Lehrgebiet "Polymerherstellung und -verarbeitung“ in der Fakultät Werkstofftechnik

Prof. Dr. Michael Mirke

2013 gab es in Deutschland 413.000 Beschäftigte, die in über 7.000 Betrieben Gummi- und Kunststoffwaren herstellten [1]. Dies umfasst noch nicht die Zahlen, die sich aus der Herstellung der Kunststoffrohstoffe ergeben und wird noch bei weitem übertroffen durch die Anwendung von Gummi- und Kunststoffwaren, die aus praktisch allen Lebensbereichen nicht mehr wegzudenken sind.


Im Rahmen von Vorlesungen und Praktika werden Methoden der Herstellung von Kunststoffen (= Polymerisationsreaktionen) erklärt um bspw. als Werkstofftechniker kompetent mit Lieferanten die richtige Kunststoffauswahl treffen zu können. Das Kennen der Eigenheiten von Polymerisationsreaktionen erlaubt ihren bewussten Einsatz z. B. bei Reaktionsharzen und erleichtert das Verständnis um die Kunststoffeigenschaften, die im molekularen Aufbau begründet liegen.


Die Verarbeitung von Kunststoffen wird in den typischen Methoden wie u.a. Extrusion, Spritzguss, Kalandrieren usw. gezeigt. Aber auch generative Verfahren, oft als „3D-Drucken“ bezeichnet, werden behandelt.
Entsprechende Verfahren, die bspw.  praktisch in Lehre und Forschung angewendet werden, sind 

  • Masse- und Emulsionspolymerisation von Acrylaten,
  • Rezeptierung und Verarbeitung von Reaktionsharzbeton,
  • Extrusion von Thermoplasten
  • 3D-Druck von Kunststofffilament
  • UV-Polymerisation (u.a. bei der Stereolithographie).

Grundlagenwissen, das nicht nur dem Verständnis der Polymere und ihrer Eigenheiten dient, wird in Vorlesungen zur Organischen und Physikalischen Chemie vermittelt.

 

[1] Statistische Bundesamt, Statistisches Jahrbuch 2015