Eine empirische Analyse der Wirkung von autonomen Schreibgruppen bei Abschlussarbeiten

Viele Studierende haben Probleme mit dem wissenschaftlichen Schreiben und leiden unter anderem darunter, mit der Schreibaufgabe allein zu sein. Anders als Promovierende, die häufig Schreibgruppen bilden, um sich in ihrem Schreiben zu unterstützen, schließen sich Studierende selten zu Schreibgruppen zusammen. Das Schreibzentrum der TH Nürnberg initiiert und beforscht autonome Schreibgruppen für Studierende. Untersucht wird, wie solche Gruppen die Schreibkompetenz von Studierenden beeinflussen. Darüber hinaus wird ein Konzept zur Etablierung und Begleitung von autonomen akademischen Schreibgruppen erarbeitet. Auf Grundlage der Ergebnisse werden Materialien entwickelt für Lehrende, Hochschul- und Schreibdidaktiker, die solche Gruppen initiieren möchten.

Prof. Dr. Erika von Rautenfeld

Projektleitung

Prof. Dr. Erika von Rautenfeld

Wissenschaftliche Mitarbeiterin

Dzifa Vode

Das Forschungsprojekt untersucht die Wirkung der Schreibgruppen für den Erwerb von Schreibkompetenz und plant, auf Grundlage der Forschungsergebnisse Arbeitsmaterial zur Förderung von Schreibkompetenz in der Hochschulbildung zu entwickeln. Hierzu wird systematisch untersucht, wie sich die Teilnahme von Studierenden an autonomen Schreibgruppen für Abschlussarbeiten auf die Entwicklung von Schreibkompetenz auswirkt. Dabei wird der Frage nachgegangen, ob und inwiefern der diskursive und institutionelle Kontext in den Schreibgruppen thematisiert wird, wie das kollaborative Lernen das Schreiben der Abschlussarbeit beeinflusst und wie die Schreibenden ihre Erfahrung im Hinblick auf ihre Schreibkompetenz bewerten. Herausgearbeitet wird, welche Teilkompetenzen autonom in den Schreibgruppen entwickelt werden können und an welcher Stelle professionelle Hilfe durch die betreuenden Lehrenden notwendig ist. 

Logo der STAEDTLER-Stiftung

Beim Projekt handelt es sich um ein von der STAEDTLER-Stiftung gefördertes Drittmittelprojekt. 

Die vorgesehene Laufzeit ist von März 2015 bis Dezember 2016.

Zur Beantwortung der Frage, wie das kollaborative Lernen in autonomen Schreibgruppen die Entwicklung von Schreibkompetenz im Rahmen der Abschlussarbeit beeinflusst, kombiniert das Forschungsprojekt verschiedene qualitative Forschungsmethoden. In einer ersten Phase wurde ein Konzept zur Bildung autonomer Schreibgruppen entwickelt und getestet, das sich in verschiedenen Fachrichtungen einsetzen lässt. Dazu wurden im Vorfeld Gespräche mit Schreibzentren und Lehrenden an anderen Hochschulen geführt, die bereits mit Schreibgruppen arbeiten, um deren Erfahrungen in die Konzeption einfließen zu lassen. Die Schreibgruppen wurden an zwei verschiedenen Fakultäten initiiert und durchgeführt.

In der zweiten, noch andauernden, Projektphase werden die Wirkungen der Teilnahme an einer Schreibgruppe auf die Schreibkompetenz untersucht. Zur Beantwortung der Frage, wie das kollaborative Lernen in autonomen Schreibgruppen die Entwicklung von Schreibkompetenz im Rahmen der Abschlussarbeit beeinflusst, wurden in der ersten Runde Gruppendiskussionen mit Schreibgruppenteilnehmenden durchführt. Aufbauend auf diese Ergebnisse wurde das Konzept angepasst und neue Schreibgruppen initiiert. In einer zweiten Runde werden Schreibgruppengespräche aufgezeichnet und qualitativ ausgewertet.