12.09.2025

Medienresonanz bei SPIEGEL und ARD alpha zu „wahren Preisen“ und nachhaltigem Konsum

Die Frage, was nachhaltiger Konsum tatsächlich bedeutet und wie die „wahren Preise“ für Lebensmittel gesellschaftlich diskutiert werden, steht zunehmend im Fokus von Öffentlichkeit und Medien. Aktuelle Berichte zeigen, dass die Debatte um Kostenwahrheit, Umweltfolgen und politisch-strukturelle Rahmenbedingungen nicht nur Wissenschaftler beschäftigt, sondern ein breites gesellschaftliches Umdenken benötigt.

Im SPIEGEL-Interview vom 12.08.2025 wurden Dr. Amelie Michalke, Lennart Stein und Prof. Dr. Tobias Gaugler (beide Ohm) zu den neuesten Erkenntnissen aus dem Forschungsfeld der „wahren Kosten“ von Lebensmitteln interviewt. Auf Anfrage des Spiegels hat das Team um Prof. Gaugler Berechnungen der externen Kosten für die Bereiche Gesundheit, Boden, Wasser und Klima von einem breiten Spektrum an Lebensmittel durchgeführt. Prof. Gaugler merkt dabei an: „Die Folgekosten seien „bis zu zehnmal“ höher als in einem System, das sie von vornherein zu vermeiden versucht.“ Die Forschenden fordern daher einen Miteinbezug des Verursacherprinzips für künftige Lebensmittelpreise. Lennart Stein schlägt daher vor das im System zur Verfügung stehende Geld (insbesondere durch EU-Agrarmittel) „gezielter für Anreize zu nachhaltigen Prozessen einzusetzen.“ Der Artikel macht deutlich, wie hohe gesellschaftliche und ökologische Folgekosten in der aktuellen Preisgestaltung unsichtbar bleiben und warum politische Reformen nötig sind.
Neben dem ausführlichen Artikel auf Spiegel + wurden Teile des Interviews samt der Ohm-Berechnungen für die Produkte Käse, Pasta, Olivenöl, Hackfleisch, Kaffee und Orangensaft auf einer Seite der Printversion des Spiegels (Nr. 34 / 14.08.2025) veröffentlicht.

Im Fernsehbeitrag auf ARD alpha vom 07. August 2025 („TV-Diskussion zum nachhaltigen Konsum: Prof. Dr. Tobias Gaugler“) diskutierte Prof. Dr. Tobias Gaugler zusammen mit Dr. Ann-Kathrin Bremer (KU Eichstätt-Ingolstadt) und Moderatorin Christine Bergmann darüber, wie nachhaltiger Konsum konkret umgesetzt werden kann und welchen Einfluss das Zusammenspiel von individuellem Verhalten und politischen Rahmenbedingungen hat. Thematisiert wurde insbesondere, ob nachhaltiger Konsum zwangsläufig Verzicht bedeutet oder auch zu mehr Zufriedenheit führen kann. Prof. Gaugler brachte die Sichtweise der Ressourcenökonomie ein und betonte die Notwendigkeit, die Verantwortung von Konsumierenden nicht isoliert zu betrachten, wobei er exemplarisch auf die vor Kurzem von Studierenden des Studiengangs „Management in der Ökobranche“ durchgeführte TrueMensa2.0-Aktion verwies. Die Runde offenbart, dass nachhaltiger Konsum im Alltag strukturelle und gesetzliche Unterstützung benötigt und ein Umdenken auf gesellschaftlicher Ebene erfordert.

Beide Medienformate zeigen: Die Verzahnung von wissenschaftlicher Analyse und öffentlicher Kommunikation ist entscheidend, um gesellschaftliche Debatten über echte Lebensmittelpreise, Nachhaltigkeit und politische Steuerung voranzubringen. Sie illustrieren, dass nachhaltiger Konsum nicht allein vom individuellen Verhalten abhängt, sondern systemische Veränderungen und transparente Kostenwahrnehmung erfordert.

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