08.06.2022

„The Sound of Logistics“ – Logistik-Studierende zu Gast im Musikhaus Thomann

Hans Thomann hat es geschafft: Sein Musikalienhandel belieferte bereits ca. zwölf Millionen Kunden mit Instrumenten aller Art. Die Umsätze wachsen, die Sympathie bei den Kunden ist ungebrochen. Egal, ob Gitarre und Flöte, Schlagzeug, Klavier oder Lautsprecher: Fast 110.000 Produkte (davon mehr als 6.000 Gitarren) bietet der Musikalienhändler Hans Thomann in seinem Online-Shop an. Mit seinem riesigen Sortiment hat es der Familienbetrieb zu einem der weltweit größten Onlinehändler für Musikinstrumente gebracht.

Im Jahr 2021 betrug der Gesamtumsatz ca. 1,25 Mrd. €. Mehr als 95% des Umsatzes werden mit Online-Verkäufen erlöst. Heute kommt jedes dritte in Deutschland verkaufte Instrument aus Treppendorf, einem gerade einmal 160 Einwohner zählenden Gemeindeteil von Burgebrach bei Bamberg. Thomann beschäftigt etwa 1.500 Menschen; vor über fünfzehn Jahren waren es noch 300. Thomann gehört damit zu den beliebtesten Marken im globalen Onlinehandel und lässt dabei Weltkonzerne wie Google und Zalando hinter sich. 

Das Musikgeschäft ist eben sehr speziell. Eine Gitarre oder eine Geige lassen sich nicht so einfach verkaufen, wie eine CD oder ein Paar Schuhe. Viele Instrumente sind beratungsintensiv. Deshalb kümmern sich bei Thomann ca. 300 qualifizierte Mitarbeiter in 18 Sprachen um Kundenfragen. Bei Thomann arbeiten fast nur aktive Musiker, sie verbinden hier die Arbeit mit ihrem Hobby, mit ihrer Leidenschaft für das Musizieren.

Eine professionelle Logistikabwicklung ist dabei einer der wesentlichen Erfolgsfaktoren für Thomanns Dominanz im digitalen Musikalienhandel. Die Studierenden in der Master-Spezialisierung „Supply Chain Management“ hatten am 8.6.2022 die Möglichkeit, im Rahmen der Vorlesung „Distribution und Handelslogistik“ von Prof. Dr. Christoph, die Logistik des Musikhauses Thomann umfassend zu besichtigen. 

In seinem Vortrag referierte Hans Thomann, der zu Beginn alle Studierenden persönlich begrüßte, über die Entwicklungen des Musikgeschäftes, Kundenerwartungen, Produktbesonderheiten und die Strategie bzw. Rolle der Logistik für das Musikhaus Thomann. Anschließend erhielten die Studierenden von Peter Bogensberger, operativer Leiter der Logistik am Standort Treppendorf, einen umfangreichen Einblick in die neu ausgebaute und hochgradig automatisierte Logistikabwicklung des Onlinegeschäftes, vom Eingang des Kundenauftrages bis zur Versandbereitstellung. Neben dem Container-Pufferlager und dem Wareneingang, lag der Fokus der Besichtigung insbesondere auf dem Hochregallager, dem Automatischen Kleinteilelager (AKL), der automatischen Verpackungsanlage, dem Shuttle-Lager und dem zentralen Sorter-Loop zur Sendungskonsolidierung. Die Zusammenführung unterschiedlicher Artikel aus unterschiedlichen Lagerbereichen zu einem Kundenauftrag nimmt dabei einen besonderen Stellenwert ein, um den Kundenansprüchen in Bezug auf ökologische Nachhaltigkeit und Convenience bestmöglich gerecht zu werden. Die minimale Durchlaufzeit eines Auftrages, vom Auftragseingang bis zur Versandbereitstellung, beträgt dabei beeindruckende 20 Minuten! In einer Abschlussrunde konnten die Studierenden mit Herrn Bogensberger offene Fragen diskutieren, die während der Besichtigung aufkamen.

Herzlichen Dank an die Verantwortlichen und Mitarbeiter des Musikhauses Thomann! Der Besuch war für alle Teilnehmer sehr inspirierend und ein hervorragender Beitrag für die Vorlesung.

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