02.10.2024

Bayerische Forschungsstiftung fördert Forschungsverbund BayWater

München/Nürnberg - Eine kosteneffiziente und nachhaltige Wasserversorgung wird zunehmend zum Standortfaktor für die Industrie. Um dieser Entwicklung gerecht zu werden und die Herausforderung der nachhaltigen Wasserversorgung anzugehen, fördert die Bayerische Forschungsstiftung mit zwei Millionen Euro den neuen Forschungsverbund BayWater, an dem die Technische Hochschule Nürnberg Georg Simon Ohm mit dem Forschungsinstitut POF-AC beteiligt ist. Ziel des Verbundes ist es, durch den Einsatz moderner Membrantechnologien und Aufbereitungsverfahren den Wasserbedarf sowie die Kosten und den Energieverbrauch in industriellen Produktionsprozessen zu reduzieren.

Wasser ist für eine Vielzahl von Industrieprozessen unerlässlich, vom Maschinenbau über die Lebensmittelherstellung bis hin zur Pharmaindustrie. Allerdings sind Wiederaufbereitung und Reinigung von Wasser energie- und kostenintensiv. Zudem entstehen durch das Zusammenführen verschiedener Wasserströme komplexe Mischungen mit vielfältigen Verunreinigungen, die oftmals aufwendig entsorgt werden müssen.

Der von der Bayerischen Forschungsstiftung geförderte Forschungsverbund BayWater stellt sich diesen Herausforderungen. In den nächsten drei Jahren wird ein Konsortium aus Forschenden der Technischen Universität München (TUM), der Ostbayerischen Technischen Hochschule (OTH) Regensburg und der Technischen Hochschule Nürnberg Georg Simon Ohm (Ohm) zusammen mit 25 Industriepartnern innovative Aufbereitungsmethoden entwickeln. Diese umfassen moderne Membrantechnologien, fortschrittliche Oxidationstechnologien, präzise Sensorik und neue Ansätze zur Prozesssteuerung, um eine effiziente und nachhaltige Kreislaufführung von Wasser in verschiedenen Industrien zu ermöglichen.

Staatsminister Dr. Florian Herrmann und Prof. Arndt Bode, Präsident der Bayerischen Forschungsstiftung, überreichten den Förderbescheid am 1. Oktober an das BayWater-Konsortium.

In ihren Ansprachen betonten sie die Bedeutung des Projekts für eine nachhaltige Industrieproduktion und die Schonung von Wasserressourcen. Staatsminister Dr. Florian Herrmann sagte: „Wasser ist unser wichtigster Rohstoff. Der Schutz unseres Grundwassers und die Bewahrung der sehr hohen Trinkwasserqualität ist eine Gemeinschaftsaufgabe, die uns alle angeht. Mit der Gesamtstrategie ,Wasserzukunft Bayern 2050‘ legen wir die Grundlage, um die Wassersicherheit in Bayern dauerhaft zu gewährleisten. Der Forschungsverbund BayWater leistet einen immens wertvollen Beitrag, indem er nach innovativen Lösungen für eine ressourcenschonende Wassernutzung sucht – davon profitieren wir alle!“

Prof. Arndt Bode, Präsident der Bayerischen Forschungsstiftung, ergänzte: „Das Vorhaben hat in der Begutachtung und in den Gremien der Forschungsstiftung voll überzeugt. Es ist eines von vielen Förderprojekten der Stiftung, bei denen das Thema ,Nachhaltigkeit‘ ganz oben auf der Agenda steht. Besondere Stärke des Verbundes ist der gelebte Technologietransfer durch die Realisierung einer Reihe von Demonstrationsanlagen in enger Zusammenarbeit mit einer Vielzahl von Industriepartnern.“
 

Ohm bringt Expertise zu optischen Technologien ein

BayWater wird von Prof. Dr. Stephen Schrettl an der TUM School of Life Sciences geleitet. An der Ohm bringen Prof. Dr.-Ing. Olaf Ziemann und Prof. Dr.-Ing. Rainer Engelbrecht vom Institut POF-AC (Polymer Optical Fiber Application Center) Expertise aus dem Bereich Faseroptik und optische Technologien ins Projekt ein. Sie verantworten das Teilprojekt „UV-Oxidationstechnologie“: Hier werden mit innovativer UV-LED-Technik biochemische Reinigungsprozesse in industriellen Abwässern erforscht. Das Institut POF-AC ist zudem am Teilprojekt „Smarte Sensoren und Steuerung“ beteiligt, um mit faseroptischen Sensoren unerwünschte anorganische und biologische Ablagerung auf Membranen zur Wasserfilterung frühzeitig zu erkennen und zu verhindern.

Engelbrecht, der auch stellvertretender Sprecher des Projekts ist, betonte die Wichtigkeit der interdisziplinären Zusammenarbeit: „Die Partnerschaft zwischen Wissenschaft und Wirtschaft ist essentiell, um fortschrittliche und nachhaltige Strategien zum industriellen Wassermanagement zu entwickeln, die sowohl ökonomisch als auch ökologisch vorteilhaft sind.“

 

Weiterführende Informationen:

Bildinformation „29-10-01_Ohm_BayWater1.jpg“: Die Bayerische Forschungsstiftung fördert den Forschungsverbund BayWater: Am 1.10.2024 wurde der Förderbescheid übergeben. Von links nach rechts: Prof. Dr. Tilman Botsch (Vizepräsident Forschung und Transfer der Technischen Hochschule Nürnberg Georg Simon Ohm), Prof. Dr. Arndt Bode (Präsident der Bayerischen Forschungsstiftung), Staatsminister Dr. Florian Herrmann, Prof. Dr. Stephen Schrettl (Leiter von BayWater und Professur für Funktionsmaterialien für Lebensmittelverpackungen an der TUM), Prof. Dr. Rainer Engelbrecht (stellv. Leiter von BayWater, Ohm), Georg Friedrichowitz (Industriesprecher des Projekts, MKR-Metzger GmbH), Prof. Dr. Gerhard Kramer (Geschäftsführender Vizepräsident für Forschung und Innovation der TUM). Foto: Andreas Heddergott

Bildinformation „29-10-01_Ohm_BayWater2.jpg“: Staatsminister Dr. Florian Herrmann bei seinem Grußwort anlässlich der Bescheidübergabe des Projekts „BayWater“. Der Forschungsverbund BayWater hat zum Ziel, durch den Einsatz moderner Membrantechnologien und Aufbereitungsverfahren den Wasserbedarf sowie die Kosten und den Energieverbrauch in industriellen Produktionsprozessen zu reduzieren. Foto: Andreas Heddergott

 

 

 

Kontakt:

Matthias Wiedmann, Pressesprecher
T +49 911 5880-4101
presseatth-nuernbergPunktde

Zurück
Anfahrt