Nachhaltiges Lieferkettenmanagement

Durch die zunehmende Globalisierung war in den vergangenen Jahrzehnten ein rapider Anstieg an globalen Liefer- und Wertschöpfungsketten zu verzeichnen. Neben den sozialen und ökologischen Auswirkungen der weltweiten Produktion und Handelsbeziehungen, bedeutet dies aus Unternehmenssicht vor allen Dingen eine stetig zunehmende Komplexität von Liefer- und Wertschöpfungsketten innerhalb aller Industriezweige. Diese Komplexität, hervorgerufen durch das „Outsourcing“ von Produktionen, die Verkürzung von Produktlebenszyklen, sowie die Verästelung der Lieferanten in mehrere Zulieferbetriebe, erschwert es den Betrieben die Übersicht über ihre Produktionsbedingungen und deren Auswirkungen auf Mensch und Natur zu behalten.


Im Zuge dieser Entwicklung erhöht sich daher der Druck auf Firmen, sich ihrer unternehmerischen Verantwortung bewusst zu werden und diese im Hinblick auf die hervorgerufenen Auswirkungen zu übernehmen. Das bedeutet im konkreten Sinne, komplexe Liefer- und Wertschöpfungsketten offenzulegen, Nachverfolgbarkeit zu schaffen, und gezielt strategische und operative Maßnahmen einzuleiten, um soziale und ökologische Nachhaltigkeitsgrundsätze umzusetzen. Im Besonderen bedeutet diese Transparenz auch, die Verantwortung für Verstöße durch Sub-Lieferanten im Zusammenhang mit den eigenen Wirtschaftsaktivitäten zu übernehmen. Die Umsetzung dieser Transparenz und Offenheit ist jedoch alles andere als einfach und erfordert ein Höchstmaß an unternehmerischen Bewusstsein und technischer Visualisierung, um die Kontrolle eigener Unternehmenspraktiken zu gewährleisten.


In diesem Zusammenhang, liefern die Ansätze der Supply Chain Transparency (SCT) vielversprechende Ansätze für Unternehmerische Strategien und Prozesse, welche weiterer intensiver wissenschaftlicher Studien bedarf. Der NCT-NIT Forschungsbereich des Sustainable Supply Chain Management (SSCM) beschäftigt sich daher speziell mit den Umsetzungsmöglichkeiten und Potenzialen erhöhter Transparenz innerhalb globaler Liefer- und Wertschöpfungsketten. Im Besonderen geht es dabei um die Rolle von datengestützten-technologien, welche nachhaltigkeitsorientierte SSCM Prozesse und Strategien unterstützen und deren Komplexität reduzieren soll.


Ein aktuelles Doktorandenprojekt, hat sich die Erforschung und Entwicklung von Rahmenkonzepten und Managementstrategien für die Implementierung von datengestützen SCT-Technologien und Prozesesn innerhalb von Industrie- und Schwellenländern zum Ziel gesetzt. Zudem untersucht das Projekt Konzepte zur Sichtbarkeit und Nachvollziehbarkeit innerhalb von mehrstufigen Liefer- und Wertschöpfungsketten. Der Hauptfokus liegt hierbei auf den Interaktionen und Beziehungen zwischen Akteuren und Stakeholdern innerhalb von komplexen Liefer- und Wertschöpfungsketten, sowie deren Informations-  und Wissensaustausch.

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