Wohnungslosigkeit stellt ein soziales Schlüsselproblem in Deutschland dar. Obwohl aus der sozialen Ungleichheits- und Migrationsforschung bekannt ist, dass Menschen mit sog. Migrationshintergrund überproportional häufig von Armut betroffen sind, ist die Verknüpfung des sozialen Phänomens Wohnungslosigkeit mit der Kategorie „Migrationshintergrund“ in Deutschland bisher ein wenig erforschtes Feld. Durch intersektionale Benachteiligungen kann diese Personengruppe als hidden and hard-to-reach (vgl. Atkinson/Flint 2001) angesehen werden, was eine sozialwissenschaftliche Erforschung erschwert und den vorherrschenden Mangel an empirisch-fundierten Erkenntnissen zumindest teilweise erklärt.

Projektlaufzeit: 01.01.2023-31.12.2023

  • Prof. Dr. Frank Sowa
  • Dr. Anna Xymena Tissot
  • Lana Lamsfuß, M.A. Studium Soziale Arbeit
  • Natasha Crickmore, B.A. Studium Soziale Arbeit in der Migrationsgesellschaft
  • Louisa Nicklas, B.A. Studium Soziale Arbeit in der Migrationsgesellschaft
  • Lukas Rosenthal, B.A. Studium Soziale Arbeit in der Migrationsgesellschaft

Das Forschungsprojekt ZuWoMi geht der Frage nach, wie wohnungslose Migrantinnen und Migranten im Rahmen von Forschungsprojekten erreicht und für die Teilnahme an einem Forschungsprojekt gewonnen werden können. Dazu soll einerseits relevante Literatur aufgearbeitet werden, um Wissen über die Situation wohnungsloser Migrantinnen und Migranten und ihre Aufenthaltsorte zu gewinnen. Anderseits sollen unterschiedliche Feldzugänge erprobt und bewertet sowie Kurzbefragungen durchgeführt werden. Dadurch sollen die Bedingungen geklärt werden, die zu erfüllen sind, um der Zielgruppe die Teilnahme an Forschungsprojekten zu ermöglichen (z.B. Muttersprache, Geschlecht, relevante soziale und interkulturelle Kompetenzen, Sprach- und Kulturmittlerinnen und Kulturmittler usw.). Abschließend sollen die Ergebnisse in einem How-to-Access-Meeting Kooperationspartnerinnen und Kooperationspartner aus Wissenschaft und Praxis vorgestellt und in Fachzeitschriften veröffentlicht werden. Die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie sollen als Grundlage dienen, um im Anschluss ein dreijähriges Forschungsprojekt zu beantragen, das wohnungslose Migrantinnen und Migranten erreicht und Wohnungslosigkeit im Kontext von Migration empirisch untersucht.

Technische Hochschule Nürnberg