Aktuelle Projekte (Auswahl)

Wie wirken sich inklusive Bildung und individuelles Coaching auf die Arbeitsmarktergebnisse von Schüler*innen mit Behinderung aus?

Die Eingliederung junger Menschen mit Behinderungen steht in vielen Ländern weit oben auf der politischen Agenda. Trotz des Ziels der Inklusion ist in Deutschland die Differenzierung nach Behindertenstatus im Schulsystem weit verbreitet: Immer noch besuchen ca. 4% aller Schülerinnen und Schüler eine Förderschule und 50 % aller Schülerinnen und Schüler, die die Schule ohne Abschluss verlassen, besuchen vorher eine Förderschule. Bislang hat die ökonomische Forschung diesem Thema wenig Aufmerksamkeit geschenkt und kaum analysiert, welche Maßnahmen zur Unterstützung von Schülerinnen und Schüler mit Behinderung wirksam sind, um ihren Übergang in den Arbeitsmarkt zu erleichtern. Um neue Erkenntnisse zu diesem Thema zu gewinnen, soll in Kooperation mit dem Institut für Arbeitsmarkt und Berufsforschung (IAB) und anhand von Sozialversicherungsdaten untersucht werden wie sich die Bildungs- und Förderpolitik für Schüler*innen mit Behinderung und besonderem Förderbedarf in Deutschland – insbesondere integrative vs. getrennte Bildung sowie individuelles Coaching – auf ihren Schulabschluss und ihren Übergang in den Arbeitsmarkt auswirken.

Beteiligte

Projektleitung: Prof. Dr. Malte Sandner (Ohm), Prof. Dr. Silke Anger (IAB)

Wissenschaftliche Mitarbeiter: Niko Seegis (Ohm)

Laufzeit

2024-2027

Finanzierung

Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)

Onlinelehre oder Hörsaal? Die Auswirkungen digitaler Lehre auf den Studienerfolg (DigiLehre)

Das Projekt DigiLehre liefert kausale Evidenz für den Einfluss der Onlinelehre auf den Studienerfolg unterschiedlicher Studierendentypen. Dazu wird der Studienverlauf ca. 20.000 Studierender in allen Bachelorstudiengängen der Ohm zwischen 2014 und 2023 untersucht. Die Kausalanalyse erfolgt durch zwei „natürliche“ Experimente, die eine quasi-zufällige Zuordnung der Studierenden in Maßnahmengruppe (= Onlinelehre) und Kontrollgruppe (= Präsenzlehre) erlauben. Mit Hilfe theoretischer Vorüberlegungen und maschineller Lernverfahren werden heterogene Einflüsse der Onlinelehre auf verschiedene Studierendentypen identifiziert. Ergänzend soll eine Befragung klären, über welche Kanäle die Onlinelehre wirkt. Aus bildungspolitischer Sicht lassen sich hieraus Empfehlungen für den zukünftigen Einsatz digitaler Lehrmethoden ableiten.

Beteiligte

Projektleitung: Prof. Dr. Hans-Dieter Gerner, Prof. Dr. Robert Jäckle (beide Ohm)

Wissenschaftliche Mitarbeiter: Lars Behlen (Ohm)

Laufzeit

2023-2024

Finanzierung

STAEDTLER Stiftung

WohnLB: Wie wohnen Haushalte mit geringem Einkommen in Nürnberg?

Die Steigerung der Sanierungsrate und der energetischen Qualifizierung des Wohnungsbestandes einer Kommune ist ein wichtiger Beitrag zur Erreichung der Klimaziele. Zugleich wird mit der Sicherstellung eines akzeptablen energetischen Standards der Wohnungen einkommensarmer Haushalte eine Verbesserung der Lebenssituation der Betroffenen erreicht: Gerade einkommensarme Haushalte sind besonders abhängig vom technischen Standard ihrer Wohnungen, da das Angebot verfügbarer Wohnungen für sie sehr begrenzt ist. Zudem kann ein schlechter Sanierungsstand der Wohnung dazu führen, dass durch Energiepreissteigerungen größere finanzielle Aufwendungen nötig werden, die an anderer Stelle im Haushaltsbudget fehlen. Umgekehrt führen auch Sanierungsmaßnahmen in der Regel zu einer Erhöhung der Mieten, so dass sich das Marktsegment für kostengünstige Wohnungen damit weiter verkleinert.

Bei Haushalten, die Mindestsicherungsleistungen beziehen, übernehmen die Kommunen im Rahmen der jeweils geltenden Richtwerte die Kosten der Unterkunft und Heizung (KdU); dabei wird der energetische Zustand der Wohnungen bisher nicht berücksichtigt. Es gibt empirische Hinweise darauf, dass Bezieher von Mindestsicherungsleistungen tendenziell in Wohnungen schlechterer energetischer und allgemeiner Qualität leben, jedoch gibt es dazu bisher keine systematische Erhebung und entsprechend auch keine belastbaren Daten.

Im Auftrag der Stadt Nürnberg, Amt für Existenzsicherung und soziale Integration wird im Projekt WohnLB deshalb die tatsächliche Wohnsituation von Leistungsbezieherhaushalten untersucht und diese mit der Wohnsituation anderer einkommensarmer Haushalte verglichen.

 

Projektlaufzeit: 01.01.2023 bis 31.08.2023

 

Beteiligte

Projektleitung: Prof. Dr. Sabine Fromm, Fakultät SW/KoSIMA und Prof. Dr. Frank Ebinger, Fakultät BW/NCT

Wiss. Mitarbeiterin: Franziska Simon-Erhardt M.A.

Master-Mentorandin: Alisa Zetzl B.A.

Studentische Hilfskraft: Sevgi Cetinkaya B.A.

 

Zielsetzung

Untersucht werden soll der Ist-Zustand der Wohnsituation mit besonderem Fokus auf Unterschiede zwischen Leistungsbezieher-Haushalten und anderen einkommensarmen Haushalten, die jedoch keine Mindestsicherungsleistungen erhalten. Dabei soll auch die Verteilung unterschiedlicher Wohnsituationen im Stadtgebiet analysiert werden.

 

Finanzierung

Das Projekt wird im Auftrag der Stadt Nürnberg, Amt für Existenzsicherung und soziale Integration – Sozialamt durchgeführt.

 

Weitere Informationen zum Projekt

Forschungsdesign

In einem Mixed-Methods-Ansatz werden Befragungen betroffener Haushalte, Analysen bereits vorliegender Daten zum energetischen Standard der Wohnungen und Fokusgruppen mit Experten aus Stadtverwaltung und Wohlfahrtspflege kombiniert. Zudem erhalten Studierende der sozialen Arbeit die Gelegenheit, im Rahmen eines von Prof. Ebinger und Prof. Fromm geleiteten Seminars aktiv am Projekt mitzuarbeiten

Logo des Bayerischen Staatsministeriums der Finanzen und für Heimat

„Heimat – mehr als ein Gefühl“ Sozialer Zusammenhalt und demografischer Wandel in ländlichen Regionen Bayerns. Untersuchungen zum Status quo und Ableitung von Handlungsempfehlungen.

Prof. Dr. Sabine Fromm, Francis Finkler, M.A., Loredana Föttinger, MBA, Ewgenia Walter, Dipl. Sozialwirtin, Julia Wolf, B.A., Alicia Bernhard, Tamara Wild

Das Projekt wird vom Bayerischen Staatsministerium der Finanzen und für Heimat gefördert.

Projektlaufzeit: 01.12.2022 bis 31.05.2026

Die vielfältigen Veränderungen in unserer Gesellschaft, insbesondere der demografische Wandel, die Anforderungen der Energiewende, die Digitalisierung und die Veränderung der Arbeitswelt schaffen Herausforderungen, aber auch Entwicklungspotenziale für den sozialen Zusammenhalt. Vor dem Hintergrund der Corona-Krise und den noch nicht absehbaren Folgen der Ukraine-Krise scheinen sich gesellschaftliche Spaltungstendenzen zu verschärfen. Umso dringlicher stellt sich die Frage, wie es um den gesellschaftlichen Zusammenhalt tatsächlich bestellt ist und was Bürger und Politiker tun können, um ihn (weiter) zu stärken.

Gegenstand des Forschungsvorhabens ist der Zusammenhalt in ländlichen Regionen Bayerns. Im Rahmen des Projektes sind drei Bürgerbefragungen sowie vier Vertiefungsprojekte zu verschiedenen Aspekten des Zusammenhalts und seines Zusammenhangs mit demografischen Entwicklungen geplant. In den Vertiefungsprojekten soll analysiert werden, wie nachbarschaftliche Unterstützung zur Lebensqualität alter Menschen beitragen kann, welche Faktoren junge Menschen dazu bewegen im ländlichen Raum wohnhaft zu bleiben, welche Gründe für eine Rückkehr in den ländlichen Raum als Wohn- und Arbeitsort sprechen und wie die lokale Kultur vor Ort dem Zusammenhalt dient.

Ziel des Heimatprojekts ist, auf der Basis der empirischen Erkenntnisse das Wissen um demografischen Wandel und sozialen Zusammenhalt in ländlichen Räumen zu vertiefen und konkrete Handlungsansätze abzuleiten, um ländliche Räume als attraktive Lebensräume weiterzuentwickeln.

Kooperation mit dem Institut für Energie und Gebäude (ieg) im Projekt + EQ-Net II

Prof. Dr.-Ing. Volker Stockinger (ieg), Matthias Schmid, M.Sc. (ieg), Francis Finkler, M.A. (Fakultät SW), Prof. Dr. Sabine Fromm (KoSIMA, Fak. SW)

Das Projekt wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz gefördert.

Laufzeit + EQ-Net II: 01.08.2021 – 31.07.2024

Laufzeit Kooperationsprojekt: 01.09.2022-31.08.2023

Beim Forschungsvorhaben +EQ-Net II des ieg handelt es sich um die Untersuchung und Analyse eines netzneutralen Wohn- und Geschäftsgebäudes im Stadtzentrum der Stadt Geretsried. In diesem Gebäude befinden sich mehrere Wohn- und Gewerbeeinheiten sowie ein Vollsortimenter. Neben der reinen Messdatenauswertung und Anlagenoptimierung ergeben sich im Arbeitspaket „Betriebsoptimierung“ auch sozialwissenschaftliche Fragestellungen. Einen erheblichen Einfluss auf die erfolgreiche Betriebsoptimierung und einen effizienten Gebäudebetrieb haben neben der Anlagentechnik auch die Nutzer des Gebäudes. Das Kompetenzzentrum KoSIMA untersucht für das ieg im Rahmen einer hochschulinternen Kooperation Einstellungen und Verhalten der Nutzer unter Einsatz quantitativer und qualitativer sozialwissenschaftlicher Forschungsmethoden.

AzuRe – Warum Unternehmen (keine) Azubis finden. Nutzung digitaler Tools zur Analyse und Verbesserung der Prozesse im Auszubildenden-Recruiting

Prof. Dr. Sabine Fromm (Fakultät SW), Prof. Dr. Raphael Verstege (Fakultät BW)
Loredana Föttinger, MBA (Fakultät SW), Alisa Wiesel, M.Sc. (Fakultät BW)

Das Projekt wird vom Bayerischen Wissenschaftsministerium im Rahmen der Vorlaufforschung an der Ohm gefördert.

Projektlaufzeit: 01.01.2022 bis 01.07.2023

Der Ausbildungsmarkt in Deutschland ist durch wachsende Passungsprobleme gekennzeichnet, die sich im Verlauf der Corona-Krise noch verschärften: Einerseits wird es aus Sicht der Unternehmen immer schwieriger, Ausbildungsplätze mit geeigneten BewerberInnen zu besetzen, andererseits verbleibt eine große Anzahl an Jugendlichen ohne Ausbildungsplatz. Dies stellt sowohl ein ökonomisches Problem in Hinblick auf das künftige Fachkräftepotenzial dar, als auch ein soziales Problem, wenn Jugendliche nicht in das Erwerbssystem integriert werden. Mit dem interdisziplinären Projekt wird ein innovativer Ansatz zur Analyse des Geschehens im Azubi-Recruiting erprobt, wobei die expliziten und impliziten Annahmen, Entscheidungslogiken und Selektionsmechanismen im Bewerbungsinterview im Mittelpunkt stehen. Davon wird ein Beitrag zur Professionalisierung der Auswahlprozesse erwartet und damit auch eine Erhöhung der Ausbildungschancen von Jugendlichen, deren Potenzial sonst typischerweise unentdeckt bleibt.

Mit einem Mixed-Methods-Ansatz werden Befragungen und Interviews von Betrieben und Jugendlichen mit dem Einsatz apparativer diagnostischer Verfahren kombiniert. Dabei kommen sowohl erprobte Eye-Tracking-Analysen als auch KI-basierte Tools zur Emotionserkennung zum Einsatz, die in diesem Forschungskontext bislang noch in keiner Studie angewandt wurden. In experimentellen Bewerbungsinterviews zwischen RecruiterInnen und Jugendlichen wird dabei untersucht, welche impliziten Kriterien tatsächlich bewertungsrelevant sind.

Die Auswirkungen der Covid-19 Pandemie auf den Übergang von sekundäre in post-sekundäre Bildung

Dieses Projekt untersucht wie sich bestimmte Faktoren der Covid-19 Pandemie, wie z.B. eine eigene Infektion oder Kurzarbeit der Eltern, auf die Übergänge von Schülerinnen und Schülern des Gymnasiums auswirken. Hierfür werden die umfangreichen Daten der Studie intensivierter Berufsberatung an Gymnasien (BerO) genutzt.

Beteiligte

Projektleitung: Dr. Alexander Patzina (Universität Bamberg & IAB), Prof. Dr. Malte Sandner (Technische Hochschule Nürnberg & IAB)

Wissenschaftliche Mitarbeiter: Jacopo Bassetto (Universität Bolonga & IAB), Pascal Hess (IAB), Carina Toussaint (IAB)

Laufzeit

2021-2023

Finanzierung

Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) & IAB

Skalierbare verhaltensökonomische Maßnahmen zur Sicherung des Studienerfolgs (SvStud)

Robert Jäckle, Ohm in Zusammenarbeit mit Oliver Himmler, Universität Erfurt.
Projektmitarbeiter: Lars Behlen, Ohm und Universität Erfurt; Raphael Brade, Universität Erfurt.

Gefördert durch das BMBF, FKZ: 01PX21003A, 01PX21003B
Laufzeit: 01.02.2021 – 31.01.2024

https://projekte.uni-erfurt.de/svstud/

 

Studienabbrüche und mangelnder Studienerfolg basieren nicht immer auf voll informierten und rationalen Entscheidungen, sondern resultieren auch aus Abweichungen vom rationalen Entscheidungsmodell – beispielsweise aufgrund mangelnder Selbstkontrolle oder begrenzter Aufmerksamkeit. Solche „Behavioral biases“ und ihre Auswirkungen auf das individuelle Verhalten stehen im Zentrum der verhaltensökonomischen Bildungsforschung. Das Projekt SvStud setzt hier an und entwickelt, implementiert und evaluiert verhaltensökonomische Interventionen, die darauf abzielen, den Studienerfolg zu verbessern. Zentrale Fragestellungen sind: (i) Wie lassen sich die negativen Auswirkungen von Prokrastination unter Studierenden verringern, und (ii) wie kann (sozialen) Informationsdefiziten bzw. mangelnder Salienz von Informationen unter Studierenden entgegengewirkt werden? Ein Fokus des Projekts liegt auf der Skalierbarkeit, d. h. die Maßnahmen sind zu geringen Kosten implementierbar und konzeptionell auf andere Fachbereiche und Hochschularten übertragbar.

 

Hinweise und Beratungsangebote

Advice and Counseling Services

Die Corona & Du Studie (CoDu)

Die „Corona und Du (CoDu)“-Studie untersucht den Bildungserwerb von Kindern und Jugendlichen aus sozial benachteiligten Familien im Kontext der Covod-19-Pandemie. Der Datensatz der CoDu-Studie basiert auf einer repräsentativen Stichprobe administrativer Daten der Bundeagentur für Arbeit, deren Haushalte zu einer Online-Befragung eingeladen wurden. Die erste Befragungswelle wurde im Herbst 2020 erhoben und umfasst ca. 15.000 Kinder und Jugendliche aus den Klassenstufen 4 bis 12, Schulabsolventinnen und -absolventen und Auszubildende aus ca. 7.500 SGB II- und 6.000 SGB II Haushalten. Auf dieser Basis sollen Erkenntnisse zum Bildungserwerb und den Bildungserwartungen der befragten Kinder- und Jugendlichen sowie ihren Übergängen in den Arbeitsmarkt und/oder in höhere Formen der Sekundarbildung gewonnen werden. Zudem wurden im Rahmen der CoDu Studie zwei Interventionsstudien zur Nutzung von digitalen Lesegeräten und Onlinenachhilfe durchgeführt, die anhand  randomisierter Experiment evaluiert werden. 

Beteiligte

Prof. Dr. Silke Anger (Universität Bamberg & IAB), Dr. Bernhard Christoph (IAB), Agata Galkiewicz (Universität Potsdam & IAB), Dr. Frauke Peter, (Deutsche Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW),  Dr. Shushanik Margaryan (Universität Potsdam) Prof. Dr. Malte Sandner (Technische Hochschule Nürnberg & IAB), Prof. Dr. Thomas Siedler (Universität Potsdam)

Laufzeit

2020-2024

Finanzierung

BA, BMAS  & IAB

Follow-Up Untersuchung zur langfristigen Wirksamkeit des Hausbesuchsprogramms Pro Kind anhand eines randomisierten kontrollierten Forschungsdesigns

Das Projekt "Follow-Up Untersuchung zur langfristigen Wirksamkeit des Hausbesuchsprogramms Pro Kind“ soll anhand eines randomisierten kontrollierten Forschungsdesigns die langfristige Wirksamkeit des Hausbesuchsprogramms Pro Kind ermitteln. Im Fokus der Untersuchung stehen die langfristigen Auswirkungen des Programms auf die kindliche Entwicklung und auf die Erwerbstätigkeit und den Transferbezug der teilnehmenden Familien. Die entstehende Datenbasis bietet in Deutschland eine einzigartige Grundlagen, um diese Forschungsfragen zu beantworten. 

Beteiligte

Projektleitung: Prof. Dr. Sören Kliem (Ernst Abbe Hochschule Jena), Prof. Dr. Malte Sandner (Technische Hochschule Nürnberg & IAB), Dr. Tilman Brand (Bremer Institut für Präventionsstudien, BIPS)

Laufzeit

2020-2023

Finanzierung

BMBF

Berufliche Orientierung: Studien- und Berufswahl - Eine Wirkungsanalyse intensivierter Berufsberatung an Gymnasien (BerO)

Seit dem Schuljahr 2019/2020 intensiviert die Bundesagentur für Arbeit (BA) das Berufsberatungsangebot an allgemeinbildenden Schulen durch die Flächeneinführung der Lebensbegleitenden Berufsberatung (LBB) vor dem Erwerbsleben. Das IAB in Kooperation mit der Universität Bamberg und der technischen Hochschule Nürnberg begleitet diese Einführung mit einer quantitativen Wirkungsanalyse intensivierter Berufsorientierung und -beratung an gymnasialen Oberstufen. Die Analyse ist als randomisierte Feldstudie angelegt und folgt einem Kontrollgruppenansatz, bei dem etwa 210 Gymnasien zufällig einer Maßnahme- und einer Kontrollgruppe zugewiesen wurden. Die Ausgangsbefragung von Schülerinnen und Schülern fand vor Einführung von LBB im Herbst 2019 statt. Die erste Folgebefragung der Abschluss- und Vorabschlussklasse erfolgte im Frühjahr 2020. Die Ergebnisse der Wirkungsanalyse stellen wichtige Informationen darüber bereit, inwieweit eine Intensivierung der Berufsberatung Einfluss auf die berufliche Orientierung und auf bereits bestehenden Aspirationen von Jugendlichen nehmen kann und inwieweit sich die Bildungspläne der Abiturientinnen und Abiturienten in realisiertes Bildungsverhalten umsetzen lassen

Beteiligte

Prof. Dr. Silke Anger (Universität Bamberg & IAB), Dr. Sarah Bernhard (IAB), Dr. Hans Dietrich (IAB), Dr. Adrian Lerche (IAB), Dr. Alexander Patzina (Universität Bamberg & IAB), Prof. Dr. Malte Sandner (Technische Hochschule Nürnberg & IAB), Carina Toussaint (IAB)

Laufzeit

2019-2024

Finanzierung

BA & IAB

Angewandte Forschung und Beratung zum Praxissemester

Beteiligte: Hans-Dieter Gerner, Robert Jäckle

Externe Partner: Dr. Manfred Antoni und Stefan Schwarz, IAB 
 

Laufzeit: fortlaufend
 

Das Praxissemester stellt an Technischen Hochschulen und HAWs einen zentralen Baustein der Bachelorausbildung dar. Große Studiengänge und hohe Studierendenzahlen – wie z. B. im Bachelorstudiengang Betriebswirtschaft – erschweren allerdings die inhaltliche Steuerung und optimale Betreuung der Studierenden und Unternehmen.

Im Bachelorstudiengang BWL wurde daher unter Zuhilfenahme der Lernsoftware moodle ein digitaler Praxisbericht eingeführt. Neben einem offenen Berichtsteil enthält dieser viele geschlossene Fragen, die eine umfassende strukturelle Analyse des betrieblichen Praxismarkts erlauben. Die so entstehende Datengrundlage „wächst“ jedes Semester um eine weitere Kohorte.
 

Die Umstellung auf das digitale Format eröffnet folgende Beratungs- und Forschungsmöglichkeiten:

  •   Evidenzbasiert Beratung der Studierenden und Betriebe
  •   Erstellung von Informationsmaterial zum Praxissemester (siehe pdf-Anlage unten)
  •   Durchführung von empirischer Lehrforschung zum Thema Praxissemester 
      (seminaristischer Unterricht sowie Bachelor- und Masterarbeiten)
  •   Schaffung einer Datengrundlage für arbeits- und bildungspolitische Forschung zum
      Praxissemester
  •   Erforschung des Einflusses der Pandemie auf das Praxissemester (Einführung eins Covid-
      Moduls im Praxissemester)
     

Anlage: Praxissemester in Zahlen BW TH Nürnberg

Angebot beruflicher Ausbildungsplätze über den Konjunkturzyklus

Empirische Analysen mit dem IAB-Betriebspanel (Hans-Dieter Gerner in Zusammenarbeit mit dem Bundesinstitut für berufliche Bildung und dem Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung)

Empirische Untersuchungen auf der Grundlage des IAB-Betriebspanels und des Linked-Employer-Employee Datensatzes des Forschungsdatenzentrums der Bundesagentur für Arbeit (Hans-Dieter Gerner in der Zusammenarbeit mit dem Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, der Universität Erlangen-Nürnberg, der Universität Basel, der Hochschule Koblenz und der Universität Siegen)

Abgeschlossene Projekte (Auswahl)

Effekte der Corona-Krise auf die Arbeitsmarktdynamik

Projektleiter: Prof. Dr. Hans-Dieter Gerner

Projektlaufzeit: Januar 2021 bis Dezember 2021

Hintergrund: Vorlaufforschungsprojekt der Technischen Hochschule Nürnberg

Verhaltensökonomisch motivierte Maßnahmen zur Sicherung des Studienerfolgs (VStud)

Robert Jäckle, Ohm in Zusammenarbeit mit Oliver Himmler, Universität Erfurt.

Projektmitarbeiter: Raphael Brade, Universität Erfurt und Lars Behlen, Universität Erfurt.

Gefördert durch das BMBF, FKZ: 01PX16003A, 01PX16003B

Laufzeit: 01.11.2016 – 31.05.2020

Link VStud

Link Universität Erfurt

 

Publikationen:

Policy (in German)

Verhaltensökonomisch motivierte Maßnahmen zur Sicherung des Studienerfolgs (VStud). In Daniel, H.-D., Neugebauer, M., & Wolter, Ä. (Hrsg.): Studienerfolg und Studienabbruch. Wiesbaden, Springer VS., 2021 (zusammen mit Behlen, L., Brade, R., Himmler, O.). Link 

Brade, R., Himmler, O., & Jäckle, R. (2019). Können Ansätze aus der Verhaltensökonomik den Studienerfolg erhöhen? Das Forschungsprojekt VStud. Qualität in der Wissenschaft, 13(3/4), 108–115. Link

Reminders and soft-commitments

Brade, R., Himmler, O., & Jäckle, R. (2019). Soft Commitments and Reminders: Long-Term Effects on Academic Attainment. mimeo.

Himmler, O., Jäckle, R., & Weinschenk, P. (2019). Soft Commitments, Reminders, and Academic Performance. American Economic Journal: Applied Economics, 11(2), 114–142. DOI: 10.1257/app.20170288

Relative performance feedback

Brade, R., Himmler, O., & Jäckle, R. (2022). Relative Performance Feedback and the Effects of Being Above Average – Field Experiment and Replication. Economics of Education Review, forthcoming. Link 

Defaults in exam sign-up

Behlen, L., Himmler, O., & Jäckle, R. (2022) Can Defaults Change Behavior when Post-Intervention Effort is Required? Evidence from Education, MPRA Paper No. 112962. Link 

 

Informelle und institutionalisierte Unterstützung in der Nachbarschaft und soziale Kohäsion

Informelle und institutionalisierte Unterstützung in der Nachbarschaft und soziale Kohäsion, gefördert durch die Stadt Nürnberg, Amt für Senioren und Generationenfragen, Laufzeit: 2016-2018 (Sabine Fromm & Doris Rosenkranz): https://link.springer.com/book/10.1007/978-3-658-22323-6

Bildungsökonomische Maßnahmen zur Verbesserung von Studienleistungen, gefördert durch die Staedtler Stiftung, Laufzeit: 2015-2016 (Robert Jäckle).

Empirische Analysen auf der Grundlage des IAB-Betriebspanels (Hans-Dieter Gerner in Zusammenarbeit mit dem Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung).

CASOTEX: Computergestützte Analyse sozialwiss. Texte

Ziel des Projektes ist die Erforschung der Einsatzmöglichkeiten aktueller maschineller Lernverfahren zur automatisierten Analyse sozialwissenschaftlicher Texte. Als Datenbasis dienen digital vorliegende Konversationsprotokolle aus den Online-Beratungen, die das Institut für E-Beratung der Ohm begleitet. Anhand konkreter sozialwissenschaftlicher Fragestellungen zu Wirkungszusammenhängen in der Onlineberatung wird untersucht, inwiefern aktuelle maschinelle Lernverfahren und computer-linguistische Methoden qualitative Analysen unterstützen bzw. ergänzen können (Jens Albrecht).

Die Pilotstudie untersucht, welche Art von digital gestützten Nachbarschaftshilfen es bislang regional, national und international gibt, wie deren Struktur und Portfolio ist und welchen Beitrag sie zu gesellschaftlicher Kohäsion leisten können (Sabine Fromm und Doris Rosenkranz).

Studierendenpanel der Ohm (Sabine Fromm), gefördert durch das Bayerische Wissenschaftsministerium im Rahmen des Studienverlaufsmonitorings der Ohm
https://www.th-nuernberg.de/fakultaeten/sw/forschung/laufende-forschungsprojekte/studierendenpanel/