Hier erhalten Sie einen Überblick zu den vergangenen Veranstaltungen der Deutschen Verkehrswissenschaftlichen Gesellschaft (DVWG)

Ohne Mobilität ist unsere derzeitige arbeitsteilige Wirtschaftsstruktur nicht realisierbar. Der Begriff Mobilität beschreibt i.a. die Möglichkeit zur physischen Ortsveränderung von Menschen und Gütern. Realisierte Mobilität spiegelt sich als Verkehr wider. Die Beschäftigung mit den Ursachen und Phänomen des Verkehrs findet sich traditionell im Bauingenieurwesen, da Verkehr stets als Vorgabe für die Notwendigkeit und die Ausstattung von Verkehrsbauwerken diente. 


Das Berufsbild des Bauingenieurs resultiert nahezu ausschließlich aus der Erfordernis Verkehrsbauwerken, wie u.a. Treppen, Unterführungen, Brücken, Tunnel, Häfen, Bahnhöfe, Flughäfen, Kanäle, Eisenbahn- und Straßenstrecken zu planen, zu bauen und zu betreiben. Besonders im Verkehrswesen hat sich das Betätigungsfeld von Bauingenieuren in den letzten 50 Jahren deutlich vergrößert. Bauingenieure im Verkehrswesen beschäftigen sich in der Zwischenzeit mit der Steuerung von Verkehrsanlagen, mit der Physik von Fußgängerströmen, mit computerunterstützten Modellen zur Simulation von Verkehr- und Verkehrsströmen bis zu den Wechselwirkung zwischen Siedlungsstrukturen und dem Ressourcenverbrauch im Verkehr. Die Beschäftigung mit Mobilität ist somit essentiell für die Frage wie wir unser Leben in Zukunft ressourcenschonend organisieren wollen.

Kaum eine andere Stadt in Deutschland ist so sehr in die Verkehrsgeschichte eingebunden wie Nürnberg. Von Nürnberg nach Fürth fuhr die erste deutsche Eisenbahn. Nürnberg besitzt die größte Fußgängerzone Europas. Der Nürnberger Hauptbahnhof ist der größte Durchgangsbahnhof der Welt. In Nürnberg fährt Deutschlands erste automatisierte U-Bahn und die erste automatische U-Bahn der Welt im Mischbetrieb. Das Nürnberger Hafengelände ist der drittgrößter Binnen-Umschlagplatz Europas. Im Nürnberger Stadtteil Langwasser befindet sich die erste autofreie Siedlung Deutschlands. Johannes Scharrer, der Initiator der ersten Deutschen Eisenbahn war auch Gründer der Georg-Simon-Ohm-Hochschule Nürnberg, der ersten technischen Hochschule in Bayern.

Im Labor für Verkehrswesen befindet sich eine kleine Fachbibliothek, eine Geräteausleihe für Verkehrserhebungen sowie diverse PC's mit verkehrsspezifischer Simulationssoftware. Das Labor liegt im KB-Gebäude des Stammgeländes der Hochschule direkt östlich der Nürnberger Altstadt im Stadtteil Wöhrd.

Ein weiteres Labor existiert am Nürnberg Campus of Tecnology (NCT) in der Fürther Straße: Das Urban Lab. Hier wird hauptsächlich mittels VR-Technologie das Fußgänger- Radfahrverhalten simuliert. Es ist eines der jüngsten und modernsten Labore an der TH Nürnberg.

Verkehrsexkursionen

Sommerexkursion nach Wien (SoSe 2024)

Gemeinsam mit den Verkehrsprofessoren, Herrn Prof. Dr.-Ing. Harald Kipke und Herrn Prof. Dr.-Ing. Mathias Bohlinger sowie den Mitarbeiterinnen, Frau Susanne Götz M.Eng. und Sabrina Breit M.Sc. konnten unsere Studierenden der Verkehrsvertiefung und des Masterstudiengangs Urbane Mobilität innerhalb von drei interessanten Tagen die herausragende verkehrsspezifische Infrastruktur der österreichischen Hauptstadt Wien kennlernen. Unter anderem deswegen gilt Wien als Stadt mit der weltweit höchsten Lebensqualität.

Am ersten Tag wurde die Gruppe durch die Seestadt Aspern geführt, die keine Stadterweiterung im üblichen Sinn darstellt und zu den größten Stadtentwicklungsprojekten Europas zählt. Hier wird auf rund 240 ha ein dynamisch wachsender Stadtteil mit vielfältigsten urbanen Funktionen und mit bis zu 20.00 Arbeitsplätzen und Lebensraum für mehr als 25.000 Menschen kreiert. Den Studierenden wurde u.a. mit Hilfe eines Stadtmodells der sogenannte Masterplan der Stadtentwicklung vorgestellt, der seit 2007 stetig weiterentwickelt wurde und als Grundlage für alle weiteren Planungen dient. Ein 50.000 m² großer See inmitten eines Parks bildet das Herzstück der Seestadt. Die ringförmige Sonnenallee verbindet die Stadtquartiere. Zudem bietet die Seestadt einige interessante Mobilitätsprojekte, die in einer weiteren Führung durch das Aspern MobiLab genauer erläutert wurden. Als Stadt der kurzen Wege gibt sie Fußgänger*innen und Radfahrer*innen Vorrang und bietet neben einem umfangreichen ÖPNV diverse Mobilitätsstationen mit Fahr- und Lastenrädern zum Verleih an.

Den Abschluss des Tages markierte der gemeinsame Besuch eines Railway Restaurants, in dem einem das Essen buchstäblich auf Schienen serviert wurde. Nach der abendlichen Stärkung ging es dann noch ein paar Tramstationen weiter mit interessanten Informationen zur Stadt und deren Infrastruktur durch Herrn Prof. Kipke.

Der nächste Tag startete mit einem höchst informativen Vortrag zur Parkraumbewirtschaftung in Wien durch Herrn Riedel von der Stadt Wien. Dabei ist zu beachten, dass seit 2022 in Wien eine flächendeckende, kostenpflichtige Kurzparkzone in jedem Gemeindebezirk eingeführt wurde. Anders als in anderen Großstädten wurde hier ein Einheitstarif unabhängig der Bezirkslage angesetzt. Ziel dabei ist es, die Verkehrsmittelwahl in Richtung Rad-, Fuß- und Öffentlichen Nahverkehr zu lenken. Weiterhin zielt dies auf eine sukzessive Aufwertung des Wohnumfelds, mehr Platz im städtischen Raum sowie eine Verringerung der Umweltbelastung ab.

Nächster Halt an diesem Tag waren die Wiener Linien, wo der Exkursionsgruppe durch Herrn Steiner-Konecky unter anderem die Finanzierung des ÖPNV in Wien und weitere interessante Details zum Verkehrsunternehmensmanagement in Wien unterbreitet wurden.

Danach ging es zum Siemens Mobility in das Bahnkonstruktionswerk, in dem u.a. die Wiener U-Bahnen, aber auch weitere Bahnen wie z.B. unsere neuen VAG U-Bahnen in Nürnberg konstruiert werden. Hier erfuhren die Studierenden alles über patentierte Schweißtechniken, verbaute Materialienarten sowie Lackierarbeiten und der unterschiedlichen Konstruktionsweisen von Bahnen aus aller Welt.

Der letzte Tag begann mit einem Überblick zu aktuellen Fragen der Wiener Stadtentwicklung durch Herrn Madreiter von der Stadt Wien. Thema waren hier vor allem die großflächig geplante Umgestaltung der Mariahilfer Straße, eine Einkaufsstraße im Südwesten Wiens. Geplant sind mehr Grünflächen, ein Radweg, breitere Gehwege, neue Tramgleise sowie eine Einbahnführung für den Kfz-Verkehr, damit eine Flanier- und Wohlfühlmeile entstehen kann. Die Bauarbeiten des 1. Abschnitts starten im Sommer 2024.

Ebenso thematisiert wurden der Bau sozial geförderter und bezahlbarer Wohnungen sowie verschiedene Strategien der nachhaltigen Stadtentwicklung.

Der vorletzte Exkursionspunkt stellt eine Führung zum Thema sozialer Wohnungsbau dar. Hierbei wurde die Gruppe durch den sogenannten Karl Marx Hof geführt und mit spannenden Informationen zum Thema „Das Rote Wien“ gefüttert. Wien ist dabei als Vorreiterin für den sozialen Wohnbau bekannt. Getrieben von dem Vorhaben, die Lebensbedingungen der Bewohner*innen nach dem Grundsatz Licht, Luft und Sonne maßgeblich zu verbessern, startet die sozialdemokratische Arbeiterpartei ein Reformprogramm, das die Stadtentwicklungs- und Wohnbaupolitik sowie das Stadtbild bis heute prägt. Das Rote Wien war ein ganzheitliches gesellschaftspolitisches Experiment. Es manifestierte sich unter anderem in Arbeits-, Sozial- und Gesundheitspolitik sowie im Bildungswesen.

Den Abschluss der Exkursion bildete ein Besuch des Remise Verkehrsmuseums in Wien, in welchem die Studierenden eine anschauliche Zeitreise durch die Wiener Verkehrsgeschichte zwischen liebevoll gepflegten Straßenbahn-Oldtimern und einer Vielzahl an Mitmachstationen erfahren durften.

  • Foto: Fak. BI
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Exkursion Verkehrswesen nach Stuttgart, Karlruhe und Ludwigshafen - 2023

Im SoSe 2023 führte die dreitägige Verkehrsexkursion zusammen mit Herrn Prof. Dr.-Ing. Best, Herrn Prof. Dr.-Ing. Harald Kipke und Herrn Prof. Dr. Matthias Bohlinger zusammen mit den wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen, Frau Susanne Götz, M.Eng. und Frau Helena Angerer, M.Eng. nach Karlsruhe über Stuttgart und Ludwigshafen.

Angekommen in Stuttgart hörte die Exkursionsgruppe einen ausführlichen Vortrag über das Bahnprojekt Stuttgart-Ulm. Die Führung beinhaltete hauptsächlich den Bahnhofumbau in Stuttgart. Gezeigt wurde unter anderem den Bonatzbau, welcher für den neuen Bahnhof Stuttgart 21 saniert wird. Dort entsteht eine neue Eingangshalle, die barrierefrei auf eine Brücke führt, die unterirdisch über den Gleisen als Querungsmöglichkeit dient. Man konnte von oben Ansätze der 28 Kelchstützen erkennen, welche die Decke des Bahnhofs tragen und zugleich als Lichtquelle dienen. Die Öffnung der Kelchstützen werden mit meterhohen Glaskuppeln versehen, welche das Tageslicht in den Bahnhof leiten. Auf dem „Dach“ des Bahnhofes entsteht ein öffentlicher Ort mit Grünflächen. Nach der Stadtführung fuhr die Gruppe mit der Zahnradbahn – auch Zacke genannt. Diese ist seit 1884 in Betrieb und verkehrt zwischen Marienplatz und Degerloch. Dabei bewältigt sie eine Steigung von 17,8 Prozent auf der über 2,2 Kilometer langen Strecke. Die Zacke ist die einzige Zahnradbahn Deutschlands, die hauptsächlich dem normalen, täglichen Berufsverkehr dient. Der nächste leider an dem Tag geschlossene Exkursionspunkt war die Standseilbahn, die sich sich im Stadtteil Heslach befindet und seit 1929 in Teakholz-Wagen Fahrgäste vom Südheimer Platz zum Waldfriedhof befördert. Als die Bahn in Betrieb ging, war sie die erste Standseilbahn Deutschlands mit automatischer Steuerung. Die denkmalgeschützte Seilbahn fährt auf einer über 500 Meter langen Strecke und überwindet ca. 100 Höhenmeter.

Danach ging es für die Exkursionsgruppe weiter nach Karlsruhe, wo die Bundesanstalt für Wasserbau (BAW) besichtig wurde. Unter anderem wurde das Projekt zur Abladeoptimierung der Fahrrinnen am Mittelrhein und das Projekt zum Ersatzneubau des Wehres Wieblingen vorgestellt. Außerdem wurde der Schiffsführungssimulator erklärt. Auf Nachfrage durften die Gruppe sogar miterleben, wie das Modell des Wehres Wieblingen geflutet wurde. Im Anschluss ging es weiter zur Kombilösung Karlsruhe, wo für die Weiterentwicklung des Stadtbahnnetzes ein Stadtbahntunnel inklusiver mehrerer unterirdischer Haltestellen unterhalb der Kaiserstraße und einem unterirdischen Gleisdreieck gebaut wurden. Danach wurde das neu sanierte Badische Staatstheater begutachtet. Es gab eine Führung durch das Bestandsgebäude, welches in den 70er Jahren gebaut wurde und nun soll saniert und erweitert werden soll bei laufendem Betrieb.

Weiter ging es nach Ludwigshafen wo u.a. die Pylonbrücke durch Herrn Prof. Best vorgestellt wurde, der die Gruppe ausführlich über Planung und Bau informierte. Die Pylonbrücke ist eine Schrägseilbrücke mit einem markanten Pylonen in der Mitte. Sie wurde konstruiert, um den Verkehr über den Rhein zu leiten und die Innenstadt von Ludwigshafen mit dem Stadtteil Rheingönheim zu verbinden. Anschließend besichtigte die Gruppe die Hochstraße in Ludwigshafen, eine wichtige Verkehrsverbindung in der Stadt. Die Hochstraße besteht aus erhöhten Straßenabschnitten und Brücken, die verschiedene Stadtteile miteinander verbinden. Ebenso wurde die stillgelegte U-Bahn-Station „Danziger Platz“ besucht. Ein Projektleiter erläuterte die Geschichte der stillgelegten Linie und die Gründe für ihre Schließung. Es gab die Möglichkeit, einen Teil der stillgelegten Strecke zu besichtigen. Es war faszinierend zu sehen, wie die Infrastruktur erhalten geblieben ist, obwohl der Betrieb längst eingestellt wurde.

Die nächste Station in Ludwigshafen war der Umbau des Berliner Platzes, einem zentralen Verkehrsknotenpunkt in der Stadt. Dieser soll zu einem modernen und attraktiven Stadtplatz umgestaltet werden, der sowohl den Verkehr als auch die Bedürfnisse der Fußgänger und Radfahrer berücksichtigt. Als abschließenden Punkt besichtigte die Gruppe den seit 1980 bestehenden S-Bahnhof Ludwigshafen Mitte, der ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt in Ludwigshafen ist und eine schnelle Anbindung an die umliegenden Städte und Regionen ermöglicht. Er bietet Anschluss an das S-Bahn-Netz der Region, sodass man bequem zu verschiedenen Zielen gelangen kann.

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Exkursion Verkehrswesen nach Düsseldorf und Duisburg SoSe 2022

Im Sommer 2022 ging es für die Verkehrsingenieure zusammen mit Herrn Prof. Dr.- Ing. Harald Kipke, Herrn Prof. Dr.-Ing. Matthias Bohlinger und Herrn Prof. Dr.-Ing. Berthold Best nach Düsseldorf und Duisburg.

Am Tag nach der Anreise konnte die Gruppe in den Genuss kommen, den größten Binnenhafen der Welt in Duisburg zu besichtigen. Zunächst wurden innerhalb einer interessanten Präsentation die Geschichte und Funktion des Hafens genauer erläutert. Den 1716 gegründeten Hafen betreiben federführend ca. 36.000 MitarbeiterInnen der rund 250 am Hafen ansässigen Firmen. Das sind 11 % aller Arbeitsplätze in der ganzen Stadt. Das Hafenareal umspannt 40 km Uferlänge und beinhaltet 21 Hafenbecken mit einem Umschlagvolumen von 3,6 Millionen TEU (20-Fuß-Standardcontainer). Der Gruppe wurde auch der Kran- und Bahnsimulator vorgeführt. Durch diese Innovationen ist das Schulungsprogramm der duisport-Gruppe einzigartig im europäischen Vergleich. Die sogenannte „piggy back simulation“ ist speziell auf die Bedürfnisse von Binnenhäfen ausgerichtet und ermöglicht es dem Nutzer auf realistische Weise alle Kranbewegungen in einer virtuellen Umgebung nachzuempfinden. Abschließend gab es noch eine Hafenrundfahrt im Exkursionsbus bevor es nach Düsseldorf zum Ingenieurbüro Lindschulte ging.

Lindschulte Düsseldorf ist spezialisiert auf Verkehrsplanung, Straßenplanung, Gleisbau und Kanalplanung und projektiert, plant, entwirft, überwacht und begleitet die Ausführung von Bauvorhaben. Die Exkursionsgruppe konnte vor Ort u.a. einen interessanten Einblick über aktuelle Projekte zur Stadtgestaltung erhalten. Beispielsweise lag der Jan-Wellem-Platz bis 2009 am Südende des Hofgartens in Düsseldorf-Stadtmitte und war in der Zeit von den 1950er Jahren bis zur Betriebsaufnahme des U-Bahnhofs Heinrich-Heine-Allee im Jahr 1988 zusammen mit dem Hauptbahnhof der wichtigste Knotenpunkt des Öffentlichen Personennahverkehrs in Düsseldorf. Mit der Realisierung des Städtebauprojektes Kö-Bogen ab 2009 wurde der gesamte Bereich neu strukturiert. Unter dem Projektnamen Wehrhahn-Linie wurde die ebenerdige Ost-West-Linie der Straßenbahn in einen Tunnel verlegt. Durch den Bau der Straßentunnel wurde die Hochstraße namens Tausendfüßler nicht mehr benötigt und im April 2013 abgerissen. Der ehemalige Jan-Wellem-Platz ist als Platz inzwischen nicht mehr erkennbar.

Der nächste Tag führte die Exkursionsgruppe zum Projektzentrum Duisburg DB Netz, wo die Ausbaustrecke Emmerich – Oberhausen innerhalb einer Führung vorgestellt wurde. Die Strecke Emmerich–Oberhausen ist ein bedeutendes Teilstück im europäischen Güterverkehr. Auf einer Länge von rund 73 km ist sie ein wichtiges Puzzleteil im Güterverkehrskorridor von Rotterdam nach Genua. Aufgrund des gestiegenen Güter- und Personenverkehrs in den letzten Jahren hat die Strecke ihre Leistungsgrenze erreicht. In den nächsten Jahren sollen demnach umfangreiche, bauliche Änderungen auf der Strecke vorgenommen werden. In mehreren Stufen werden verschiedene Baumaßnahmen umgesetzt. Das Kernstück bildet dabei der dreigleisige Ausbau der Strecke, um die Streckenkapazität zu steigern und die betrieblichen Abläufe zu optimieren.

Den letzten Exkursionspunkt des Tages markierte der Besuch des Gasometers in Oberhausen, der durchaus mehr als ein Industriedenkmal ist. Seit seiner Stilllegung vor über 30 Jahren hat er sich zum Wahrzeichen der Stadt Oberhausen entwickelt und darüber hinaus zum unübersehbaren Erkennungszeichen einer ganzen Region. Der Gasometer liefert heute einen einzigartigen Rahmen für kulturelle Erlebnisse vielfältiger Art. Zum Tagesabschluss gab es ein gemeinsames Abschlussessen bei der Brauerei Schumacher in Düsseldorf.

Der nächste Tag startete wieder in Düsseldorf, wo die Exkursionsgruppe aufgeteilt in zwei Einzelgruppen eine Führung durch die unterschiedlichen Stationen der Wehrhahnlinie erwartete. Interessant waren hier vor allem die neu errichteten U-Bahnhöfe, die von Absolventen der Kunstakademie in Düsseldorf gestaltet wurden und viele architektonisch und künstlerisch interessante Elemente beinhalteten. Im Anschluss trat die Gruppe die Heimfahrt nach Nürnberg an.

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Exkursion Verkehrswesen nach Wien - SoSe 2018

Im Sommer 2018 führte es unsere Masterstudenten der Urbanen Mobilität sowie unsere Verkehrsvertiefer zusammen mit Herrn Prof. Dr.-Ing. Harald Kipke und der wissenschaftlichen Mitarbeiterin, Frau Daniela Schlenker M.Eng., für drei Tage in die Landeshauptstadt Österreichs, nach Wien.

Am ersten Tag wurde direkt das Stadtplanungsprojekt aspern – Die Seestadt Wiens im 22. Wiener Gemeindebezirk, von der Exkursionsgruppe unter die Lupe genommen. Der städtische Aufbau der Seestadt erfolgt hier sukzessive. Die Seestadt trägt ihren Namen aufgrund des künstlich angelegten Sees, der einen gemeinschaftlichen Mittelpunkt bilden soll. Gemeinsam genutzte Innenhöfe, attraktive Dachterrassen und eine Vielzahl angelegter Grünflächen bilden Raum für Erholung und Begegnung unter den Bewohnern. Außerdem prägen attraktive Fußgängerzonen mit viel Platz zum Flanieren sowie breite Fahrradwege das Stadtbild. Ziel ist es zudem verschiedene Aktivitäten an einem Ort zu verbinden, damit möglichst kurze Wege realisiert werden können. Für den Transport schwererer Einkäufe stehen außerdem ausleihbare E-Lastenräder zur Verfügung. Mit der U2 der Wiener Linien existiert bereits eine ideale Verbindung in die Seestadt. Das Wohnungsangebot der Seestadt umfasst auch betreutes Wohnen, Wohngemeinschaften, Generationenwohnen und zahlreiche Modelle, die Wohnen und Arbeiten miteinander verbinden. Bis zum heutigen Zeitpunkt haben sich bereits 6500 Einwohner in der sich im Aufbau befindenden Seestadt niedergelassen.

Mit einem Vortrag über das Projekt EMILIA-Elektric Mobility for Innovative Freight Logistics in Austria wurde dann der Tag in der Seestadt geschlossen. Das Projekt hat sich u.a. zum Ziel gesetzt, Konzepte für effiziente und saubere städtische Zustelllogistik zu entwickeln. In dem vom Klima- und Energiefonds mit 2,48 Millionen Euro geförderten Leuchtturmprojekt werden neuartige urbane Güterlogistikkonzepte entwickelt und Elektrofahrzeuge hinsichtlich Reichweite und Produktionskosten für städtische Distribution optimiert.

Der nächste Tag startete mit dem Besuch des Werks für Schienenfahrzeuge der Firma Siemens in Wien-Simmering, eine der weltweit größten Fertigungsstätten von Siemens.  Von der Forschung und Entwicklung über die mechanische und elektrische Fertigung bzw. Montage bis hin zum Vertrieb sind sämtliche für die Produktion von Schienenfahrzeugen notwendigen Schritte in diesem Werk gebündelt. Die VAG Nürnberg hat für die Linie U1 21 neue U-Bahn-Züge bestellt, welche im Laufe des Jahres noch ausgeliefert werden sollen. Der erste Produktionsschritt ist der Bau der Komponenten für den Wagenkasten, danach werden die Teile miteinander verschweißt und im Anschluss vollautomatisch lackiert bevor es zur Endmontage kommt.

Der nächste Exkursionspunkt dieses Tages war der IKEA am Wiener Westbahnhof. Hier möchte IKEA ein völlig neues Konzept durch die Lage einer Filiale in der Innenstadt anbieten, die 2021 eröffnet werden soll. Hier soll ein mehrstöckiges Einrichtungshaus konzipiert werden, das Altbekanntes, wie Musterzimmer, Möbelausstellungen, Planungsstudios und das gewohnte Sortiment mit Innovationen wie eine „Chill-out“ Area, Co-Working-Spaces und eine erfrischende offene Atmosphäre zu verbinden. In der Filiale selbst kann zwar weiterhin alles erprobt werden, jedoch werden hier nur tragbare Artikel verkauft, die man mit der U-Bahn oder dem Fahrrad nach Hause transportieren kann. Für alles andere wird ein kostengünstiger Lieferdienst bereitgestellt. Somit besteht auch keine Notwendigkeit für Parkplätze mehr und die Lagerflächen innerhalb des Stores werden auf ein Minimum begrenzt. Ebenfalls steht die Idee im Raum, Lastenfahrräder anzubieten.

Am letzten Tag der Exkursion konnte die Gruppe einem interessanten Vortrag zum Thema Parkraumbewirtschaftung im Rathaus von Wien lauschen. Parkraumbewirtschaftung ist ein zentrales und besonders wirksames Instrument zur Verbesserung des Stadtverkehrs. Sie dient der Verteilung der knappen Stellplätze und der Reduktion des Autoverkehrs auf ein stadtverträgliches Maß, um Emissionen zu verringern und die Lebensqualität deutlich zu steigern. In Wien gibt es ca. 220.000 gebührenpflichtige Stellplätze. Es wurden im Schnitt pro 100 Einwohner 18 Bewohner-Parkpickerl ausgegeben. In einigen Bezirken Wiens sind flächendeckende Kurzparkzonen (1,5 Stunden) eingerichtet. In diesen Zonen ist das Parken zu festgesetzten Zeiten kostenpflichtig. Für Geschäftsstraßen gelten in ganz Wien besondere Kurzparkregelungen.

  • Bild: Fak. BI
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Labor für Verkehrswesen
Technische Hochschule
Nürnberg Georg Simon Ohm
Fakultät Bauingenieurwesen

Keßlerplatz 12

90489 Nürnberg

Laboringenieurin des Verkehrslabors,

Frau Sabrina Breit, M. Sc.

Tel.: 0911 / 5880 - 1139

E-Mail: sabrina.breit@th-nuernberg.de

 

oder

 

Sekretariat BI:

Tel.: 0911 / 5880 - 1420  oder  - 1418

E-Mail: bi-sekretariat@th-nuernberg.de

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