AzuRe – Warum Unternehmen (keine) Azubis finden. Nutzung digitaler Tools zur Analyse und Verbesserung der Prozesse im Auszubildenden-Recruiting

Projektleiter/in: Prof. Dr. Raphael Verstege (Fakultät BW), Prof. Dr. Sabine Fromm (Fakultät SW) - (beide Kompetenzzentrum Soziale Innovationen, Methoden und Analysen (KoSIMA))

Mitarbeiter/innen: Carina Loredana Föttinger, Doreen Kohl, Alisa Wiesel

Projektlaufzeit: Januar 2022 bis Dezember 2022

Hintergrund: Vorlaufforschungsprojekt der Technischen Hochschule Nürnberg

Erste Projektergebnisse, die interessierten Firmen am 18. Januar 2023 im Rahmen einer digitalen Veranstaltung vorgestellt wurden.

Beschreibung:

Der Ausbildungsmarkt in Deutschland ist durch wachsende Passungsprobleme gekennzeichnet, die sich im Verlauf der Corona-Krise noch verschärften: Einerseits wird es aus Sicht der Unternehmen immer schwieriger, Ausbildungsplätze mit geeigneten BewerberInnen zu besetzen, andererseits verbleibt eine große Anzahl an Jugendlichen ohne Ausbildungsplatz. Dies stellt sowohl ein ökonomisches Problem in Hinblick auf das künftige Fachkräftepotenzial dar, als auch ein soziales Problem, wenn Jugendliche nicht in das Erwerbssystem integriert werden. Mit dem interdisziplinären Projekt wird ein innovativer Ansatz zur Analyse des Geschehens im Azubi-Recruiting erprobt, wobei die expliziten und impliziten Annahmen, Entscheidungslogiken und Selektionsmechanismen im Bewerbungsinterview im Mittelpunkt stehen.


Zielsetzung:

Mit dem Projekt soll ein Beitrag zur Verbesserung des Azubi-Recruitingprozesses und damit zur Erhöhung der Chancen von Jugendlichen auf einen Ausbildungsplatz geleistet werden. Im Mittelpunkt steht das Bewerbungsinterview bzw. die expliziten und impliziten Annahmen, Entscheidungslogiken und Selektionsmechanismen, die hier Anwendung finden. Dies wurde bisher kaum wissenschaftlich untersucht.

Finanzierung:

Das Projekt wird vom Bayerischen Wissenschaftsministerium im Rahmen der Vorlaufforschung an der TH Nürnberg gefördert.


Weitere Informationen zum Projekt:

Forschungsdesign:
In einem Mixed-Methods-Ansatz werden Befragungen und Interviews von Betrieben und Jugendlichen mit dem Einsatz apparativer diagnostischer Verfahren kombiniert. Dabei kommen sowohl erprobte Eye-Tracking-Analysen als auch KI-basierte Tools zur Emotionserkennung zum Einsatz, die in diesem Forschungskontext bislang noch in keiner Studie angewandt wurden. In experimentellen Bewerbungsinterviews zwischen RecruiterInnen und Jugendlichen wird dabei untersucht, welche – auch impliziten – Kriterien tatsächlich bewertungsrelevant sind.

Transfer:
1.    Durchführung eines interdisziplinären Forschungskolloquiums unter dem Dach von KoSIMA, Kooperation mit dem Personalleiterkreis der Metropolregion.
2.    Transfer in die Lehre durch das Angebot einer gemeinsamen Lehrveranstaltung an der Fakultät SW im Sommersemester 2022. Die Studierenden erhalten die Möglichkeit, sich in interdisziplinärer Perspektive mit der Thematik zu befassen und konkrete Aufgaben im Projekt zu bearbeiten.
3.    Publikation wissenschaftl. Fachartikel