Im Rahmen der Projektarbeiten konnte erfolgreich eine neue Datenlage bei den mechanisch physikalischen Kennwerten von Holzleichtbeton (HLB)-Mischungen aufgezeigt werden. Auch wurden im Bereich der Sanierung von Außenwänden und als Alternative zu marktgängigen Fassadenbekleidungswerkstoffen weitere konzeptionelle und experimentelle Untersuchungen mit positiven Ergebnissen durchgeführt. Das Ziel der Optimierung von Holzleichtbetonen, die ohne aufwändige Vorbehandlung der Holzspäne auf einfache Weise hergestellt und als Material für plattenförmige Bauteile im Bereich der Fassadenbekleidung eingesetzt werden können, ist in weiten Bereichen erreicht. Allerdings bestehen noch einige Probleme vor allem hinsichtlich der langfristigen Formstabilität. Der Baustoff Holzleichtbeton befindet sich nach mehrjähriger Forschungsarbeit im Labormaßstab und ersten 1:1 Testversuchen an der Schwelle zur Praxisanwendung.  

Im Sinne einer nachhaltigen Verwendung von Baustoffen wurde die Rezyklierung von Holzleichtbetonen untersucht. Die orientierenden Versuche haben gezeigt, dass rezyklierter Holzleichtbeton (rHLB) unproblematisch hergestellt werden kann. Da die Holzspäne bereits durch Herstellung des Holzleichtbetons mineralisiert worden sind, konnten beim rezyklierten HLB geringere w/z-Werte und handelsübliche Normzemente verwendet werden, um eine vergleichbare Frischbetonkonsistenz einzustellen.  

In einem weiteren Teil der Projektarbeiten wurden erste überschlägige Betrachtungen hinsichtlich des Primärenergieverbrauchs und der ökologischen Auswirkungen bei der Herstellung von Holzleichtbetonmischungen im Rahmen einer Bachelorarbeit vorgenommen. Im Ergebnis wird ersichtlich, dass bei der Herstellung die Ökobilanzen von HLB-Elementen meist höhere Werte aufweisen als die von gewöhnlichen Leichtbetonen. Dabei bestimmt das Bindemittel die errechneten Parameter maßgeblich. Diese ersten näherungsweisen Einschätzungen müssen jedoch in nächsten Schritten mit ‘professionellen’ Programmen detailliert überprüft werden. Auch gilt es künftig Alternativen zum Bindemittel Zement, zum Beispiel “alkalisch aktivierte Binder”, für eine ökologische Optimierung von Holzleichtbeton in die Materialexperimente einzubeziehen. 

Darüber hinaus sind trotz erster Pilotvorhaben im Betonfertigteil- sowie Transportbetonwerk noch offene Fragen insbesondere zu fertigungstechnischen Abläufen in Verbindung mit Demonstrationsprojekten zu klären. Unter anderen, wie sich kleinere Chargen eines Sonderbetons bei standardisierten Prozessketten in der Werkhalle handhaben lassen, Einsatz von stehender Schalung um die bisherige taktweise liegende Betonage zu optimieren bis hin zur Herstellung großer gegossener Blöcke aus denen vergleichbar der Verarbeitung von Naturwerkstein mit speziellen Maschinen das Plattenmaterial herausgesägt wird. Derartige Fertigungsansätze könnten auch eine sinnvolle Schnittstelle zwischen Betonwerk (Plattenherstellung) und Zimmermannsbetrieb (Außenwandbekleidung) bilden.  

Ferner hat sich gezeigt, dass die Materialexperimente “Holzleichtbeton” sich hervorragend – auch fakultätsübergreifend – als Wissens- und Technolgietransfer in die Lehre einbinden lassen. 

Abschlussbericht

Bearbeiter

Prof. Dr.-Ing. Roland Krippner (Projektleitung)
Fakultät Architektur
Technische Hochschule Nürnberg
roland.krippneratth-nuernbergPunktde

Prof. Dr.-Ing. Thomas Freimann (Kooperation)

Fakultät Bauingenieurwesen

Technische Hochschule Nürnberg

Lehrgebiet Baustofftechnologie, Straßenbau

L. u. H. Keilholz GmbH
Lachfelderstraße 1
90427 Nürnberg