EMO-KI: Interaktions- und KI-basierte Emotionserkennung zur Bewertung der User Experience

User Experience (UX) ist eine der wichtigsten Eigenschaften von Nutzerschnittstellen wie Webseiten oder Apps. Um sicherzustellen, dass Nutzerschnittstellen eine gute UX haben, müssen u.a. die Emotionen gemessen werden, die durch sie hervorgerufen werden. Nur so können Probleme identifiziert und gelöst werden. Doch das Messen von Emotionen der Nutzer*innen ist aktuell nur personenbezogen im Labor mit wenigen Teilnehmenden unter Verwendung entsprechender Hardware, z.B. Armbändern, möglich. Des Weiteren werden die Probanden dabei aufgezeichnet, wobei die Aufzeichnungen einen Eingriff in die Privatheit der Nutzer*innen darstellen, da sie nicht anonym erfolgen können und nutzerspezifisch ausgewertet werden müssen. Daher erarbeiten wir in diesem Projekt, inwiefern Emotionen, Stimmung und Arousal von Nutzer*innen eines technischen Systems ohne zusätzliche Hardware, ohne Kameraaufzeichnungen und ohne eine explizite Befragung ermittelt werden können. Diese Analysen sollen dabei helfen auf negative Nutzererfahrungen direkt während der Interaktion reagieren zu können oder nachträglich die Nutzerschnittstelle zu verbessern. Dafür soll nach einem Zusammenhang zwischen technisch erhebbarem Nutzerverhalten und den tatsächlichen Emotionen, Stimmungen und Arousal der Nutzer*innen gesucht werden. Um das Nutzerverhalten zu erheben, können grundlegendste Geräte- und Eingabedaten analysiert werden. Hierzu zählen Daten zur Bedienung von Tastatur, Maus oder Touchoberflächen genauso wie Daten von den in den Endgeräten verbauten Lage- und Beschleunigungssensoren zur Bewegungsmessung sowie Daten über die allgemeine Aufgabenbearbeitung mit einer Nutzerschnittstelle. Alle diese Daten werden heutzutage bereits gelesen und verarbeitet, um die eigentliche Interaktion der Nutzer*innen mit einem System umzusetzen. In diesem Projekt wollen wir nun ermitteln, ob diese Daten weiteren Inhaltsgehalt mit Bezug zu Emotionen, Stimmung und Arousal haben. Darauf aufbauend liegt das Ziel des Projekts in der Erforschung einer Messmethode für Emotionen, welche jederzeit während der Bedienung einer Nutzerschnittstelle und damit außerhalb von Laboren eingesetzt werden kann, die Privatsphäre der Nutzer*innen schützt und direkt zur Verbesserung von Nutzerschnittstellen beiträgt.

Gefördert durch die STAEDTLER Stiftung