Eingebettet in die ständige Kontingenz unserer komplexen Welt ist die Bedeutung des Architektonischen wie auch die Funktion des Utopischen einem fortwährenden Veränderungsprozess unterstellt. Als Methode bezieht sich das Utopische auf bereits vorhandene Konzepte und Narrative der Vergangenheit – ohne die ein Neu-Denken gar nicht erst vorstellbar wäre – und lässt in Rekonfigurationen anschließend ein Spektrum an zukünftigen, möglichen und unmöglichen Alternativen erkennen. Darüber hinaus jedoch hinterfragen wir in der Gegenwart durch die Wahrnehmung und Betrachtung des Utopischen auch die eigene Perspektive und unsere bisherigen Definitionen und Bedeutungsmuster des Wirklichen – ein Aspekt, der im Hinblick auf die Architektur als Teil der materiellen Umwelt bisher nur wenig untersucht wurde.

Während das Bewusstsein über die Einflussnahme des Menschen auf unsere Umwelt stetig größer und die Zeitspanne dieser Einflussnahme im Sinne eines Überkommens des humanistischen Denkens stetig kleiner wird, sieht sich neben dem Naturbegriff auch die Architektur mit unterschiedlichen ontologischen Konzepten konfrontiert. Inwiefern kann also durch utopisches Denken und Praktizieren jenen Konzepten neue Sichtweisen auf die Architektur hinzugefügt werden? Das Promotionsprojekt verfolgt daher das Ziel, das Utopische und dessen immanente Kritik als direkte Reaktion auf unser Verständnis von Architektur und Realität zu erforschen.

Kooperative Promotion

Jennifer Raum
Master Architektur
Technische Hochschule Nürnberg
jennifer.raumatth-nuernbergPunktde