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EFRE-Transferprojekt

Wirtschaftliches Additive Manufacturing durch modulare Maschinenkonzepte für Kleinserienproduktion in KMU (AddPro-KMU)

Ausgangssituation


Additive Fertigungsverfahren werden im industriellen Umfeld heute bevorzugt zur Herstellung von Kunststoffteilen als „Anfass-“ oder „Designmodelle“ eingesetzt (Rapid Prototyping). Bedingt durch die geforderte Bauteilgenauigkeit und einer hohen Maschinenverfügbarkeit liegen diese Anlagen in einem Preissegment von meist deutlich über 100 T€. Eine Anlagenrentabilität ist in vielen Fällen nicht gegeben, da die sehr hohen Anschaffungskosten von Industrieanlagen und die langen Fertigungszeiten der Bauteile hohe Stückkosten implizieren.

Demgegenüber besteht ein Angebot eher ungenauer und weniger zuverlässiger 3D-Drucker mit geringeren Anschaffungskosten bis ca. 5 T€ für die Herstellung kleinerer Komponenten hauptsächlich im Hobby-Segment. Diese Systeme sind für industrielle Fertigungsumgebungen allerdings untauglich.

Ein signifikantes Interesse des produzierenden Gewerbes liegt darin, das Rapid Prototyping auch für die wirtschaftliche Herstellung in der Klein- und Serienfertigung einzusetzen (Additive Manufacturing). Wünschenswert wären Fertigungsanlagen, die Standards industrieller Produktion (Zuverlässigkeit, hochwertige Komponenten usw.) mit einem kostensenkenden Ansatz modularer Bauweise verbinden. So könnte eine Lücke zwischen den beiden oben beschriebenen Segmenten geschlossen werden.

Gegenstand des Technologietransfers


Das Projekt AddPro-KMU hat zum Ziel, modular aufgebaute und kostengünstige Maschinenkonzepte für Additive Manufacturing zusammenzustellen und umzusetzen. Damit greift das Projekt die im Vorausgegangenen beschriebenen Probleme der kleinen und mittelständischen Unternehmen im Bereich Additive Manufacturing auf und soll den Unternehmen einen Einstieg in diese zukunftsweisende Technologie ermöglichen.

Im Projekt wird zum einen durch standardisierte Baugruppen (Antriebseinheit, Bedieneinheiten, Druckköpfe, etc.) eine universelle Einsetzbarkeit von Schlüsselkomponenten in verschiedenen Maschinenkonzepten erreicht. Zum anderen erlaubt die Modularität einen stufenweisen Ausbau der Anlage, je nach Anforderungen. So kann für einen relativ niedrigen Anschaffungspreis eine Anlage auf Industrieniveau umgesetzt werden, die durch zusätzliche Module in ihrer Funktion erweitert werden kann.

 

Projektverlauf

Ende 2021 geht unser gemeinsames Projekt "AddProKMU" zu Ende. Vielen Dank für die engagierte und konstruktive Zusammenarbeit!

Passend zu dem neuen Greifersystem ist auch ein neues Magazinset für verschiedene Inserts entstanden. Das komplizierte Einschwenken der Teile entfällt dadurch!

Der neue Greifer läuft auch "in echt" super!!

 

Der komplette Greifer für die Metall-Inserts wurde neu gestaltet und berechnet. Vorteile sind jetzt:

  • Verkürzung durch Entfall der Wellenkopplung
  • Integration des Duet 1LC Toolboard
  • Austauschbare Greiferfinger
  • Zahnstangenführung
  • Anschlag zum Verhindern des Ausgleitens der Zahnstange

Als Fräser wird ein Einschneidenfräser verwendet. Dieser weist eine große Spannut auf, welche für einen guten Spantransport und somit eine gute Wärmeabfuhr sorgt. Um möglichst große Frästiefen zu erreichen, wird ein Fräser mit einem Durchmesser von 3 mm verwendet. Dieser besitzt im Gegensatz zur Ausgangsbasis eine Schneidenlänge von 22 mm statt 10 mm. Ein Kühlmedium kommt nicht zum Einsatz. Dieses könnte das Bauteil oder die Druckplatte zu stark abkühlen und somit die Haftung des Bauteils auf dem Druckbett gefährden.

Die Versuche haben gezeigt, dass nicht die ganze Leistung des Motors und die sich daraus ergebende Schnittkraft gebraucht wird. Daraus ergibt sich die Möglichkeit mit demselben Motor höhere Schnittgeschwindigkeiten zu erreichen. Dies wird mit einer Adapterhülse auf der Motorwelle erreicht. Sie wird mit demselben Kleber wie schon die kleine Riemenscheibe befestigt. So kann der Durchmesser der Riemenscheibe gesteigert werden.

 

 

Um den Nutzen des Fräsprozesses beurteilen zu können, werden die bearbeiteten Flächen mit unbearbeiteten verglichen. Der Vergleich der horizontalen Fläche zeigt, dass durch das Fräsen eine deutliche Verbesserung erreicht wird.

Bei den vertikalen Flächen ergibt sich ein noch extremeres Bild. Die gefräste Fläche ist mit der horizontalen vergleichbar. Die gedruckten vertikalen Flächen sind deutlich schlechter als die horizontalen.

 

Das Druckbett des AddPro-KMU-Druckers wurde komplett neu gestaltet und leistungsfähiger gemacht. Als letzter Schritt wurde heute noch eine neue BuildTak-Beschichtung zur besseren Haftung der Bauteile aufgebracht.

 

An unserem coronabedingt nur online durchgeführten Industrietreffen 2021 hat ein großer Teil unserer Industriepartner teilgenommen. Während Herr Prechtel und Herr Koch im Labor mit einer mobilen Kamera unterwegs waren, verfolgten die Teilnehmer die Live-Präsentation über Zoom. Vorgestellt wurden bei dem Treffen die Neuerungen des letzten Jahres. Es wurde live gefräst und auch der neugestaltete Werkzeugwechsler war in Aktion zu sehen.

 

Es werden erstmals Teile zuerst gedruckt und dann nach einem Werkzeugwechsel automatisch mit einem Fräser überarbeitet.

 

 

Über Zoom findet ein Gesprächstermin mit Schülern der Interessengruppe 3D-Druck statt. Die Schüler unterschiedlicher Jahrgangsstufen erhalten einen Einblick in das Projekt und die Techniken der additiven Fertigung.

Der neu konzipierte und gebaute Fräskopf für die AddPro-KMU-Anlage ist jetzt in Betrieb!

 

Das Projekt wird im Rahmen der Fakultätsvorstellung MB/VS vor interessierten Schülerinnen und Schülern vorgestellt

 

Das Projekt wird im Rahmen des Campustags 2021 vor interessierten Lehrern der Region vorgestellt. Der Campustag fand am 24. Februar 2021 digital statt.

Herr Robert Conrad hat im Rahmen seines Studiums „Technikjournalismus / Technik-PR“ einen Artikel über unser Projekt AddPro-KMU geschrieben:

 

Modulares 3D-Druck-Konzept

3D-Druck ist als Fertigungsverfahren in der Industrie und der Wissenschaft angekommen. Der Nürnberger Professor Michael Koch forscht seit nunmehr drei Jahren intensiv an der Technik und auch Privatpersonen finden Gefallen an der neuen Möglichkeit, Objekte herzustellen. Während sich die Anwendungsfälle in den eigen vier Wänden meistens auf Spielereien wie das Drucken von Figürchen oder von kleinen Ersatzteilen für kaputt gegangene Haustechnik beschränkt, liegt die Motivation für das Fertigungsverfahren in der Industrie an anderer Stelle: Die Produktion in Kleinserien.

3D-Drucker für den Heimbetrieb sind ihren Aufgaben zwar durchaus gewachsen, aber gerade im direkten Vergleich mit ihren teuren Industrie-Kollegen sind sie zumeist etwas wackelig, ungenau und langsam. Schon das Preisschild beider Drucker-Kategorien lässt den Qualitätsunterschied erahnen. Kosten 3D-Drucker für den Hausgebrauch bis circa dreitausend Euro, so liegt der Einstiegspreis für die Profi-Variante selten unter fünfzigtausend Euro. Geräte dazwischen gibt es nur wenige.

Dies birgt ein immenses Investitionsproblem für kleine und mittelständische Firmen. Einerseits können sie die neue Technologie gut gebrauchen, um beispielswiese Prototypen oder Kleinserien schneller zu fertigen. Andererseits sind die Profigeräte eine finanzielle Herausforderung, die sich in den meisten Fällen aufgrund geringer Stückzahlen nicht rentiert. Die Einsteigermodelle sind wiederum nicht den industriellen Ansprüchen gewachsen, denn sie können nur mit wenigen, meist nicht industrietauglichen Materialien drucken. In dieser Zwickmühle befinden sich hunderte von Betrieben.

Ein Industriegerät zum kleinen Preis

Um das Problem zu lösen, arbeitet Koch seit drei Jahren an einem neuen 3D-Druck Konzept. Gefördert von dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung entwickelt er gemeinsam mit einem dreiköpfigen Team in einem Transferprojekt einen modular erweiterbaren 3D-Drucker. Zur Seite stehen ihm und dem Team zudem mehrere kleine und mittelständische Industriepartner aus der Metropolregion. Die zugrunde liegende Idee ist dabei schnell erklärt. „Wir wollen mit möglichst wenig, möglichst viel rausholen“, sagt Koch.

So werden zwar keine teuren Steuerungs-Einheiten verwendet, dennoch wird auf besonders hochwertige Mechanik und Elektronik zurückgegriffen. Ein Beispiel hierfür ist der Einsatz von präzise arbeitenden Schrittmotoren, statt wie sonst üblichen Servomotoren. Das Grundgerüst, auch als Grundvariante bezeichnet, besteht aus Antriebseinheiten für alle drei Achsen, einer Bedieneinheit, sowie einem Druckkopf. Mit dieser Ausstattung kann bereits präzise gedruckt werden und das bei einem Kostenpunkt von dreitausend Euro.

Das Besondere an dem Konzept: Die modulare Erweiterbarkeit. Bei Bedarf kann der Anwender das System um zusätzliche Betriebseinheiten erweitern. So können beispielsweise automatische Greifzangen, eine Werkzeugwechseleinheit und weitere Druckköpfe nachgerüstet werden. „Voll ausgestattet kostet unser 3D-Drucker circa zehntausend Euro“, sagt Projektmitarbeiter Frank Prechtel. Für die Industriepartner ist hier vor allem auch der Open-Source-Ansatz für Hard- und Software interessant.

Zugeschnitten auf individuelle Bedürfnisse

So können die Anwender den Drucker besser in ihre Arbeitsprozesse integrieren und auf ihre Bedürfnisse anpassen. „Ziel ist es, kleine und mittelständische Unternehmen zu befähigen, sich in die Welt des 3D-Drucks vorzutasten, ohne gleich hunderttausend Euro in eine Maschine zu investieren, die sich am Ende nicht lohnt“, sagt Koch. Um den neuen Drucker erfolgreich in das eigene Unternehmen zu integrieren ist lediglich ein wenig vorhandene Infrastruktur und Knowhow Voraussetzung.

Denn der Drucker ist keine Out-of-the-Box-Lösung. Die einzelnen Module müssen durchaus von Fachleuten montiert werden. Steht der Drucker dann, können sich die Anwender über neueste 3D-Druck Technik freuen. Ist beispielsweise das Modul mit den automatischen Greifern verbaut, so kann der Drucker fortan metallische Einlagen, metal inserts, schon während des Druckvorgangs in das Bauteil einlegen. Außerdem kann der Drucker autark von jedem Servicenetz betrieben werden, da die Fachleute vor Ort die notwendigen Reparaturen und Instandhaltungsarbeiten selbst durchführen können.

Drei Industriepartner haben sich bereits für einen Eigenbau des modularen 3D-Druckers entschieden. Auf der Agenda von Koch stehen indes noch zwei große Ziele, die die bereits investierten Kunden, sowie alle zukünftigen, freuen dürfte: Die Verbindung von 3D-Druck mit der zerspanenden Fertigungstechnik Fräsen in drei, sowie in fünf Achsen und das Drucken der Materialien in fünf Achsen. Hierbei würde sich dann der Drucktisch ebenfalls bewegen können und nicht nur der Druckkopf. Galt früher noch: „Entweder Drucken oder Fräsen, wird dies dann im Wechsel möglich sein“, sagt Koch.

Wissenschaft in Anwendung

Aber dies wird nicht das einzige Alleinstellungsmerkmal sein, dass den Drucker aus dem Nürnberger Labor von teuren Industriedruckern abhebt. Koch plant nämlich auch auf dem Gebiet der Werkstoffwissenschaften einen Fortschritt zu erreichen und sagt: „Keramik wurde in der 3D-Druck-Technik bisher etwas stiefmütterlich behandelt.“ Das hängt damit zusammen, dass aus Keramik gedruckte Materialien oft mit Aceton nachbehandelt werden müssen, um einen Füllstoff herauszulösen. „Bei dem anschließenden Sinterprozess schrumpft das Bauteil allerdings um bis zu 30 Prozent“, sagt Koch.

Auf den Werkstoff will er dennoch nicht verzichten, und stattdessen die Drucker auf den vorhersehbaren Volumenverlust anpassen. Aber auch abgesehen von der Werkstofftechnik steckt der 3D-Drucker voller Wissenschaft verschiedenster Disziplinen. Projektmitarbeiter Prechtel beschreibt den Maschinenbauanteil so: „Es muss dafür gesorgt werden, dass sich die Spitze des Druckkopfs in jede Richtung bewegen kann. Wie das mechanisch umgesetzt werden kann, dafür gibt es mehrere Konzepte. Wir haben uns für das Kartesische entschieden.“

Für den Antrieb der Führungen und Spindeln sorgt die elektrotechnische Steuerung. Die erhält ihre Informationen wiederum von der Software. Deren Anteil ist nicht zu vernachlässigen. Schließlich muss das Objekt, das sich der Konstrukteur am PC überlegt hat, vom Drucker auch gedruckt werden können. Die Software ist hier der Vermittler. Sie zerlegt das komplexe 3D-Modell in Maschinensprache und übermittelt die Informationen. Auch die Mathematik ist hierbei von großer Bedeutung.

Bei Zahnärzten und Hörgerätetechnikern kommt 3D-Druck bereits zum Einsatz. So können beispielsweise Zahnreihen oder Ohrmuscheln 3D-gescannt werden, um passgenaue Schienen oder Hörgeräte herzustellen. Im Prothesenbau wird dagegen noch etwas Zeit vergehen, bis das Scan-Druck-Schema eingesetzt wird. Denn es ist sehr viel Knowhow für das Erstellen einer Prothese notwendig. „Hier geht es geht nämlich nicht nur um genaue Passformen, sondern viel mehr um die richtigen Auflagepunkte der Prothesen auf dem Stumpf“, sagt Koch und fügt hinzu: „Bis das funktioniert muss vielleicht noch einiges im Bereich der künstlichen Intelligenz passieren.“ Der reine 3D-Druck der korrekt geplanten Prothese ist dagegen durchaus möglich und wird auch praktiziert.

Robert Conrad
im Januar 2021

 

Uns wurde die Verlängerung des Projekts um ein Jahr bis Ende 2021 genehmigt. So können wir noch viele Ideen umsetzen und mit unseren Partnern weiterentwickeln. Super!

Unser AddPro-KMU-Drucker wird mit Vollgas weiterentwickelt! Ende des Jahres soll die aktualisierte Dokumentation mit Werkzeugwechsler, Picker, neuem Druckkopf, Gehäuse usw. für die Industriepartner verfügbar sein!

Ende Juli wurden mit unserem 3D-Drucker verschiedene Kunstobjekte für das Leonardo-Projekt „Visualizing Monsters“ gedruckt. Hier konnte sich unsere Anlage wieder erfolgreich beweisen!

https://leonardo-zentrum.de/visualizing-monsters-workshop/

Am 22.01.2020 waren 12 Schüler aus dem Helene-Lange-Gymnasium Fürth zu Besuch bei AddPro-KMU. Es wurde gedruckt und über 3D-Drucker gefachsimpelt.

Am 17.01.2020 waren 15 Schüler aus dem Wolfgang Borchert Gymnasium Langenzenn zu Besuch bei AddPro-KMU und informierten sich über 3-Druck im Allgemeinen und den AddPro-KMU-Drucker im Speziellen.

Am 11.12.2019 waren 20 Schüler aus dem Geschwister-Scholl-Gymnasium Röthenbach zu Besuch bei AddPro-KMU und informierten sich über 3-Druck im Allgemeinen und den AddPro-KMU-Drucker im Speziellen.

Am 17.09.2019 fand der Anwendertreff Additive Fertigung an der Ohm stand. Organisiert wurde er von Bayern Innovativ und dem Institut OHM-CMP. AddPro-KMU war mit einem Vortrag und mehreren Live-Präsentationen des entwickelten 3D- Druckers vertreten.

21 Teilnehmer von fast allen beteiligten KMU kamen am 15.05.2019 von 14:00 Uhr bis 17:30 Uhr an die Ohm, um sich über den aktuellen Stand des Gesamtprojektes zu informieren.

Im Rahmen des Schülerinnen-Workshops wurde das Thema LaserScannen und 3D-Druck insgesamt 20 interessierten Schülerinnen nähergebracht.

Im Rahmen des Projekts AddPro-KMU wurde für ein Schulprojekt ein sogenannter „Finn-Gripper“ aus flexiblem Material für eine „Greifschere“ gedruckt.

Stand auf den Münchner Wissenschaftstagen (muenchner-wissenschaftstage.de) in Kooperation mit Bionicum/Bayerisches Landesamt für Umwelt.

Die MS Wissenschaft des BMBF war Anfang Oktober zu Gast im Nürnberger Hafen. Bei einer Veranstaltung der Ohm konnte das Projekt AddPro-KMU geladenen Gästen vorgestellt werden und erzeugte durchgehend positive Resonanz!

Erste Bauteile aus der EFRE AddPro-KMU-Anlage an Industriepartner übergeben.

Heute konnten wir die ersten großen Bauteile aus unserem 3D-Drucker an unseren Industriepartner IBK übergeben.

Seit dem Projektworkshop im Mai hat sich einiges getan. Es können inzwischen mehrere Materialien verarbeitet werden, so zum Beispiel PLA (Polylactid), PETG (mit Glykol modifiziertes Polyethylenterephthalat), StoneFil (PLA mit Steinpulveranteilen) und EasyWood (PLA mit Holzanteilen).

Des Weiteren wurde das Zusatzmodul Werkzeugwechselsystem vormontiert. In den kommenden Wochen wird dieses Werkzeugwechselsystem in Betrieb genommen. Mit Hilfe dieses Systems soll es in Zukunft möglich sein, während des Drucks das Werkzeug zu wechseln. Das ist vor allem dann von Vorteil, wenn verschiedene Materialen gedruckt werden sollen. Ein weiterer Vorteil ist die Möglichkeit ein Fräswerkzeug einzusetzen, um die Oberfläche nach dem Druck noch subtraktiv bearbeiten zu können.

Auch soll ein Pick-and-place Modul als Werkzeug entwickelt werden, das automatisch eingewechselt werden kann. Dieses Modul soll in der Lage sein, Normteile, wie Scheiben oder Muttern, bereits während des Drucks in das Teil einbringen zu können.

Ausstellung der EFRE AddPro-KMU-Aktivitäten auf der VDI-Technikmeile in Nürnberg

Der zweite Projekt-Workshop wurde erfolgreich durchgeführt. Dabei wurde das Augenmerk auf den aktuellen Prototypen gelenkt und über die neuen Erweiterungsmodule diskutiert. Die Projekt-Partner hatten dabei die Möglichkeit, ihre Ideen und Wünsche zu äußern sowie Änderungen vorzuschlagen. Eine Demonstration des Druckvorgangs am aktuellen Prototyp rundete den Workshop ab.

Dem aktuellen Folder können Sie Informationen entnehmen.

Die Technische Hochschule Nürnberg war dieses Jahr unter anderem mit dem Projekt AddPro-KMU auf der Hannover Messe vertreten. Die Besucher hatten die Möglichkeit den Prototyp als Augmented Reality Modell mit Hilfe eines Tablets zu untersuchen. Das Modell beinhaltete dabei sowohl die Grundkonstruktion als auch die Erweiterungsmodule, den Zweiachs-Bearbeitungstisch und das Werkzeugwechselsystem.

Abbildung 1 Druck einer Filamentrollen-Halterung mit 20% Infill (Fast Honeycomb) bei 0,2 mm Schichthöhe

In den vergangenen Wochen haben sich die Funktionen des ersten Prototyps weiterentwickelt:

Inzwischen lassen sich Teile aus Polylactide (PLA) herstellen.Dafür wird das Filament auf über 200 °C erhitzt und auf das auf 65 °C erwärmte Heizbett definiert aufgetragen. Es konnten bereits Würfel mit einer Genauigkeit von ± 0,05 mm bei einer Kantenlänge von 20 mm gedruckt werden. Um die maximale Druckgeschwindigkeit zu erreichen, werden empirisch die optimalen Parameter ermittelt.

Innerhalb der nächsten Wochen wird ein Schaltschrank und ein automatisches Werkzeugwechselsystem installiert sowie weitere Komponenten um die Druckqualität zu verbessern (siehe Abbildung 2).

Prototyp 1 mit der Druckkopf-Position X100, Y200, Z25

Der Prototyp wurde aufgebaut und erste Testfahrten durchgeführt. Zum Einsatz kommen dabei, wie im 3D-Druck-Bereich üblich, NEMA 17 Schrittmotoren. Über ein Webinterface oder alternativ über ein Touch-Frontpanel können in Zukunft bestimmte Funktionen aufgerufen und Drucke gestartet werden. Auch lassen sich eigene Makros und automatisierte Vorgänge über diese Bedienoberflächen aufrufen. Aktuell ist es möglich, den Koordinatenursprung über optische Endstopps automatisch zu definieren sowie die Achsen manuell zu verfahren.

Parallel zu den ersten Versuchen werden ein Zweiachs-Schwenktisch sowie ein automatisches Werkzeugwechselsystem entwickelt.

Virtuelles Modell

Die Mechanik des ersten Prototyps steht – zumindest virtuell.
Daher wurden in den letzten Tagen schon die ersten Bestellungen aufgegeben um aus dem virtuellen Modell einen echten 3D-Drucker entstehen zu lassen. Darunter befinden sich spielfreie Kugelumlaufspindeln, Aluminiumprofile, Linearführungen und vieles mehr. Um ein besseres Gefühl für die Größe des Druckers zu entwickeln, wurde die Baugruppe per Augmented Reality bereits auf einem Büroschreibtisch sowie im Labor platziert.
Die nächsten Schritte werden sein, die Mechanik aufzubauen und einzurichten. Parallel dazu wird die entsprechende Elektronik verglichen und geeignete Schrittmotoren sowie Steuerungen ausgesucht.

Ansicht des Prototypen
Isometrische Ansicht des Prototypen

Die aktuelle Phase des AddPro-KMU-Projektes befasst sich hauptsächlich mit der Konstruktion eines Prototypen unter Bewertung und Umsetzung verschiedener Ideen und Ansätze.
In der nebenstehenden Abbildung wird der aktuelle Status des Prototypen mit fester Bodenplatte gezeigt: der horizontale Rahmen aus Alu-Profilen stellt die verfahrbare Z-Ebene dar. Auf diesem Rahmen kann in y-Richtung (quer) und in x-Richtugn (längs) verfahren werden. Dadurch ist sichergestellt, dass die Bodenplatte an jedem Punkt mit dem Druckkopf erreicht werden kann. Im Zentrum der Abbildung lässt sich der beispielhaft eingesetzte Bowden Extruder mit zwei Düsen erkennen.
Aus einer Kombination von Linearführungen, Kugelumlaufspindeln und Schrittmotoren werden die verschiedenen Antriebe realisiert. Der Bauraum dieses Prototypen beläuft sich auf (bxhxt) 400 mm x 300 mm x 220 mm.

Logo für das Förderprogram EFRE Bayern 2014-2020

Am 26.04.2017 war der offizielle Start des EFRE-Projektes AddPro-KMU. Zum Kick-Off-Meeting waren alle Projektpartner und Interessierte innerhalb der Hochschule eingeladen.
Bei der Einführung ging es um die Präsentation der Konzeptidee, der Zielausrichtung und der Herangehensweise an das Projekt sowie um organisatorische Angelegenheiten. Die geladenen Gäste und Kooperationspartner hatten die Möglichkeit, eigene Ideen und Anregungen kundzutun und diese zu besprechen. Anschließend wurde ein Rundgang durch das Labor für Produktentwicklung der Fakultät MB/VS angeboten.
Bei einem anschließenden Get-Together wurden in geselliger Atmosphäre Kontakte geknüpft und vertieft.

Haben wir Ihr Interesse geweckt?
Sprechen Sie uns an!

Kontakt:


Prof. Dr.-Ing. Michael Koch
michael.koch@th-nuernberg.de
Institut für Chemie, Material- und Produktentwicklung (OHM-CMP)
Labor für Produktentwicklung