31.07.2025

Ein Wappen zum Anfassen: Ohm fertigt 3D-Druck für das Nürnberger DB Museum

Die Technische Hochschule Nürnberg Georg Simon Ohm (Ohm) hat mit Hilfe von 3D-Technologie eine Nachbildung des bayerischen Königswappens erstellt. Das Wappen befindet sich am historischen Salonwagen von König Ludwig II., der im DB Museum Nürnberg ausgestellt ist. Zukünftig können Besucherinnen und Besucher das Wappen ertasten – ohne, dass das Original dabei gefährdet wird.

Seit seiner letzten Restaurierung 1953 steht der prachtvolle Salonwagen aus dem 19. Jahrhundert im DB Museum Nürnberg. Nach mehr als 70 Jahren wurde der Salonwagen nun umfassend gereinigt und restauriert. Vor allem das bayerische Königswappen, das seitlich am Wagen befestigt ist, weist sichtbare Schäden auf. „Die Spuren zeigen, dass das Wappen bei den Besucherinnen und Besuchern des Museums sehr beliebt ist. Deshalb haben wir nach einer Lösung gesucht, um das Wappen für alle begreifbar zu machen“, sagt Stefan Ebenfeld, Teamleiter Sammlungen/Bibliothek. Regelmäßig bietet das DB Museum zudem Führungen für Menschen mit einer Sehbehinderung an, die die Ausstellungsstücke mit ihren Händen ertasten und auf diese Art wahrnehmen. Doch das Original sei dafür zu empfindlich.

Prof. Dr.-Ing Michael Koch und Laboringenieur Markus Krügel vom Institut für Material- und Produktentwicklung an der Ohm entwickelten mit Hilfe von 3D-Scan und 3D-Druck eine Nachbildung, die das Originalwappen vor Abnutzung schützen soll. Koch freut sich über die Kooperation mit dem Museum: „Wir können bei diesem Projekt Techniken im realen Feld anwenden, die wir sonst nur an der Hochschule einsetzen. So können wir Praxisbeispiele für unsere Studierenden schaffen.“ 

Zwei Kameras im Scanner fotografierten das Objekt. Daraus entstand ein 3D-Modell, das das Team digital bearbeiten, anpassen und anschließend ausdrucken konnte. Dabei fiel die Entscheidung auf das Pulverdruckverfahren. Krügel erklärt die Vorteile: „Mit dem Pulverdruckverfahren bekommt das Wappen eine grobe Oberfläche, aber wir können schnell Kopien davon erstellen. Im Nachhinein kann das 3D-gedruckte Produkt poliert, geschliffen und händisch bemalt werden. So wird die Qualität deutlich höher.“ Aufgrund seiner Größe – circa 50 cm in der Höhe und circa 40 cm in der Breite – musste das Wappen in fünf Einzelteilen ausgedruckt werden. Ein Modellbauer fügte die Einzelteile wieder zusammen und lackierte die Nachbildung.

Zukünftig wird die Replik des Wappens auf Griffhöhe neben dem Salonwagen angebracht. So kann das neue Königswappen nicht nur bei Rundgängen für sehbehinderte Menschen eingesetzt, sondern von allen Besucherinnen und Besuchern berührt werden.

 

 

Weiterführende Informationen:

Bildinformation „25-07-31_Ohm_Königswappen-1.jpg“: Ohm-Laboringenieur Markus Krügel erstellt einen 3D-Scan des Königswappens. (Foto: Mac Felix)

Bildinformation „25-07-31_Ohm_Königswappen-2.jpg“: Das Original des Königswappens befindet sich am historischen Salonwagen von König Ludwig II im DB Museum Nürnberg. (Foto: Mac Felix)

Bildinformation „25-07-31_Ohm_Königswappen-3.jpg“: Aufgrund seiner Größe musste die Nachbildung des Wappens in fünf Einzelteile zerteilt und diese einzeln ausgedruckt werden. (Foto: Mario Kraußer)

Bildinformation „25-07-31_Ohm_Königswappen-4.jpg“: Die Wappenteile wurden mit dem Pulverdruckverfahren hergestellt. Nach dem Abbürsten der Pulverrückstände sind die Details zu erkennen. (Foto: Mario Kraußer)

Link zum Salonwagen: www.dbmuseum.de/hofzug

 

Kontakt:
Matthias Wiedmann, Pressesprecher
T +49 911 5880-4101
presseatth-nuernbergPunktde
www.th-nuernberg.de

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