07.05.2025

19. Venture Capital Day an der Ohm

Am 7. Mai 2025 lud die Technische Hochschule Nürnberg zum 19. Venture Capital Day ein - organisiert von Prof. Dr. Dirk Honold von der Fakultät Betriebswirtschaft. Rund 70 Teilnehmende aus Hochschule, Start-up-Szene und Innovationsökosystem nutzten die Gelegenheit, sich mit Expertinnen und Experten über aktuelle Entwicklungen und Herausforderungen der Innovationsfinanzierung auszutauschen.

Sechs Fachreferenten gaben Einblicke in ihre Praxis. Florian Ebel von Bayern Kapital stellte die Strategie des staatlich geförderten VC-Gebers vor. Besonders in der Frühphase seien ein komplementäres Gründerteam und eine realistische Finanzplanung essenziell – insbesondere angesichts der zeitintensiven Kapitalbeschaffung, die oft länger dauere, als die Startups anfangs annehmen.

Prof. Dr. Mathias Glasmacher von Diehl Ventures sprach über die besonderen Herausforderungen verteidigungsnaher Start-ups. Das traditionsreiche Nürnberger Technologieunternehmen engagiert sich im NATO-Accelerator DIANA und im Dual-Use-Bereich. Der Marktzugang für Startups in diesem Sektor sei jedoch durch komplexe Zertifizierungsvorgaben und Bürokratie stark reguliert.

Gerhard Wacker von PwC Legal beleuchtete rechtliche Fallstricke beim Exit VC-finanzierter Start-ups. Frühzeitig durchdachte Vertragsgestaltung sei entscheidend, um im Exit-Prozess als Gründungsteam handlungsfähig zu bleiben und keine bösen Überraschung bei Verkauf des Unternehmens zu erleben. Wasserfallanalysen, wie sie an der OHM gelehrt werden, sind vor dem Beginn der Exit-Verhandlungen dazu notwendig.

Einen anschaulichen Praxisbericht lieferte Jonas Heelein von droptical, einer Ohm-Hightech-Ausgründung. Er schilderte den Weg seines Unternehmens von der EXIST-Förderung über Wettbewerbe bis zur erfolgreichen Finanzierung durch einen Investor aus Taiwan – samt wertvoller Tipps zur Vermeidung klassischer Start-up-Stolperfallen.

Den Blick auf Innovationsprozesse in Großunternehmen warf Maximilian Schneider von SAP. Am Beispiel des derzeit wertvollsten börsennotierten europäischen Unternehmens zeigte er, wie Innovation bei SAP entlang kurzfristiger Optimierungen, mittelfristiger Neuerungen und langfristiger Disruptionen gesteuert wird – immer mit klarem Fokus auf Kundennutzen.

Zum Abschluss gab Philipp Lechner Einblicke in die Investmentstrategie von TVM Capital, einem der erfahrensten Life-Science-VC-Fonds Europas. Das Modell basiert auf einer engen Zusammenarbeit mit dem US-Biotech-Konzern Eli Lilly – ein Beispiel für Corporate-VC-Kooperationen auf höchstem Niveau.

Die Veranstaltung machte deutlich, wie wertvoll der Austausch zwischen Kapitalgebern, Start-ups und Forschungseinrichtungen ist – insbesondere, wenn es darum geht, tragfähige Innovationen erfolgreich in den Markt zu bringen und zu etablieren.

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