Learning from Bubenreuth (Lehrforschung: 03/2013-12/2014)


Wie kann eine ressourcenschonende und von der Bevölkerung akzeptierte räumliche Entwicklung in Übergangsbereichen zwischen Stadt und Land erzielt werden? Diese Frage wird im Projekt „BU 4.0 – Learning from Bubenreuth“ am Beispiel der gleichnamigen, in der Metropolregion Nürnberg gelegenen Landstadt bearbeitet. Es geht dabei darum, aus bestehenden Handlungsfeldern der baulichen Ortsentwicklung, dem demografischen Wandel, den begrenzten Ressourcen und der Mobilität Potentiale für zukünftige Planungs- und Entwurfsansätze zu identifizieren. Dabei werden Abhängigkeiten und Strukturschwächen innerhalb der Region ebenso thematisiert wie Möglichkeiten, sich von der Idee der Kernstadt zu emanzipieren und die Stadt-Land-Region für die kommende Energiewende zu qualifizieren.

Phase 1

Ausgehend von einer quantitativen Grundlagenermittlung, in der die bestehenden räumlichen Strukturen, deren Zusammenhänge und zahlenmäßigen Ausprägungen in Bubenreuth genau beschrieben wurden, analysiert und interpretiert die darauf aufbauende qualitative Untersuchungsphase die räumlichen Zusammenhänge der bestehenden Strukturen.

Phase 2

Hierfür wurden erste Lösungsansätze, bezogen auf  Fragestellungen und Problemlagen in den einzelnen Handlungsfeldern, über den Vergleich mit nationalen und internationalen Beispielen analysiert und bewertet. Im darauffolgenden Schritt wurden diese Referenzbeispiele auf ihre Anwendbarkeit für Bubenreuth überprüft.

Phase 3

Zusammen mit der Gastprofessorin Anne Lacaton des  international renommierten französischen Architekturbüros „Lacaton & Vassal“ erarbeiteten 14 Master-Studierende Antworten auf die Frage nach den enormen Veränderungen, die die Metropolisierung im  ländlichen Raum Europas bewirkt hat. Aus den gewonnenen Erkenntnissen des angestellten Vergleichs wurden Thesen für das konkrete Fallbeispiel Bubenreuth formuliert. Diese wurden im  Entwurfsverlauf und in den in regelmäßigen Abständen stattfindenden Bürgerforen überprüft. Eine aktive Bürgerbeteiligung an Planungs- und Umbauprozessen wurde mit Hilfe von interdisziplinären Workshops und Ausstellungen durchgeführt; eine größere öffentliche Präsenz konnte erreicht werden. Dadurch wurden umliegende Gemeinden auf den laufenden Prozess aufmerksam gemacht, und in Folge eine stärkere interkommunale Kommunikation erzielt. In diesem interdisziplinären Verfahren wurden neue Wege der Mitwirkung der Bürger*innen an Ideenfindung, Konzepterstellung, Formulierung von Alternativen oder Entscheidungsfindung zur räumlich-baulichen Entwicklung erprobt.

Phase 4

Mittels eines bewilligten Förderantrags, den der Lehrbereich gemeinsam mit der Gemeinde erfolgreich stellte, erhält Bubenreuth Zuschüsse des Landes Bayern für städtebauliche Planungen und Forschungen (Integriertes Städtebauliches Entwicklungskonzept).

Hier gibt es die Broschüre zum Download: Phase I | Phase II

Projektleitung

Prof. Dr. Richard Woditsch
Fakultät Architektur
Technische Hochschule Nürnberg
richard.woditschatth-nuernbergPunktde
tae.ohmarch.de

Prof. Dr. Tobias Chilla
Institut für Geografie
Friedrich-Alexander Universität Erlangen-Nürnberg

Prof. Arno Dentel
Institut für Energie und Gebäude
Technische Hochschule Nürnberg

Prof. Dr. Harald Kipke
Fakultät Bauingenieurwesen
Technische Hochschule Nürnberg

Ulrike Krämer
Fakultät Sozialwissenschaften
Technische Hochschule Nürnberg

Anne Lacaton
Gastprofessorin
Fakultät Architektur
Technische Hochschule Nürnberg
Lacaton & Vassal Architects
Paris

Prof. Jürgen Teller
Fotograf
Akademie der Bildenden Künste Nürnberg

Gemeinde Bubenreuth

Eindrücke aus Bubenreuth (Fotos aus der Klasse von Prof. Jürgen Teller, AdbK Nürnberg)

Zeitungsartikel

  • Fra-press:Studie hilft bei der Gestaltung des Rathausareals. In: Erlanger Nachrichten. 01.11.2013, S.38.
  • Schreiter, Klaus-Dieter: Bürger an Ortsentwicklung beteiligen. In: Erlanger Nachrichten. 13.11.2013.
  • kds: Studenten forschen über Bubenreuth. In: Erlanger Nachrichten. 25.11.2013.