16.05.2023

Ticken Ingenieur:innen anders?

Anna Wintermayr und Elisabeth Seiler stellen am 23. Mai 2023 Ergebnisse des gemeinsamen Wissenschaftlichen Projekts von VDInachrichten und dem Studiengang Technikjournalismus/Technik-PR zur beruflichen Mediennutzung von Jung-Ingenieur:innen auf den B2B Media Days in Berlin vor.

Nürnberg/Düsseldorf/Berlin, Mai 2023 – Unterscheiden sich die Informationsgewohnheiten von Studierenden der Ingenieurwissenschaften und Jung-Ingenieur:innen von anderen Berufsgruppen? Das ist die Leitfrage des Forschungsprojekts, das der Studiengang Technikjournalismus/Technik-PR der Technischen Hochschule Nürnberg gemeinsam mit den VDInachrichten im Herbst/Winter 2022/23 durchgeführt hat. Auf den B2B Media Days des Verbands Deutsche Fachpresse werden die Ergebnisse am 23. Mai in Berlin vorgestellt. Spoiler: Ja, Ingenieur:innen ticken schon ein wenig anders, wenn es um berufliche Informationsgewinnung und Mediennutzung geht. Print stirbt demnach für die berufliche Information (noch) nicht aus und Podcasts sind weniger nachgefragt als vermutet. Die aktuellen Angebote sehen die Befragten als verbesserungswürdig an.

Zwischen September 2022 und Februar 2023 befragten Elisabeth Seiler, Anna Wintermayr, Marie Spies, Lena Stief und Katharina Stöger vom Studiengang Technikjournalismus/Technik-PR angehende Ingenieurinnen und Ingenieure in Masterstudiengängen sowie Jungingenieur:innen in der Altersgruppen von 18 bis 35 Jahre. „Ausgangspunkt war die Frage, ob die Ergebnisse von Digital News Report 2022 oder dem Global Media Outlook Report 2022 auch die vielleicht speziellen Bedürfnisse in Ingenieurberufen zutreffen“, erläutert Volker Banholzer, Professor an der Technischen Hochschule Nürnberg und Leiter des Studiengangs Technikjournalismus/Technik-PR. Es zeigt sich, dass sich private und berufsorientierte Mediennutzung unterscheiden und zeigten deshalb auch Abweichungen zu den genannten Studien. Die Ergebnisse hätten doch überraschende Aspekte gezeigt. „Podcasts zum Beispiel werden von Jungingenieur:innen weniger nachgefragt, wenn es um berufliche Information geht, und Print-Angebote werden überraschenderweise oft genannt“, so Banholzer. Videos und visualisierte Texte sowie Inhalte mit eindeutigem Fachbezug seien aufstrebende Formate in der Zielgruppe, die insgesamt den aktuellen Angeboten neutral bis kritisch gegenüberstehe.

In ihrem explorativen Forschungsprojekt verfolgten die Studierenden Elisabeth Seiler, Marie Spies, Lena Stief, Katharina Stöger und Anna Wintermayr einen Multi-Method-Ansatz, der qualitative und quantitative Forschungsmethoden integriert. Zunächst wurde in Leitfadeninterviews mit Masterstudierenden und Berufseinsteigern deren Mediennutzung erhoben. Daraus entstand ein Onlinefragebogen, der an Studierende der Ingenieurwissenschaften und Jungingenieur:innen verschickt wurde. Dabei wurden Mitglieder aus dem Netzwerk VDI Young Engineers sowie einer Kontrollgruppe befragt. Die vollständigen Antworten, 95 aus dem Bereich VDI Young Engineers und 79 aus der Kontrollgruppe, wurden dann in Bezug zu den einschlägigen Mediennutzungsstudien wie dem Digital News Report 2022, dem Global Media Outlook Report 2022 oder den Grunddaten Jugend und Medien 2022 des Bayerischen Rundfunks. Die Auswertung der Onlinebefragungen wurden dann abschließend noch mit einer Testgruppe evaluiert, die Medientagebücher geführt hat.

Das Projekt von VDInachrichten und dem Studiengang Technikjournalismus/Technik-PR wird fortgesetzt und um internationale Aspekte erweitert. Informationen dazu werden regelmäßig auf www.th-nuernberg.de/innovationskommunikation veröffentlicht.

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