Scheibe-See
3d-Aufnahme einer Uferböschung © IWWN

Zur Durchführung von Projekten werden meist Vermessungs- und Geländedaten zur Verfügung gestellt. In einigen Fällen ist allerdings die erneute Betrachtung von lokalen Gegebenheiten unerlässlich. Betrachtungsgebiete können sich auf lange Sicht in ihrer Struktur durch Bebauungen oder Geländeumformungen deutlich verändert haben, wodurch vorhandene Daten häufig nicht mehr den aktuellen Stand aufweisen. Folglich ist eine Neuaufnahme des Gebietes durchzuführen.

Dem IWWN stehen dabei modernste 3d-Erfassungsinstrumente zur Verfügung. Unter Verwendung eines 3d-Laserscanners können Gebäude- und Geländestrukturen in kurzer Zeit millimetergenau vermessen werden. Durch die Kombination von Einzelscans entsteht dabei ein dreidimensionales Gesamtmodell, welches zudem durch Überlagerung mit Fotoaufnahmen ein fotorealistisches Abbild des Betrachtungsobjektes/-gebietes darstellt.

Weiterhin kann eine 3d-Vermessung unter Verwendung der Photogrammetrie erfolgen. Durch die Generierung von Luftaufnahmen mit Hilfe eines Quadrocopters können in kurzer Zeit große Areale fotografisch erfasst werden. Durch photogrammetrische Weiterverarbeitung entsteht dann ein fotorealistisches 3d-Modell, welches ein Betrachtungsgebiet ebenfalls im Millimeterbereich abbilden kann.

Auch steht dem IWWN ein autonomes Wasserfahrzeug zur Verfügung, welches durch elektroakustische Messungen Gewässersohlen erfassen kann. Durch neueste Software können für das Fahrzeug vorgefertigte Routen bereits am Computer definiert werden, welche das Fahrzeug dann mit den vorher gesetzten Parametern selbstständig abfährt und aufnimmt. Dadurch können genau strukturierte Aufnahmeraster geplant und vermessen werden.

Jegliche Geländedaten der jeweiligen Vermessungsmethoden lassen sich abschließend miteinander kombinieren. Auf Basis dieser Daten können dann beispielsweise digitale Geländemodelle erstellt werden. Durch die GPS-unterstützte Vermessung ist es außerdem möglich, bereits vermessene Objekte/Gebiete zu einem späteren Zeitpunkt an exakt derselben Stelle erneut zu erfassen. Auf diese Weise lässt sich auch ein sogenanntes Langzeitmonitoring durchführen, durch welches Vorgänge wie Sedimentation, Hangrutschung oder Massentransport nachgewiesen werden können.

Verwendet werden diese Daten im IWWN unter anderem zur Durchführung und Verbesserung von 2d- und 3d-HN-Simulationen. Außerdem werden physikalische Laborversuche vermessen. Dadurch werden diese in ihrer Genauigkeit überprüft, die Werte validiert und mit den Simulationsergebnissen verglichen, weshalb die 3d-Vermessung eine Schnittstelle zwischen den jeweiligen Fachbereichen 2d-, 3d- und physikalische Modellierung darstellt.