WohnLB: Wie wohnen Haushalte mit geringem Einkommen in Nürnberg?

Die Steigerung der Sanierungsrate und der energetischen Qualifizierung des Wohnungsbestandes einer Kommune ist ein wichtiger Beitrag zur Erreichung der Klimaziele. Zugleich wird mit der Sicherstellung eines akzeptablen energetischen Standards der Wohnungen einkommensarmer Haushalte eine Verbesserung der Lebenssituation der Betroffenen erreicht: Gerade einkommensarme Haushalte sind besonders abhängig vom technischen Standard ihrer Wohnungen, da das Angebot verfügbarer Wohnungen für sie sehr begrenzt ist. Zudem kann ein schlechter Sanierungsstand der Wohnung dazu führen, dass durch Energiepreissteigerungen größere finanzielle Aufwendungen nötig werden, die an anderer Stelle im Haushaltsbudget fehlen. Umgekehrt führen auch Sanierungsmaßnahmen in der Regel zu einer Erhöhung der Mieten, so dass sich das Marktsegment für kostengünstige Wohnungen damit weiter verkleinert.

Bei Haushalten, die Mindestsicherungsleistungen beziehen, übernehmen die Kommunen im Rahmen der jeweils geltenden Richtwerte die Kosten der Unterkunft und Heizung (KdU); dabei wird der energetische Zustand der Wohnungen bisher nicht berücksichtigt. Es gibt empirische Hinweise darauf, dass Bezieher von Mindestsicherungsleistungen tendenziell in Wohnungen schlechterer energetischer und allgemeiner Qualität leben, jedoch gibt es dazu bisher keine systematische Erhebung und entsprechend auch keine belastbaren Daten.

Projekt

Im Auftrag der Stadt Nürnberg, Amt für Existenzsicherung und soziale Integration wurde im Projekt WohnLB die tatsächliche Wohnsituation von (Mindestsicherungs-) Leistungsbezieherhaushalten untersucht und diese mit der Wohnsituation anderer einkommensarmer Haushalte verglichen.

Hierbei lag neben der allgemeinen Wohnsituation der Fokus auf den energetischen Sanierungszustand der Haushalte und auf die Auswirkungen von Sanierungsmaßnahmen auf diese.

In einem Mixed-Methods-Ansatz wurden Befragungen betroffener Haushalte, Analysen bereits vorliegender Daten des EnergieSparProjekt (ESP) und Fokusgruppen mit Experten aus Stadtverwaltung und Wohlfahrtspflege kombiniert.

Die Ergebnisse finden Sie in der beiliegenden Studie.

Beteiligte

Projektleitung: Prof. Dr. Sabine Fromm, Fakultät SW/KoSIMA und Prof. Dr. Frank Ebinger, Fakultät BW/NCT

Wiss. Mitarbeiterinnen: Tiffany Heymann M.Sc. und Franziska Simon-Erhardt M.A.

Master-Mentorandin: Alisa Zetzl B.A.

Studentische Hilfskraft: Sevgi Cetinkaya B.A.