(Biografische) Erfahrungen von Wohnungslosigkeit im ländlichen Raum: Eine explorative Studie am Beispiel Bayerns

Wissen über Wohnungsnot und Wohnungslosigkeit als ein durch die Gesellschaft hergestelltes soziales Problem ist in der Vergangenheit vornehmlich in urbanen Räumen generiert worden. In sozialadministrativen bzw. sozialarbeiterischen Fachdebatten wird primär von einer verdeckten Wohnungslosigkeit im ländlichen Raum ausgegangen. Fundierte wissenschaftliche Erkenntnisse über das Phänomen der Wohnungslosigkeit im ländlichen Raum fehlen jedoch. Wohnen als soziale Frage und damit auch Wohnungslosigkeit werden u.a. aufgrund der Zunahme wohnungsloser Menschen in ganz Deutschland, von globalen Krisen und unvorhersehbarer Ereignisse (u.a. ungeplante Migrations- und Fluchtbewegungen durch Krieg und Armut, Corona-Pandemie, Inflation, Klimakrise) auch im ländlichen Raum relevanter. Darauf verweisen auch die Erkenntnisse aus dem Vorläufer-Forschungsprojekt Lokale Hilfesysteme für wohnungslose Menschen im Wandel, in dem der ländliche Raum aus der Perspektive der Akteurinnen und Akteure der Hilfesysteme für wohnungslose Menschen vor Ort berücksichtigt wurde. Daran anschließend sollen im Rahmen eines explorativ und qualitativ angelegten Forschungsprojekts zu (Biografischen) Erfahrungen von Wohnungslosigkeit im ländlichen Raum (Bayern) Pionierarbeit geleistet und die Perspektiven und Deutungen der wohnungslosen Menschen in den Fokus gestellt werden.

Projektlaufzeit: 01.11.2023 – 31.10.2024

Prof. Dr. Frank Sowa (Projektleitung)

Dr. Nora Sellner (Projektleitung)

Dr. Anna Tissot

Anhand der Partizipation von relevanten Akteurinnen und Akteure des Hilfesystems für wohnungslose Menschen im ländlichen Raum und der Kombination aus inhaltsanalytischer und rekonstruktiver Analysen werden die biografischen Erfahrungen von Wohnungslosigkeit im ländlichen Raum erforscht.

Stiftung Obdachlosenhilfe Bayern