Rechtliche Grundlagen der Gleichstellungsarbeit
Grundlagen der Gleichstellungsarbeit

Grundlagen der Gleichstellungsarbeit

Auf dieser Seite finden Sie einen Überblick über die gesetzlichen Grundlagen der Gleichstellungsarbeit an Technischen Hochschule Nürnberg Georg Simon Ohm, das Gleichstellungskonzept der Hochschule, Handreichungen und weitere Informationen zum Thema.

15 Jahre Gleichstellungskonzept! Das vierte Gleichstellungskonzept der Technischen Hochschule Nürnberg Georg Simon Ohm wurde 2023 verabschiedet. Anlass für uns, Bilanz zu ziehen. Was wurde in den Jahren -in Zahlen gesprochen – erreicht? Gerne möchten wir Ihnen diese Statistiken zugänglich zu machen.

Als Hochschulserviceeinrichtung, welche sich dem Thema Gleichstellung und der gezielten Förderung von Frauen in allen Statusgruppen der wissenschaftlichen Laufbahn widmet, bilden Statistiken eine der Grundlagen für die Strategieentwicklung,  Konzeption und Umsetzung von Handlungsfeldern und Maßnahmen. Seit dem Winteresemester 2007/2008 werden die Daten der Professorinnen und Professoren und seit dem Wintersemester 2010/11 die Daten der Studierenden systematisch ausgewertet.  Nimmt der Anteil von Frauen in den letzten Jahren in sämtlichen wissenschaftlichen Karrierestufen auch stetig zu, so ist noch längst keine Gleichverteilung erreicht. Je höher die Karrierestufe, desto weniger repräsentiert sind Frauen auf ihr.

Entwicklung der Frauenanteile bei Professuren

Besonders deutlich wird dies bei den Professuren, insbesondere hinsichtlich des Professorinnenanteils an Fachhochschulen. Im Jahr 2021 machten Professorinnen bundesweit einen Anteil von 26% aus, bayernweit 22,6 % und an der Ohm nur 19,5%. Als Hochschule mit Fokus auf MINT-Fächern, ist die Ohm besonders von geringen Professorinnanteilen betroffen. Vor 10 Jahren lag der Gesamtanteil der Professorinnen bei 12,3 %, in den MINT-Fakultäten sogar nur bei 4,9%. Zu den MINT-Fakultäten der Ohm – also jene Fakultäten, welche Fachbereiche aus dem Spektrum Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik vertreten - werden die Fakultäten AC, AMP, AR, BI, EFI, IN, MB/VS, VT und WT gezählt. Insgesamt konnte der Anteil der Professorinnen bis zum Wintersemester 2022/23 auf 19,5 % erhöht werden. In den MINT-Fakultäten auf 12,8 % und in den Fakultäten BW, D, SW und School of Health auf 33,3%.

Auch in den absoluten Zahlen gibt es eine deutliche Zunahme, von 23 Professorinnen im WS 2007/08 auf insgesamt 64 Professorinnen im Wintersemester 2022/23. In den MINT-Fakultäten sind innerhalb der letzten 10 Jahre zu den damals 9 Professorinnen 21 Professorinnen hinzugekommen. Im Vergleich zu den männlich besetzen Professuren, im Wintersemester 2022/23 insgesamt 264 Professoren und im Speziellen an den MINT-Fakultäten 191, wird das Ungleichgewicht jedoch besonders deutlich. 

Innerhalb der Studierendenschaft an der Ohm zeichnet sich ein differenzierteres Bild. Die Studierendenzahlen und mit ihr der Anteil der Studentinnen nahmen im Zeitraum Wintersemester 2010/11 bis WS 2014/15 stetig zu. Seitdem haben sie sich auf ein Niveau von ca. 60% männliche Studierende zu 40% weibliche Studierende eingependelt. Im Wintersemester 2022/23 zählt die Hochschule insgesamt 12.196 Studierende, davon sind 59,4 % männlich und 40,6 % weiblich.In den MINT-Fächern, mit Ausnahme der Angewandten Chemie, machen die Studentinnen einen deutlich geringerer Anteil aus. In den Fakultäten Werkstofftechnik und Elektrotechnik Feinwerktechnik Informationstechnik liegt der Anteil der Studentinnen unter 25%. In der Fakultät Informatik machen Studentinnen einen Anteil von 17,2 % aus und in der Fakultät Maschinenbau und Versorgungstechnik lediglich 14,1 %.In zwei Fakultäten machen die Studentinnen einen deutlich höheren Anteil aus als ihre männlichen Kommilitonen: Design (69,6) und Sozialwissenschaften (82,1%). Ebenfalls sehr präsent sind die Studentinnen mit 79,6% an der Nürnberg School of Health. Um die 50%-Marke teilt sich die Studierendenschaft in den Fakultäten Betriebswirtschaft (50,7%), Architektur (55,7%) und Angewandte Chemie (44,9%).

Entwicklung der Frauenanteile bei Studierenden

Die Technische Hochschule Nürnberg Georg Simon Ohm hat sich mit dem am 10.06.2008 verabschiedeten Gleichstellungskonzept und dessen vierter Fortschreibung vom 21.11.2023 fortlaufend das Ziel gesetzt, die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern auf allen Ebenen der Hochschule zu fördern.

Diese Handreichung enthält insbesondere für die neugewählten Frauenbeauftragten der Fakultäten wichtige Informationen und Empfehlungen rund um das Amt der Frauenbeauftragten.

Im Rahmen der Schülerinnenprojekte möchte die Frauenbeauftragte der Hochschule und der Hochschulservice für Familie, Gleichstellung und Gesundheit junge Frauen für ingenieur- und naturwissenschaftliche Studiengänge und Berufe begeistern und gewinnen.

Es studieren zwar bundes- und landesweit mittlerweile immer mehr Mädchen in technischen-naturwissenschaftlichen Studiengängen, trotzdem entscheiden sich noch zu selten Frauen für ein Studium der Ingenieurwissenschaften. Hier geht wertvolles Potential angesichts des sich abzeichnenden Fachkräftemangels verloren.

Im Rahmen unserer Programme können Schülerinnen bereits frühzeitig ihre Neigungen und ihr Interesse für MINT-Fächer entdecken und in Workshops eigene Erfahrungen sammeln.

Mehr zu den Programmen für Schülerinnen finden Sie hier...

Die Aussichten, in naturwissenschaftlich-technischen Bereichen beruflich Fuß zu fassen, sind nach wie vor sehr groß. Auch in Zukunft bieten die sogenannten MINT-Fächer (MINT – Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) sehr gute Berufs- und Erfolgschancen für qualifizierte Nachwuchskräfte. Dennoch entscheiden sich immer noch wenige junge Frauen für diesen Karriereweg. So beträgt der Frauenanteil im WS 2022/23 in den technischen Fakultäten der Hochschule 24,6%. Um den Studienerfolg zu verbessern und den beruflichen Einstieg in die noch immer überwiegend männerdominierten Bereiche zu erleichtern, bietet die Ohm speziell für MINT-Studentinnen das Technik-Mentoring-Programm simone an. Hier erhalten die Studentinnen Unterstützung bei der Karriereplanung und können sich in verschiedenen Seminaren und Workshops weiterqualifizieren.

Mehr zum Technik-Mentoring simone finden Sie hier...

Leaky Pipeline (Quelle: CEWS http://www.gesis.org/cews/unser-angebot/informationsangebote/statistiken/)

Der Anteil an Frauen in den verschiedenen wissenschaftlichen Karrierestufen ist in den vergangenen Jahren langsam angestiegen. Nichts desto trotz bestehen Schwierigkeiten für den weiblichen wissenschaftlichen Nachwuchs, im Wissenschaftssystem Fuß zu fassen. Über alle Fachrichtungen hinweg sinkt der Frauenanteil mit steigender Qualifikationsstufe und die Wissenschaft verliert viele hochqualifizierte Frauen vor allem in der Phase der Promotion.

Um hier gegenzusteuern und den Anteil an Frauen in der Wissenschaft an der Hochschule zu erhöhen, möchte die Ohm mit verschiedenen Angeboten qualifizierte Frauen für eine wissenschaftliche Laufbahn interessieren, sie ermutigen diesen Weg zu gehen und sie in ihrer wissenschaftlichen Karriere unterstützen.

Mehr zu den Angeboten für Nachwuchswissenschaftlerinnen finden Sie hier...