A Line Language (Lehrforschungsprojekt 2018-2020)

Brockhaus: Lexikonausschnitt

Das größte Vermögen von Architekt*innen besteht darin, widersprüchliche Sachverhalte intellektuell und manuell zu verhandeln und dabei etwas Vages in etwas Konkretes zu überführen – kurz: neue Realitäten zu konstruieren. Die Zeichnung ist das wesentliche performative Transfermedium, über das die Disziplin hierzu verfügt. Sie ist zugleich Medium und Ort, um eine mehrschichtige Versammlung herzustellen und das Verhandelte zu transportieren – nicht nur im engen Sinn architektonischer, sondern im erweiterten Sinn auch kultureller, gesellschaftlicher, ökologischer und politischer Belange. Sie ist eine Kulturtechnik, die im postdigitalen Zeitalter auf ein erweitertes Spektrum an Techniken zugreift.

Um die gegenwärtige Bandbreite an Linienzeichnungen auszuloten, wurden 2018-2020 im Rahmen des Lehrforschungsprojektes „Eine Liniensprache | A Line Language“ zusammen mit (BA1-) Student*innen Interviews mit einer Reihe von international tätigen Architekt*innen zu architektonischen Planzeichnungen geführt. Ansatz des Vorhabens war es, die Verschiedenartigkeit der Linie in der zeichnerischen Praxis zu erforschen. Es sollten zeitgenössische Formen des zeichnerischen Verhandelns einzelner erfinderischer Akteur*innen, die neue Territorien eines intellektuellen und technischen Zusammenführens von Inhalten erschließen, aufgespürt, untersucht und reflektiert werden.

Die Resultate werden derzeit in eine Publikation zusammengeführt.

Projektleitung

Prof. Dr.-Ing. Marion Kalmer
Fakultät Architektur
Technische Hochschule Nürnberg
marion.kalmeratth-nuernbergPunktde
www.marionkalmer.eu