrerer Sozialraumbegehungen, die eine Kartierung der offenen Drogenszene am Neumarkt ermöglichten. Die Forschenden möchten mit der Ausstellung zur Entstigmatisierung von drogenkonsumierenden Menschen beitragen. Noch bis Mitte November ist die Ausstellung an der Ohm zu sehen.

“Orte, an denen Menschen öffentlich Drogen konsumieren, werden von Teilen der Mehrheitsgesellschaft als sogenannte Angsträume beschrieben, die ein Gefühl der Unsicherheit und des Unbehagens erzeugen”, erklären die Verantwortlichen. “Zugleich bilden diese offenen Drogenszenen ein Risikoumfeld für die Konsumierenden selbst, da mit ihnen eine Vielzahl von drogenbedingten Schäden - körperlich, psychisch und sozial - verknüpft wird. Wie sich der öffentliche Raum als Risikoumfeld aus der Sicht von Drogenkonsumierenden darstellt, ist bislang weitestgehend unklar.” Die Ausstellung soll darauf erste Antworten geben.

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