03.04.2019

Technische Hochschule Nürnberg und Rheinische Post: Mit dem Listening Center Innovationen auf der Spur

Die Journalisten- und PR-Ausbildung an der Technischen Hochschule Nürnberg bekommt ihr eigenes Listening Center, um in den Social-Media-Kanälen Trend- und Stimmungsverläufe zu Innovations- und Technikthemen zu erforschen. Das Listening Center am Studiengang Technikjournalismus/Technik-PR wird im Forschungsschwerpunkt Innovationskommunikation auch für Lehr-Forschungsprojekte mit Verlagen und für die strategische Unternehmenskommunikation von Firmen und Organisationen eingesetzt. Mit der Einrichtung des Listening Centers für die TH Nürnberg vertiefen das Audience Engagement Team der Düsseldorfer Rheinische Post und der Studiengang Technikjournalismus/Technik-PR ihre Kooperation.

Hannover/Nürnberg, April 2019 – Was denkt das Netz zu Technologiethemen wie Industrie 4.0, Digitalisierung oder Künstliche Intelligenz? Das sind die Fragen, denen der Forschungsschwerpunkt Innovationskommunikation der Technischen Hochschule Nürnberg bereits seit einem Jahr mit der Methode Social Listening nachgeht. Dazu wurden in einer Kooperation mit der Rheinischen Post aus Düsseldorf das Listening Center der Redaktion genutzt und entsprechende Daten erhoben und ausgewertet. „Mit dem Start ins neue Jahr bekommen wir jetzt unser eigenes Listening Center und können das Tool für mehrere Forschungsprojekte nutzen und besser in die Lehre integrieren“, so Professor Volker Banholzer, Leiter des Studiengangs Technikjournalismus/Technik-PR und für den Forschungsschwerpunkt Innovationskommunikation verantwortlich.

Dass Kommunikation die Einstellung zu Innovationen und damit auch die Akzeptanz und Verbreitung von Technologien beeinflusst ist klar. Diese Stimmungen und Einstellungen zu teilweise umstrittenen Themen wie Künstliche Intelligenz oder Robotik nahezu in Echtzeit beobachten und analysieren zu können, das verspricht sich Banholzer vom Einsatz des Listening Centers. Dabei interessieren ihn drei Anwendungsgebiete. „Wir wollen Ergebnisse für die Innovationskommunikation erzielen und den Nutzen der Auswertungen für journalistische Redaktionsarbeit an Studierende vermitteln,“ sagt Banholzer. „Interessant ist aber gerade das dritte Gebiet: der Nutzen von Social-Listening für die strategische Unternehmens- und Organisationskommunikation,“ unterstreicht Banholzer. Durch die Auswertung der Stimmungen zu Technologiethemen und der Redeanteile von bestimmten Protagonisten ließen sich für Unternehmen, Verbände oder Think Tanks auch Strategieempfehlungen etwa für die eigene Positionierung ableiten. Das ginge über die klassischen Mediamonitorings oder Reputationsanalysen hinaus. Mit dem Tool an der TH Nürnberg könnten auch Projekte zusammen mit Unternehmen oder Fachverlagen konzipiert werden. Im Blick hat Volker Banholzer dabei mittelständische Unternehmen aus der Investitionsgüterindustrie oder Cluster-Initiativen.

Das Listening Center wird bei der Rheinischen Post seit einigen Jahren erfolgreich für die redaktionelle Arbeit genutzt. „Alle unsere Journalisten in den mehr als 25 Lokalredaktionen erhalten ein persönliches Reporting, mit dem sie die Themen sehen, die für die Menschen in ihrem Ort relevant sind“, erklärt Daniel Fiene, Leiter redaktionelle Digitalstrategie der Rheinischen Post, das Projekt. Die Kolleginnen und Kollegen haben nicht nur soziale Netzwerke, sondern auch Foren und Nachrichtenportale im Blick. „Dadurch profitiert unsere Berichterstattung. Unsere Leser können sich sicher sein, dass wir alle sie betreffenden Themen im Blick haben. So konsequent hat bisher noch keine Redaktion in Deutschland die Themen im Netz ausgewertet.“ Für das Projekt ist die Rheinische Post mit dem Innovationspeis NOVA durch den Bundesverband der Deutschen Zeitungsverleger ausgezeichnet worden. Auch Google hat im Rahmen seiner Digital News Initiative das Listening Center gefördert.

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