Das Projekt "Diabetes2sozial" befasst sich mit einem zentralen Thema kommunaler Daseinsvorsorge: die Sicherstellung von sozialer Unterstützung für ältere Menschen mit chronischen Erkrankungen.

Hochrechnungen des Robert-Koch-Instituts gehen von bis zu 12,3 Millionen an Diabetes mellitus Typ 2 erkrankten Menschen bis zum Jahr 2040 aus. In Anbetracht erodierender Versorgungsstrukturen (z. B. familiäre Strukturen) und einem in der Bevölkerung ungleich verteilten Risiko an Diabetes Typ 2 zu erkranken, gewinnt eine sozialwissenschaftliche Perspektive auf das Thema an Bedeutung. Während die Prävalenz von Diabetes Typ 2 zunimmt und die Bevölkerung altert, wird es schwieriger, medizinische und soziale Versorgungsstrukturen auszubauen oder zu erhalten. Dies betrifft vor allem Patienten in ländlichen Räumen, aber auch bestimmte Personengruppen in städtischen Zentren. Dazu kommt, dass Bewohner benachteiligter Gebiete und Menschen in allgemein ungünstigen Lebenslagen ein erhöhtes Erkrankungsrisiko und zugleich weniger Zugang zu medizinischen und sonstigen Versorgungsstrukturen haben. Aufgrund dieser Entwicklungen will das Projekt "Diabetes2sozial - Bedarfe, Ressourcen und soziale Innovationen im Kontext Diabetes Typ 2" auf der Basis empirischer Analysen Handlungsempfehlungen für Innovationen zur Verbesserung der sozialen Lage und des Zugangs zu medizinischen Angeboten entwickeln.

Laufzeit: 15.01.2020 bis 14.07.2023

 

Projektleitung

  • Prof. Dr. Doris Rosenkranz

Wissenschaftlicher Mitarbeiter

Analyse der medizinischen und sozialen Versorgungsangebote und deren Koordination, darunter auch digitale Angebote (z. B. Telemedizin oder Apps) unter den Aspekten der Usability und Qualitätssicherung.

Analyse erschwerender oder begünstigender Zugangsbedingungen zu den Versorgungsangeboten sowie von sozialen Bedarfen Betroffener.

Entwicklung von Handlungsempfehlungen für Innovationen zur Sicherung und Verbesserung von Versorgungsstrukturen und sozialen Voraussetzungen für den Zugang zu medizinischen Angeboten.

Das Drittmittelprojekt wird gefördert durch die Kerscher’sche Stiftung Nürnberg.

Forschungsdesign

In einem Mixed Methods-Ansatz werden qualitative und quantitative Forschungsmethoden kombiniert:

  • Desk Research und inhaltsanalytische Auswertung zu medizinischen und sozialen Angebotsstrukturen
  • Systematischer Review des Forschungsstands zur sozialen Lage und Bedarfen von Patienten mit Diabetes Typ 2
  • Leitfadengestützte Experteninterviews und Fokusgruppen
  • Standardisierte Befragungen zur vergleichenden Analyse regionaler Versorgungsstrukturen in städtischen und ländlichen Regionen