Motivation & Projekt

Mit dem Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG) werden Unternehmen mit mehr als 1.000 Mitarbeitenden in die Verantwortung genommen, ihre Lieferketten auf menschenrechtliche und umweltbezogene Risiken zu analysieren, diese vorzubeugen und bei verwirklichten Risiken Abhilfe zu leisten.

Der NCT-NIT arbeitet eng mit der Praxis zusammen und begleitet Unternehmen im Rahmen von Auftragsforschungsprojekten bei der Entwicklung von nachhaltigen Prozessstrukturen sowie beim Ableiten geeigneter Maßnahmen im Falle identifizierter Risiken. Beispielsweise hat der NCT-NIT in Zusammenarbeit mit dem fränkischen Lebensmittelhersteller MartinBauer Group, einen Risikoanalyseprozess konzipiert und aufgebaut mit dem automatisiert Lieferanten auf Menschrechts- und Umweltrisiken hin untersucht werden können. Dabei wurde eine Methodik integriert, die Lieferanten bezogen auf die Angemessenheitskriterien nach § 3 Abs. 2 LkSG sowie strategischen Faktoren (bspw. Single-Sourcing/Solo-Sourcing) priorisiert. Im Rahmen von weiteren Forschungsprojekten wird das Risikoanalyseverfahren kontinuierlich weiterentwickelt und auf die Anforderungen von KMUs, spezifischer Branchen sowie auf die Anforderungen der kommenden europäischen Richtlinie zur unternehmerischen Sorgfalt in den Lieferketten (European Corporate Sustainability Due Diligence Directive, CSDDD) angepasst. Hierzu gehört die Einbindung von weiteren Risiken im Bereich Umwelt, die Berücksichtigung von unternehmensspezifischen Rohstoff- und Produktrisiken sowie die Erweiterung des Scopes auch auf nachgelagerte Wertschöpfungsstufen.  In diesem Zuge arbeitet der NCT-NIT partnerschaftliche mit der Fair Toys Organisation zur Weiterentwicklung des Risikoanalyseprozesses für die Spielwarenbranche zusammen.

Ziel

Ziel des Projekts ist es, direkt und indirekt vom LkSG bzw. CSDDD betroffene Unternehmen dabei zu unterstützen, die Anforderungen an ein erfolgreiches nachhaltiges Lieferkettenmanagement zu erfüllen. Für eine adäquate Umsetzung ist es essentiell auf die individuellen Organisationsabläufe, digitale Prozesslandschaft und Bedürfnisse der Unternehmen einzugehen und in das Lieferkettenmanagement einzubinden.

Beteiligte

Name Kontakt
Livia Buttke Livia Buttke
LL.M., Dipl.-Betriebsw.
Clarissa Sohl Clarissa Sohl