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Gastprofessoren

Ehepaar Manfred und Margaretha Röder
Trauerfeier unseres ehemaligen Kollegen Prof. Dr. Röder

Nachruf Prof. Röder

Prof. Dr. Manfred Röder         

05.05.1930 - 07.01.2024

Nachruf von Prof. Dr. Peter Volgnandt

Am Freitag, den 19. Januar 2024 wurde in Wettelsheim unser ehemaliger Kollege, Prof. Dr. Manfred Röder, beerdigt. Prof. Röder war Chemiker und bei uns im Fachbereich 25 Jahre für Anorganische Chemie und Werkstofftechnik zuständig.

Manfred Röder wurde am 05. Mai 1930 als Sohn der Eheleute Wilhelm und Ingrid Röder in Treuchtlingen geboren. Manfred hatte zwei Brüder, von denen leider einer im zweiten Weltkrieg fiel. Den Lebensunterhalt für die fünfköpfige Familie bestritt Vater Wilhelm durch seine Tätigkeit als Lokomotivführer.

Manfred Röder besuchte die Volksschule in Treuchtlingen. Durch sein Talent und seinen Fleiß konnte er das Gymnasium in Weißenburg besuchen, wo er 1948 mit dem Abitur abschloss. Im Oktober 1955 heiratete er seine Frau Margaretha, mit der er viele glückliche Jahre verbrachte.

Er begann ein Studium der Chemie an der Technischen Universität München und schloss dieses Studium mit einer Promotion bei dem Mineralogen und Kristallographen Prof. Dr. W. Borchert über Röntgenografische Untersuchungen zur Polymorphie des Calciumcarbids ab. 1957 begann seine berufliche Tätigkeit im Consortium der Firma Wacker in München. Das Consortium ist eine Forschungseinrichtung der Firma Wacker und bezeichnet sich als Keimzelle des Unternehmens. Aus seinen Forschungsergebnissen publizierte er 1966 Über ein aluminiumhaltiges Borcarbid in der Zeitschrift für anorganische und allgemeine Chemie. Dr. Röder leitete schließlich eine Arbeitsgruppe mit 15 bis 20 Mitarbeitenden.

Als sich eine Verlegung seiner Arbeitsgruppe an den Wacker-Standort Burghausen abzeichnetet, wechselte Manfred Röder 1969 zum Ohm-Polytechnikum in Nürnberg, der späteren Fachhochschule (FH) und heutigen Technischen Hochschule Nürnberg Georg Simon Ohm. Wie damals üblich, wurde er am Ohm-Polytechnikum zum Baurat und später zum Oberbaurat ernannt, worauf er sehr stolz war. Zu seinen Lehrgebieten gehörte die Anorganische Chemie sowie die Werkstoffkunde. Dr. Röder hatte Freude an der Lehre und war stolz auf die FH-Ausbildung, deren Praxisbezug er als besonders wichtig ansah.

Unser Kollege Prof. Dr. Peter Volgnandt (Anorganische Chemie, im Ruhestand) erinnert sich:

„Als ein Kollege (Prof. Lösl) der Anorganischen Chemie in Ruhestand ging, wurde diese Stelle ausgeschrieben und ich bewarb mich darauf. Manfred Röder war der Leiter der Berufungskommission und in dieser Funktion lernte ich ihn im Januar 1981 kennen. Mein Pflichtthema war Wasserstoff, Einführung für das zweite Semester. Als eigenes Thema wählte ich Silicalite, eine synthetische-SiO2-Modifikation, die ich gerade damals in meiner Firma (Henkel, Düsseldorf) bearbeitete.

Die Atmosphäre der Veranstaltung empfand ich als sehr angenehm, wozu er als Leiter seinen maßgeblichen Anteil hatte. Nach der Diskussion mit ihm und den Kollegen hatte ich ein sehr gutes Gefühl, was sich bewahrheiten sollte, da ich dann bald erfuhr, dass ich an erster Stelle stand. Durch das bürokratische Hin und Her und weil ich noch nicht die nötigen fünf Berufsjahre hatte, kündigen musste ich ja auch noch, konnte ich meine Stelle erst am 01. April 1982 antreten. In dieser Zeit hatte ich immer Kontakt mit Manfred und er hat mich da immer gut beraten.

Als ich dann anfing, hat er mich Jungspund mit Kollegen Prof. Dr. Popp sozusagen unter seine Fittiche genommen, wofür ich ihm heute noch sehr dankbar bin. 

Gemeinsam haben wir Praktika organisiert und Diplomarbeiten betreut. Der damalige Diplomstudiengang Chemie war wesentlich umfangreicher, was die Anzahl an Semesterwochenstunden betraf. Offiziell war er auf acht Semester angelegt, inklusive zwei Praxissemestern. Aber in acht Semestern hat das kaum jemand geschafft. Übrigens waren wir damals mit den Verfahrenstechnikern in einem gemeinsamen Fachbereich.

Manfred Röder unterrichtete Bauchemie bei den Architekten und als er erfuhr, dass ich mein Studium zum Teil durch Arbeiten auf dem Bau finanziert hatte und ich ja Silikatchemiker war, hat er diese Vorlesung dann an mich abgegeben. Er war froh, die loszuwerden. Erzähle denen nie was von einem Elektron hat er mir dann geraten. Was sich bei der Korrosion von Metallen leider kaum vermeiden lässt. Er stellte mir sofort sein Skript zur Verfügung, das von seiner Mitarbeiterin Frau Kürzdörfer getippt wurde. Der frühe Tod dieser Kollegin hat ihn sehr getroffen. Sie waren ein gutes Team.

Jedenfalls kam ich mit den Kollegen und den Studenten im Fachbereich Architektur bestens zurecht. So lernte ich meinen Kollegen von der Baustoffkunde, den Architekten Prof. Göttler kennen, mit dem ich gemeinsam die Prüfung Baustoffkunde abhielt. Prof. Göttler war damals Vorsitzender des Baukunstrates der Stadt Nürnberg und hat mir damals den Plan für mein Haus entworfen.

Manfred war ein Kollege, der aus seinem Herzen keine Mördergrube machte. Er war offen und geradeaus, aber wenn er was gesagt hatte, dann war der Fall erledigt und nachtragend war er in keiner Weise. Gerne philosophierten wir miteinander, unterhielten uns über Politik und natürlich auch Chemie.

Nach seiner Krebserkrankung zog er 1994 mit seiner Frau von Nürnberg zurück nach Wettelsheim, in das schön renovierte Haus der Schwiegereltern. Dort verbrachte er mit ihr bis zu ihrem Tod im Jahr 2015 glückliche Jahre.

2023 ließ seine Gesundheit so nach, dass er in ein Hospiz in Nürnberg zog, wo er bis zu seinem Tode sehr gut betreut wurde.

 

Lieber Manfred, du bist jetzt Sternenstaub, so hast du es formuliert. Von den Sternen kamen wir, zu Sternen werden wir.

 

Lieber Manfred, vielen Dank für alles.“