Sommerexkursion 2023 nach Stuttgart, Karlsruhe und Ludwigshafen

Die Sommerexkursion Verkehrswesen führte im Jahr 2023 in die Städte Stuttgart, Karlsruhe und Ludwigshafen. In Stuttgart hörten die Studierenden einen ausführlichen Vortrag über das Bahnprojekt
Stuttgart-Ulm von Annika Roth und Sarah Rögele, die bei dem Unternehmen „Projekt Stuttgart-Ulm GmbH“ angestellt sind. Anschließend gab es eine Führung durch den Bahnhofsumbau. Hier wurden den Studierenden u.a. der Bonatzbau, welcher für den neuen Bahnhof Stuttgart 21 saniert wird präsentiert. Bei der Besichtigung des Stuttgarter Bahnhofs konnten die Studierenden von oben Ansätze der 28 Kelchstützen erkennen, welche die Decke des Bahnhofs tragen und zugleich als Lichtquelle dienen. Die Öffnung der Kelchstützen werden mit meterhohen Glaskuppeln versehen, welche das Tageslicht in den Bahnhof leiten. Auf dem „Dach“ des Bahnhofes entsteht ein öffentlicher Ort mit Grünflächen. Unmittelbar neben der Baustelle des Bahnhofes kann der „InfoTurmStuttgart“ (ITS) besucht werden.

Nach der Stadtführung fuhr die Exkursionsgruppe mit der Zahnradbahn – auch Zacke genannt. Diese ist seit 1884 in Betrieb und bewältigt eine Steigung von 17,8 Prozent auf der über 2,2 Kilometer langen Strecke. Die Zacke ist die einzige Zahnradbahn Deutschlands, die hauptsächlich dem normalen, täglichen Berufsverkehr dient.

Anschließend wurde die Standseilbahn besichtigt. Sie befindet sich im Stadtteil Heslach und befördert seit 1929 in Teakholz-Wagen Fahrgäste vom Südheimer Platz zum Waldfriedhof. Als die Bahn in Betrieb ging, war sie die erste Standseilbahn Deutschlands mit automatischer Steuerung. Die denkmalgeschützte Seilbahn fährt auf einer über 500 Meter langen Strecke und überwindet ca. 100 Höhenmeter.

Der nächste Exkursionstag beinhaltete eine Besichtigung der Bundesanstalt für Wasserbau (BAW) in Karlsruhe. Unter Anderem wurden hier das Projekt zur Abladeoptimierung der Fahrrinnen am Mittelrhein und das Projekt zum Ersatzneubau des Wehres Wieblingen vorgestellt. Außerdem wurde der Schiffsführungssimulator erklärt.

Der nächste Programmpunkt war die sogenannte Kombilösung Karlsruhe. Für die Weiterentwicklung
des Stadtbahnnetzes wurde ein Stadtbahntunnel inklusiver mehrerer unterirdischer Haltestellen unterhalb der Kaiserstraße und einem unterirdischen Gleisdreieck gebaut. Zusätzlich wurde ein Autotunnel unterhalb der östlichen Kriegsstraße realisiert, sodass die Straße darüber reduziert wurde und sich dort nun eine weitere Straßenbahnstrecke befindet.

Der nächste Exkursionspunkt war das  Badischen Staatstheater. Dort wurden wir von zwei Projektbeteiligten empfangen, die den Studierenden den Entwurf für das neu sanierte Staatstheater näherbrachten. Das Badische Staatstheater wurde in den 70er Jahren gebaut und soll nun saniert und erweitert werden bei laufendem Betrieb. Um mehr über die laufenden Arbeiten zu erfahren, erhielt die Gruppe die Möglichkeit einen Bauleiter der Baustelle zu befragen.

An nächsten Tag ging es nach Ludwigshafen, wo die Studierenden die Pylonbrücke Ludwigshafen, ein
beeindruckendes Bauwerk, das den Rhein überspannt besichtigen konnten. Herr Best gab einen Einblick in die Planung, technische Details und den Bau der Brücke sowie des Hauptbahnhofs. Die Pylonbrücke ist eine Schrägseilbrücke mit einem markanten Pylonen in der Mitte. Anschließend wurde die Hochstraße in Ludwigshafen, eine wichtige Verkehrsverbindung in der Stadt, erkundet und eine Baustellenführung im Rahmen der Sanierungsmaßnahmen durchgeführt. Die Hochstraße besteht aus erhöhten Straßenabschnitten und Brücken, die verschiedene Stadtteile miteinander verbinden.

Ein weiteres Ziel markierte die stillgelegte U-Bahn-Station „Danziger Platz“. Ein Projektleiter erklärte die Geschichte der stillgelegten Linie und die Gründe für ihre Schließung während einer Besichtigung durch die Strecke und Tunnel.

Danach wurde der Umbau des Berliner Platzes thematisiert, einem zentralen Verkehrsknotenpunkt in der Stadt. Herr Best führte das Projekt und erläuterte die geplanten Veränderungen. DerBerliner Platz soll zu einem modernen und attraktiven Stadtplatz umgestaltet werden, der sowohl den Verkehr als auch die Bedürfnisse der Fußgänger und Radfahrer berücksichtigt.

Der letzte Punkt der Exkursion war der S-Bahnhof Ludwigshafen Mitte. Der Bahnhof ermöglicht eine schnelle Anbindung an die umliegenden Städte und Regionen. Der S-Bahnhof
Ludwigshafen Mitte ist daher ein zentraler Verkehrsknotenpunkt für Pendler und Reisende.

Einen genauen Exkursionsbericht finden Sie hier.

Sommerexkursion 2022 nach NRW

Die diesjährige Sommerexkursion im Verkehrswesen führte nach Düsseldorf, Duisburg und Oberhausen. Während des ersten Tages konnten sich die Studierenden im Rahmen eigenständig erarbeiteter Referate über die örtlichen Gegebenheiten bestens vorinformieren. Es gab eine Einführung in die Raum- und Siedlungsstruktur in NRW, der Verkehrsentwicklung, einen Einblick in die sogenannte neue Seidenstraße, Infos zu den Stadtbahnen in Düsseldorf, der Betuwe-Route, Grundlagen zum City- und Binnenhafen in Duisburg, dem Lärmschutz bei Bahnprojekten, der Rad- und Fußgängerverkehrsförderung in NRW, dem Flughafen Düsseldorf, dem Rhein als Verkehrsader, der ÖPNV-Digitalisierungsoffensive in NRW oder den Problemen der Erhaltung der Verkehrsinfrastruktur am Beispiel der Rheinbrücken.

Am zweiten Tag der Exkursion wurde in Duisburg der größte Binnenhafen der Welt besichtigt. Dort wurde den Studierenden die Fuktion und der Aufbau des Hafens innerhalb einer ausführlichen Präsentation näher erläutert. Mit einer Gesamtfläche von 10 km² zieht sich der Bereich des eigentlichen Hafens von den Hafenbecken an der Ruhrmündung entlang des Rheins aufwärts bis nach Duisburg-Rheinhausen. Die 21 öffentlichen Hafenbecken haben eine Wasserfläche von über 180 ha. Die Uferlänge beträgt 40 km, davon 15 km Umschlagufer mit Gleisanschluss. Es stehen rund 1,5 Mio. m² überdachte Lagerflächen zur Verfügung. Der Gesamtumschlag betrug im Jahr 2009 44,4 Mio. t, davon Schiffsumschlag 12,1 Mio. t, Bahnumschlag 10,7 Mio. t. Der Duisburger Hafen fungiert zudem auch als südlichster Seehafen Deutschlands. Viele Reedereien im Hafen unterhalten Fluss-See-Verbindungen zu insgesamt rund einhundert europäischen Häfen. Nach der Einführung ging es zum Schiffssimulator per Video, sowie zum Kran- und Bahnsimulator, den die Studierenden ausprobieren durften, gekoppelt mit einer kleinen Hafenrundfahrt.

Danach bekamen die Studierenden durch das Ingenieurbüro Lindschulte eine Einführung in die Verkehrsplanung von Düsseldorf sowie in die Themengebiete Wehrhahnlinie, Radschnellwege und allgemeine Stadtgestaltung u.v.m. Im Anschluss wurden spezielle Knotenpunkt der Schadowstraße, des Jan-Wellem-Platz etc. besichtigt.

Am nächsten Tag traf man sich im Projektzentrum Duisburg DB Netz, um nähere Informationen zur Ausbaustrecke Emmerich-Oberhause zu erhalten. Dazu wurde eine geführte Fahrt über die Baustelle Duisburg-Oberhause durchgeführt, eine Begehung des Baustellenbereichs Rhein-Herne-Kanal, Emscher, eine weitere Fahrt zur Oberhausen Baustelle am Haltepunkt Voerde, eine Begehung des  Baustellenbereichs am Haltepunkt Bahnhof sowie eine weitere Begehung des Baustellenbereichs Hp Hadern/EÜ Bahnhofstraße + Bürgerinformationszentrum. Zum Ausklang des Tages wurde dann noch der Gasometer in Oberhausen besucht, ein Industriedenkmal und gleichzeitig die höchste Ausstellungs- und Veranstaltungshalle Europas. Er gehört zu den Panoramen und Landmarken sowie den Ankerpunkten der Route der Industriekultur. Mit einem Speichervolumen von 347.000 m³, 117 Metern Höhe und knapp 68 Metern Durchmesser war er bis 1988 Europas größter in Betrieb befindlicher Scheibengasbehälter.

Am letzten Tag der Exkursion besichtigte die Gruppe die sogenannte Wehrhahnlinie. Die Wehrhahn-Linie (offizielle Bezeichnung: Stammstrecke 3) ist eine unterirdische Stammstrecke der Düsseldorfer Stadtbahn, betrieben von der Rheinbahn als Teil der Stadtbahn Rhein-Ruhr. Die Bauarbeiten für die 3,4 Kilometer lange U-Bahn-Strecke mit sechs neuen Bahnhöfen begannen am 28. November 2007. Am 20. Februar 2016 wurde sie eröffnet, der Regelzugbetrieb wurde am 21. Februar 2016 aufgenommen und zugleich die oberirdischen Gleise stillgelegt. Benannt ist die Strecke nach dem S-Bahnhof Wehrhahn, dem nordöstlichen Ausgangspunkt der Strecke bzw. der Straße Am Wehrhahn, unterhalb der ein Teil der unterirdischen Trasse verläuft. Sie wird vom modernen Triebwagentyp NF8U mit Niederflurtechnik befahren.

Sommerexkursion 2019 nach Leer/Groningen

Im Sommersemester 2023 verschlug es unsere Master Urbane Mobilitäts Studierenden nach Leer und dem niederländischen Groningen.

Am ersten Tag der Exkursion wurde die Gruppe in der Hochschule Emden/Leer von Herrn Prof. Dr.-Ing. Strybny empfangen und durch den Tag begleitet. Die Hochschule ist spezialisiert für Seefahrt und maritime Wissenschaften. Zur Einführung hielt Prof. Vahs einen Vortrag zu den Grundlagen der Lehre und Forschung im Sinne der nachhaltigen Nutzung der Meere. Die Internationale Seeschifffahrts-Organisation (IMO) hat dazu eine Strategie beschlossen bis 2050 die CO2 -Emissionen um 50% zu reduzieren. Lösungsmöglichkeiten bietet dabei u.a. das sogenannte Segeln 4.0 mit Hybrid-Schiffen. Ein weitre Statione war der Virtual und Augmented-Reality (VR und AR) Bereich. Dabei sollen Logistikabläufe visualisiert und optimiert werden. Die zweite Station war das neue „Center for Modeling & Simulation“. Damit sollen nautische und logistische Fragestellungen, Prozesse im Schiffbau, der Umwelt- und Materialwissenschaften perfekt nachgebildet werden. Zur Einrichtung gehört auch das moderne Labor für technische Schiffsführung und Navigation. Als letztes wurde das Labor für Strömungstechnik vorgestellt, indem auf mikroskopischer Ebene u.a. Strömungseigenschaften untersucht werden können.

Danach ging es für die Studierenden nach Papenburg zur Meyer Werft. Die Werft in Papenburg ist der größte Arbeitgeber der Region und ist auf den Bau der weltgrößten Kreuzfahrtschiffe, wie die AIDA NOVA spezialisiert. Die Meyer-Werft wurde bereits im Jahre 1795 gegründet und gehörte zu den ersten Werften, die den Umstieg von Holzschiffen auf Eisenschiffe wagte. Die Studirenden konnten Vorträgen über die Energiewende im Schiffsbau (weg vom Diesel) und Methanol als Grundbrennstoff für die Passagierschifffahrt lauschen.

Am nächsten Tag ging es für die Studierenden nach Groningen, um dort zunächst die Besonderheiten des Bahnhofs zu erkunden. Die Bahnhofshalle wird auch „Kathedrale des geflügelten Rades“ und „salle des pas perdus“ (Sahl der verlorenen Schritte) aufgrund des hallenden Klangs und ihrer Funktion (Wartehalle) genannt. Auf dem Vorplatz des „Stadsbalkon“ befindet sich ein Fußgängerplatz mit unterirdischem Fahrradabstellbereich für bis zu 4150 Fahrräder. Besonders spannend war die Organisation des Radverkehrs in Groningen. Um die Radfahrer zu fördern gibt es dort extra Fuß- und Radbrücken, um Wartezeiten an Drehbrücken zu vermeiden, Radfahrer Grünphasen an Kreuzungen sowie Vorfahrtberechtigungen an vielen Konfliktpunkten. Auch für Touristen und Menschen ohne eigenes Fahrrad gibt es ein gut ausgebautes Angebot an Leifahrrädern.

Am letzten Tag wurde die Transrapid Teststrecke besucht. Ab 1983 fanden im fertigen Teilabschnitt Testfahrten statt. Im Juni 1993 wurde die höchste Geschwindigkeit der Strecke mit 450 km/h gemessen. Kurz darauf beschloss man eine Magnetschnellbahn zwischen Hamburg und Berlin zu bauen. Wegen einer Kostenexplosion verzögerte sich der Baubeginn immer weiter. Als im September 2006 bei einer Fahrt mit Journalisten bei einem Unfall 23 Menschen ums Leben kamen und 2011 der Bund die Förderung strich, wurden alle geplanten Projekte gestrichen und die Teststrecke stillgelegt.

Der letzte Abstrecher ging dann nach Wuppertal. Es wurde eine Haltestelle, der zum damaligen Zeitpunkt gesperrten Schwebebahn besucht. Die Wuppertaler Schwebebahn ist das Wahrzeichen der Stadt und seit Mai 1997 unter Denkmalschutz. Die 13,3 km lange Strecke hat 20 Haltestellen und die Züge fahren mit einer Höchstgeschwindigkeit von 60 km/h.

Einen genauen Abschlussbereicht zur Sommerexkursion finden Sie hier.

Modellversuche für den Radverkehr in Bayern

In Kooperation mit dem Bayerischen Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr (StMB) sowie mit der Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundlicher Kommunen (AGFK) untersucht die TH Nürnberg die Auswirkungen verschiedener Möglichkeiten der Radverkehrsführung an Strecken innerörtlicher Hauptverkehrsstraßen. Ziel ist die wissenschaftliche Erfassung der Auswirkungen auf die Verkehrssicherheit und den Verkehrsfluss. Hierfür wurden im Sommer 2018 bereits an 17 Untersuchungsstrecken in 11 verschiedenen Kommunen Verkehrserhebungen durchgeführt.

Mehr Informationen zum Projekt: www.youtube.com/watch

Future Mobility Camp 2018: Prof. Kipke als Keynote Speaker

Im Rahmen des Nürnberger Digital Festivals im Oktober 2018 fand wieder ein Future Mobility Camp statt, bei dem Mobilitätsbegeisterte aus allen möglichen Bereichen Ihre Ideen austauschen und kreativen Lauf lassen konnten. Um die hierfür notwendigen Impulse und Denkanstöße zu schaffen, sorgten drei Keynote-Speaker, u.a. Prof. Kipke, für reichlich Inspiration!
Mehr Informationen auf folgendem Link: https://blog.choice.de/2018/11/06/future-mobility-camp-2018/

Von links nach rechts: Prof. Harald Kipke, Daniela Schlenker, Karin Gleixner, Daniel Nevaril und Prof. Sameer Abu-Eisheh

Forschungszusammenarbeit mit der An-Najah Universität Nablus in Palästina

Am Freitag, den 29.06.18, trafen sich Prof. Kipke und Frau Schlenker von der TH Nürnberg mit Frau Gleixner und Herrn Nevaril von der Stadt Nürnberg und Prof. Sameer Abu-Eisheh im Heilig-Geist-Haus, um über gemeinsame Forschungsprojekte in der Zukunft zu sprechen.
Prof. Sameer Abu-Eisheh lehrt Bauingenieurwesen an der Universität in Nablus und arbeitet gemeinsam mit Studenten an unterschiedlichen Verkehrsprojekten in der Stadt.
Um den internationalen Austausch zwischen Hochschulen zu fördern, sollen sich Studierende aus dem Fachbereich Verkehrsingenieurwesen und Architektur der TH Nürnberg an den Entwürfen und Planungen neuer Infrastrukturprojekte in Nablus beteiligen. Durch die Zusammenarbeit und den Wissensaustausch sollen beide Seiten profitieren.
Bei einem gemeinsamen Gespräch in Nürnberg wurden die weiteren Arbeitsschritte wie Finanzierung, inhaltliche Ausrichtung und Projektlaufzeit diskutiert.

Besichtigung der Seestadt Aspern

Sommerexkursion Wien 2018

Die diesjährige Sommerexkursion des Masterstudiengangs Urbane Mobilität führte uns in die Hauptstadt Österreichs, nach Wien.
Nach einer reibungslosen Fahrt mit dem ICE kommen wir am Sonntagabend gegen 21:30 Uhr am Hotel Downtown Sissi im Herzen der Innenstadt an und checken erschöpft ein. Nach einem kurzen Ausflug in die Innenstadt geht es früh wieder Richtung Hotel, schließlich geht es morgen bereits um 9 Uhr zum ersten Programmpunkt.
Der erste Stopp der diesjährigen Sommerexkursion ist das Stadtplanungsprojekt aspern - Die Seestadt Wiens im 22. Wiener Gemeindebezirk, Donaustadt. Hier soll bis 2030 attraktiver und finanziell erschwinglicher Wohnraum für 25.000 Menschen entstehen. Vor allem für die Stadt Wien spielt dieses Angebot an neuem Wohnraum eine wichtige Rolle, da die Stadt stets nach neuen Lösungen sucht, um dem jährlichen Zuwachs von rund 25.000 Einwohnern gerecht zu werden. Der städtische Aufbau der Seestadt erfolgt etappenweise, erklärt uns vor Ort ein Student der TU Wien, der uns an diesem Tag durch das neu entstehende Quartier führt und uns über Visionen und Komplikationen des Projektes aufklärt.
Die Seestadt trägt ihren Namen aufgrund des künstlich angelegten Sees, der einen gemeinschaftlichen Mittelpunkt bilden soll und die Qualität der Naherholung durch das propagierte Leben am Wasser aufwerten soll. Gemeinsam genutzte Innenhöfe, attraktive Dachterrassennutzungen und eine Vielzahl angelegter Grünflächen bilden Raum für Erholung und Begegnung unter den Bewohnern. Des Weiteren spielt das Leitbild der Stadt der kurzen Wege in der Seestadt eine zentrale Rolle. Ziel ist es, verschiedene Aktivitäten an einem Ort zu verbinden, sodass die Bewohner die meisten Ihrer Wege nicht motorisiert, energiesparend und mit geringem Zeitaufwand innerhalb der Seestadt zurücklegen können. Hierzu trägt auch das Nahversorgungskonzept bei. Einkäufe können bequem zu Fuß oder mit dem Fahrrad erledigt werden. Für den Transport schwererer Einkäufe stehen außerdem ausleihbare E‑Lastenräder zur Verfügung, um auch hier die Pkw-Abhängigkeit zu verringern.
Nach einer entspannten Mittagspause in der Seestadt geht es mit einem Vortrag direkt in der Seestadt weiter. Im Vortrag wird uns das Projekt EMILIA - Elektric Mobility for Innovative Freight Logistics in Austria - vorgestellt. EMILIA hat sich zum Ziel gesetzt, Konzepte für effiziente und saubere städtische Zustelllogistik zu entwickeln und zu testen, um praxistaugliche Lösungen für den nachhaltigen urbanen Güterverkehr hervorzubringen.
In dem vom Klima- und Energiefonds mit 2,48 Millionen Euro geförderten Leuchtturmprojekt werden neuartige urbane Güterlogistikkonzepte entwickelt und Elektrofahrzeuge hinsichtlich Reichweite und Produktionskosten für städtische Distribution optimiert.  In der Demonstrationsphase von EMILIA kommt die Gesamtheit der Entwicklungen aus dem Projekt zum Einsatz. Das Zusammenspiel der entworfenen Logistikkonzepte, der Routing-Software und der optimierten ein- und zweispurigen Fahrzeuge inklusive aller technischen Entwicklungen soll demonstriert werden und aufzeigen, dass der Einsatz von E-Fahrzeugen in der urbanen Güterlogistik technisch möglich und wirtschaftlich darstellbar ist.

Nachdem der erste Tag der Exkursion im Zeichen der Stadtplanung mit all Ihren Facetten stand, geht es am Vormittag des zweiten Tages um Fahrzeugtechnik. Nach dem Frühstück im Hotel geht es zum Besuch des Werkes für Schienenfahrzeuge der Firma Siemens in Wien.
Das Werk für Schienenfahrzeuge in Wien-Simmering ist eine der weltweit größten Fertigungsstätten von Siemens. Das Unternehmen beschäftigt an diesem Standort auf einer Fläche von 140.000 m2 rund 1500 Mitarbeiter. Von der Forschung und Entwicklung über die mechanische und elektrische Fertigung bzw. Montage bis hin zum Vertrieb sind sämtliche für die Produktion von Schienenfahrzeugen notwendigen Schritte in diesem Werk gebündelt.
Zurzeit werden im Werk Wien Simmering u.a. die U-Bahnen für Nürnberg, München und Sofia gefertigt. Weiter werden die Waggons des Rhein-Ruhr-Expresses, ein autonomer Triebwagen für den Flughafentransfer in Rennes und ein Schienenfahrzeug für Riad im Nahen Osten hergestellt. Die VAG Nürnberg hat für die Linie U1 21 neue U-Bahn-Züge bestellt, welche im Laufe des Jahres noch ausgeliefert werden sollen. Erster Produktionsschritt im Werk für Schienenfahrzeuge ist der Bau der Komponenten für den Wagenkasten. In der Rohbauhalle werden zu Beginn der Wagenunterbau, das Dach und die Seitenwände aus Einzelteilen geschweißt. In einem nächsten Arbeitsschritt werden die Schweißnähte geschliffen und geprüft. Nach der Fertigstellung des Wagenkastens wird dieser in die neueste Erweiterung des Werks gebracht. Seit 2013 ist eine vollautomatische Lackieranlage in Wien-Simmering in Betrieb. Vor Beginn des Lackiervorgangs wird die Karosserie sandgestrahlt, um die Oberflächenqualität zu verbessern und Schmutzrückstände zu entfernen. Im letzten Fertigungsabschnitt erfolgt die Endmontage. Die Fenster werden eingeklebt, die Isolierung im Innenraum eingebaut und Kabel für die Elektronik gelegt. Zuletzt wird die „Hochzeit“ zwischen Karosserie und Fahrwerk samt Antriebseinheit durchgeführt. Die fertigen Schienenfahrzeuge werden zur Überprüfung der Funktion und Sicherheit auf einer Teststrecke Probe gefahren, bevor sie an die Kunden ausgeliefert werden.
Nach einer leider zu kurz geratenen Mittagspause geht es mit den Öffentlichen ins Herzen der Innenstadt, an den Westbahnhof zu Ikea. Das Unternehmen hat dort das sogenannte „Blaue Haus“ direkt am Bahnhof erworben und möchte dort ein weltweit einzigartiges Konzept erproben welches, wenig mit den landläufig bekannten „big blue boxes“ zu tun hat. Ikea will die Filialen direkt in die Innenstadt verlegen. Am Westbahnhof in Wien wird 2021 die erste Filiale eröffnet. Das neue Konzept besteht darin ein mehrstöckiges Einrichtungshaus zu konzipieren, das Altbekanntes, wie Musterzimmer, Möbelausstellungen, Planungsstudios und das gewohnte Sortiment mit Innovationen wie eine „Chill-out“ Area, Co-Working-Spaces und eine erfrischende offene Atmosphäre zu verbinden. Somit wird sich nichts am gewohnten Einkauferlebnis ändern, man kann alles sehen und ausprobieren, jedoch werden in der Filiale nur tragbare Artikel verkauft, die man mit der U-Bahn oder dem Fahrrad nach Hause transportieren kann. Für alles andere wird ein Lieferdienst bereitgestellt, dieser soll zudem kostengünstig sein, sodass der Kunde mehrfach profitiert und nicht mehr gezwungen ist größere Einkäufe selber nach Hause zu schleppen. Somit besteht auch keine Notwendigkeit für Parkplätze mehr.

Am letzten Tag der Exkursion checken wir bereits um 9 Uhr nach dem Fürhstück  aus, und verstauen das Gepäck im Hotel. Danach geht es zu unserem letzten Programmpunkt für dieses Jahr, in das imposante Rathaus der Stadt Wien, zu einem Vortrag zum Thema Parkraumbewirtschaftung, bei dem viele bereits sichtbar mit den Folgen der vergangenen zu kurzen Nächte kämpfen.
Nach einem geschichtlichen Überblick über die Entwicklung der Parkraumbewirtschaftung in Wien und den unterschiedlichen Bezirken, wurde uns erklärt, dass die Parkraumbewirtschaftung ein zentrales und besonders wirksames Instrument zur Verbesserung des Stadtverkehrs darstellt. Sie dient der Verteilung der knappen Stellplätze und der Reduktion des Autoverkehrs auf ein stadtverträgliches Maß. Die Parkraumbewirtschaftung zeigt einen nachhaltigen Lenkungseffekt auf die Verkehrsmittelwahl und das Verkehrsverhalten. Sie trägt zur deutlichen Entspannung der Parksituation tagsüber bei. Weitere Auswirkungen ergeben sich infolge des verringerten Autoverkehrs: Luftverschmutzung und Lärm nehmen ab, die Lebensqualität erhöht sich.  In Wien gibt es ca. 220.000 gebührenpflichtige Stellplätze, wobei in diesem Bereich 950.000 Menschen wohnen und 660.000 arbeiten. Es wurden Schnitt pro 100 Einwohner 18 Bewohner-Parkpickerl ausgegeben. Auf 100 Pkw entfallen durchschnittlich 47 Bewohner-Parkpickerl.
In einigen Bezirken Wiens sind flächendeckende Kurzparkzonen eingerichtet. In diesen Zonen ist das Parken zu festgesetzten Zeiten kostenpflichtig. Für Geschäftsstraßen gelten in ganz Wien besondere Kurzparkregelungen. In den Geschäftsstraßen im Gebiet der flächendeckenden Kurzparkzonen darf mit Parkpickerl des betreffenden Bezirkes und eingelegter Parkscheibe 1,5 Stunden geparkt werden.
Nach einer ausgedehnten Mittagspause, welche zur Stadtbesichtigung genutzt wird, geht es zum Hotel zurück und anschließend gegen 15 Uhr zum Bahnhof. Um 16 Uhr steigen wir in den ICE nach Nürnberg, für viele eine gern genutzte Chance den versäumten Schlaf der letzten Tage nachzuholen. Gegen halb acht kommt unser ICE am Hauptbahnhof in Nürnberg an.

Vortrag zu Forschungsprojekten an der TH Nürnberg

Im Rahmen der Sommerexkursion 2018 des Masterstudiengangs Urbane Mobilität in Wien, hielten die wissenschaftlichen Mitarbeiter Markus Seidenkranz, Marius Bayer und Daniela Schlenker einen Vortrag über aktuelle Forschungsprojekte an der TH Nürnberg im Bereich der Fahrradlogistik.
Der schwedische Einrichtungskonzern IKEA lud die Exkursionsgruppe in das „Blaue Haus“ am Westbahnhof ein, dessen Räumlichkeiten in den nächsten Jahren zu einem innerstädtischen Möbelhaus umgebaut werden sollen. In diesem Zusammenhang erhielt die TH Nürnberg eine Anfrage von IKEA, über eigene Forschungsthemen in der City-Logistik zu referieren.
Zunächst stellten Herr Seidenkranz und Herr Bayer das von Ihnen in den letzten zwei Jahren entwickelte Mikro-Depot Konzept vor. Die grundsätzliche Idee besteht darin, die Paketzustellung in der Innenstadt mit Lastenfahrrädern durchzuführen und somit die „allerletzte Meile“ lokal emissionsfrei zu gestalten. Mithilfe sogenannter Mikro-Depots, welche über die verschiedenen Zustellbezirke verteilt sind, können die Lastenfahrräder entsprechend bestückt werden. Die Eignungsprüfung der Bezirke für das „grüne Logistikkonzept“ erfolgte zunächst auf Analyse der (Haushalts-)Flächen, Sendungsstruktur und des Höhenprofils. In einem weiteren Schritt werden Zustellzeit und Haltepunktabstand mit in die Wirtschaftlichkeitsrechnung aufgenommen.     
Nach erfolgreicher Simulation und anschließender praktischer Umsetzung, konnten sowohl wirtschaftliche, als auch ökologische Vorteile gegenüber der Zustellung mit einem herkömmlichen Sprinter verzeichnet werden: Kürzere Zugriffszeiten zu den Paketen sowie der Wegfall der Parkplatzsuche führen zu einem enormen Effizienzgewinn. Zudem entstehen durch die extreme Wendigkeit des Lastenfahrrads kürzere Wege, sodass insgesamt eine deutliche Emissionsreduzierung nachgewiesen werden kann.       
Abgesehen von den geographischen und logistischen Faktoren, spielt die Verkehrsinfrastruktur eine wesentliche Rolle bei der Tourenplanung der Lastenfahrräder. Hierzu berichtete Frau Schlenker über eine mögliche Widerstandsparametrisierung. Neben der Topographie bestimmt die zugelassene Höchstgeschwindigkeit im Pkw-Verkehr das Fahrverhalten und das Sicherheitsgefühl im nicht motorisierten Verkehr. Zusätzlich erleichtert oder erschwert die (nicht) vorhandene Radinfrastruktur die Fahrt. Nach Kategorisierung dieser Determinanten, werden für die einzelnen Klassen Widerstandsparameter berechnet. Entscheidend ist hier der Unterstützungsfaktor beim Pedelec, wodurch sich der Steigungswiderstand im Gegensatz zu dem beim Fahrrad verringert.

Siegerehrung des Ideenwettbewerbs
Testen der Lastenfahrräder vor dem WIFI

Salzburger Verkehrstage 2017

Die diesjährige Herbstexkursion führte wieder zu den Salzburger Verkehrstagen vom 16. bis 18. Oktober. Nach pünktlicher Anreise mit dem ICE bzw. Meridian und dem Beziehen der Hotelzimmer, wurde die schöne Altstadt Salzburgs sowie die Festungsbahn und die Burg erkundet. Die Tagung begann mit einer Auftaktveranstaltung am Montagabend, welche durch den Vortrag von Frau Elisabeth Oberzaucher über das Verhalten und Denken der Menschen beim Treffen von Entscheidungen eröffnet wurde. Denn die Verhaltenswissenschaften liefern Antworten auf die Herausforderung der Urbanisierung und der Gestaltung zukunftsfähiger Mobilität. Im Anschluss daran wurde die #Denkfabrik Mobilität vorgestellt, ein Netzwerk von kreativen und engagierten Menschen und Institutionen, die sich mit der Mobilität der Zukunft auseinandersetzen. Das Netzwerk erstreckt sich bereits über vier europäische Länder. Die Mitglieder leisten Reflexion und unaufgeregte Einordnung, erarbeiten klare Positionen, machen sich abzeichnende Trends sichtbar. In einem von der Denkfabrik formulierten Manifest wurden zehn Chancen festgehalten, die sich durch aktive Nutzung moderner Technologien bieten. Im Rahmen eines Workshops wurden diese Themenfelder in Kleingruppen ausgearbeitet sowie Ziele und Ideenvorschläge festgelegt, welche bei der Stadt Salzburg eingereicht werden.
Den Abend ließ die Exkursionsgruppe bei einem gemeinsamen Essen in der Pizzeria L'Osteria ausklingen.
Am darauffolgenden Tag wurden Vorträge zu unterschiedlichen Ansätzen über die Rückeroberung der Stadt präsentiert. Unter anderem referierte Herr Andreas Rohl von Gehl Architects aus Kopenhagen über das Erfolgsgeheimnis lebenswerter Städte. Dabei stand der Radverkehr in der dänischen Hauptstadt und anderen Metropolen, in denen die Förderung des Umweltverbunds gelungen ist, im Vordergrund. Auch die Vizebürgermeisterin der niederländischen Stadt Niemens, Frau Harriet Tiemens, berichtete über die Verwandlung auto-dominierter Straßen hin zu Fahrradstraßen. Dabei wurde viel Wert auf Bürgerbeteilungen und die Meinung der Öffentlichkeit gelegt. Auch die Mobilitätssicherung im ländlichen Raum war ein großes Thema. So referierte Herr Günther Penetzdorfer über einen Masterplan für flächendeckende Mobilität auf dem Land. Dieser beinhaltet den Ist-Zustand - u.a. die Lokalisierung der Linien und Verkehrszählungen sowie Fahrpläne, auf dessen Basis das Potential, detaillierte Investitions- und Betriebskosten der Mobilitätssysteme sowie die Erträge anhand teilmodellierter Bussysteme, dargestellt wird.
Das Dienstagsprogramm wurde traditionell mit der Abendveranstaltung, welche dieses Jahr im Augustiner-Bräu stattfand, beendet. Hier sorgten bayrische und österreichische Spezialitäten für eine ausgelassene Stimmung unter den Teilnehmern.
Am Vormittag des letzten Salzburger Verkehrstages wurden die Konzepte zum studentischen Ideenwettbewerb der teilnehmenden Hochschulen bzw. Universitäten präsentiert. Auch die TH Nürnberg hatte die Ehre nominiert zu werden, sodass vier Masterstudenten der Urbanen Mobilität mit ihrem Projekt RecapSpace den dritten Platz belegten und dieses im Rahmen der Tagung vorstellen durften. Das Thema der Rückeroberung der Stadt wurde anhand einer Umgestaltung des Nürnberger Plärrers aus städtebaulicher und verkehrsplanerischer Sicht demonstriert. Diese wurde in einem in PTV Vissim integriertem Sketch-Up Modell anschaulich präsentiert. Die Idee des Projekts war einen Mobility Hub zu schaffen, welcher eine multimodale Verknüpfung verschiedener Verkehrsmittel bietet, gleichzeitig Raum für Begegnung und Aufenthalt schafft und Aktivitäten, wie Arbeiten, Einkaufen und Freizeit bündelt. Durch die Diversität des Aktivitätenangebots können somit individuelle Wege und Wegstrecken reduziert werden. Um die erforderlichen Informationsflüsse zwischen den einzelnen Aktivitäten für Akteure bereitzustellen und eine Kommunikation verschiedener Mobility Hubs einer Stadt untereinander zu gewährleisten, wurde eine Lösung für mobile Endgeräte konzipiert und der Prototyp dafür vorgestellt. So können individuelle Wege- und Aktivitätenketten in der Applikation eingestellt werden und die entsprechende Reisezeit abhängig von den gewählten Verkehrssystemen und der Tageszeit wird berechnet. Ebenso können Störungsmeldungen über dieses System in Echtzeit übermittelt werden, was eine schnelle individuelle Reaktion der Nutzer und damit eine höhere Akzeptanz begünstigt.
Wir möchten uns an dieser Stelle nochmal ausdrücklich bei den Vortragenden Florian Meyer, Cedric Steinbach, David Pereira v. Loock und Philipp Lang für ihr Engagement und ihre wertvolle Arbeit bedanken!
Auf die Siegerehrung und Auszeichnung der Studierenden folgten noch Vorträge zu Autonomen Fahren im öffentlichen Verkehr und dem Thema E-Mobilität.
Erschöpft von dem vielen Input fuhr die Exkursionsgruppe gegen Mittag schließlich wieder zurück nach Nürnberg.

Gruppenbild an der Hamburger Alster
Europas größter Rangierbahnhof Hamburg-Maschen

Exkursion nach Hamburg und Berlin 2017

Die diesjährige Sommerexkursion 2017 im Rahmen des Masterstudiengangs Urbane Mobilität führte unter der Leitung von Herrn Prof. Dr.-Ing. Harald Kipke und Daniela Schlenker nach Hamburg und Berlin.
Am Montagmorgen, den 29.05.2017, begann die Reise in den Norden. Nach knapp 8-stündiger Busfahrt hieß es dann endlich "Moin Moin" und wir kamen in Hamburg-Maschen, Europas größtem Rangierbahnhof (Rbf) an. Zunächst einmal ging es in einen Konferenzraum der obersten Etage des Verwaltungsgebäudes. Nach kurzer Begrüßung wurden wir in die Funktionsweise des Rangierbahnhofs und die Besonderheiten des Standorts Maschen eingeführt.
Aufgrund seiner Größe und seiner zentralen Lage in Europa ist der Rangierbahnhof Maschen von besonderer wirtschaftlicher Bedeutung. Als „nördlichster Rbf Südeuropas und als südlichster Rbf Nordeuropas“ wurde uns Maschen als Verteilerknoten der transeuropäischen Güterverkehre beschrieben. Dabei fungiert die Zugbildungsanlage (ZBA) Maschen als Drehkreuz im internationalen Einzelwagenverkehr und übernimmt eine Schlüsselfunktion für die Hinterlandanbindung der großen Nordseehäfen Hamburg und Bremen sowie der Ostseehäfen Lübeck und Kiel.
Auf dem Rbf Maschen arbeiten rund 700 DB Cargo-Mitarbeiter rund um die Uhr, zerlegen und bilden Güterzüge für ca. 40 unterschiedliche Zieldestinationen und behandeln dabei täglich bis zu 110 ankommende und abfahrende Güterzüge.
Gegen 18 Uhr verließen wir den Rangierbahnhof und fuhren weiter in die Hansestadt, wo wir nach dem Beziehen unseres Hostels den Abend bei einem gemeinsamen Essen an der Alster ausklingen ließen.

Am Dienstag, geweckt vom regnerischen Hamburger Wetter, ging es in Richtung Hamburger Hafen, den wir dank des spontanen Einsatzes des Busfahrers trockenen Fußes erreichten. Dorthin hatte die Hamburg Port Authority (HPA), vertreten durch Herrn Daniel Jahn, geladen.
Der Hamburger Hafen ist der wichtigste Seehafen Deutschlands und einer der größten Häfen weltweit. Während sich das Hafenareal im Besitz der Stadt Hamburg befindet, werden die Geschäfte durch die Hamburg Port Authority, als Anstalt des öffentlichen Rechts, betrieben. Zu Beginn seines Vortrags ging Herr Jahn auf die nähere Geschichte des Hamburger Hafens ein und verschaffte uns einen Überblick über die wichtigsten Zahlen und Fakten. Mit mehr als 50.000 Mitarbeitern und einer Umschlagmenge von 140 Mio. Tonnen jährlich erwirtschaftet der Hafen allein in Hamburg 12,8 Mrd. Euro. Dies begründet auch die herausragende Rolle des Hafens in seiner Gateway- und Hubfunktion in der Hamburger Metropolregion. Durch die Vorstellung der aktuellen „smartPort“-Projekte gewährte Herr Jahn einen Einblick in die Überlegungen zur mittel- und langfristigen Entwicklung des Hafens. Durch intelligente Digitalisierung plant die HPA auch zukünftig eine herausragende Rolle als Deutschlands Tor zur Welt einzunehmen.
Im Anschluss an den interessanten Vortrag bot uns die HPA die Möglichkeit einer Barkassenrundfahrt durch den Hafen. In herrlicher Hamburger Manier vermittelte Herr Jahn Fakten zum beeindruckenden Hamburger Hafenareal und allerlei „Seemannsgarn“ bei mittlerweile hervorragendem Wetter.
Nachdem wir uns mit Fischbrötchen in der Deichstraße, die für ihre nordischen Köstlichkeiten bekannt ist, gestärkt hatten, ging es weiter in das 60km entfernte Scharnebeck zum Doppel-Schiffshebewerk Lüneburg. Dieses war zu dessen Eröffnung 1975 eines der größten seiner Art. Es befindet sich am Elbe-Seitenkanal, welcher die Elbe im Norden mit dem weiter südlich gelegenen Mittelkanal verbindet. Damit hat es eine zentrale Bedeutung für den Binnenschiffsverkehr in Deutschland. Der Elbe-Seitenkanal hat auf seiner ganzen Länge einen Höhenunterschied von 61m zu überwinden. Das Schiffshebewerk Lüneburg übernimmt dabei 38m und die restlichen 23m werden durch die Schleuse Uelzen bewältigt. Zwei Tröge für beide Fahrtrichtungen mit jeweils einer Länge von 100m werden durch Ritzel an Zahnstangen in die Höhe befördert. Da der Anteil an Schiffen mit einer Länge von mehr als 100m aus Wirtschaftlichkeitsgründen kontinuierlich zunimmt und diese das gegenwärtige Schiffshebewerk nicht durchfahren können, bestehen Planungen eine Schleuse parallel zum Hebewerk zu errichten. Sie soll direkt westlich des bestehenden Werks erbaut werden. Zudem wird eine Fernsteuerung aus Hannover forciert.
Den letzten Abend in Hamburg nutzten wir für das typische „Touri-Programm“, wie der Besichtigung der Elbphilharmonie, der Hafen-City, des Schanzenviertels oder der Reeperbahn.

Am Mittwochvormittag fuhren wir weiter nach Berlin, was einigen Studenten, die sich vom Hamburger Nachtleben nicht ganz so leicht trennen konnten, zugute kam. Auf dem Weg besichtigten wir ein Weichenwerk in Brandenburg der Voestalpine BWG GmbH.
Nach ein paar einführenden Worten der Personalabteilung führten uns zwei ehemalige Mitarbeiter durch das Werk. Dabei wurden die verschiedenen Schritte vom Rohmaterial bis zum fertigen Endprodukt Weiche an den jeweiligen Fertigungsstationen erklärt. Bei der Fertigung des Herzstücks ist beispielsweise eine hohe Maßgenauigkeit entscheidend, da in der Toleranzkette bis zu sieben Einzeltoleranzen zu berücksichtigen sind. Weiter wurden verschiedene Maschinen der spanenden Fertigung (Fräsen, Hobeln) besichtigt, wo CNC-gesteuert Backen- oder Zungenschienen in die gewünschte Form gebracht werden. Unterschiede in den verwendeten Weichenschwellen wurden ebenso erklärt wie Weichenverschlüsse oder Zungenrollvorrichtungen und abschließend Details zum Sinuslauf des Rades im Weichenbereich. Die Weichen werden heutzutage im Werk vorgefertigt und komplett auf den Schwellen vormontiert.
Zum Abschluss konnten wir vom Pulverturm einen Blick auf das umliegende Gelände und insbesondere den Plauer See genießen, bevor es weiter in die Landeshauptstadt ging.

Der letzte Tag begann mit der Besichtigung des seit 1997 bestehenden Berliner U-Bahn-Museums. Das Museum ist ansässig im alten Hebelstellwerk Olympia-Stadion, welches schon alleine eine Besichtigung wert ist. Hier konnten wir einen Einblick in die Berliner U-Bahn-Geschichte gewinnen und diverse Raritäten, ausgestellt von der Arbeitsgemeinschaft Berliner U-Bahn, betrachten.
Die Berliner U-Bahn wurde 1902 als erste U-Bahn Deutschlands und als sechste weltweit in Betrieb genommen. Gebaut wurde die erste Strecke als Hochbahn von der Warschauer Straße bis zum Potsdamer Platz von Siemens & Halske. Hintergrund für den Bau einer Hochbahn war die gerade erst fertiggestellte Kanalisation. Eine weitere Herausforderung für die Planung (Beginn 1880) war der vorliegende hohe Grundwasserspiegel. Der Bau der weiteren Strecken wurde hingegen auch unterhalb der Straße ausgeführt. Die Tunnel der U-Bahn wurden viereckig erstellt, da sie nur in einer geringen Tiefen von 5 m unter Straßenniveau liegen. Aufgrund dieser Bauweise wird die Berliner U-Bahn als sogenannte „Unterpflasterbahn“ bezeichnet. Die Besichtigung gewährte uns außerdem einen vertieften Einblick in die Technik eines Relaisstellwerks, den Aufbau eines Fahrerstands sowie den Arbeitsablauf im Stellwerksbetrieb.
Die letzte Station auf unserer Exkursion war die Berliner Senatsverwaltung Umwelt, Verkehr und Klimaschutz. Ziel der Senatsverwaltung ist es, den Umweltverbund aktiv zu fördern. Dazu wurden uns einige Herausforderungen erläutert: Neben ordnungswidrigem Parken auf Radschutzstreifen, gibt es aufgrund der geringen Stellplatzflächen Engpässe beimThema Fahrradparken. Die Lösung wären Doppelstockparkplätze. Des Weiteren ist ein „Fahrrad – Audit“, ein „fahrradfreundlicher“ Wohnungsbau und ein 5000 – Bügel – Programm mit Start 2017 geplant. Zusätzlich dazu sollen Boxen, Sammelschließanlagen und automatisierte Fahrradparkhäuser in der Zukunft verwirklicht werden. Ab 2018 beginnt ein Förderprogramm für Privatpersonen, die ihre Flächen als Parkflächen für Fahrräder zur Verfügung stellen. Beim Thema Radschnellverbindungen soll eine Verbindung zwischen 2 Städten im Stadtumlandverkehr geschaffen werden. Die Idee ist dabei eine Radbahn unterhalb der U1 zu bauen.
Um das sonnige Wetter noch etwas auszunutzen und uns für die anstehende Heimfahrt zu stärken, machten wir ein Picknick auf dem Tempelhofer Feld. Anschließend ging es mit dem Bus zurück nach Nürnberg.

Masterstudent Urbane Mobilität unter den drei Besten im bundesweiten Wettbewerb des Deutschen Mobilitätspreises

Der Masterstudent des Studiengangs Urbane Mobilität (Verkehrsingenieurwesen) David Pereira van Loock schaffte es mit seiner Idee "Grüne Meile -Gesellschaftliche Stärkung des Umweltbundes"  unter die drei Besten im bundesweiten Wettbewerb um den Deutschen Mobilitätspreises 2016. Der Preis wird jährlich vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur ausgelobt.

 

Studiengangsleiter Prof. Dr.-Ing Harald Kipke ist sehr stolz auf die Leistung seines Studenten und lobt insbesondere die Eigeninitiative und Motivation seiner Studierenden in diesem interdisziplinären Studiengang.

Exkursion Autobahnleitstelle

Im Rahmen des Moduls Verkehrssystemtechnik besuchten die Studierenden des Masterstuidiengangs Urbane Mobilität unter Leitung des Lehrbeauftragten Herrn v.Dobschütz die Leitstelle der Autobahndirektion Nordbayern. Die Studenten bekamen sowohl in der Leitstelle selbst auch auch vor Ort einen Einblick in die Komplexität des Leitsystems.

 

Vielen Dank an dieser Stelle dem LB Herrn v.Dobschütz und den Mitarbeitern der Autobahndirektion Nordbayern für die Organisation und Durchführung der Exkursion.

Interview Prof. Dr.-Ing. Harald Kipke - Bayerischer Rundfunk

Wieder einmal erschien das Fernsehteam des Bayerischen Rundfunks im Fachgebiet Verkehrsplanung an unserer Fakultät um sich fachlichen Rat für einen Sendebeitrag zu einem 4-streifigen Ausbau der B 303 bei Schirnding zu holen. Über eine Stunde lang interviewte Frau Susanne Hofmann Herrn Prof. Dr. Kipke. Der Beitrag „Elf Millionen für Geisterstraße“ wurde am Donnerstag, 15.Dezember 2016 in der Sendung „quer“ ausgestrahlt.

Exkursion nach Salzburg 2016

Die Herbstexkursion vom 17.10 bis 19.10.2016 führte die Studierenden des Masterstudiengangs Urbane Mobilität (Verkehrsingenieurwesen) unter der Leitung von Prof. Dr. Harald Kipke und Patrick Schwenteck nach Salzburg zu den dort jährlich stattfindenden Verkehrstagen.

Anders als im letzten Jahr war der Reisegott diesmal gütig und der Exkursionsort wurde pünktlich und ohne Komplikationen erreicht. Die Studierenden nutzten mit dem den Teilnehmern bereits zuvor zugekommenen kostenlosen Nahverkehrsticket gleich die Möglichkeit, sich einen Überblick über Salzburgs Verkehrsproblemen zu machen und zudem das Funktionsprinzip einer Standseilbahn von Prof. Kipke erklären zu lassen.

Die Abendveranstaltung am 17.10. begann mit einem Vortrag von Herrn Martin Schreiner aus München, von dem sich die Studierenden gleich einen Eindruck über ihr möglicherweise zukünftiges Berufsfeld als Verkehrsplaner machen konnten. Die autogerechte Stadt spukt noch immer in den Köpfen der Kommunalpolitiker und schuf bereits vielfach Fakten, die eine neue Sichtweise der Mobilitätsbewältigung stark behindern. Verkehrsplaner sollten also schon extrem robust Naturen sein, um nicht in Resignation zu versinken.

In der anschließenden Gesprächsrunde, die Michael Mair, ehemaliger stellvertretender Chefredakteur des ORF moderierte, kamen naturgemäß vor allem lokale Verkehrsthemen zu Sprache, die die Veranstaltung auch die kommenden zwei Tage weiter begleitete.  in der Moderation Kooperation mit bekannten Repräsentanten der Medien trugen Referenten aus dem In- und Ausland und Inhalte deutlich wahrgenommen werden. Ein allen Salzburgern geradezu traumatisches Erlebnis war der 3.Oktober 2016 als deutsche Besucher die Stadt mit dem Automobil überfallartig besuchten und das gesamte Verkehrssystem vollständig zusammenbrach.

Der zweite Tag begann mit einem inspirierenden Vortrag von Till Ackermann (Verband der Deutschen Verkehrsunternehmen) über die Gesetzmäßigkeiten der Innovation. In Zukunft werden wohl vor allem Dienstleistungen zur Erfüllung der Mobilitätswünsche in den Vordergrund der Entwicklung treten. Dennoch bleibt derzeit noch offen, wie und welche technologischen und gesellschaftlichen Entwicklungen uns dem gesellschaftlichen Ziel der „Gewährleistung der Mobilität bei ressourcenschonendem Verkehr“ näher bringen werden? Es folgten zwei Diskussionsrunden mit Vertretern unterschiedlicher Mobilitätsdienstleister zu dem von Till Ackermann vorgelegten übergeordneten Fragen. Zum Abschluss präsentierten innovative Unternehmen ihre Vorstellungen einer neue Leichtigkeit der Mobilität. Unter dem Motto „Eine Werkstatt wird zum Restaurant“ konnten sich die Exkursionsteilnehmer von der wie immer qualitativ hervorragenden Abwicklung der Veranstaltung überzeugen. In einem nagelneuen ÖBB-Cityjet-Zug ging es zum Abendessen in eine temporär umgebaute Bahnhofs-Remise der ÖBB. In persönlichen Gesprächen lernten die Studierenden bei der Abendveranstaltung am 2. Tag Landespolitiker und Führungskräfte des öffentlichen und privaten Verkehrs kennen und konnten sich ebenso mit Studierenden anderer österreichischer und deutscher Hochschulen fachlich austauschen.

Gleich zu Beginn des dritten Tages musste sich die gesamte Gruppe einschließlich der Dozenten der TH Nürnberg von Dr. Harald Frey (TU Wien) im „Beitrag der Hochschulen zur Mobilität direkt angesprochen fühlen. Es folgt der übliche Ideenwettbewerb zur einem Mobilitätsthema, bei dem Studierenden europäischer Hochschulen Ihre prämierten Ideen und Projekte vorstellen dürfen. Es sollte uns ein Anreiz sein, da beim nächsten Mal auch dabei zu sein.
Im Anschluss präsentiert Prof. Dr. Stefen Gössling von der Universität Lund in Schweden neue Modelle individualisierter Fahrdienstleistungen (z.B. Uber), die aufgrund des Überalterung der Gesellschaft auf dem Land zu massiven Umbrüchen führen wird. Die Nachfrage nach Mobilitätsdienstleistungen wird massiv steigen, diejenige nach Pkw einbrechen. Wir werden dabei viel Geld sparen, denn das eigene Auto verschlang bislang große Teile des Einkommens.
Auf die Präsentation des ersten selbstfahrenden Buses Österreichs in der Salzburger Altstadt musste aus Zeitgründen verzichtet werden und so stiegen die Studierenden nach einem Mittagessen im WiFi-Tagungszentrum glücklich und erschöpft in den Railjet nach München und von dort mit dem ICE nach Nürnberg.

 Die gesamte Exkursion und Veranstaltung war für die Studierenden des Masterstudiengangs Urbane Mobilität (Verkehrsingenieurwesen) wieder sehr bereichernd und anregend und wir es ist zu hoffen, dass wir im nächsten Jahr auch Studierende der TH Nürnberg gewinnen können sich dort im Rahmen des jährlichen studentischen Wettbewerbs zu präsentieren. Denn mithalten könnten wir schon.

Exkursion nach München und Bregenz 2016

Die Sommerexkursion 2016 im Rahmen des Masterstudiengangs Urbane Mobilität führte unter der Leitung von Herrn Prof. Dr.-Ing. Harald Kipke nach München und nach Bregenz.

Am Mittwoch, den 01.06.2016 trafen sich die Exkursionsteilnehmer bereits früh an der TH Nürnberg. Nach einer ca. zweistündigen Busfahrt kam die Gruppe an ihrem ersten Exkursionsziel, der BMW AG am "Vierzylinder", an. Herr Martin Keil informierte in einem etwa zweistündigen Vortrag die Studierenden über aktuelle und zukünftige Mobilitätstechnologien und -strategien der BMW AG.

Nach dem interessanten Vortrag mit reger Diskussion ging es mit kurzem Zwischenstopp in der Jugendgästehaus, wo die Koffer deponiert werden konnten, weiter zum Münchner Verkehrs- und Tarifverbund (MVV). Hier wurden die Studierenden von Herrn Dr. Markus Haller empfangen und über das Einzugsgebiet, die Aufgaben und die zukünftigen Herausforderungen des Münchner Verkehrs- und Tarifverbunds informiert. Anschließend führt uns Herr Fink an die neuesten Mobilitätsstationen der Stadt München und zeigte anhand mehrerer, besonderer Haltestellen Münchens die vielfältigen Aspekte der Anforderungen an einen modernen ÖPNV. So wurde z.B. die Haltestelle "Münchner Freiheit" beispielsweise mit einer architektonisch einzigartigen Haltestellenüberdachung ausgestattet und vollkommen neu gestaltet. Zusätzlich wurde dort eine Mobilitätstation für Leihräder, Ladestationen für Elektroautos und Car-Sharing-Stellplätzen eingerichtet. Zusätzlich konnten die Studierenden im Rahmen der Führung spontan einen kleinen Rundgang durch das BMW Museum unternehmen und dort die neuesten Entwicklungen im Bereich der elektrisch angetriebenen Automobile besichtigen. Es folgte noch eine Besichtigung des Verknüpfungsbahnhofs Moosach. Während der Ortswechsel fanden die Studierenden viel Gelegenheit, sich über Herr Fink fachlich zu informieren. Zum Abschluss des ersten Exkursionstages führte Herr Prof. Kipke die Teilnehmer noch durch die in den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts errichteten bekannten Wohnanlage "Borstei", in welcher die im Zuge des sozialreformistischen Wohnungsbaus hohe städtebauliche Qualität hautnah erlebt werden konnte. Gegen 19:30 Uhr trafen sich alle Teilnehmer zum Tagesabschluss zu einem gemeinsamen Abendessen in der in der Nähe des Gästehauses.

Am Donnerstag traf sich die Exkursionsgruppe zunächst im Hochhaus an der Blumenstraße, ein Gebäude aus den 20er Jahren, das zu seiner Zeit zu einem der höchsten aus Ziegelmauerwerk errichteten Gebäude zählte. Dort konnten die Studierenden einen Paternoster sowie eine Ausstellung zur Entwicklung der Stadt München besichtigen, in die Sie Herrn Koppen als der Leiter der der Stabsstelle Mobilität/Stadtentwicklungsplan einführte. Es folgte im "PlanTreff" eine Abhandlung über die Aufgaben der Stadtentwicklungsplanung sowie die daraus folgenden zukünftigen Herausforderungen für die Stadt- und -Verkehrsplanung in die uns Herr Koppen sehr kurzweilig und mit vielen praktischen Planungsbeispielen aus München einführte. Nach einem gemeinsamen Mittagessen, an dem Herr Koppen ebenso teilnahm und den Studierenden für weitere Frage zur Verfügung stand, fuhren die Teilnehmer mit dem "ALEX" von Buchloe über Memmingen nach Hergatz/Lindau und anschließenden nach Bregenz. Leider gab es an der Bahnstrecke noch keine Ausbaumaßnahmen der Deutschen Bahn zu besichtigen. Die eingleisige Strecke, kann bislang nur mit Dieselzügen befahren werden und zählt zu den deutschen Zulaufstrecken zum fast 60 km langen Gotthard-Basistunnel, der einen Tag zuvor feierlich eröffnet wurde. Ab Lindau ging es in modernen elektrisch betriebenen Zügen der ÖBB weiter bis Bregenz, wo die Teilnehmer in einem sehr ansprechenden Jugendgästehaus unterkamen.

Der letzte Tag der Exkursion wurde mit einer interessanten Einführung in den urbanen Seilbahnbau durch Herrn Dr. Fiedler bei der Firma Doppelmayr eingeleitet. Das mittelständige Unternehmen Doppelmayr mit Sitz in Wolfurt bei Bregenz ist Weltmarktführer im Seilbahnbau und errichtet neuerdings auch viele Seilbahnen in urbanen Bereichen. Nach einer interessanten Werksführung, bei der die Studierenden einen guten Einblick in den Seilbahnbau aber auch in die Modernität dieses Unternehmens nehmen konnten, ginge es mit dem Linienbus weiter nach Bregenz zur Pfänderbahn. Die Pfänderbahn ist die erste von Dopplemayr errichtete Seilbahn und zählt zu den ältesten und ersten Schwebebahnen in Österreich. Nach einem sehr herzlichen Empfang im Museum der Pfänderbahn führte uns der Betriebsleiter, Herr Berktold auf seine sehr kurzweilige und motivierende Art in die praktischen Aspekte des Betriebs einer Seilschwebebahn am Beispiel der Pfänderbahn ein. Es folgte eine Fahrt auf den Pfänder, wo die Studierenden auch noch die Bergstation besichtigen und einen herrlichen Blicke auf den Bodensee genießen konnten, denn das Wetter war ausnahmsweise mal richtig gnädig an diesem Tag. Gegen 16:30 Uhr ging mit dem Bus zurück nach Nürnberg.