Antrittsvorlesung zu Technikkommunikation: Brücken ohne Baustoffe?

Montag, 3. Juni 2024, 17.30 bis 19.00 Uhr

Speaker: Prof. Dr. Laura Weitze, Professorin für Technikkommunikation an der TH Nürnberg

Link: https://www.th-nuernberg.de/veranstaltung/9011-antrittsvorlesung-zu-technikkommunikation-bruecken-ohne-baustoffe/

Kontakt: Prof. Dr. Laura Weitze

Die Fakultät AMP beim Nürnberg Digital Festival

Innovationskommunikation – wie vermittelt man Innovationen richtig?

Mittwoch, 10. Juli 2024, 9.00 bis 10.30 Uhr

Link: https://www.th-nuernberg.de/veranstaltung/9012-innovationskommunikation-wie-vermittelt-man-innovationen-richtig/

Kontakt: Prof. Volker Markus Banholzer

Universalcode Academy: KI im Journalismus und im Marketing

Mittwoch, 10. Juli 2024, 12.00 bis 14.00 Uhr

Link: https://www.th-nuernberg.de/veranstaltung/9009-universalcode-academy-ki-im-journalismus-und-im-marketing/

Kontakt: Prof. Markus Kaiser

Social Data Science Day: Data Science in Technik, Wirtschaft und Sport

Mittwoch, 10. Juli 2024, 17.00 bis 19.00 Uhr

Link: https://www.th-nuernberg.de/veranstaltungen

Kontakt: Prof. Dr. Elke Wilczok

 

Mathematisch-Physikalisches Kolloquium

Sommersemester 2024

71⁄2 mal der Zweite – wie der Ansbacher Hofastronom Simon Marius regelmäßig zu spät kam

11. Juni, 17:30 Uhr, Raum KA.213

Pierre Leich

Wie oft kann ein Wissenschaftler zu spät kommen? Der markgräfliche Hofastronom Simon Marius bringt es Anfang des 17. Jahrhunderts auf erstaunliche 71⁄2 mal. Am bekanntesten ist die Plagiatsaffaire mit Galileo Galilei um die Entdeckung der Jupitermonde. Aber auch bei Supernovae, Venusphasen und dem Andromedanebel war Marius jeweils Zweiter. Von der Erfindung des Teleskops hörte Marius wohl als erster Astronom – zumindest außerhalb der Niederlande –, aber leider klappte der Nachbau nicht, was wertvolle Zeit kostete. Auch mit einer Euklidübersetzung und dem Tychonischen Weltsystem war er nicht der Erste. In gewissem Sinn ist selbst seine Jupitermondbenamung die Zweite, obwohl die Internationale Astronomische Union im 20. Jahrhundert seine Vorschläge übernahm.

Das Zu-spät-Kommen wird in acht Varianten durchkonjugiert, so dass ein Potpourri astronomischer Einsichten entsteht, mit dem Teile der copernicanischen Wende und mehr erzählt werden können.

 

Festkolloquium 20 Jahre Astronomische Gesellschaft in der Metropolregion Nürnberg e.V. mit Einblicken und Ausblicken ihrer Fachgruppen

14. Mai, 17:30 Uhr, Raum KA.213

Dr. Hans Gaab, Leiter der Fachgruppe Astronomiegeschichte,
Prof. Dr. Günter Leugering (FAU Erlangen-Nürnberg), Leiter der Fachgruppe Mathematik,
Prof. Dr. Thomas Lauterbach (ohm, Fakultät AMP), Leiter der Fachgruppe Radioastronomie,
Astronomische Gesellschaft in der Metropolregion Nürnberg e.V.

20 Jahre Astronomische Gesellschaft in der Metropolregion Nürnberg e.V. (AGN) ist nicht nur ein Feiertag für einen Zusammenschluss von Freunden und Förderern der Astronomie in der Europäischen Metropolregion Nürnberg, sondern auch eine Erfolgsgeschichte zum Thema astronomisch-physikalische Breitenbildung und Forschungsförderung in unserer Region. Aus diesem Anlass feiert die Fakultät AMP der TH Nürnberg diesen Jahrestag zusammen mit ihrem Kooperationspartner AGN. Im Rahmen des Kolloquiums stellt die AGN ausgewählte wissenschaftliche Projekte und deren Ergebnisse der letzten 20 Jahre vor. Im Anschluss erlaubt sich die AGN, die Gäste zu einem kleinen Umtrunk einzuladen.

 

Darstellung fluider Bewegung innerhalb einer Kaffeemaschine mithilfe von Röntgenstrahlung

7. Mai, 17:30 Uhr, Raum KA.213

M.Sc. Dimitri Prjamkov, Fraunhofer IIS, Erlangen

Mithilfe eines High-Speed Röntgendetektors werden Röntgenprojektionen mit über 1000 fps aufgenommen. Diese ermöglichen einen Einblick in den inneren Prozess einer Kaffeemaschine.

Um diese Bewegungen dreidimensional zu visualisieren, so wird eine CT-Rekonstruktion verwendet. Hierbei wird nicht wie im klassischen Fall das Objekt gedreht, sondern wie in der Medizin die Röntgenquelle und -detektor, um damit den Brühprozess nicht zu beeinflussen.

Diese 4D-Daten (zeitlich über Raum) können Kaffeeherstellern und -experten helfen herauszufinden, wie sich Mahlgrad und Kompressionsgrad des gemahlenen Kaffees auf den inneren Brühprozess auswirken und folglich auch den Geschmack des Kaffees beeinflussen.

 

Erfolgreiche Lernstrategien im Mathematikstudium

23. April 2024, 17:30 Uhr, Raum KA.213

Martin Fröhlich, Lehrstuhl Didaktik der Mathematik, Uni Regensburg

Die hohe Abbrecherquote bei Studiengängen mit Mathematik legt eine Untersuchung der Bedingungen nahe, die einen Erfolg im Mathematikstudium begünstigen. Um in einer Klausur erfolgreich zu sein, sind begleitend zum Besuch einer Vorlesung sowohl kontinuierliche Lernstrategien während des Semesters sowie spezifisch für die Klausurvorbereitung als auch adäquates Kooperationsverhalten mit anderen Studierenden maßgeblich entscheidend.

Im Vortrag wird die Untersuchung der folgenden beiden Forschungsfragen vorgestellt:

(1) Wie unterscheiden sich verschiedene Studiengänge der Mathematik bezüglich ihrer Lernstrategien?

(2) Welche Lernstrategien und welches Kooperationsverhalten führen zu dem besten Lernerfolg?

An der Universität Regensburg wurden dafür Studierenden der Vorlesung Analysis I und Lineare Algebra II im Hinblick auf deren Lernstrategien und ihr Kooperationsverhalten mit Kommiliton*innen befragt. Insgesamt wurden hierzu 150 Selbsteinschätzungen mittels eines Fragebogens, der aus einer informellen Delphi-Studie innerhalb der Mathematikfakultät sowie ausgewählten Items aus dem LimSt (Liebendörfer et al., 2021) konstruiert wurde, zu drei Messzeitpunkten erhoben.

 

Topographische Inspektion von Oberflächen im Kundentakt

16. April 2024, 17:30 Uhr, Raum KA.213 (Achtung, geänderter Termin)

Dipl.-Ing. Christoph Hildebrandt, Schaeffler Special Machinery, Erlangen

In der Produktion von Schaeffler existiert eine Null-Fehler-Strategie, welche aufwändige 100%-Sichtprüfungen von metallischen Bauteilen zur Sicherstellung der Qualität bedingt. Die Automatisierung dieser Prüfungen mithilfe moderner Bildverarbeitungssysteme zur automatisierten Prüfung in der getakteten Fertigung stellt hierbei eine wichtige Technologie dar, deren Bildgewinnungs-Methodiken und unterschiedliche Einsatzgebiete auch im Kontext des Machine-Learnings im Rahmen des Vortrags gezeigt werden.

 

Zerstörungsfreie Prüfung im Kontext moderner Produktionen - Inlinefähigkeit, KI und der Faktor Mensch

26. März 2024, 17:30 Uhr, Raum KA.213

M.Sc. Luis Wachter, SKZ - KFE gGmbH

Steigende Qualitätsanforderungen, Wettbewerbsdruck und nicht zuletzt der Fachkräftemangel erfordern innovative Prüfmethoden, die eine automatisierte Inline-Qualitätskontrolle ermöglichen. Hierzu bieten sich zerstörungsfreie Prüfmethoden an, die in den letzten Jahren eine Marktreife erreicht haben, die den Einsatz in vielen Unternehmen möglich macht.

Der Vortrag gibt einen Überblick über aktuelle zerstörungsfreie Prüfmethoden und ordnet diese hinsichtlich ihrer Anwendbarkeit und Integrierbarkeit in Produktionen ein. Zu diesen Prüfverfahren gehören die Ultraschallprüfung, mikrowellenbasierte Verfahren, die Thermografie sowie die Shearografie und die optische Kohärenztomografie. Darüber hinaus werden die Möglichkeiten der automatisierten Prüfung mittels KI-basierter Auswertung und die Grenzen der Automatisierung aufgezeigt. Aufgrund der Vielfalt an Produkten und möglichen Fehlermerkmalen wird der initiale Aufwand für den Menschen häufig unterschätzt, was die Zuverlässigkeit der Prüfmethoden einschränkt.

Wintersemester 2023/24

Analyse von räumlicher und gesamt Transkriptomik mittels Machine Learning und fortgeschrittener, statistischer Methoden im Kontext nicht übertragbarer, entzündlicher Hautkrankheiten

9. Januar 2024, 17:30 Uhr, KA.213

M.Sc. Christina Hillig, Helmholtz-Zentrum München

Etwa 20% der Weltbevölkerung leiden an nicht übertragbaren, entzündlichen Hautkrankheiten wie der Psoriasis oder Neurodermitis, was erhebliche Auswirkungen auf ihre Lebensqualität hat. Diese Erkrankungen können durch Symptome wie gerötete, schuppende und juckende Haut gekennzeichnet sein und gehen oft mit Begleiterkrankungen wie Arthritis oder Herz-Kreislauf-Problemen einher. Neben der Psoriasis und Neurodermitis gibt es noch zahlreiche andere nicht übertragbare, entzündliche Hautkrankheiten, deren Entstehung und Entwicklung noch nicht vollständig verstanden sind.

Eine interdisziplinäre Forschergruppe von Medizinern und Bioinformatikern aus Freiburg, Stockholm und München hat sich zum Ziel gesetzt, diese Hautkrankheiten genauer zu untersuchen. Mit fortschrittlichen Transkriptom-Sequenzierungsmethoden gewinnen sie Einblicke in den Aktionsradius krankheitsfördernder Gene und definieren Hautkrankheiten anhand ihrer genetischen Profile neu. Diese innovative Gruppierung ermöglicht es ihnen z.B. Vorhersagen mittels Machine Learning zu treffen, ob ein Patient auf eine bestimmte medikamentöse Behandlung ansprechen wird.

In diesem Vortrag wird es eine kurze Einführung in die Immunologie und Transkriptom-Sequenzierungsmethoden geben. Der Schwerpunkt wird auf der Vorstellung der Ergebnisse und entwickelten Feature Selection Methoden und Klassifizierungsmodellen liegen.

 

Künstliche Intelligenz in der Praxis

28. November 2023, 17:30 Uhr, KA.213

Dr. Sebastian Erdenreich, trinnovative GmbH, Regensburg

Von optimierter Disposition über die Vorhersage von Ausfällen an Heizungssystemen bis zur automatischen Dokumentenanalyse – das Thema Data Science und KI hat längst den Weg in den Arbeitsalltag gefunden. Sebastian Erdenreich zeigt als Data Scientist anhand konkreter Projekte den Einsatz moderner Verfahren in der Praxis.

 

Zwischen den Disziplinen – Von Angewandter Mathematik und Physik zur Molekularen Mikrobiologie

14. November 2023, 17:30 Uhr, KA.213

M.Sc. Katrin Khakzar, Uni Konstanz, AG Molekulare Mikrobiologie

Die kleinste lebende Einheit in einem Organismus ist die Zelle. Das Zellinnere ist sehr dicht gepackt, denn es gibt mehrere Organellen und Abertausende von Proteinen mit unterschiedlicher Struktur und Größe. Jedes Protein hat einen zugewiesenen Ort in der Zelle, an dem es seine spezifische Funktion übernimmt. Einige Proteine sind am Transport von Stoffwechselprodukten, dem Pumpen von Ionen, der Katalyse von Reaktionen und vielem mehr beteiligt. Für die Lebensfähigkeit der Zelle ist es essentiell, dass diese Abläufe reibungslos verlaufen.

Die Sortierung der Proteine kann kotranslational am Ribosom erfolgen, der Maschinerie, die neue Proteine aufbaut. Die Mechanismen, die hinter der Sortierung und verschiedenen kotranslationalen Modifikationen stehen, sind nicht bekannt, aber sie sind wichtig.

Falsches Targeting kann zu Krankheiten wie z. Bsp. neurodegenerativen Erkrankungen oder Krebs führen.

Dieser Vortrag gibt einen kurzen Überblick über die frühen Schritte der Translation und darüber, was notwendig ist, damit eine Zelle und damit ein Organismus überleben kann.

 

Veranstaltung entfällt! (Wie gelingt Wissenschaftsjournalismus in Mathematik, Informatik und Physik? Forschung und Praxis im Experimentierlabor)

Veranstaltung entfällt! (7. November 2023, 17:30 Uhr, KA.213)

Dr. Anna Maria Hartkopf, MIP-Labor, FU Berlin

Wie wäre es, die Zimmer des Hilbert-Hotels nach den Privatsachen berühmter Mathematiker*innen zu durchwühlen oder in einer nicht-euklidischen Traumlandschaft zu verschwinden? Das und mehr erkunden wir am MIP.labor, einer Ideenwerkstatt für Wissenschaftsjournalismus in Mathematik, Informatik und Physik. In unseren Fellowships entwickeln etablierte und angehende Wissenschaftsjournalist*innen mit unserem Team über sechs oder zwölf Monate ein journalistisches Projekt aus einem dieser drei Gebiete. So entstehen in Maßarbeit innovative Medienformate zu komplexen Themen, mit denen wir vor allem eine jüngere Zielgruppe ansprechen wollen. Das MIP.labor ist an der Freien Universität Berlin angesiedelt und wird gefördert durch die Klaus Tschira Stiftung.

Die Formate zimmern wir mit unserem eigenen Werkzeug, indem wir aktuelle und etablierte Forschung aus der Wissenschaftskommunikation berücksichtigen, Elemente aus dem Design Thinking einfließen lassen und uns immer wieder an neue Learnings anpassen. Eine wissenschaftliche Begleitung der Formatentwicklung und detaillierte Evaluation einzelner Formate ist ebenfalls Teil unserer Arbeit.

In meinem Talk möchte ich unsere Arbeitsweise vorstellen, Einblicke in abgeschlossene und laufende Projekte bieten und Denkanstöße geben, warum es sich lohnt, die Kommunikation in den komplexen Wissenschaften noch einmal gesondert zu betrachten.

 

100 Jahre Radio in Deutschland – Schlaglichter auf Meilensteine der Rundfunktechnik

24. Oktober 2023, 17:30 Uhr, KA.213

Prof. Dr. Thomas Lauterbach, TH Nürnberg, Fakultät AMP

Am 29. Oktober 1923 wurde in Berlin die erste offizielle Rundfunksendung in Deutschland ausgestrahlt. Dies ist der Anlass für diesen Vortrag, der einige Meilensteine der Entwicklung der Funktechnik und des Radios beleuchtet. Die wichtigsten Entdeckungen und Erfindungen, die die Einführung des Rundfunks ermöglichten, werden vorgestellt. Forschung und Innovation ermöglichten im darauf folgenden Jahrzehnt den Aufbau leistungsstarker Sender, empfindlicherer Empfänger sowie den interkontinentalen Programmaustausch über Kurzwelle. Ab 1948 wurde der UKW-Rundfunk eingeführt, der noch heute mit einigen Erweiterungen in Betrieb ist, wohingegen die in den Anfängen ausschließlich verwendete AM-Übertragung auf Lang-, Mittel- und Kurzwelle in Deutschland 2015 abgeschaltet wurde. Die Digitalisierung des Radios seit den 1990er Jahren erforderte erneut neue Konzepte. Das dafür grundlegende OFDM-Übertragungsverfahren, das zuerst beim digitalen Radio DAB verwendet wurde, wird vorgestellt, zumal es heute viele Anwendungen hat, z.B. beim digtalen terrestrischen Fernsehen, im Mobilfunk ab 4G und bei WLANs.

 

Über das Phänomen der Schattenkorrosion

17. Oktober 2023, 17:30 Uhr, KA.213

Dipl.-Ing. Roland Geier, Framatome, Erlangen

Angesichts der steigenden Nachfrage nach saubereren, effizienteren und zuverlässigeren Energieformen sucht die Nuklearindustrie weiterhin nach sicheren Mitteln, die Nutzung des Brennstoffs zu maximieren und gleichzeitig die Menge des anfallenden Abfalls zu minimieren. Einer der einschränkenden Faktoren ist das Ausmaß der Korrosion der Hüllrohre aus Zirkonium Legierung. Die Korrosion tritt in verschiedenen Formen auf, aber eine Form ist von besonderem Interesse, die so genannte Schattenkorrosion.

Der Vortrag gibt Einblicke in physikalisch-chemische Aspekte dieser außergewöhnlichen Korrosionsart und erläutert ausgewählte Entwicklungspfade von neuen Materialen für den sicheren Reaktorbetrieb.

Sommersemeser 2023

Trockene Zwischenlagerung abgebrannter Brennelemente

13. Juni 2023, 17:30 Uhr, KA.213

Dr. Radan Sedlacek, Framatome, Erlangen

Nach der Bestrahlung im Reaktor und teilweiser Abkühlung im Abklingbecken werden abgebrannte Brennelemente in Castor-Behältern auf dem Kraftwerkgelände trocken gelagert. Die trockene Zwischenlagerung in Deutschland wurde für maximal 40 Jahre genehmigt. Im Hinblick auf die immer noch laufende Endlagersuche ist es notwendig, die Nachweise für die sichere Zwischenlagerung auf 100 Jahre zu verlängern.

Der Vortrag befasst sich, aus der Sicht der Brennstabauslegung, mit verschieden physikalischen Mechanismen, die sowohl im Reaktorbetrieb als auch in der Trockenlagerung im Brennstab ablaufen. Das Ziel der Brennstabauslegung ist nachzuweisen, dass es dabei zu keinen systematischen Schäden des Brennstabs und insbesondere des Hüllrohrs kommt.

 

Radar-Satelliten: Augen im All

6. Juni 2023, 17:30 Uhr, KA.213

Dr.-Ing. Jens Reimann, Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V., Oberpfaffenhofen

Eine ganze Flotte hochauflösender Radar-Satelliten umkreist heute unsere Erde. Unabhängig von Wetter und Tageslicht beobachten sie für uns den Planeten. Sie erkennen Deformationen der Erdoberfläche, helfen bei Überschwemmungen und Erdbeben und identifizieren Umweltverschmutzer auf hoher See. Deutschland betreibt zwei solcher Radar-Satelliten: TerraSAR-X und TanDEM-X. Zusammen ermöglichen die beiden Satelliten einen dreidimensionalen Blick auf unseren Planeten und haben damit in den letzten Jahren ein detailliertes Höhenmodell der Erde erstellt.

Dieses Kolloquium soll nicht nur schöne Bilder zeigen, sondern will auch Lust auf die Technik hinter diesen Radar-Satelliten machen, spannende Aufgaben in diesem Bereich vorstellen und die zukünftigen Herausforderungen aufzeigen.

 

Verschiedene mathematische Fragestellungen aus der Praxis der Bauteilbeschaffung

16. Mai 2023, 17:30 Uhr, KA.213

Dr. Max Grieshammer, Easy2Parts, Deggendorf

Der Vortrag gibt einen Einblick in die Prozesse hinter dem KI-gestützten Einkaufstool für Bauteile. Dies betrifft die Ähnlichkeitssuche in einem 3D Bauteildatensatz (bestehend aus z.B. .stl, .step Dateien), die Extraktion und Verarbeitung von 2D Informationen (Text und Symbole) und die Kostenkalkulation der Bauteile. Hierbei sollen verschiedene kleinere mathematische Probleme beleuchtet und diskutiert werden. Schließlich werden Ausblicke gegeben, die Raum für die Zusammenarbeit der Hochschule mit der Easy2Parts GmbH bieten.

 

Analytics@PAYBACK: From blackbox to toolbox. We turn data into stories!

9. Mai 2023, 17:30 Uhr, KA.213

M.Sc. Anja Kaiser und M.SC. Katja Tuzmann, PAYBACK, München

Die Analytics Abteilung ist der zentrale Ansprechpartner für alle analytischen Themen bei PAYBACK. Dazu gehören die Versorgung der verschiedenen Abteilungen mit relevanten Kennzahlen und Kundeninsights, die Konzeption, Beratung und Umsetzung von Kampagnen sowie ein breites Spektrum an innovativen Themen rund um die Datenanalyse.

Wir generieren Insights, die uns, unseren Kollegen und Partnern neue Ideen geben und Kampagnen immer besser machen. Als unternehmensweiter Lieferant von Kennzahlen sorgen wir dafür, dass die Abteilungen und Partner fundierte Entscheidungen treffen können.

Im heutigen Vortrag möchten wir euch in die Welt der Daten bei PAYBACK mitnehmen und euch zeigen, wie ihr das im Studium theoretisch angeeignete Wissen in der Praxis anwenden könnt.

 

Künstliche Intelligenz in der Onboard Diagnose von Fahrzeugen

25. April 2023, 17:30 Uhr, KA.213

Dr. rer. nat. Andreas Arnold, Audi AG, Ingolstadt

Im Rahmen der Onboard Diagnose von Fahrzeugen ist neben der Einhaltung von Abgasgrenzwerten und der Erkennung defekter Systeme auch die Kommunikation von Diagnose- und Fahrzeugdaten an definierte Tester, sogenannte Generic Scan Tools (GST), gefordert. Die GST Ausgaben umfassen unter anderem aktuelle Diagnoseergebnisse, Fahrzeuginformationen, Statistikdaten und Fehlerspeicherinhalte. Diese Daten werden beispielsweise bei Abgasuntersuchungen oder von freien Werkstätten genutzt.

Mittels Messtechnik können die GST Ausgaben während der Entwicklungsphase eines Fahrzeugs aufgezeichnet werden. Dies sorgt über sämtliche Fahrzeugprojekte hinweg für immense Datenmengen (Big Data). Die zielgerichtete Analyse dieser Daten stellt die technische Entwicklung vor große Herausforderungen. Eine Möglichkeit, diesen Herausforderungen zu begegnen, besteht im Einsatz von Neuronalen Netzen, welche durch Anomalieerkennung unplausible GST Ausgaben erkennen.

Das Aufspüren von Anomalien in GST Messdaten unterstützt die technische Entwicklung zum Beispiel bei der Identifikation von Fehlern in der Steuergerätesoftware.

 

Modellbildung, Simulation und Datenanalyse - Akustische Betrachtung der elektrischen Parkbremse in Produktentwicklung und Serienfertigung

28. März 2023, 17:30 Uhr, KA.213

M.Sc. Johannes Osterziel und M.Sc. Simon Dippold, OECHSLER AG, Ansbach

Als „Hidden Champion“ (Zitat FAZ) revolutionierte die Oechsler AG („OECHSLER“) 2001 die mechanische Feststellbremse mithilfe der elektrischen Parkbremse. Diese wird am Hauptsitz in Ansbach stetig weiterentwickelt und weltweit für den globalen Automobilmarkt produziert.

Neben einem angenehmen und wertigem Akustik-Design deutet ein „leises“ Schließen der Bremse auf ein beschädigungsfreies Getriebe der elektrischen Parkbremse und damit eine längere Lebensdauer hin.

In der Produktentwicklung werden zur Geräuschbewertung und -optimierung Gleichungen aus der Akustik und Kinematik mittels der FEM bzw. der Mehrkörpersimulation numerisch berechnet. Ziel ist es, die physikalischen Wirkmechanismen nachzuvollziehen, welche beginnend im Inneren des Aktuators bis hin zum Erreichen des menschlichen Ohrs, zum Tragen kommen.

Am Ende der Fertigungslinien dienen Vibrationssensoren der Qualitätssicherung. Die auftretenden Datenmengen werden mittels deskriptiver Datenanalyse bewertet.

 

Wintersemester 2022/23

Zwischen Attosekundenphysik und Predictive Maintenance: Datenanalyse und Simulation in Forschung und Industrie

10. Januar 2023, 17:30 Uhr, KA.013

Prof. Dr. Thorsten Uphues, Hochschule Coburg

Die Methoden und Möglichkeiten moderner Datenwissenschaften finden gleichermaßen Anwendung in der Grundlagenforschung aber auch in der Industrie. Die Simulation physikalischer Phänomene und die Analyse experimenteller Erkenntnisse nutzt dabei vergleichbare Architekturen und Algorithmen wie den Aufbau und die Nutzung digitaler Zwillinge oder aber die Analyse und Vorhersage sensorischer Daten. In diesem Vortrag sollen Gemeinsamkeiten und Anwendungen ausgewählter Themenfelder betrachtet und ein Einblick in die Algorithmen in Grundlagenforschung und industrieller Anwendung, sowie deren Gemeinsamkeiten gegeben werden.

 

Ein Meterstab aus Licht - Laserentfernungsmessung am Observatorium Wettzell

15. November 2022, 17:30 Uhr, KA.213

Dr. Thomas Klügel, Geodätisches Observatorium Wettzell

Waren wirklich Menschen auf dem Mond? Und warum ist GPS so genau? Antworten auf diese Fragen liefert die Entfernungsmessung mit kurzen Laserpulsen. Während mit "Satellite Laser Ranging" Satellitenbahnen bestimmt und globale Referenzsysteme realisiert werden, beweist das "Lunar Laser Ranging" die Existenz von Reflektoren auf dem Mond. Das Geodätische Observatorium Wettzell im Bayerischen Wald liefert seit 45 Jahren Daten für die Erdmessung, indem Abstände zu Satelliten zentimetergenau bestimmt werden. Mit den wesentlich schwierigeren Messungen zum Mond lassen sich wichtige Größen zur Dynamik des Erde-Mond-Systems bestimmen und Aussagen der Einstein'schen Gravitationstheorie überprüfen. So sind die lebensgefährlichen Einsätze der Astronauten auch 50 Jahre nach der ersten Mondlandung noch immer von großer wissenschaftlicher Bedeutung.

 

Simulationen der Strom- und Temperaturverteilung in einem Leistungsmodul mit parallelen Chips im eingeschwungenen Zustand

8. November 2022, 17:30 Uhr; KA.213

Dr. Pietro Botazzoli, Siemens, Erlangen

Ein Leistungsmodul ist ein elektrisches Bauteil, das in Stromrichtern verwendet wird. Es enthält Transistoren (am häufigsten Insulated Gate Bipolar Transistors - IGBT) und Dioden, die auf ein Kupfersubstrat gelötet sind und eine elektrische Schaltung oder Topologie bilden. Die größten Transistorchips auf dem Markt haben geringere Stromstärken als die, die für Stromrichter mittlerer und hoher Leistung erforderlich sind. Aus diesem Grund muss jeder Schalter aus mehreren parallelen Chips aufgebaut sein.

In dieser Arbeit wird die Strom- und Temperaturverteilung eines 2-Level-Halbbrücken-Leistungsmoduls mit 3 parallelen Chips analysiert. Es werden thermoelektrische Simulationen unter verschiedenen Gleichstrombelastungen durchgeführt. Die simulierten Temperaturverteilungen stimmen gut mit Wärmekameramessungen überein und zeigen, wie wichtig es ist, die nichtlineare, temperaturabhängige Strom-Spannungs-Kennlinie der Chips bei der thermischen Analyse von Modulen mit parallelen Chips zu berücksichtigen.

 

Modelle und Algorithmen zur Zustandsparameterbestimmung von Lithium-Ionen-Batterien

25. Oktober 2022, 17:30 Uhr, KA.213

M.Sc. Steffen Bockrath, Fraunhofer IISB, Erlangen

Die Lithium-Ionen-Batterietechnologie bietet mit ihrer hohen Umwandlungseffizienz von chemischer zur elektrischen Energie und elektrischer zur chemischen Energie eine effiziente Lösung als dynamischer Energiespeicher. Die Anwendungen, in denen Lithium-Ionen-Batterien (LIB) zum Einsatz kommen reichen von Smartphones und Laptops bis hin zu stationären Speichern, Elektroautos sowie Luft- und Raumfahrzeugen. LIB verlieren jedoch mit der Zeit (kalendarische Alterung) und mit zunehmender Nutzung (zyklische Alterung) an Leistung und Energie.

Für einen sicheren und wirtschaftlich rentablen Einsatz von LIB ist es essenziell, Zustandsparameter, wie den Alterungszustand (engl. State of Health, SOH) genau zu ermitteln. Da der SOH nicht direkt messbar ist, werden Zustandsschätzer zur Ermittlung des Alterungszustandes verwendet. Aufgrund von sich dynamisch ändernden Betriebs- und Umgebungsbedingungen sind traditionelle Zustandsschätzer oft nicht genau genug, um das nichtlineare Verhalten der LIB korrekt abzubilden. Mit ihrer hohen Adaptabilität und Selbstlernfähigkeit bieten datengetriebene Ansätze in Verbindung mit großen Datenmengen das Potential, die Limitierungen herkömmlicher Modelle zu überwinden.

 

Sommersemester 2022

 

KI-gestützte Optimierungsverfahren für medizinische Einrichtungen

21. Juni 2022, 17:30 Uhr, KA.213

B.Sc. Dominik Grimaldi, M.Sc. Alexander Müller, Orgacard Siemantel & Alt GmbH, Rednitzhembach

Im Zeitalter der stetigen Effizienzsteigerung besteht auch im Gesundheitswesen die Notwendigkeit, Prozesse zu analysieren und nachhaltig zu optimieren. Wir, das Team der HCL, haben es uns als Startup der Firma OrgaCard Siemantel & Alt GmbH zur Aufgabe gemacht, bestehende Prozesse in Krankenhäusern zu verbessern, indem wir vorhandene Potentiale nutzen, um Patienten den Klinikaufenthalt angenehmer zu gestalten, das medizinische Personal zu entlasten und Verantwortliche bei der Entscheidungsfindung zu unterstützen.

Für diese Aufgabe nutzen wir eigens entwickelte, innovative Algorithmen und Methoden aus verschiedenen Forschungsfeldern der künstlichen Intelligenz. Ein besonderer Fokus liegt hierbei auf Verfahren der mathematischen Optimierung und des maschinellen Lernens.

Die langjährige Erfahrung von OrgaCard hilft uns dabei, fachliche Anforderungen gezielt zu analysieren und schnell ein Gespür für potenzielle Einsatzmöglichkeiten unserer Methoden zu entwickeln. Wir sind dadurch in der Lage, wissenschaftliche Verfahren auf reale Planungs-, Koordinations- und Managementaufgaben im Gesundheitssektor zu projizieren und diese dort auch tatsächlich zur Anwendung zu bringen.

 

Laserkunststoffschweißen

14. Juni 2022, 17:30 Uhr, KA.213

M.Sc. Manuel Dillmann, LPKF WeldingQuipment GmbH, Fürth

Kunststoffe finden durch die vielseitigen Materialeigenschaften, den günstigen Preis und der Möglichkeit zum Recycling in allen Bereichen des täglichen Lebens, der Technik und in der Industrie Anwendung. Um bestimmte Funktionen von Bauteilen zu ermöglichen, ist es oft nötig, zwei oder mehrere Teile miteinander zu verbinden.

Bei Kunststoffen kann die Verbindungsart in drei Kategorien eingeteilt werden:
• mechanisch (schrauben, stecken, …)
• chemisch (kleben)
• thermisch (schweißen)

Unter der Vielzahl an Fügetechniken bietet das Laserdurchstrahlschweißen für thermoplastische Kunststoffe einige entscheidende Vorteile. Zum einen ist es ein „sauberes“ Verfahren, das heißt es werden keine Partikel freigesetzt und es sind keine Lösungsmittel oder andere Chemikalien wie Kleber nötig. Zum anderen kann, bei einem gut eingestellten Schweißprozess, die Grundfestigkeit des Ausgangsmaterials erreicht werden. Außerdem werden durch die geringe mechanische Belastung des Bauteils keine Spannungen im Bauteil erzeugt, und es können sensible elektronische Bauteile auch in der Nähe der Verbindung platziert werden.

In diesem Vortrag sollen die Grundlagen der verschiedenen Laserkunststoffschweißverfahren und der Prozesskontrolle vorgestellt werden. Außerdem gebe ich einen kleinen Einblick in meine Tätigkeiten als AMP-Absolvent bei LPKF WeldingQuipment.

 

Grundlagen und Beispiele innovativer Hochleistungmesstechnik für Optiken

31. Mai 2022, 17:30 Uhr, KA.213

Dr. Johannes Pfund, Optocraft GmbH, Erlangen

Der Fortschritt bei Optiken im High-End- und im Massenmarkt stellt auch die Messtechnik vor immer neue Herausforderungen. Extrem kurze Produktionszyklen einerseits und auf die Spitze getriebene Qualitätsanforderungen andererseits sind das Spannungsfeld und die Messlatte für heute und in Zukunft benötigte Messverfahren.

Bestechend einfach und gleichzeitig mit herausragenden messtechnischen Eigenschaften ausgestattet: der Shack-Hartmann Sensor hat sich seit 1904 bis heute von einem eher qualitativen Verfahren hin zu einer echten "Enabling Technology" entwickelt. Heute werden mit dem Shack-Hartmann Sensor Smartphone Optiken, Mikroskopobjektive, Kontaktlinsen, Lasersysteme, Teleskope für die Astronomie und vieles mehr geprüft, so dass die Kunden sicher sein können, die beste und die gewohnte Qualität der Produkte zu erhalten.

Der Vortrag handelt davon, welches Problem J. Hartmann 1904 ursprünglich zu lösen hatte, warum R. Shack 1970 das Verfahren miniaturisiert hat und warum 2001 zwei Absolventen der Uni Erlangen eine Firma gegründet haben, obwohl es bereits kommerzielle Lösungen gab.  So einfach die technischen und algorithmischen Grundlagen sind, so sehr ist aber solides Engineering gepaart mit Kreativität und Erfindertum notwendig, um im heutigen industriellen Hochleistungs-Umfeld mitspielen zu können. Mit Beispielen wird erklärt, welche Wege die Firma Optocraft in der Vergangenheit gegangen ist und voraussichtlich noch gehen wird.

 

Modellbildung, Datenanalyse und Simulation - Use Cases in Produktentwicklung und Serienfertigung der konventionellen sowie additiven Kunststoffverarbeitung

17. Mai 2022, 17:30 Uhr, KA.213

M.Sc. Simon Dippold und M.Sc. Paul Beck, OECHSLER AG, Ansbach

Die Oechsler AG („OECHSLER“) ist eine der führenden Unternehmensgruppen in der Kunststofftechnik. Mit ihrem Hauptsitz im mittelfränkischen Ansbach agiert das Unternehmen weltweit und beliefert neben der Automobilindustrie auch Branchen wie die Medizintechnik oder Sportartikelindustrie.

Im neuartigen Feld der kunststoffbasierten, additiven Großserienfertigung betreibt OECHSLER eine der weltweit größten 3D-Druckerflotten. Für die erfolgreiche Umsetzung innovativer Technologien sind ebenso innovative Ansätze unerlässlich.

Neben der skriptbasierten Analyse sind mathematische Modelle wichtige Werkzeuge, die dabei helfen, die hohen Ansprüchen der Kunden und die Herausforderungen der additiven Serienproduktion zu vereinen. Im Vortrag werden Anwendungsfälle der Datenanalyse und numerischer Simulation aus verschiedenen Unternehmensbereichen vorgestellt.

 

Entwicklung von Wälzlagern und PEM Elektrolyseuren mithilfe von CFD Simulationen

12. April 2022, 17:30 Uhr, KA.213

Dr.-Ing. Kay Juckelandt, Schaeffler Technologies AG & Co. KG, Herzogenaurach

Als global tätiger Automobil- und Industriezulieferer entwickelt Schaeffler innovative Produkte, die einen Beitrag für eine CO2-neutrale und nachhaltige Mobilität leisten. Hierzu zählen Wälzlager und PEM Elektrolyseure.

Für die Entwicklung und Optimierung dieser Produkte werden Strömungssimulation eingesetzt. Im Rahmen des Vortrags wird der Einsatz von CFD Simulationen anhand praktischer Anwendungen vorgestellt.

Wintersemester 2021/22

Ich sehe was, was du nicht siehst: Zerstörungsfreie Prüfung am Kunststoff-Zentrum

11. Januar 2022, 17:30 Uhr, KA.002 oder online (Details siehe unten)

M.Sc. Marcel Mayr, SKZ Kunststoffzentrum gGmbh, Würzburg

Das Kunststoff-Zentrum SKZ in Würzburg steht für Prüfung, Bildung, Forschung, Zertifizierung und Vernetzung im Kunststoff-Bereich. Dieser Vortrag gibt zunächst einen allgemeinen Überblick über die Aktivitäten des SKZ und geht anschließend auf den Bereich der Forschung und auf die Gruppe der zerstörungsfreien Prüfung ein. In dieser Forschungsgruppe werden Messtechniken wie die Terahertz-, Radar- oder Ultraschall-Technik sowie Thermografie, Shearografie oder Computertomografie eingesetzt, um Kunststoffe in Form eines fertigen Bauteils zu prüfen oder im Prozess die Kunststoffschmelze zu charakterisieren. Dazu werden die Funktionsweisen sowie Vor- und Nachteile der einzelnen Messtechniken erläutert und Ergebnisse von laufenden bzw. abgeschlossenen Forschungsprojekten gezeigt. Abschließend werden mögliche studentische Arbeiten skizziert.

 

Johannes Kepler und die copernicanische Wende

7. Dezember 2021, 17:30 Uhr, KA.002 oder online (Details siehe unten)

Pierre Leich

Obwohl der große Perspektivenwechsel zu Beginn der Neuzeit mit dem Namen von Nicolaus Copernicus verbunden wird, hat erst Johannes Kepler das Fundament einer neuen Astronomie gelegt. Er erkennt die elliptischen Planetenbahnen und entwirft einen neuen Erklärungstypus für Himmelsbewegungen. Dabei findet er weitere Argumente für den Heliozentrismus, die auch denen Galileis weit überlegen sind. Mit seinen drei Planetengesetzen betritt Kepler Neuland und schlägt ein Kapitel auf, das direkt zu Isaac Newton führt, dem wir die neuzeitliche Vorstellung von Gravitation verdanken. Über Technik und industrielle Revolution steht die Forschung von Johannes Kepler in einer direkten Linie bis zu unserer heutigen Zivilisation und selbst der Entdeckung der dunklen Materie.

Der Vortrag skizziert die Astronomie zur Zeit von Copernicus, führt die teleskopischen Beobachtungen vor Augen und stellt die Leistungen von Kepler in den größeren Zusammenhang.

 

Lichtwerbung und Taylor-Entwicklung: Eine alte Rechenmethode rückt ins Licht der Aufmerksamkeit

23. November 2021, 17:30 Uhr, KA.002 oder online (Details siehe unten)

Alexander von der Grün, MAAS+ROOS Signage GmbH, Hilpoltstein

Mithilfe moderner Computersysteme stehen heutzutage ultraschnelle Hilfsmittel zur Durchführung von Berechnungen zur Verfügung

Der Vortrag gibt einen Einblick in die aktuelle Anwendung von den nach Brook Taylor (1685-1731) benannten mathematischen Reihen zur hinreichenden approximativen Lösung als auch approximativen Rekonstruktion hochkomplexer physikalischer und mathematischer Probleme eines technischen Unternehmens.

Der in Cambridge studierte Taylor hat hierbei mit der Potenzreihenentwicklung ein mathematisches Instrumentarium geschaffen, deren grundlegende Bedeutung erst 1772 Lagrange nach dem Ableben von Taylor bemerkte und es dem modernen Ingenieur ermöglicht, Rechenprogramme für hochkomplexe Probleme zu entwickeln.

Die oftmals von Studierenden unterschätzte weitreichende praktische Bedeutung wird durch Beispiele in der Anwendung des im Süden von Nürnberg sitzenden Unternehmens aufgezeigt.

 

Data Analytics in der Versicherungswirtschaft

9. November 2021, 17:30 Uhr, KA.002 oder online (Details siehe unten)

Dr. Johannes Schupp, Gesellschaft für Finanz- und Aktuarwissenschaften mbH, Ulm

Die gezielte Verarbeitung von Daten zur Erkenntnisgewinnung ist seit jeher eine zentrale Kompetenz der Versicherungswirtschaft in Deutschland. Eine erfolgreiche und präzise Analyse ist hier für den Unternehmenserfolg mitentscheidend. Durch die Digitalisierung von Geschäftsprozessen werden diese Datentöpfe dabei signifikant größer und komplexer, teilweise auch unstrukturierter. Mit Hilfe moderner Data-Analytics-Methoden können aus diesen Daten nun Muster und (nichtlineare) Zusammenhänge erkannt werden, die mit herkömmlichen statistischen Verfahren nicht erkannt werden können.

In diesem Kolloquiumsvortrag wird ein erfolgreich durchgeführter Anwendungsfall in der Privaten Krankenversicherung vorgestellt. Dazu werden ausgewählte Data-Analytics-Konzepte vorgestellt und praxisnah Vor- und Nachteile der Anwendung dieser Konzepte in der Versicherungswirtschaft diskutiert. Die Anwendung und Konzeption geeigneter Data-Analytics-Verfahren ist dabei – nicht nur in der Versicherungswirtschaft – ein spannendes und wachsendes Tätigkeitsgebiet von Absolventen mit analytischen Schwerpunkten.

 

Simulative Aufnahmeplanung zur zerstörungsfreien Prüfung von Bauteilen mittels Computertomographie

2. November 2021, 17:30 Uhr, KA.002

M.Sc. Daniel Suth, Fraunhofer IIS, Fürth

Die Computertomographie gewinnt heute als zerstörungsfreie Prüftechnik in der Industrie zunehmend an Bedeutung.  Die Vorteile der Auswertung von 3D-Informationen sind vielfältig und die Anlagenkosten sind in den letzten Jahren gesunken. Allerdings haben diese Systeme den Nachteil, dass die Durchführung einer Messung komplexer und fehleranfälliger ist als beispielsweise eine reine Radioskopie. Daher sind Anwender mit mehr Können und Erfahrung erforderlich, um das Beste aus dem Scan herauszuholen.

Heutzutage erfolgt die Parametrierung des CT-Scans aufgrund der Vielzahl der für die Messung zur Verfügung stehenden Parameter häufig vollständig manuell und wird meist von Prüfingenieuren durchgeführt. Dazu gehören die räumliche Auflösung, die Vergrößerung, der Abstand zwischen Objekt und Detektor, die Anzahl der Projektionen und vor allem die Positionierung der Probe auf dem Drehtisch. Die Wahl der geeigneten Parameter ist aufgrund des Zusammenspiels zwischen der erforderlichen Bildqualität und der Scanzeit nicht trivial. Daher kann die Ermittlung der optimalen Parameter eine große Herausforderung darstellen.

Das Hauptziel der Aufnahmeplanung ist es, die Prüfaufgabe zuverlässig, ggf. prozesssicher und effizient mit minimalem Zeitaufwand zu lösen.  Die simulationsgestützte Ermittlung der optimalen Parameter kann es ermöglichen, objektive Parameter zu erhalten, die weniger von Experten abhängig sind.

Das Fraunhofer EZRT entwickelt Softwarelösungen, um für eine gegebene Prüfaufgabe eine ideale Scantrajektorie zu ermitteln. Dazu werden CAD-Daten des Bauteils verwendet, um CT-Rekonstruktionen zu simulieren und die Eignung der Parameter im Fokus der Aufgabenstellung zu bewerten. Dabei werden die Bildqualität des Bauteils, z.B. für messtechnische Aufgaben, oder die Erkennbarkeit von Fehlern im Material, z.B. Poren, berücksichtigt.

 

Einige Vorträge finden in Form eine Hybridveranstaltung statt (Präsenz und online).  Um online zuzuhören, benutzen Sie bitte die folgenden Zugangsdaten:

Zoom-Link: https://th-nuernberg.zoom.us/j/94481952049

Meeting-ID: 944 8195 2049 (kein Passwort nötig)

Telefon-Einwahl: +496971049922,,94481952049# oder +496938079883,,94481952049#

Ringvorlesung Nachhaltigkeit

Mittel zum nachhaltigen Leben – Ernährung im Wandel

 

Die Relevanz nachhaltiger Ernährung 

Mittwoch, 10. April 2024, 17:30 Uhr, Keßlerplatz 12, KA.002

Dr. Marlies Gruber, Geschäftsführerin und wissenschaftliche Leitung des forum.ernährung heute, Wien

Wie gehen wir mit Lebensmitteln um und welche Auswirkungen hat dies lokal, regional und global? Oftmals stehen bei nachhaltiger Ernährung die ökologischen Aspekte im Vordergrund, doch sie umfasst noch vier weitere Dimensionen: Gesundheit, Gesellschaft, Wirtschaft und Kultur. Sie bezieht sich also auf das gesamte Ernährungssystem, auf die komplexen Beziehungen im System und auf jede Stufe der Wertschöpfungskette – von der Urpro­duktion über die Ver­arbeitung, Verpackung, den Transport bis zur Mahlzeitengestaltung, den Konsum und zur Abfallentsorgung. Dabei wird deutlich, dass Fragen rund ums Essen nicht trivial sind, sondern eine vielschichtige Reflexion und intensive Auseinandersetzung erfordern – von allen Seiten. Denn ob vegetarisch, vegan oder flexitarisch, Food Save oder Zero Waste, Laborfleisch oder Plant Based Food: Ernährung ist nie nur eine individuelle Entscheidung – sie ist ein soziales Totalphänomen und damit immer auch politisch.

 

Die Rolle eines unterschätzten Organs: der Zusammenhang zwischen Ernährung und (Darm-)Gesundheit

Mittwoch, 24. April 2024, 17:30 Uhr, Keßlerplatz 12, KA.002

Prof. Dr.med. Yurdagül Zopf, Professorin für Integrative Medizin mit dem Schwerpunkt Ernährungsmedizin und Leiterin des Hector-Centers für Ernährung, Bewegung und Sport

Die Ernährung hat einen entscheidenden Einfluss auf den Darm und damit auf die generelle Gesundheit. Mit rund 80% aller aktiven Immunzellen befindet sich der Großteil des menschlichen Immunsystems im Darm, was seine zentrale Bedeutung für unsere Gesundheit unterstreicht. Alles, was wir essen, ernährt nicht nur uns allein, sondern auch ein ganzes Ökosystem von hundert Billionen verschiedener Darmbakterien in unserem Dickdarm – unsere Darmflora. Dabei spielen der Gehalt an Makronährstoffen (Kohlenhydrate, Proteine, Fette), Mikronährstoffen (wie Vitamine, Mineralstoffe), sekundären Pflanzenstoffen sowie Ballaststoffen eine wichtige Rolle. Zunehmend rückt dabei auch der Verarbeitungsgrad von Lebensmitteln in den Fokus. 

Wie wirken sich unsere Ernährungsgewohnheiten auf unsere Gesundheit aus? Welche Rolle spielt der Darm und besonders auch die Darmflora dabei? Wie sieht eine „darmgesunde“, ausgewogene Ernährung aus und wie kann ihre Umsetzung gelingen? Diese Fragen werden im Rahmen des Vortrags beantwortet. Natürlich freuen wir uns auch über Ihre Fragen und eine angeregte Diskussion zum Thema „gesunde Ernährung“, das jeden betrifft und viele beschäftigt. 

 

Wandel gesellschaftlicher Ernährungskommunikation

Mittwoch, 8. Mai 2024, 17:30 Uhr, Keßlerplatz 12, KA.002

Jun.-Prof. Dr. Tina Bartelmeß, Juniorprofessorin für Ernährungssoziologie, Universität Bayreuth

Die Art und Weise sowie die Ebenen, auf denen in der Gesellschaft über Ernährung kommuniziert wird, haben sich in den letzten Dekaden verändert. Heute kommunizieren nicht mehr nur professionelle Akteure öffentlich über Ernährung, sondern auch Privatpersonen und Laien. In Bezug auf die großen Herausforderungen unserer Zeit – wie dem Klimawandel und der Nachhaltigkeit – verändern sich dabei auch die Bezugsrahmen vor denen Ernährung diskutiert wird. Unterschiedliche Akteure stellen – intendiert oder nicht – mit verschiedenen kommunikativen Techniken vielfältige Deutungsangebote bereit, was in Bezug auf die Ernährung als nachhaltig verstanden werden soll, was zu mannigfaltigen Bedeutungen nachhaltiger Ernährung oder Lebensmittel führt. Der Vortrag führt ein in den Wandel der Ernährungskommunikation, ihre konstruktivistische Betrachtung und erläutert am Beispiel des Framings wie Deutungsmuster einer nachhaltigen Ernährung konstruiert werden.

 

Was unsere Lebensmittel wirklich kosten. Erkenntnisse aus dem Penny-Projekt

Mittwoch, 22. Mai 2024, 17:30 Uhr, Keßlerplatz 12, KA.002

Prof. Dr. Tobias Gaugler, Professor im Bereich Betriebswirtschaft und Finanzwirtschaft, TH Nürnberg

Dürren, Starkregen, Bodenerosion und Biodiversitätsverlust – die Landwirtschaft muss immer stärker mit Extremwetterereignissen und weiteren negativen Auswirkungen ihrer eigenen Tätigkeit zurechtkommen. Aber nicht nur die Produktion von Lebensmitteln, auch unser gegenwertiger Lebensmittelkonsum verursachen erhebliche Umwelt- und gesundheitliche Folgekosten. Da diese Folgekosten („negativen Externalitäten“) aktuell keinen Eingang in die Preissetzung finden, sind wir mit nicht verursachergerechten und damit verzerrten Lebensmittelpreisen konfrontiert. Die Frage, wie groß diese Folgekosten und Preisverzerrungen, die von der Gesellschaft und folgenden Generationen getragen werden müssen, tatsächlich sind, steht im Fokus des Vortrags. Hierbei werden aktuelle Forschungsergebnisse vorgestellt, die wir im Rahmen der „True Cost“-Kampagne – Stichwort „Zweites Preisschild“ – zusammen mit Penny im Sommer 2023 ermittelt und nun umfassend ausgewertet haben.

 

Regionale Ernährung und Landwirtschaft: Analyse und Perspektiven für eine nachhaltige Entwicklung

Mittwoch, 5. Juni 2024, 17:30 Uhr, Keßlerplatz 12, KA.002

Uta Hübner, Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Fürth-Uffenheim

Die Ernährungssicherstellung ist eine Hauptaufgabe der Landwirtschaft. Wie kann dies nachhaltig gestaltet werden? Und wie kann der Verbraucher über sein Konsumverhalten auf Nachhaltigkeit Einfluss nehmen? Nachhaltigkeit bezieht sich dabei auf die drei Säulen „ökologische Verträglichkeit“, „soziale Gerechtigkeit“ und „wirtschaftliche Leistungsfähigkeit“, die für eine nachhaltige Entwicklung in Einklang gebracht werden müssen. Dabei steht auch sehr stark die Regionalität im Fokus. Regionale Ernährung bedeutet, nur Lebensmittel zu kaufen, die in der eigenen Region in der aktuellen Saison produziert wurden. Im Vortrag wird sich auf das Knoblauchsland bei Nürnberg als regionaler Lieferant von Ernährungsprodukten, vorzugsweise Gemüse, bezogen. Dabei wird analysiert wie nachhaltig die verschiedenen Produktionssysteme, z.B. ökologisch oder konventionell, Freilandanbau oder Unterglasanbau, sind. Auch die verschiedenen Vermarktungswege werden unter die Lupe genommen und hinsichtlich der drei Säulen der Nachhaltigkeit bewertet. Möglichkeiten für eine Weiterentwicklung nachhaltiger Produktionssysteme werden diskutiert.

 

Podiumsdiskussion - Zwischen Vielfalt und Nachhaltigkeit: Podiumsdiskussion zur Zukunft der Ernährung

Mittwoch, 12. Juni 2024, 17:30 Uhr, Keßlerplatz 12, KA.002

  • Dr. Werner Ebert, Leiter Biometropole und Geschäftsführer des Netzwerks der Bio-Städte, Referat für Umwelt und Gesundheit der Stadt Nürnberg
  • Sebastian Lillge, Mitglied des Bürgerrats "Ernährung im Wandel: Zwischen Privatangelegenheit und staatlichen Aufgaben"
  • Prof. Dr. Jan Niessen, Professor für Strategische Marktbearbeitung in der Ökobranche und Allgemeine Betriebswirtschaftslehre, TH Nürnberg
  • Dietrich Pax, Vorstandsmitglied der Ernährungsräte Oberfranken e.V., Bayreuth

Ernährung befindet sich im Wandel. Dabei scheinen die Entwicklungen aber zum Teil widersprüchlich zu sein. So steigt in Deutschland der Trend, Bio-Lebensmittel zu kaufen, tendenziell an und es gibt in den letzten Jahren auch mehr Menschen, die sich vegan ernähren. Über viele Jahre hinweg ist aber auch der Anteil der stark übergewichtigen Erwachsenen gestiegen. Letztlich wird die Diskussion über die Ernährung zum Teil heftig geführt, auch weil kaum ein Thema alle Menschen so unmittelbar angeht und alle mit ihren persönlichen Einstellungen und Gewohnheiten über den Wandel mitentscheiden. Nicht zuletzt deswegen wird die Zukunft der Ernährung nicht allein von staatlichen Stellen verhandelt, sondern Bürgerräte sind gefragt, ihre Meinung in die politische Diskussion einzubringen. Dabei muss die Vielfalt der Ernährungsgewohnheiten auch mit Blick auf die nachhaltige Entwicklung der Gesellschaft betrachtet werden.

Wasserstoff – Hoffnungsträger der Energiewende

Wasserstoff - Chancen, Trends und Perspektiven

Mittwoch, 11. Oktober 2023, 17:30 Uhr, Keßlerplatz 12, KA.002

Dr. Fabian Pfaffenberger, Geschäftsführer des Zentrums Wasserstoff.Bayern (H2.B)
Prof. Dr.-Ing. Ulrich Ulmer, Professor für Wasserstoffinfrastruktur, TH Nürnberg

Dr. Fabian Pfaffenberger: Wasserstoff in Bayern – Chancen, Herausforderungen und Perspektiven

Bayern hat sich ehrgeizige Ziele auf dem Weg zur Klimaneutralität gesetzt, für deren Erfüllung Wasserstoff und Wasserstoffderivate neben der direkten Elektrifizierung eine wichtige Rolle spielen. Doch welches Potenzial hat Wasserstoff in Bayern? Welche Bedarfe wird es geben und wie sollen diese gedeckt werden? Welche politischen, wirtschaftlichen und rechtlichen Rahmenbedingungen braucht es für den Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft?

Prof. Dr.-Ing. Ulrich Ulmer: Wasserstoff für mehr Nachhaltigkeit

Die fossilen Energiequellen Öl, Gas und Kohle haben es uns erlaubt, eine leistungsfähige Wohlstandsgesellschaft aufzubauen. Dieser Wohlstand wurde jedoch auf Kosten der Umwelt errichtet. Eine der großen Aufgaben unserer Generation ist es, diesen Wohlstand auf einer nachhaltigeren Basis aufzubauen, damit auch zukünftige Generationen in den Genuss eines lebensfreundlichen Planeten Erde kommen dürfen. Wasserstoff wird eine essenzielle Rolle spielen für die Umgestaltung unserer Wirtschaft hin zu mehr Nachhaltigkeit. Aber welche Rolle genau wird Wasserstoff bei dieser Umgestaltung spielen? Welche fossilen Produkte sollen durch regenerativen Wasserstoff ersetzt werden? Und wie welche Auswirkungen (positiv und negativ) wird es auch unsere Umwelt haben, wenn regenerativer Wasserstoff in großem Maßstab eingesetzt wird? Diese Fragen werden im Rahmen des Vortrags beantwortet.

 

Erzeugung von nachhaltigem Wasserstoff

Mittwoch, 25. Oktober 2023, 17:30 Uhr, Keßlerplatz 12, KA.002

Prof. Dr.-Ing. Florian Uhrig, Professor für Systeme zur Wasserstoffnutzung in stationären Anwendungen in der Energietechnik, TH Nürnberg
M. Sc. Christian Potz, Business Development Hydrogen Industrial, Schaeffler Technologies AG & Co. KG

Prof. Dr.-Ing. Florian Uhrig: Nachhaltige Wasserstoffgewinnung – ein Wiederspruch?

Grüner, blauer, grauer Wasserstoff wie bitte? Die Wasserstofftechnologien können nur bei einer nachhaltigen Gewinnung einen positiven Beitrag zur Umwelt leisten. Ein Überblick zu aktuellen Technologien und Richtlinien zeigt Ihnen, dass es nicht auf die Farbe ankommen und dass jeder von uns ein Wasserstoffproduzent ist.

M. Sc. Christian Potz: Schaefflers Beitrag zur nachhaltigen und skalierbaren Erzeugung von grünem Wasserstoff

Als Motion Technology Company hat Schaeffler die ganze Bandbreite von Wasserstofftechnologie-Anwendungen im Blick – von der Erzeugung bis zur Nutzung, von Industrie- bis Mobilitätsanwendungen. Schaeffler unterstützt diese Transformation mit PEM-(Proton-Exchange-Membrane) Elektrolyse-Stacks, dem Herzstück für Anlagen zur industriellen Wasserstoffproduktion.

 

Wie kommt der nachhaltige Wasserstoff nach Bayern?

Mittwoch, 8. November 2023, 17:30 Uhr, Keßlerplatz 12, KA.002

Ingmar Jäschke, Referent Marktentwicklung, Ferngas Netzgesellschaft mbH
Dipl. Kfm. Ralf Ott, Head of Policy and Regulation, Hydrogenious LOHC Technologies

Ingmar Jäschke: Zukünftige Wasserstoffnetze

Der Vortrag gibt einen Einblick in aktuelle Planungen künftiger Wasserstoffnetze: Pläne für einen leitungsgebundenen H2-Transport in Europa, Deutschland u. Bayern; Planungsprozesse für die Transformation der Gasnetze; Unser H2-Pilotprojekt „TH2ECO“ und die Frage, wie eine Leitungsumstellung im Gesamtsystem der Energieversorgung funktionieren kann

Dipl. Kfm. Ralf Ott: Die LOHC-Technologie als Option für den Wasserstofftransport – Vergleich und Einordnung

Wasserstoff ist ein spannender Energieträger und wichtig für ein dekarbonisiertes Energiesystem. Dessen Einsatz birgt aber Herausforderungen: günstigere Herstellungskosten in entfernten Ländern und das H2-Molekül ist schwer speicher- und transportierbar. Die LOHC-Technologie gilt als mögliche Lösungsoption und wird im Vortrag vorgestellt.

 

Wasserstoff in der Industrie

Mittwoch, 15. November 2023, 17:30 Uhr, Keßlerplatz 12, KA.002

Dr. Peter Gigler, Head of Corporate Sustainability, Wacker Chemie AG
Dr. Iulius I.E. Markovits, Technical Engineer Business Development Renewables der BAYERNOIL Raffinerie GmbH

Dr. Peter Gigler: Grüner Wasserstoff – Baustein für die Transformation der chemischen Industrie

Grüner Wasserstoff spielt eine zentrale Rolle bei der Defossilisierung der chemischen Industrie. Durch stoffliche Nutzung von Wasserstoff können Grundchemikalien fossilfrei hergestellt werden. Am Beispiel des Projektes RHYME Bavaria sollen die Herausforderungen bei der Umsetzung von grünem Wasserstoff mit CO2 zu grünem Methanol aufgezeigt werden.

Dr. Iulius I.E. Markovits: Neue Energie für Bayern. Bayogen® - Wasserstoff aus biogenen Reststoffen

Der Klimawandel ist eines der bestimmenden Themen dieser Zeit. Dennoch sind Stand heute weitere ambitionierte Maßnahmen notwendig, um die gesetzen Klimaschutzziele auf deutscher und europäischer Ebene zu realisieren und gleichzeitig die Versorgungssicherheit zu gewährleisten. Zur Sicherung einer lebenswerten Zukunft übernimmt die BAYERNOIL als größte Raffinerie im süddeutschen Raum eine aktive Rolle in der Transformation der bayerischen Energieversorgung. Dazu stellt BAYERNOIL jederzeit sicher, dass Mineralölprodukte und erneuerbare Energieträger in ausreichender Menge und Qualität zu wettbewerbsfähigen Preisen verfügbar sind. Seit längerem arbeitet BAYERNOIL im Rahmen der Renewables Projekte intensiv daran, die Produktion zu defossilieren und die Raffiniere umfänglich zu transformieren. Dabei setzt BAYERNOIL unter anderem auf Biomasse, die Nutzung von CO2als Rohstoff sowie die Produktion von grünem Wasserstoff aus erneuerbaren Energien. So will BAYERNOIL nicht nur das Klima schützen, sondern auch in Zukunft dafür Sorge tragen, eine verlässliche Säule der deutschen Energieversorgung sowie der chemisch-pharmazeutischen Industrie zu sein, die Zukunft des Unternehmens, des Industriestandortes Bayern und nachfolgender Generationen zu sichern.

 

Wasserstoff in der nachhaltigen Mobilität: Brennstoffzellenfahrzeuge und eFuels

Mittwoch, 22. November 2023, 17:30 Uhr, Keßlerplatz 12, KA.002

Prof. Dr. Maik Eichelbaum, Professor für Analytische Chemie mit Forschungsschwerpunkt Wasserstoff/Brennstoffzellen, TH Nürnberg
Prof. Dr.-Ing. Georgios Bikas, Professor of Thermochemical Systems & Powertrains (ICE), TH Nürnberg

Prof. Dr. Maik Eichelbaum: Wasserstoff-Brennstoffzellen für eine nachhaltige Energie- und Verkehrswende

Zur Bekämpfung der Klimakrise muss die Energiewende mit einer Verkehrswende einhergehen. Besonders bei Nutzfahrzeugen mit hohen Tages- und Gesamtfahrleistungen bietet die Wasserstoff-Brennstoffzelle gegenüber der Batterie Vorteile. Der Vortrag beleuchtet den Stand der Technik und noch zu bewältigende Herausforderungen für die kommerzielle Nutzung.

Prof. Dr.-Ing. Georgios Bikas: e-fuels: Die Brücke zwischen Effizienz und Effektivität

Damit die globale Wettbewerbsfähigkeit der Industrie in Deutschland nicht gefährdet wird, müssen die avisierten Dekarbonisierungspfade technologieoffen gestaltet werden. Dies bedeutet für den Transport- und Logistik Sektor eine Betrachtung aller Antriebsalternativen. Das H2Ohm und IFZN stellen effiziente e-fuels Anwendungen vor.

 

Podiumsdiskussion - Wasserstoff und Wärme in Haushalten und Industrie

Mittwoch, 6. Dezember 2023, 17:30 Uhr, Keßlerplatz 12, KA.002

Prof. Dr. Frank Opferkuch, Forschungsprofessor für dezentrale Energiewandlung und Speicherung, Leitung des Kompetenzzentrums Energietechnik, TH Nürnberg
Prof. Dr. Jürgen Karl, Professor für Energieverfahrenstechnik, FAU Erlangen-Nürnberg
Dipl. Umwelt Ing. (FH) Martin Stümpfig, Landtagsabgeordneter BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
Dipl.-Ing. (FH) Norbert Zösch, Geschäftsführer, Stadtwerk Haßfurt GmbH

Prof. Dr. Frank Opferkuch: Wasserstoff zur Wärmeerzeugung – Aspekte aus der anwendungsorientierten Forschung

Die Wärmewende erfordert emissionsfreie, aber insbesondere auch pragmatische, ausgereifte und schnell umsetzbare Lösungen. Welche Rolle kann dabei der Wasserstoff spielen? Der Beitrag soll die Wärmeerzeugung durch den Energieträger Wasserstoff unter diesen Aspekten diskutieren.

Prof. Dr. Jürgen Karl: Ist Wasserstoff das „Naturgas“ von morgen? – Wofür wie Wasserstoff wirklich brauchen.

Wasserstoff und Wasserstoffderivate wird für den Automobilsektor künftig keine Rolle spielen. Wofür brauchen wir dann Wasserstoff? Fürs Heizen, für unsere Kraftwerke oder vielleicht gar nicht? Klar ist: Wasserstoff wird teuer bleiben. Dennoch brauchen wir künftig richtig viel grünen Wasserstoff.

Dipl. Umwelt Ing. (FH) Martin Stümpfig: Wasserstoff richtig einsetzen: wo liegen die Stärken, wo die Schwächen und was sollte Politik jetzt anpacken

Grüner Wasserstoff ist kostbar und sollte gezielt dort eingesetzt werden, wo er am dringendsten benötigt wird. Wo ein Prozess auch gut elektrifiziert werden kann, ist der direkte Einsatz von grünem Strom vorzuziehen. Die Rahmenbedingungen für die Wasserstoffwirtschaft der Zukunft muss die Politik heute setzen.

Dipl.-Ing. (FH) Norbert Zösch: Grüner Wasserstoff im Praxisbetrieb

Das Praxisbeispiel in Haßfurt zeigt auf, wie man Überschüsse aus der regenerativen Erzeugung in grünen Wasserstoff speichern und bei Bedarf mit Hilfe eines BHKW in Strom und Wärme umwandeln kann. Der öffentliche Austausch auf Plattformen und Veranstaltungen wie dieser soll den Wissenstransfer zwischen den Akteuren in Wissenschaft und Praxis fördern.

Fläche und Boden: unterschätzt und übernutzt

Boden- und Flächenschutz als Grundlage einer nachhaltigen Entwicklung

Mittwoch, 29. März 2023, 17:30 Uhr, Keßlerplatz 12, KA.002

Dr. Christoph Schröter-Schlaack, Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung – UFZ

Boden ist eine begrenzte Ressource und muss sorgfältig bewirtschaftet werden, um die verschiedenen, manchmal widersprüchlichen gesellschaftlichen Anforderungen (Nahrung, Biomasse, Umweltschutz, Siedlungsentwicklung) an Land und Boden zu erfüllen. Unangemessene Landbewirtschaftung und Flächennutzungsplanung sind Hauptursachen für den Verlust wichtiger Bodenfunktionen. Die Vorlesung gibt einerseits einen Überblick über die Bedeutung von Böden für eine nachhaltige Entwicklung und über Möglichkeiten zur Bewertung von bodenbezogenen Ökosystemleistungen. Andererseits wird die Siedlungsentwicklung als Herausforderung für einen nachhaltigen Umgang mit Böden problematisiert: Wo stehen wir mit Blick auf das EU Netto-Null-Ziel beim Flächenverbrauch und welche Politikansätze gibt es in Deutschland und Europa?
 

Die Rolle des Bodens für die landwirtschaftliche Erzeugung in Zeiten des Klimawandels

Mittwoch, 12. April 2023, 17:30 Uhr, Keßlerplatz 12, KA.002

Apl. Prof. Dr. Karl Auerswald, TUM School of Life Science, TU München

Ein wesentlicher Effekt des Klimawandels in unseren Breiten bis zur Mitte dieses Jahrhunderts wird sein, das Regen- und Trockenphasen länger werden und dass tendenziell mehr Niederschlag im Winter fällt, während die Sommer trockener werden. Dem Boden als wichtigstem Puffer kommt daher eine noch größere Bedeutung als in der Vergangenheit zu. Gleichzeitig führt der Klimawandel aber auch zu immer erosiveren Regen und schädigt daher diesen Puffer. Der Vortrag beleuchtet das entstehende Spannungsfeld, das weiter dadurch verstärkt wird, dass auch der Landnutzungswandel die Pufferfunktion des Bodens stark beeinträchtigt. Anstatt die Landschaft und die Landnutzung klimaresistent zu gestalten, wurden sie durch die von Gesellschaft, Landwirtschaft und Forstwirtschaft verfolgte und akzeptierte Effizienzsteigerung besonders vulnerabel.
 

Die Funktion der Böden mit Blick auf die anthropogen verursachte Erwärmung 

Mittwoch, 26. April 2023, 17:30 Uhr, Keßlerplatz 12, KA.002

Prof. Dr. Hauke Heuwinkel, Hochschule Weihenstephan-Triesdorf

Die organische Substanz bzw. der Humus in den Böden ist nach den Meeren der zweitgrößte Speicher für Kohlenstoff auf der Erde. In der Landnutzung kommt ihm schon immer eine große Bedeutung zu und ist ein Aspekt der Bodenfruchtbarkeit. Mit der Gestaltung der Landnutzung nimmt der Mensch Einfluss auf die Größe und den Umsatz dieses C-Pools. Auf der COP 21 in Paris 2015 wurde die Diskussion zur möglichen Rolle des Humus in der Mitigation der anthropogen verursachten Klimaerwärmung u.a. in die „4 per 1000“ Initiative überführt. Die Idee ist frisch durch die Vegetation fixiertes CO2 in Form von Humus für längere Zeit in den Böden einzulagern. Der im Vergleich zur Atmosphäre sehr große Pool an Humus-C könnte damit eine schnelle Rückwirkung auf den Treibhauseffekt ausüben. Die Möglichkeiten und Grenzen dieses Ansatzes für Mitteleuropa werden im Vortrag thematisiert.
 

Flächennutzungskonflikte der Energiewende

Mittwoch, 10. Mai 2023, 17:30 Uhr, Keßlerplatz 12, KA.002

Dr. Christine Rösch, Forschungsgruppe „Nachhaltige Bioökonomie“, Institut für Technikfolgenabschätzung und Systemforschung (ITAS), KIT, Karlsruhe

Die Verfügbarkeit von Fläche ist eine unentbehrliche Voraussetzung für die Befriedigung unterschiedlicher existenzieller Bedürfnisse des Menschen wie z.B. Nahrungsproduktion und Energieversorgung und die Voraussetzung für den Erhalt des Lebensraums für Flora und Fauna. Das politische Ziel Deutschlands bis 2045 klimaneutral zu sein, verstärkt die bestehenden Flächennutzungskonkurrenzen und Debatten über die Art und Weise des Gebrauchs und der Gestaltung von Flächen. Im Vortrag werden am Beispiel von Solarparks die Ursachen und Folgen dieser Konflikte analysiert und wissenschaftlich-technische und soziale Innovationen zu ihrer Lösung aufgezeigt. Es werden Wege zu einem integrierten und partizipativen Flächenmanagement aufgezeigt, um auch künftigen Generationen ein möglichst breites Spektrum an Nutzungsmöglichkeiten zu bewahren.
 

Podiumsdiskussion: Suche nach dem Interessenausgleich zwischen Landwirtschaft, Wohnen und Naturschutz

Mittwoch, 17. Mai 2023, 17:30 Uhr, Keßlerplatz 12, KA.002

Britta Walthelm, Referentin für Umwelt und Gesundheit der Stadt Nürnberg
Max Söllner, Redakteur Nürnberger Nachrichten
Peter Höfler, Kreisobmann des Bayerischen Bauernverbandes für Nürnberg Stadt

Stehen im ländlichen Raum aus Naturschutzgründen nicht grenzenlos Flächen zur Bebauung zur Verfügung, so ist der Druck in Städten ungleich größer, sie für Wohnen, Industrie, Gewerbe, Landwirtschaft und Verkehr zu nutzen. Vor allem Politiker sind gefordert, Lösungen für einen Ausgleich der Interessen zu suchen. Dazu müssen die unterschiedlichen Akteure miteinander ins Gespräch kommen. Die Podiumsdiskussion soll ein Forum dafür bieten, die unterschiedlichen Perspektiven auf den Umgang mit Fläche und Boden in einer Großstadt und ihren ländlichen Randgebieten kennenzulernen und potenzielle Lösungen zu erörtern.
 

Hintergründe und Strategien zur Reduzierung des Flächenverbrauchs in Bayern

Mittwoch, 21. Juni 2023, 17:30 Uhr, Keßlerplatz 12, KA.002

Prof. Dr. Manfred Miosga, Universität Bayreuth, Fakultät für Biologie, Chemie und Geowissenschaften

Die Flächenneuinanspruchnahme in Bayern verharrt seit Jahrzehnten auf hohem Niveau und steht damit im Widerspruch zu politischen Zielsetzungen und Nachhaltigkeitsvorstellungen. Bis 2030 soll der tägliche Flächenverbrauch von derzeit über 11 ha pro Tag eigentlich auf unter 5 ha/Tag reduziert und bis 2040 in eine Flächenkreislaufwirtschaft überführt werden. Der Beitrag versucht einen räumlich differenzierten Blick auf den Flächenverbrauch und stellt einen Zusammenhang mit landes- und regionalplanerischen Zielsetzungen dar. Es werden Ansätze zu einer wirksamen Reduzierung des Flächenverbrauchs vorgestellt und diskutiert. Dabei wird klar: wir brauchen eine andere gesellschaftliche Bewertung der freien Fläche als zentrale Ressource für eine zukunftsfähige Entwicklung.

Wasser ist Leben – Ringvorlesung Nachhaltigkeit

Die zentrale Rolle des Wassers in Ernährungssicherheit, Energieerzeugung und Ökosystemleistungen

Mittwoch, 12. Oktober 2022, 17:30 Uhr, Keßlerplatz 12, KA.002

Prof. Dr. Marianela Fader, Ludwig-Maximilians-Universität München

Die Weltbevölkerung konsumiert heutzutage große Mengen an importierten Gütern und ist somit abhängig von den Produktionsbedingungen in abgelegenen Gebieten. In dieser Sitzung wird eine Studie vorgestellt, in der die zukünftige Abhängigkeit der Bevölkerung von ausländischen Was-ser- und Landressourcen quantifiziert und analysiert wird. Diese Studie zeigt, dass bis 2050 bis zu 5,2 Milliarden Menschen (51%) von ausländischen Wasser- und Landressourcen abhängig sein könnten. Darüber hinaus könnten bis zu 1,3 Milliarden Menschen im Jahr 2050 von Ernäh-rungsunsicherheit betroffen sein, wenn sich Länder mit niedrigem Einkommen keine Produktivi-tätssteigerungen, eine Ausweitung der Anbauflächen und/oder Importe leisten können. Anhand von Ergebnissen einer anderen Studie wird aufgezeigt, wie internationale Nachhaltigkeitsziele in den Bereichen Wasser, Ernährung und Energie miteinander verknüpft sind und nur durch gut konzipierte Lösungen erreicht werden können.

Wiesenwässerung – Tradition mit Zukunft

Mittwoch, 26. Oktober 2022, 17:30 Uhr, Keßlerplatz 12, KA.002

Dr. Roland Lindacher und Julia Schrade, Landratsamt Forchheim

Die traditionelle Wiesenwässerung formte in Europa über Jahrhunderte hinweg die Kulturland-schaft. Als einzige Möglichkeit zur landwirtschaftlichen Ertragssteigerung hatte sie bis ins 20. Jahrhundert einen hohen Stellenwert. Ab dann machten Kunstdünger und zunehmende Industria-lisierung die Wiesenwässerung mehr und mehr obsolet für die Landwirtschaft und sie wurde weitgehend aufgelassen. Demgegenüber steht heute die Erkenntnis, dass wir alle vom Wiesen-wässern als nachhaltigem Umgang mit der Ressource Wasser profitieren: Die Wiesen puffern Hochwasserereignisse, die Bodenschichten filtern das Wasser, die Versickerung fördert die Grundwasserneubildung, der Boden bindet Kohlenstoff und die Verdunstung kühlt die Luft an Hitzetagen. Und nicht zuletzt sind die Wässerwiesen besonders bedeutsam als Lebensraum für eine vielfältige Fauna und Flora sowie für uns Menschen als ein Stück Kulturgeschichte und at-traktiver Naherholungsraum.

Nachhaltige Gewässerbewirtschaftung im Wandel der Zeit: Pegnitz und Dutzendteich in Nürnberg 

Mittwoch, 9. November 2022, 17:30 Uhr, Keßlerplatz 12, KA.002

Armin Müller, SöR-Abteilung Wasserwirtschaft der Stadt Nürnberg

Der Fluss Pegnitz und die Dutzendteiche haben die Entwicklung der Stadt Nürnberg im Laufe der Jahrhunderte maßgeblich beeinflusst und begleitet. Die Nutzungen an den Gewässern sowie die Umgestaltungen der Gewässer waren durch die anthropogenen Anforderungen der jeweiligen Epoche geprägt. Welche Anforderungen an die Gewässerbewirtschaftung im urbanen Raum haben wir heute und wie werden sich diese zukünftig verändern? Für eine moderne Gewässerbewirtschaftung muss man aus der Vergangenheit lernen und die aktuellen Entwicklungen in die Zukunft denken. Der Vortrag stellt einige Gedanken aus Sicht des praktischen Gewässerunterhaltes vor.

Nachhaltigkeit aus dem Blickwinkel der Siedlungswasserwirtschaft

Mittwoch, 23. November 2022, 17:30 Uhr, Keßlerplatz 12, KA.002

Prof. Dr. Alexander Weidelener, TH Nürnberg, Institut für Wasserbau und Wasserwirtschaft

Die Siedlungswasserwirtschaft ist ein wichtiger Baustein des kommunalen Wassermanage-ments. In diesem Bereich wird der Umgang mit Trink-, Betriebs-, Ab- und Niederschlagswasser im Umfeld von Siedlungen bearbeitet. Im Vortrag wird auf verschiedene aktuelle Themen der Siedlungswasserwirtschaft eingegangen und ein Zusammenhang zum Themenkomplex der Nachhaltigkeit hergestellt. In diesem Zuge werden diverse Verfahren vorgestellt, die einen nach-haltigen Umgang mit der Ressource Wasser fokussieren, wie die Wasserwiederverwendung, die Phosphor-Rückgewinnung und die Mikroschadstoffelimination.

Podiumsdiskussion: Städte im Klimawandel – Wie gelingt der Umbau zur Schwammstadt?

Mittwoch, 7. Dezember 2022, 17:30 Uhr, Keßlerplatz 12, KA.002

Gerhard Hauber, Landschaftsarchitekt bei Henning Larsen
Tobias Schenk, Klima- und Umweltamt der Stadt Bamberg
Prof. Dr. Günter Müller-Czygan, Hochschule Hof, Institut für Wasser- und Energiemanagement

Die Schwammstadt stellt ein innovatives städtebauliches und planerisches Element dar. Unter-halb der Gebäude und Straßen wird ein unterirdisches Schwammsystem aufgebaut. Statt das aufkommende Wasser über ein Kanalsystem abzuleiten, wird es über einen längeren Zeitraum zurückgehalten und gespeichert. So besteht die Möglichkeit, Überflutungen zu vermeiden und das Stadtklima sowie die Gesundheit von Bäumen zu verbessern. In dieser Session werden drei Experten ihre aktuellen Projekte zur Schwammstadt vorstellen und anschließend über verschie-dene Aspekte des Konzepts diskutieren. Das Publikum hat die Möglichkeit, sich aktiv in die Dis-kussion einzubringen.

Manchmal zu viel und doch zu wenig: Wie die Anpassung an Klimaextreme gelingen kann

Mittwoch, 21. Dezember 2022, 17:30 Uhr, Keßlerplatz 12, KA.002

Prof. Dr. Harald Kunstmann, Zentrum für Klimaresilienz der Universität Augsburg und Campus Alpin des Karlsruher Instituts für Technologie

Hochwasser und Sturzfluten prägten bisher die öffentliche Wahrnehmung, wenn es in Deutsch-land um Wasserextreme ging. Wasserknappheit wurde dagegen zuerst mit den trockenen Län-dern der Erde in Verbindung gebracht, besonders in Afrika. Spätestens mit den aufeinanderfol-genden trockenen Sommern seit 2018 ist das Klimaextrem Trockenheit und Dürre auch bei uns angekommen. Anpassungsmaßnahmen in Land-, Forst-, Wasser- und Energiewirtschaft sind dringend erforderlich. Können extreme Hitze- und Trockenheit bereits Wochen und Monate im Voraus erkannt werden, um damit Anpassungsmaßnahmen frühzeitig in die Wege zu leiten? Zur Entscheidungsunterstützung entwickeln Experten der Klima- und Wasserforschung komplexe Erdsystemmodelle und mathematische Verfahren. Ursprünglich für Trockenregionen der Welt gedacht, werden sie nun auch bei uns dringend benötigt und müssen von der Forschung in die Praxis transferiert werden.

Nachhaltigkeit bewegt: die Transformation der Mobilität

Nachhaltige Entwicklung erlaubt den Menschen die Befriedigung ihrer Bedürfnisse, ohne die Lebensgrundlagen künftiger Generationen zu gefährden. Zur Umsetzung nachhaltiger Strategien müssen neben den politischen und ökonomischen Akteuren auch die Hochschulen aktiv beitragen. Sie vermitteln nachhaltigkeitsrelevante Kompetenzen und beziehen den Nachhaltigkeitsgedanken in die Forschung ein. Als Bindeglied zwischen Wissenschaft und Gesellschaft arbeiten sie zudem mit vielen Akteuren zusammen, die vor Ort wichtig für die nachhaltige Entwicklung sind.

Nachhaltigkeit als die Verknüpfung sozialer, ökologischer und ökonomischer Ziele vollzieht sich im Wesentlichen lokal und regional. So werden zentrale Themen wie die Energiewende von den regionalen Energieversorgern umgesetzt, im städtischen Raum werden für die Bürgerinnen und Bürger nicht erst seit der Diskussion um die Verkehrswende Gesundheits- und Umweltschutz sowie nachhaltige soziale Strukturen erlebbar. Die vor Ort ansässigen Unternehmen suchen gemeinsam mit ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern nach tragfähigen Geschäftsmodellen.

In der Ringvorlesung „Nachhaltigkeit bewegt: die Transformation der Mobilität“ soll das Thema aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet werden. Mobilität ist grundlegend für die moderne Gesellschaft, generiert aber zunehmend vielfältige Herausforderungen. Verkehrskonzepte sollten sowohl den unterschiedlichen Lebensbedürfnissen von Stadt- und Landbevölkerung gerecht werden als auch ökonomisch tragfähig und ökologisch sein. Die Diskussion um klimaschützende Fortbewegung dreht sich vielfach um die Vor- und Nachteile der E-Mobilität. Nicht nur der Individualverkehr und der öffentliche Nahverkehr müssen transformiert werden. Auch andere Mittel der globalen Fortbewegung wie Flugzeuge müssen optimiert werden. Abgeschlossen wird die Reihe mit einem Blick in künftige Mobilitätskonzepte. Auf dieser Grundlage soll die Ringvorlesung ein Forum bieten, um miteinander über Nachhaltigkeit ins Gespräch zu kommen.

Eine Anmeldung ist nicht nötig. Die Vorträge werden auch live auf den YouTube-Kanal der TH Nürnberg übertragen.

 

Die erloschene Liebe zum Automobil. Eine sozialwissenschaftliche Annäherung

Mittwoch, 23. März 2022, 17:30 bis 19:00 Uhr, Raum KA.002 (hybrid)

Dr. Weert Canzler, WZB – Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung

Mobilität neu denken

Mittwoch, 30. März 2022, 17:30 bis 19:00 Uhr, Raum KA.002 (hybrid)

Prof. Dr.-Ing. Harald Kipke, TH Nürnberg, Nuremberg Campus of Technology

Raser, E-Roller und Pedalritter: Mobilität in der öffentlichen Diskussion

Mittwoch, 13. April 2022, 17:30 bis 19:00 Uhr, Raum KA.002 (hybrid)

Prof. Dr. Beatrice Dernbach, TH Nürnberg

Wie in Forschungsprojekten die Mobilität in ländlichen Räumen erforscht wird

Mittwoch, 27. April 2022, 17:30 bis 19:00 Uhr, Raum KA.002 (hybrid)

Dr. Alexandra König, Institut für Verkehrssystemtechnik des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt Braunschweig

Synergie von Elektromobilität und Stromerzeugung für ein klimaverträgliches und CO2-freies Verkehrssystem

Mittwoch, 11. Mai 2022, 17:30 bis 19:00 Uhr, Raum KA.002 (hybrid)

Prof. Dr.-Ing. Norbert Graß und Prof. Dr.-Ing. Armin Dietz, TH Nürnberg

Klimaoptimierte Flugrouten und synthetische Kraftstoffe für die Luftfahrt von morgen

Mittwoch, 1. Juni 2022, 17:30 bis 19:00 Uhr, Raum KA.002 (hybrid)

Prof. Dr. Stefanie Meilinger, Hochschule Bonn-Rhein-Sieg

Mobilitätsvisionen und ihre rechtliche Umsetzbarkeit

Mittwoch, 8. Juni 2022, 17:30 bis 19:00 Uhr, Raum KA.002 (hybrid)

Matthias Hartwig, IKEM – Institut für Klimaschutz, Energie und Mobilität e. V., Berlin

Ringvorlesung Technikjournalismus/Technik-PR

Ringvorlesung Virtual & Augmented Reality


Die Ringvorlesung wird live auf YouTube gestreamt:
https://www.youtube.com/channel/UCqgTO4WePL0Di_pQgOG9hEQ

Augmented Reality: Spielerei oder unterschätztes Disruptionspotenzial?

Montag, 11. Oktober 2021, 19:00 Uhr

Prof. Dr. Philipp A. Rauschnabel, Professor für Digitales Marketing und Medieninnovation an der Universität der Bundeswehr München

Reality Revolution! Nach dem Hype von Pokémon Go ist Augmented Reality wieder aus dem Alltag vieler Menschen verschwunden. Allerdings gewinnt das Thema gerade enorm an Momentum: Apple, Facebook, Google, Amazon und Co. kündigen nahezu täglich neue Features, Patente oder Pläne an. Schon in Kürze wird es möglich – und vielleicht auch ganz normal – sein, seine Wahrnehmung der Realität mit virtuellen Inhalten anzureichern. Auf einige Dinge – beispielsweise Dekorationsartikel oder Screens – könnten wir dann komplett verzichten und Ad Blocker schützen uns vor ungewollter Werbung im Alltag. Die Kehrseite der Medaille: Statt Werbung könnten ungewollte Personengruppen ausblendet werden, Konzerne platzieren ihre Werbebotschaften als Hologramme in unseren Gärten und statt nur unsere eigenes Privatleben preiszugeben, erstellen wir ungewollt 3D-Scans anderer Menschen. Grund genug, sich frühzeitig mit AR als Disruptor – und nicht als weiteres Gimmick – zu beschäftigen.

Virtual, Augmented & Mixed Reality – Die Zukunft ist heute!

Montag, 25. Oktober 2021, 19:00 Uhr

Julia Wittmann, Projektmanagerin für Augmented-, Mixed- & Virtual Reality des XR HUB Nürnberg

Komm mit auf eine Reise durch die Möglichkeiten von Extended Reality (=XR): Was ist XR überhaupt und was sind die Unterschiede zwischen AR, VR & MR? Welche erfolgreich realisierten AR/VR/MR-Projekte gibt es bereits? Welche XR-Unternehmen gibt es in der Metropolregion Nürnberg? Wie sieht die Zukunft im Bereich XR aus? Freue Dich auf viele Use Cases und lass Dich inspirieren!

Wie Virtual und Augmented Reality die Wahrnehmung von Stadt ändert

Montag, 8. November 2021, 19:00 Uhr

Prof. Dr. Jeffrey Wimmer, Universität Augsburg

Stadtbild und Stadterleben sind mittlerweile von einer Vielzahl digitaler Medieninhalte geprägt – seien es Navigations-Apps auf dem Smartphone oder dynamische Werbeanzeigen auf Großbildschirmen. Während es sich dabei größtenteils um zweidimensionale Inhalte handelt, die sich mehr oder weniger künstlich in das Stadtbild einfügen, überlagern Augmented Reality (AR)-Anwendungen den Stadtraum mit dreidimensionalen virtuellen Objekten (Hologrammen). Durch diese natürliche Realitätsüberlagerung hat AR das Potenzial, das Alltagsleben in der digitalen Stadt noch stärker zu beeinflussen als andere Medientechnologien vor ihr. Dies gilt besonders für die Wahrnehmung öffentlicher Räume und Plätze, die im Alltagsleben und den täglichen Routinen eine große Bedeutung spielen, ohne dass sie immer explizit wahrgenommen werden. Doch was passiert, wenn der Stadtraum in Zukunft auch durch größere virtuelle Objekte überlagert wird? Wie verändern zum Beispiel Hologramme von Gebäuden öffentliche Plätze in den Augen der Stadtbewohnerinnen und Stadtbewohner? Und wie können diese Veränderungen durch AR wissenschaftlich untersucht werden?

Rechtsfragen der Augmented Reality

Montag, 22. November 2021, 19:00 Uhr

Prof. Dr. Stefan Koos, Professor für Bürgerliches Recht und Wirtschaftsrecht der Universität der Bundeswehr München

Augmented Reality ist neben der Künstlichen Intelligenz eine weitere Entwicklung, die disruptive Einflüsse auf die Gesellschaft haben kann. Disruption im Recht hat es jedoch mit den technologischen Entwicklungen in der Vergangenheit kaum gegeben. Das Recht hat sich bisher ausreichend flexibel gezeigt, um die Digitalisierung zu erfassen. Das kann sich mit der Augmented Reality ändern. Der Vortrag zeigt ausgewählte Rechtsprobleme auf, die in diesem Zusammenhang auftreten können.

Augmented Journalism zwischen Nutzwert, Spielerei und echter Innovation

Montag, 6. Dezember 2021, 19:00 Uhr

Dr. Till Krause, SZ Magazin, München

Das Süddeutsche Zeitung Magazin vom 19. August 2010 war eine Premiere: Als erste Zeitschrift in Deutschland erschien diese Ausgabe mit einem digitalen Eigenleben in Augmented Reality. Mit Smartphone und spezieller App konnte man die Artikel durch digitale Zusatzinhalte anreichern. Heute ist Augmented Reality eine etablierte Technologie. Der Journalist und SZ-Magazin-Redakteur Dr. Till Krause war damals verantwortlich für die Augmented-Reality-Sonderausgabe – und hat die Entwicklungen dieser Technologie weiterverfolgt. In dieser Ringvorlesung zeigt er aktuelle Trends und Experimente im Spannungsfeld von Journalismus und AR und diskutiert deren Nutzen, Bedeutung und gibt Ausblicke in künftige Entwicklungen in diesem Bereich.


Die Ringvorlesung Technikjournalismus/Technik-PR wird in Kooperation mit den Nürnberger Nachrichten, der Akademie für Politische Bildung in Tutzing, dem Nürnberg Digital Festival, der Nürnberger Initiative für Kommunikation (NIK), den CommClubs Bayern, der Akademie Frankenwarte Würzburg, dem MedienCampus Bayern und dem Deutschen Institut für Change-Prozesse und digitale Geschäftsmodelle durchgeführt.

Kontakt bei Rückfragen: Prof. Markus Kaiser (markus.kaiseratth-nuernbergPunktde)

Medien- & Digitalethik

Die Ringvorlesung wird live auf YouTube auf dem Channel der VideoUnit gestreamt:
https://www.youtube.com/c/VideoUnit

Diskussionsrunde über aktuelle Aspekte der Medien- und Digitalethik

Montag, 22. März 2021, 19:00 Uhr

Prof. Johanna Haberer, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
Michael Husarek, Nürnberger Nachrichten
Inci Strauß, Nürnberger Initiative für Kommunikation (Moderation)

Ethik in und auf sozialen Plattformen

Montag, 22. März 2021, ca. 19:45 Uhr

Prof. Dr. Thomas Zeilinger, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg

Social Media sind in nicht viel mehr als zehn Jahre selbstverständlich gewordene Kommunikationsräume. Auf den entsprechenden Plattformen findet in unterschiedlichsten Formaten Austausch statt: Text, Bild, Ton und Video. Phänomene wie Fake News, Hatespeech und Shitstorms werfen nicht nur Fragen nach Anstand und Respekt im Netz auf, sondern rufen Politik und Rechtsprechung auf den Plan. Welche ethischen Leitplanken geben Orientierung im Reich von Posting und Tagging, von Likes und Hashtags? Prof. Dr. Thomas Zeilinger ist Beauftragter der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern für Ethik im Dialog mit Technologie und Naturwissenschaft und außerplanmäßiger Professor an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg im Bereich Medienkommunikation und Medienethik.

Ethische Praxis im Tablet-Journalismus

Montag, 12. April 2021, 19:00 Uhr

Malte Burdekat, Technische Hochschule Nürnberg

Tablet-Journalismus ist mehr als mobile reporting. Er bietet neue Perspektiven auf Handlungsmaximen professioneller Kommunikatoren. Daraus ergeben sich Fragestellungen, die im Kern nicht neu sind – deren Wesen nun aber deutlicher zu Tage tritt. So stellt sich beispielsweise die Frage, wie altgediente Handlungsroutinen praktikabel in den digitalen Journalismus übersetzt werden können. Der Blick auf die aktuellen Anforderungen in der Ausbildung von Journalistinnen und Journalisten ist ein guter Ausgangspunkt für den Diskurs. Malte Burdekat ist Medienschaffender, Soziologe und Dozent. Als Journalismuslehrer ist er an mehreren Hochschulen und Journalistenschulen tätig, zudem berät er Unternehmen.

Verlorene Unschuld. Vom (un-)verantwortlichen Handeln der Medien- und Plattformunternehmen

Montag, 26. April 2021, 19:00 Uhr

Prof. Dr. Klaus-Dieter Altmeppen, Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt

Wer trägt die Verantwortung dafür, dass Claas Relotius eine so große Menge an gefälschten Beiträgen im „Spiegel“ veröffentlichen konnte? Von welcher Verantwortung spricht der Vorstandsvorsitzende des Axel-Springer-Verlags, wenn er über die Berichterstattung der Bild-Zeitung spricht? Warum tun sich Plattformen wie Facebook und Twitter so schwer mit Regeln gegen Hassnachrichten und Lügen? Diese Fragen leiten den Beitrag von Prof. Dr. Klaus-Dieter Altmeppen von der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt, der sich mit den verschiedenen Relationen von Verantwortung auseinandersetzt. Auf dieser theoretischen Grundlage wird anhand von Beispielen diskutiert, warum und wodurch Medien und Plattformen ihre Unschuld im Hinblick auf gemeinwohlorientierte und demokratiesichernde Vermittlung von Inhalten verloren haben.

Be right, but first be first? „Alte“ professionelle Standards im Lichte neuer medialer Gegebenheiten

Montag, 10. Mai 2021, 19:00 Uhr

Prof. Dr. Markus Behmer, Otto-Friedrich-Universität Bamberg und MedienCampus Bayern

Genauigkeit gehe im Zweifel vor Aktualität. Man nutze mindestens zwei Quellen. Was „unter drei“ gesagt ist, bleibe vertraulich. Journalisten machen keine PR. Leitsätze wie diese und ethische Grundprinzipien gibt es viele im „klassischen“ Journalismus. Immer schon wurden sie auch gebrochen. Doch sind sie überhaupt noch zeitgemäß in Zeiten der News in Permanenz, neuer Kommunikationsräume, der Durchmischung zwischen „Laienpräsenz“, „Expertokratie“ und beruflicher Kommunikationsgestaltung? Teils exemplarisch, teils mit allgemeinen Erwägungen soll im Vortrag versucht werden, Anreize zur Diskussion zu geben. Der Vortragende ist Professor für Kommunikatorforschung und Dekan der Fakultät für Geistes- und Kulturwissenschaften an der Universität Bamberg sowie Vorstandsmitglied des MedienCampus Bayern.

Online-Gaming als ewiges Streitthema

Montag, 31. Mai 2021, 19:00 Uhr

Prof. Dr. Claudia Paganini, Hochschule für Philosophie München

Am Handy oder am iPad zockende Kinder und Jugendliche treiben den meisten Eltern tiefe Sorgenfalten in die Stirn. „Jetzt ist es aber genug, noch 10 Minuten maximal!“ Und schon ist er da: der schönste Familienstreit. Aber muss das sein? Sind Computerspiele tatsächlich so schlecht wie ihr Ruf? Was ist gefährlich am Online-Gaming? Das Gewaltpotenzial der Ego-Shooter oder das Unvermögen einer Generation von Erwachsenen, mit ihren spielenden Kindern umzugehen? Die Vortragende vertritt im Sommersemester 2021 die Professur für Medienethik an der Hochschule für Philosophie in München.

 

Die Ringvorlesung Technikjournalismus/Technik-PR wird in Kooperation mit dem MedienCampus Bayern, den Nürnberger Nachrichten, der Akademie für Politische Bildung in Tutzing, dem Nürnberg Digital Festival, der Nürnberger Initiative für Kommunikation (NIK), den CommClubs Bayern und dem Deutschen Institut für Change-Prozesse und digitale Geschäftsmodelle durchgeführt.

Medien & Daten

Die Ringvorlesung wird live auf YouTube auf dem Channel der VideoUnit gestreamt;
https://www.youtube.com/channel/UC1x2Kl48gNG3JXFu38KP6pw

Roboterjournalismus und das Zukunftsmodell einer „hybriden Redaktion“

Montag, 12. Oktober 2020, 19:00 Uhr

Saim Alkan, AX Semantics, Stuttgart

Ob Sport-, Wahl-, Wetter- oder Feinstaubberichte – der Roboterjournalismus ist mit unterschiedlichsten Anwendungen mittlerweile fester Bestandteil vieler Verlagshäuser und Redaktionen. Doch was steckt hinter dem Begriff „Roboterjournalismus“? Werden die Texte wirklich von einer Maschine geschrieben? Welche Rolle und welchen Einfluss auf die Texte haben Redakteure, die automatische Textgenerierung einsetzen? Antworten darauf gibt Saim Alkan, Gründer und Geschäftsführer von AX Semantics, einer der führenden Softwarehersteller zur automatischen Textgenerierung, in der Ringvorlesung Medien & Daten des Studiengangs Technikjournalismus/Technik-PR der TH Nürnberg. Zudem stellt er die Funktionsweise der „hybriden Redaktion“ als Zukunftsmodell für Redaktionen vor.

Datengestützte Kampagnen in Wirtschaft und Politik

Montag, 26. Oktober 2020, 19:00 Uhr

Dr. André Haller, FH Kufstein Tirol, Kufstein

Marketing und PR haben einen massiven Wandel durch die digitale Transformation durchlaufen. Insbesondere die Segmentierung, also die Identifikation einzelner Zielgruppen, wird heute unter dem Einsatz von Datenbeständen über die Gesellschaft durchgeführt. In der anschließenden Ausführung von Kommunikationsmaßnahmen werden unterschiedliche Variablen genutzt, um Gruppen und Einzelpersonen passgenau anzusprechen. Der Vortrag zeigt die theoretischen Hintergründe und praktischen Funktionsweisen datengestützter Kampagnen in Wirtschaft und Politik auf. Es wird unter anderem auf den Einsatz von Daten in professionellen Wahlkampagnen und in digitalen Marketingstrategien eingegangen. André Haller, Hochschullehrer für Marketing, Kommunikationsmanagement und Digitales Marketing an der FH Kufstein, zeigt außerdem digitale Maßnahmen auf, um Kunden einzigartige Erlebnisse während ihrer Customer Journey zu bieten, Mehrwerte für sie zu schaffen und sich von der Konkurrenz abzuheben. Abschließend sollen in der Vorlesung weitere Beispiele für den Einsatz digitaler Instrumente in der Marketingplanung und -Ausführung diskutiert und entwickelt werden. Es wird außerdem diskutiert, welche ethischen Probleme durch den Einsatz digitaler Kampagnen entstehen können.

Tschüss Bauchgefühl! Wie Redaktionen dank Audience Development wirklich wissen, was „der Leser“ will

Montag, 9. November 2020, 19:00 Uhr

Achim Bergmann und Kilian Trabert, Nürnberger Nachrichten

„Die Leser wollen das so!“ Noch vor einigen Jahren war es nicht unüblich, diesen Satz in Redaktionskonferenzen zu hören. Heute wissen wir: Sich rein auf das Bauchgefühl zu verlassen, reicht längst nicht aus.  Genauso wenig wie „Publish and Pray“ - also Inhalte online stellen und hoffen, dass sie ihr Publikum schon finden. Stattdessen arbeiten Medienunternehmen analytisch und datenorientiert, um die Reichweite auf allen digitalen Kanälen – Webseiten, Apps, Podcasts oder Newslettern – zu erhöhen. Und sie gehen noch einige Schritte weiter, denn neben rein quantitativen Zahlen werden qualitative Daten immer wichtiger: Das Ziel ist, neue oder gelegentliche Nutzer durch positive Erfahrungen als loyale Kunden zu binden, die etwa ein Abonnement abschließen oder regelmäßig Events besuchen. Das ist die Aufgabe von Audience Development. Neben viel Zahlenarbeit bedeutet das vor allem: Zuhören. Die Nürnberger Nachrichten achten deshalb mehr denn je auf die Leser und User in der Region, auf ihre Bedürfnisse, Fragen und Interessen. Wie das funktioniert und welche Konsequenzen das für ein Medienunternehmen hat, erklären Achim Bergmann und Kilian Trabert vom Team Digitale Projekte der Nürnberger Nachrichten.

Akteure und Algorithmen – medienethische Überlegungen

Montag, 23. November 2020, 19:00 Uhr

Prof. Dr. Christian Schicha, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg

Algorithmen sind im digitalen Zeitalter in unterschiedliche Informationsbereiche eingebettet. Dazu gehören Suchmaschinen (u.a. Google), Plattformen für nutzergeneriere Inhalte (u.a. YouTube), Micro-Blog-Plattformen (u.a. Twitter) und Soziale Netzwerke (u.a. Facebook). Zunächst computerunabhängige Rechenprozesse werden auf der Basis von Software an Computer delegiert, die wesentlich schneller Berechnungen durchführen können als Menschen. Grundlegend geht es um Analysen von vorliegenden Daten, um gesicherte und informierte Entscheidungen für die Zukunft fällen zu können. Sie existieren als Programme, die Datenquellen filtern und beobachten können, um aktuelle Themen zu identifizieren. In dem Vortrag werden konkrete Einsatzfelder von Algorithmen identifiziert und anhand konkreter Beispiele aus einer normativen Perspektive kritisch reflektiert. Dabei geht es unter anderem um Einsatzfelder bei Wikipedia, den computergenerierten Journalismus, die Autovervollständigung und Haftung bei Google, digitale Partnerschaftsbörsen und den Einsatz gegen Plagiate. Abschließend werden offene Fragen für die weitere Forschung im Bereich einer „Algorithmenethik“ im Spannungsfeld zwischen Mensch und Maschine skizziert.

Datenjournalismus – mehr als lose Zahlen

Montag, 7. Dezember 2020, 19:00 Uhr

Sylke Gruhnwald, Republik Magazin, Zürich

Vorratsdatenspeicherung, Überwachungstechnologien, Berge von Justizakten aus Deutschland und der Schweiz: Zahlen und Dokumente liefern Puzzleteile für solche investigative Recherchen genauso wie Daten aus offenen Quellen und Akten aus Anfragen nach dem Informationsfreiheitsgesetz. Aus all den Puzzleteilen entsteht ein Datensatz. Der wird in Form gebracht, verifiziert und analysiert. Dabei helfen R, Python und Machine Learning. Bei der Datenarbeit müssen ethische und rechtliche Grundsätze beachtet werden – damit die Publikation nicht scheitert.


Die Ringvorlesung des Studiengangs Technikjournalismus/Technik-PR im Sommersemester 2021 widmet sich dem Schwerpunkt Medien- und Digitalethik. Bei der Ringvorlesung handelt es sich um eine gemeinsame Veranstaltungsreihe der TH Nürnberg, der Akademie für Politische Bildung Tutzing, der Nürnberger Nachrichten, des Nürnberg Digital Festivals der CommClubs Bayern, der Nürnberger Initiative für Kommunikation (NIK) und des Deutschen Instituts für Change-Prozesse und digitale Geschäftsmodelle.

Künstliche Intelligenz

Überblick über künstliche Intelligenz

Montag, 6. April 2020, 19:00 Uhr, Bahnhofstraße 90, BB.103

Dr. Niraimathi Appavu-Gauss, Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen, Dresden

In den vergangenen Jahren wurde Künstliche Intelligenz immer präsenter in sozialen und digitalen Medien. Industrie- und Entwicklungsländer ergreifen Maßnahmen, um auf diesem Gebiet eine Vorreiterrolle einzunehmen. Aber was ist künstlich an dieser Intelligenz und warum ist sie plötzlich so wichtig? Es gibt eine riesige Angst davor, dass Künstliche Intelligenz und Roboter Arbeitsplätze ersetzen können: Arbeitsplätze von Menschen. Viele kleinere und mittelständische Unternehmen stellen die Frage, ob KI eine Gefahr oder eine Chance für ihren Industriezweig und ihr Geschäftsmodell darstellt. Wie sollten sich die Industrien vorbereiten, um in einer KI-Welt ihren Weg zu finden, in der ihre derzeitigen Geschäftsmodelle nicht mehr funktionieren? Um darauf Antworten zu finden, ist es wichtig, sich mit Künstlicher Intelligenz zu beschäftigen. Dr. Niraimathi Appavu gibt einen Einblick in KI und die Struktur dahinter. Außerdem wird sie Beispiele für Anwendungen aufzeigen, in denen KI bereits eingesetzt wird, und Chancen und Nachteile von KI vorstellen. In ihrem Vortrag gibt sie einen Überblick, wie KI verschiedene Industrien beeinflusst, und zeigt mögliche Perspektiven auf, wie KI unser heutiges Leben verändern kann.

Der Livestream ist unter https://www.youtube.com/channel/UC1x2Kl48gNG3JXFu38KP6pw zu finden.

Selbstlernende Chatbots

Montag, 20. April 2020, 19:00 Uhr, Bahnhofstraße 90, BB.103

Dirk Kiefer, CGI Deutschland

Im Jahr 2016 hatte der von Microsoft entworfene Chatbot Tay für Schlagzeilen gesorgt: Der Chatbot hatte vom Menschen lernen sollen und war innerhalb von 24 Stunden mit sexistischen und rassistischen Kommentaren aufgefallen, so dass er wieder offline genommen werden musste. Trotzdem werden in sozialen Netzwerken und auf Websites immer öfter Chatbots eingesetzt, um rund um die Uhr einen Kundendienst zu ermöglichen, neue Nutzererlebnisse zu schaffen, dem User einen Concierge zur Verfügung zu stellen oder einen dialogorientierten Medienkanal aufzumachen. In seinem Vortrag erläutert Dirk Kiefer, Director Public Innovations von CGI Deutschland, wie sein Unternehmen selbstlernende Chatbots baut, wie diese heute genutzt werden können und wohin sich der Bereich entwickelt.

Künstliche Intelligenz – zwischen Hype und Realität

Montag, 11. Mai 2020, 19:00 Uhr, Bahnhofstraße 90, BB.103

Prof. Dr. Florian Gallwitz, Technische Hochschule Nürnberg Georg Simon Ohm

Unter dem Label „Künstliche Intelligenz“ wird heute eine breite Palette von unterschiedlichsten Technologien und Anwendungen vermarktet. In einigen Bereichen hat es in den vergangenen Jahren tatsächlich dramatische Fortschritte gegeben. Hierzu gehören zum Beispiel die automatische Gesichtserkennung, die automatische Erkennung von Hautkrebs, die automatische Spracherkennung und die Generierung von sogenannten „Deep Fakes“. Anwendungen wie das autonome Fahren werden dagegen wohl noch deutlich länger auf sich warten lassen, als viele glauben. Und schließlich gibt es noch zahlreiche höchst fragwürdige Produkte und Lösungen, die unter dem Label „KI“ angepriesen werden, wie etwa die automatisierte Auswahl von Bewerbern, „KI“- Lügendetektoren oder das sogenannte „Predictive Policing“. Im Rahmen dieser Ringvorlesung wird Florian Gallwitz versuchen, die Spreu vom Weizen zu trennen und den Zuhörern einen Eindruck der Möglichkeiten, insbesondere aber auch der Grenzen aktueller „KI“-Methoden zu vermitteln.

Künstliche Intelligenz – Herausforderung und Chance für das Recht

Montag, 25. Mai 2020, 19:00 Uhr, Bahnhofstraße 90, BB.103

Baltasar Cevc, Rechtsanwalt und Berater zu Legal Tech und datengetriebenem Recht, Erlangen

Künstliche Intelligenz dringt in immer mehr Bereiche des Lebens vor. Sie bietet die Chance, dass neuer Zugang zum Recht eröffnet wird. Sie kann Basis dafür sein, dass kleine Fälle bearbeitet werden, Personen mit wenigen Ressourcen auch zu ihrem Recht kommen. Computerintelligenz stellt uns gleichzeitig vor Herausforderungen. Ihre Systeme sind aus sich heraus kaum verständlich, dennoch sind wir als Gesellschaft gefordert, ihnen Regeln zu setzen. Wir benötigen Vorgaben im Umgang mit autonomer Entscheidungsfindung, also etwa dem Verhalten von selbstfahrenden Autos im Konfliktfall, kurz vor dem Unfall. Ebenso können datenbasierte Entscheidungen diskriminierend wirken, beim Zugang zum Wohnungsmarkt oder Beruf etwa. Der Vortrag gibt Einblicke in diese Themen und wagt einen Ausblick auf die notwendige weitere Entwicklung.

AI in der Content-Produktion: Wie Algorithmen die Medienbranche verändern

Montag, 8. Juni 2020, 19:00 Uhr Bahnhofstraße 90, BB.103

Prof. Dr. Roland Frank, Mediadesign-Hochschule München

In Fragen der Digitalisierung war die Medienbranche schon immer einen Tick schneller als andere Branchen. Neue Produktionssysteme, individualisierte Werbeformen und digitale Vertriebsformen wurden häufig zunächst in den Medien ausgetestet. Die Wertschöpfungskette von Unternehmen wie Netflix gilt bereits heute als nahezu vollständig digitalisiert: von der Entwicklung der Ideen über die Produktion bis hin zur Ausspielung der Inhalte. Und so verwundert es nicht, dass auch der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (AI) in der Medienbranche bereits weiter vorangeschritten ist als in vielen anderen Branchen. Die Ringvorlesung von Roland Frank mit dem Titel „AI in der Content-Produktion: Wie Algorithmen die Medienbranche verändern“ gibt einen Überblick über mögliche Einsatzszenarien für Künstliche-Intelligenz-Anwendungen in der Medienbranche und den aktuellen Stand der technischen Umsetzung.

 

Die Ringvorlesung des Studiengangs Technikjournalismus/Technik-PR im Wintersemester 2020/2021 widmet sich dem Schwerpunkt Medien & Daten. Auftakt ist am Montag, 12. Oktober 2020, (19.00 Uhr, Bahnhofstraße 90, Hörsaal BB.103) mit einem Vortrag von Saim Alkan, Gründer und Geschäftsführer von AX Semantics, über Roboterjournalismus. Die weiteren Termine sind am 26. Oktober, 9. November, 23. November und 7. Dezember 2020.

Change-Prozesse und digitale Transformation

Change Management in der Kommunikationsbranche

Montag, 28.Oktober 2019, 19:00 Uhr, Bahnhofstraße 90, BB.103

Prof. Markus Kaiser, Technische Hochschule Nürnberg Georg Simon Ohm

Newsrooms, Social Media und weitere Medieninnovationen: Die Medien- und Kommunikationsbranche steckt im Umbruch. Diese Change-Prozesse müssen durch ein Change Management und Change Communication begleitet werden, eine Change-Kultur muss in den Unternehmen etabliert werden - nur so gelingt der Wandel. In seinem Vortrag geht Prof. Markus Kaiser auf die Besonderheiten der Medien- und Kommunikationsbranche ein und erklärt, wie Change-Prozesse erfolgreich verlaufen können. Die Ringvorlesung Change-Prozesse und digitale Transformation des Studiengangs Technikjournalismus/Technik-PR wird in Kooperation mit den Nürnberger Nachrichten, der Akademie für Politische Bildung in Tutzing, dem Deutschen Institut für Change-Prozesse und digitale Geschäftsmodelle, dem Nürnberg Digital Festival und dem Media Lab Bayern in Ansbach durchgeführt.

Der Change vom Fachverlag zur Communications Group

Montag, 11. November 2019, 19:00 Uhr, Bahnhofstraße 90, BB.103

Dr. Gunther Schunk, Vogel Communications Group, Würzburg

Wir leben im kommunikativsten Zeitalter der Weltgeschichte. Formate, Techniken und Kanäle der Kommunikation vervielfältigen sich explosionshaft. Und auch die Zahl derer, die Inhalte erzeugen und verbreiten wächst. Was bedeutet das für die Unternehmenskommunikation? Und für die Verlage, die lange nahezu alleine Träger der B2B-Kommunikaton waren? Die Vogel Communications Group ist ein 128 Jahre altes Medienhaus, das sich derzeit völlig neu als B2B-Kommunikationsdienstleister aufstellt.

Digitale Transformation im News-Journalismus

Montag, 25. November 2019, 19:00 Uhr, Bahnhofstraße 90, BB.103

Maren Lamersdorf, ProSiebenSat.1 TV Deutschland, Unterföhring

Die Digitalisierung hat nicht nur das Medienangebot von Grund auf transformiert, sondern auch einen tief greifenden Veränderungsprozess in den Redaktionen hervorgerufen. Welchen Herausforderungen muss sich ein Digitaler News-Redakteur bei ProsiebenSat.1 heute stellen und welche Skills braucht es wirklich? Wie sieht die Zusammenarbeit zwischen TV-Business und Digital-Redaktion konkret aus und wie sinnvoll ist ein isoliertes Arbeiten von Publishing, Produkt und Technik? In der Ringvorlesung soll es Antworten auf diese Fragen geben und über Chancen und Risiken im multimedialen News-Geschäft diskutiert werden.

Agile Methoden in der Unternehmenskommunikation

Montag, 9. Dezember 2019, 19:00 Uhr, Bahnhofstraße 90, BB.103

Thomas Wenzel, ZF Friedrichshafen

Abstract folgt!

Wenn eine 240jährige das Internet erobert – Was digitale Transformationsprozesse für Medienhäuser wie die Neue Züricher Zeitung bedeuten, und wie sich Medienunternehmen und ihre Mitarbeiter ändern müssen, um Leserinnen und Leser heute und morgen zu begeistern.

Montag, 13. Januar 2020, 19:00 Uhr Bahnhofstraße 90, BB.103

Sigrun Albert, Neue Züricher Zeitung

1780 gründete Salomon Gessner die Zürcher Zeitung, aus der 1821 die Neue Zürcher Zeitung hervorging. Über 200 Jahre lang funktionierte deren Geschäftsmodell fast unverändert – treue Leserinnen und Leser abonnierten die Zeitung, oft ein Leben lang, Einnahmen aus Anzeigen waren eine weitere verlässliche Einnahmequelle.
Doch seit einigen Jahren sind die Print-Auflagen und die Werbeumsätze rückläufig – wie in fast allen Zeitungshäusern. Wichtigster Grund dafür ist die Digitalisierung. Auch ein Medienhaus mit internationalem Ruf und jahrhundertelanger Geschichte muss deshalb wieder zum Startup werden. Herausfinden, was Kundinnen und Kunden heute begeistert. Für welche Inhalte sie zu zahlen bereit sind. Muss sich als Marke neu erlebbar machen.
Sigrun Albert, Chief Product Officer bei der Neuen Zürcher Zeitung, berichtet, was der digitale Wandel für ein Medienhaus wie die Neue Zürcher Zeitung bedeutet, und welche Parallelen es dabei zu anderen Medienhäusern gibt. Wie muss eine Organisation aussehen, um flexibel und kreativ auf Kundenwünsche eingehen zu können? Welche Rolle spielt Innovation, wie haltbar sind heutzutage Prozesse und Strukturen? Und was bedeutet der digitale Wandel für die Menschen, die ihn gestalten sollen?
Sigrun Albert wird in diesem Vortrag Einblicke in ihre persönlichen Erfahrungen aus der Arbeit für Medienhäuser und mit verschiedenen digitalen Startups geben und diese in Beziehung setzen zu Methoden und Erkenntnissen aus der traditionellen wie aktuellen Managementliteratur.

Medien & Marken

Medien erschaffen erfolgreiche Marken dank Werbung oder journalistischer Berichterstattung. Und Marken gründen immer häufiger ihre eigenen Medien. Nicht nur ein österreichischer Brausehersteller hat sich ein eigenes Medienimperium aufgebaut; Corporate Publishing wird für Unternehmen immer wichtiger. Nicht zuletzt werden aber auch Journalisten dank Social Media immer öfter zu eigenen Medienmarken. Medien und Marken stehen aufgrund der Digitalisierung zudem vor ganz neuen Herausforderungen: Es gilt, nicht nur neue Geschäftsmodelle zu erfinden, sondern Marken auch erfolgreich ins digitale Zeitalter zu transformieren.

Experten aus der Medienbranche, dem Sport und der Wissenschaft beleuchten in der Ringvorlesung aus verschiedensten Blickwinkeln die Beziehungen zwischen Medien und Marken. Die Ringvorlesung richtet sich dabei auch an die interessierte Öffentlichkeit, um einen Überblick über die aktuellen Entwicklungen zu erhalten. Sie ist aber auch als ein Forum in der Europäischen Metropolregion Nürnberg gedacht, um über Medien und Medieninnovationen ins Gespräch zu kommen. Eintritt ist frei, eine Voranmeldung nicht erforderlich.

Die Ringvorlesung Technikjournalismus/Technik-PR wird in Kooperation mit den Nürnberger Nachrichten, der Akademie für Politische Bildung in Tutzing, dem Nürnberg Digital Festival und dem Media Lab Bayern in Ansbach durchgeführt..


Brand New World – Innovatives Markenmanagement des Bayerischen Rundfunks in der digitalen Welt

Montag, 15. April 2019, 19.00 Uhr, Bahnhofstraße 90, BB.103

Dr. Markus Riese, Bayerischer Rundfunk, München

Die digitale Revolution verändert die Welt der Medien in rasantem Tempo – mit faszinierenden Möglichkeiten und Chancen für die Art und Weise wie wir kommunizieren. Aber freilich auch mit weitreichenden Konsequenzen für den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Die für Medienunternehmen daraus resultierende Komplexität erfordert ein kontinuierliches, systematisches Markenmanagement. Im Fokus dieser Ringvorlesung stehen dabei ebenso die strategische Markenkommunikation des BR wie innovative Marken-Konzepte auf digitalen Plattformen anhand von aktuellen Praxisbeispielen.


Markenorientierte Kommunikation im Public Management

Montag, 29. April 2019, 19.00 Uhr, Bahnhofstraße 90, BB.103

Dr. Anton Preis, Bayerisches Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie, München

Markenorientierung im Public Management bietet in einer Zeit, in der Komplexitätsreduktion und immer kürzere Aufmerksamkeitsspannen beim Mediennutzer vorherrschen, interessante Möglichkeiten zur Außendarstellung, einen hohen Wiedererkennungswert und Identifikationspotenzial beim Bürger. Konsequente Darstellung und Strategiefit sind wichtig für den Erfolg.


Der Journalist als Marke

Montag, 20. Mai 2019, 19.00 Uhr, Bahnhofstraße 90, BB.103

Richard Gutjahr, Journalist und Blogger, München

Journalisten sind Rockstars. Sie wissen es nur nicht. In einer vernetzten Welt, in der Information- wie Desinformationen 24/7 auf uns einprasseln, brauchen die Menschen Orientierung. Orientierung in Form von Köpfen, nicht von Marken. Parteien, Verbände und Medienhäuser verlieren an Bedeutung, die Zeit der Zwischenhändler ist vorbei. Wer beizeiten damit beginnt, sein Profil als Journalist zu schärfen und sich einen eigenen Namen aufzubauen, kann entspannt in die Zukunft blicken.


Nach dem Ironman-Aus: Wie dank unermüdlichem Einsatz und Social Media mit dem Challenge-Triathlon eine weltweit beliebte Sportmarke geschaffen wurde

Montag, 3. Juni 2019, 19.00 Uhr, Bahnhofstraße 90, BB.103

Felix Walchshöfer, Challenge Roth, Roth

2001 war das Jahr des Umbruchs für den traditionsreichen Triathlon in Roth. Nachdem der damalige Veranstalter Detlef Kühnel es wegen unzumutbarer Vertragsbedingungen ablehnte, den Vertrag mit „Ironman“ zu verlängern, gründete sein Nachfolger Herbert Walchshöfer die neue Qualitätsmarke „Challenge“. Die Kernpunkte der neuen Challenge-Philosophie waren von Anfang an genau definiert: eine starke Fokussierung auf die Wünsche der Athleten, stetige Investitionen in Wettkampf- und Servicequalität und eine intensive Zusammenarbeit mit Stadt und Landkreis Roth sowie der Bevölkerung. Heute bilden jährlich mehr als 7.500 freiwillige Helfer das Rückgrat der Veranstaltung, die sich längst „weltgrößter Langdistanz-Triathlon“ nennen darf. Eine ständige intensive Kommunikation mit allen Beteiligten über Social Media und andere Kanäle fördert den Zusammenhalt und steigert das „Wir-Gefühl“. Das Rennen, das jedes Jahr binnen Sekunden ausverkauft ist, hat bereits zahlreiche Preise und Auszeichnungen erhalten.


kicker – Von der Bibel des Fußballs zum Alexa-Skill

Montag, 17. Juni 2019, 19.00 Uhr, Bahnhofstraße 90, BB.103

Werner Wittmann, Olympia Verlag, Nürnberg

Der „kicker“, eine der traditionsreichsten deutschen Medienmarken, stellt sich seit vielen Jahren sehr erfolgreich dem Transformationsprozess vom gedruckten „Sportmagazin“ zur digitalen Plattform und ist heute in allen Digital-Rankings sehr weit vorne vertreten. Wie man eine Spitzenposition erreicht hat, welche Strategien, organisatorischen Veränderungen und Produkte es dafür gebraucht hat und wie man in Zukunft weiter ganz oben mitspielen möchte, stellt Ihnen Werner Wittmann, Leiter Digitale Medien im Olympia-Verlag, vor.


Fachjournalisten: Influencer oder Meinungsführer? Der Chefredakteur als Marke in der B2B-Kommunikation

Montag, 24. Juni 2019, 19.00 Uhr, Bahnhofstraße 90, BB.103

Prof. Volker M. Banholzer, Technische Hochschule Nürnberg

Wer sind die #REZOs des Maschinenbaus? Digitale Kommunikation über Social-Media-Kanäle wird auch im B2B immer wichtiger. Agenturen vertreten die These, dass sich B2C- und B2B-Kommunikation immer weiter angleichen. Also wird Influencer-Kommunikation auch im B2B-Bereich immer wichtiger. Aber: Gibt es überhaupt Influencer im B2B? Und wenn ja, wie viele? Sind das Journalistinnen und Journalisten oder CEOs oder Blogger? Oder ist das ein Tool bzw. Phänomen, das eben nicht für B2B geeignet ist? Diesen Fragen geht der Vortrag nach. Ausgehend von einer Gegenüberstellung von Konzepten der Meinungsführerschaft (Journalistik/BWL) und der Influencer (Kommunikationswissenschaft werden Wirkmöglichkeiten, Glaubwürdigkeiten und bisherige Praxis in der B2B-Kommunikation analysiert. Ein Fokus dabei ist der Fachjournalismus sowie die „twitternden CEOs“. Im Vortrag werden Ergebnisse einer explorativen Studie im Forschungsschwerpunkt Innovationskommunikation der TH Nürnberg präsentiert, die Social-Media-Aktivitäten von Technikjournalisten in Nachrichten- und Fachmedien analysiert hat. Also: Muss die Chefredakteurin zur YouTuberin werden?


Im Wintersemester 2019/2020 steht die Ringvorlesung unter dem Titel „Change-Prozesse & digitale Transformation“. Auftakt ist am Montag, 28. Oktober 2019, um 19.00 Uhr.